Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Schauderhaft.
    Zuerst schreiben, dass man nicht schlagen soll und dann erklären, dass man mit der Zeitung schlägt oder ihn gleich im Nacken packen und schütteln soll.
    Zweideutigkeit deluxe :roll:


    Ist doch das selbe Buch oder?

  • Die Bücher, die ich zitiert habe, spiegeln das Bauchgefühl der Hundehalter, die ich in meiner Kindheit kannte und die Art und Weise, wie Hunde in meinem Umfeld damals erzogen wurden.Dass sich hier nur Ausnahmen tummeln, die damals schon alles richtig gemacht haben und ganz stark gegen den Strom geschwommen sind, war mir klar. :D

    Es wird immer Menschen geben, die ihre Hunde schlagen. Da ändert weder ein guter Hundetrainer noch ein gutes Buch etwas dran.


    Es gibt ja auch viele, die den CM-Mann anhimmeln und folgen.


    Ich habe auch Bücher über Welpenerziehung gelesen und in die Ecke geworfen, da die immer im Widerspruch zum nächsten standen. Ich habe je 2x zwei Hundeschulen besucht, in denen die Hunde, die nicht folgten mit extremen Leinenruck "erzogen" wurden. Das war es dann.


    Mein Gefühl für ein Lebewesen und mein Bauchgefühl haben sich durchgesetzt. Klar habe ich Fehler gemacht, aber nichts was meinem Hund zur Qual geworden wäre.


    Ich habe auch nicht auf andere Meinungen gehört. Dann würde mein Hund aufs Katzenklo gehen und ich hätte ihm Nachts auch das Wasser weggenommen, um ihn sauber zubekommen. :smile:


    PS: der Familienhund unterlag meinen Eltern, ich war noch klein. Und meine Eltern haben GsD keine Lektüre gewälzt, sondern ihr Mitgefühl für ein Lebewesen/Bauchgefühl sprechen lassen.

  • Stimmt, die Welt da draußen die mir so begegnet ist in vielen Dingen sehr viel entspannter als viele DF-Mitgliedern (mich wahrscheinlich eingeschlossen). Und das ist auch gut so.

    Ja und nein.


    Ich bin auch froh, wenn meine Hunde sich mal voll daneben benommen haben und ich nicht gleich das nächste Thema im Aufrege-Thread bin xD


    Andererseits: manche Leute sind so entspannt, die interessiert gar nichts. Nicht die Läufigkeit, nicht dass wir gerade trainieren, nicht dass sie nicht einfach mit irgendwas ungefragt gefüttert werden sollen.


    Ich finde auch gar nicht, dass die Leute heutzutage allgemein informierter sind als früher. Gerade vor ein paar Tagen hat ein Bekannter von mir davon geschwärmt, dass er sich auf so süße Welpen freut. Von seiner Ridgeback Hündin aus Schwarzzucht. In seiner 40qm Bude und Vollzeit arbeitend. Netter Rüde wird noch gesucht :ugly:
    Wo ist da jetzt der Unterschied zum Bauern von nebenan vor 30 Jahren?

  • muß jeder Mensch und Hund immer funktionieren?

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ging es ja nicht darum, dass ein Halter in solchen Situationen nicht funktioniert, sondern dass diese "Authentizität" Grundlage des Umgangs mit dem Hund ist.
    Mein verstorbener Hund hat mich nach einer OP mal gebissen, weil ich ihm Medikamente verabreichen musste und ich ihm dabei versehentlich weh getan habe. Ihm dafür eine zu knallen, wäre authentisch gewesen, weil der Biss schmerzhaft und ich für einen Moment unfassbar wütend (und zudem total übernächtigt) war. Was falsch daran gewesen wäre, einem frisch operiertem Hund mit Schmerzen eine runter zu hauen, muss ich wohl nicht beantworten.


