Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Ich muss hart arbeiten :(

    Mein Mann auch und das merkt man immer wieder an Sina.
    Mein Sohn (allerdings schon 19) hat ein wahnsinniges Gespür für Sina, die beiden sind mittlerweile ein Herz und eine Seele und Sina fordert ihn sogar zum Spielen auf.
    Das ist so toll mit anzusehen, weil ja Sina als sie hier vor fast 4 Monaten einzog total ängstlich war und vor meinem Mann und Sohn richtige Angst hatte.

  • Also meine Tochter ist ja erst 15 Monate, aber für sie sind Hunde bzw. generell Tiere so normal wie nur irgendwas, die findet daran auch nichts besonderes. Den Großen nimmt sie gerne mal als Stütze wenn er irgendwo steht, die Kleine wird auch schonmal geärgert, aber beide Hunde sind unheimlich nachsichtig mit ihr und selbst unsere Familienhündin, die nun ja schon 14 Jahre alt ist, hat eine unheimlich lange Zündschnur bei ihr.


    Und du hast bei deinem Sohn doch hoffentlich nicht auch erst in Babyforen gefragt, was du machen sollst, wenn er dies oder jenes tut, sondern hast einfach erzogen.
    Sicherlich ist es gut und richtig, wenn man auch die Hintergründe, warum etwas so oder so läuft, versteht und bei einem Baby gibt es ja gewisse Entwicklungsphasen, die viel erklären können, warum z.B. Verhalten A jetzt nicht mehr auf B folgt, aber im Grunde muss man sich da ja mehr oder minder selber reinfuchsen.
    Das ist beim Hund nicht viel anders, nur redet dir da noch lieber jeder rein und meint, er wüsste ganz genau wie es geht.

  • @Dackelbenny
    Ich finde es auch so schön anzusehen.
    Emmi hatte aber nie Probleme mit uns, bzw grössere Ängste...unsicher ist sie schon.
    Die Beziehung zu mir ist schon auch da, sie hört ja auch ziemlich gut auf mich. Das passt schon alles! Aber das ist irgendwie anders.
    Ich finde es einfach schön zu sehen wie "ehrlich und rein" das zwischen Hund und Kind ist! ( versteht man das?)


    @Belial
    Nö, ich war noch nie in einem Kinderforum!
    Da hatte ich null Bock drauf, ist mir zu anstrengend. Meistens sind die Eltern ja viel stressiger unterwegs als ihre Kinder. Das muss ich mir nicht antun xD


    Emmi lässt sich auch aaaalles von meinem Sohn gefallen. Aber sie ist insgesamt unheimlich lieb. Der zieht ihr schon auch mal Turnschuhe und Käppi an für ein lustiges Foto :ugly:


    Das mit dem dreinreden stimmt schon auch und genau das ist es oft, was einen manchmal total verunsichert. Da macht man etwas und ist davon überzeugt das Richtige zu tun...und dann......

  • Das schlimme ist doch eigentlich,das wir Menschen uns immer wieder irgendwie bei irgendwas reinreden lassen,auch bei der Hundeerziehung. .....Dafür sind wir einfach empfänglich(zumindest die meisten Menschen). Oftmals möchten Menschen einfach perfekt in vielerlei Hinsicht sein,oder sich zumindest nicht angreifbar machen und Fehler sichtbar zu erkennen geben.
    Also wird immer gedacht,gemacht,getan,immer wieder neu ausprobiert und um bei Hunden zu bleiben, neue Erziehungsmethoden etc etc angefangen.
    Viele Menschen achten gar nicht mehr auf ihr Bauchgefühl,Intuition obwohl DAS oftmals der richtige Weg wäre.
    Natürlich muss Hund einen bestimmten Gehorsam haben...wieweit dieser aber reichen muss ist doch schon von HH zu HH verschieden.
    Ab und an mal eher dem Bauchgefühl Gehör schenken und danach handeln finde ich persönlich deutlich besser als jeder ( neuen) Erziehungsmethode hinterherzulaufen mit dem Ansinnen das Hund anschließend “perfekt“ ist.
    Man verliert dabei den Blick fürs wesentliche....und auch sich selbst aus den Augen....mM.

  • Am schlimmsten finde ich bei diesem Reingerede eigentlich, dass man für alles, was man nen Ticken anders handhabt als andere, einen drauf bekommt und als sonstwie schlimmer Mensch dargestellt wird. Und das von wildfremden Personen wie z.B. in einem Forum und das man das auch noch für Bare Münze nimmt.

  • Kinder und Hunde sind eigentlich das gleiche. Der eine hat mehr Fell und mehr Beine, aber grad im Kleinkindalter gibts sonts keine großen Unterschiede.
    Grad so die Zeit wo die Menschenkinder wirklich das Weltendecken anfangen... Alles ist recht instinktiv, alles muss gleich und sofort und alles was man will. Jetzt! Weil halt!
    Die Erziehung ist auch gleich: Geduld, Konsequenz, Liebe, Verständnis.


    Und Hunde, die mit Kindern können wissen das. Die wissen das sie da ein Jungtier vor sich haben und so wird eben auch damit umgegangen und viel verziehen.
    Kinder hingegen denken nicht erst wie Erwachsene, sondern agieren und reagieren auf diese ursprüngliche Art. "Die hat mich geshcubst, also schuibs ich zurück!" gilt im Sandkasten ebenso wie in der Welpenkiste.


    Wir sind doch alles Säugetiere und garnicht so unterschiedlich.

  • :ugly: Ja, gewisse Paralellen sind mir da auch schon aufgefallen!


    Und in gewissem Sinne haben wir jetzt gerade ein drittes Kind hier bei uns! :lol:


    Gott sei Dank haben wir mit unserem griechischen Überraschungspaket ein seeeehr geduldiges, freundliches und kinderliebes Päckchen bekommen!

  • Meine Söhne sind mit Hunden aufgewachsen und so eine innige Beziehung wie sie als Kinder mit den Hunden hatten haben sie heute leider nicht mehr. Kinder ohne Hunde tun mir eigentlich leid. Die sind irgendein auf einer Schiene

  • Ich versuche für mich so einen Mittelweg zu finden - viel Bauchgefühl und Intuition - aber so ein paar aktuelle Erkenntnisse dazu, wie Hunde lernen finde ich schon gut.


    Belohnen finde zb eher gut. Also nicht übertrieben, aber mit positiver Verstärkung arbeiten.


    Gaanz früher, als ich Kind war, so um 1980, und wir unseren ersten Hund hatten gab es noch so die Geschichte mit jedes unerwünschte Verhalten streng bestrafen. Schrecklich. Da finde den Fortschritt in der Hundeerziehung schon sehr gut.
    Unser Dackel damals fand Herrchen drohend mit der Zeitung in der Hand zwar eher lustig - aber jeder weniger selbstbewusste Hund wäre vermutlich völlig verunsichert gewesen und hätte Verhaltensstörungen entwickelt.


    Und jetzt bei unserem anfangs sehr ängstlichen Junghund, der seine ersten Monate ohne viel Menschenkontakt verbracht hat, hat es mir geholfen, was darüber zu lesen, wie Hunde kommunizieren und was sie nicht verstehen ( " haben sie schon mal einen Hund mit der Pfote auf was zeigen gesehen").


    Mein Sohn ist 19 und mit Hunden aufgewachsen. Mit unserem grossen Schäferhund ist er als er 10Jahre war, über Gräben gesprungen, baden gegangen, er hat sich Spiele mit Regeln für sie beide ausgedacht, die beiden haben Fussball gespielt, Raufspiele gemacht und gekuschelt.


    Und jetzt hat er definitiv noch mehr Bauchgefühl als ich. Er macht einfach. Während mein Mann den Hund anfangs fast garnicht anfassen konnte, und ich versuchte, den Kleinen nicht direkt anzuschauen und nur vorsichtig an der Schulter zu berühren, hat er ihn einfach hochgenommen, sich quer auf den Schoss gelegt und durchgekrault. :shocked: Hund fand es toll und jetzt, ein paar Monate später, krabbelt er ihm von selber auf den Schoss und legt sich in seinen Arm. Sieht ziemlich lustig aus bei dem 55 cm Hund.


    Ich würde sowas jetzt echt nicht bei traumatisierten Junghunden als Methode empfehlen - widerspricht auch komplett dem, was ich über Hundesprache gelesen habe :D ..aber bei den beiden passte es. Mir kommt es so vor, als ob unser Jungrüde meinen Sohn als eine Art 2 beinigen Jungrüden betrachtet.


    Deswegen ist für mich bei der Hunderziehung alles eine Mischung aus Bauchgefühl, Informationen sammeln, auch neue Wege ausprobieren und dann entscheiden, wass für einen selber und den Hund passt.


    Lg, Elzbeth

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