    Für mich heißt Authentizität nicht, dass die Konsequenzen grundsätzlich richtig sind, nur weil sie mit meinem Gefühl übereinstimmen. Im Alltag bekommt jeder Zweibeiner Probleme, der jedem Impuls nachgeht, der ihm gerade durch die Hirnwindung schießt. Und dass ein Hund, der sich seinen Halter nicht aussuchen kann, nicht mit gleicher Vehemenz auf von ihm empfundene Ungerechtigkeit reagiert, bedeutet absolut nicht, dass dieses Verhalten stimmig, fair und richtig ist.

  • Schauderhaft.
    Zuerst schreiben, dass man nicht schlagen soll und dann erklären, dass man mit der Zeitung schlägt oder ihn gleich im Nacken packen und schütteln soll.
    Zweideutigkeit deluxe :roll:


    Ist doch das selbe Buch oder?

    Mit der Zeitung wurde nicht der Hund geschlagen, sondern irgendwo draufgeschlagen, damit es einen Knall macht der den Hund beeindruckt - zumindest hab ich das damals so verstanden und gemacht, denn meinen Hund hätte ich niemals geschlagen. Als Wurfkette diente zuhause das Kettenhalsband das neben den Hund an den Holzzaun geworfen wurde wenn der Hund versucht hat am Zaun hochzuspringen. Nach 1-2 Würfen war das Thema erledigt. Ansonsten hab ich keine Wurfkette gebraucht.
    Nackenschütteln gab es bei Scheißefressen, das hat gefruchtet.

  • Früher war alles besser ist auch nicht meine Philosophie. Eher: Früher war vieles anders.


    Hunde haben heutzutage einen völlig anderen Stellenwert als früher. Sie verkörpern für viele Menschen weitaus mehr, als sie es für Menschen "früher" getan haben.


    Meine Umgebung hier hat auch so seine Spezialisten. Aber denen kann man eher aus dem Weg gehen, als in einem Forum. Hier ballt es sich ja. Wie in jedem Forum in dem es um ein bestimmtes Thema geht hat man ja alles dabei. Auch die "Hardcore"-Wissenden. Ist nicht immer verkehrt, aber manchmal anstrengend.


    Draußen sind es dann eher die Hunde, die manchmal anstrengend sein können. Die eigenen und die fremden. :D

  • Mein verstorbener Hund hat mich nach einer OP mal gebissen, weil ich ihm Medikamente verabreichen musste und ich ihm dabei versehentlich weh getan habe. Ihm dafür eine zu knallen, wäre authentisch gewesen, weil der Biss schmerzhaft und ich für einen Moment unfassbar wütend (und zudem total übernächtigt) war. Was falsch daran gewesen wäre, einem frisch operiertem Hund mit Schmerzen eine runter zu hauen, muss ich wohl nicht beantworten.

    Die Welt der Extreme ist schön, gell? Aber davon rede ich nicht und das meine ich auch nicht, authentisch ist für mich etwas, was man selbst aufrichtig lebt. Natürlich kann das auch Gewalt sein, wobei die heutigen Wattebauschmethoden zwar als gewaltfrei betitelt werden, aber von psychischer Gewalt redet keiner oder wenn man es genau nimmt, ist bereits die Leine Gewalt, aber auf so eine Diskussion wollte ich jetzt gar nicht hinaus.
    Wenn ich meinen Hund schlagen würde, wäre das nicht authentisch, weil das nicht ich bin.


    Als Kind hab ich mit meinen Pflegehunden auf ganz normale Art und Weise Bindung aufgebaut. Ich hab mit ihnen Fangen gespielt, also ich bin davon gelaufen, Hund hinterher, ich hab mich auf den Boden gelegt, Hund kam, ich hab mich versteckt, Hund hat gesucht. Es hat Spaß gemacht und es hat funktioniert, ohne daß ich davor groß was gelesen hätte. Natürlich ist das nur ein kleines Beispiel, später habe ich mich dann belesen und gebildet, aber dennoch - oder gerade deswegen - möchte ich vieles vom Modernen so nicht weiter praktizieren, weil es nicht meins ist, und vielleicht auch gar nicht immer im Sinne der Hunde.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!