Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Da ich heute morgen nicht wusste welche Runde ich gehen soll, hab ich Sina entscheiden lassen. Das hatte ich mit Tamy auch öfter gemacht. Und komischerweise wollen die Hunde immer eine Dorfrunde gehen und nicht raus auf die Felder. Ich dachte immer die Hunde würden lieber raus aus dem Dorf.

  • Die Zivilisation kann dem Rüssellchen gestohlen bleiben. Wenn ich sie aussuchen lasse, hüpft sie binnen Minuten in hohen, ohrenwehenden Sprüngen kreuz und quer über die "Mausi-Wiese" (das sieht echt zum Schießen aus, v.a. wenn das Gras so hoch ist, dass man von ihr eigentlich nur noch ein bisschen was vom Kopf und das Schwanzspitzerl sieht xD ).

  • Die Kindergruppe hat im Wald gelärmt und Hudson wollte sich an der Party beteiligen. Da clicker ich nichts, sondern beordere ihn sich da fern zu halten. Der tingelt nicht zu jeder Kindergruppe hin, die fand er gerade nur spannend. Ein "Hudson, nein, hier" und er tingelte wieder in unsere Richtung.
    Warum sollte ich diese so leicht zu lösende Situation mit einem clicker verkomplizieren? Wenn doch ein nettes "lass das" völlig reicht?


    Das jedenfalls mit dem clicker in der Situation ist mir zu verkopft, zu wenig direkt. Ich spreche mit Hudson und er reagiert und hört auf mich. Mehr will ich doch gar nicht.


    Lg

    Mit dem Clicker wäre die Situation ja nicht viel anders, außer, dass man clickt, wenn der Hund auf das Nein sich vom Objekt wegdreht. Und das auch nur, wenn man trainiert, wenn der Hund schon "Nein" kennt, reicht auch ein verbales Belohnen.


    Aber so wie Aoleon geschrieben hat, in den meisten Fällen ist ein Clicker nicht notwendig. Ich finde das ist eine persönliche Entscheidung.

    Ich frage meinen Hund auch sehr oft, "wo willst du lang"? Empfinde ich völlig normal. :???:
    Ich frag ihn auch, "wollen wir umdrehen"?

    Ich mache das auch manchmal, bzw. zeigt Einstein wohin er gehen will. Ob das normal ist, kann ich nicht sagen.

  • Den Hund in eine Miederhose stecken. Was sonst :D
    Ich kann mit diesen seltsamen neuartigen Wortschöpfungen aus der Coaching-Schatzkiste auch nix anfangen. Das Rad wird dadurch nicht neu erfunden.

    Begriffe wie Shaping im Zusammenhang mit der Verhaltensformung wurden 1940 schon in der wissenschaftlichen Literatur vewendet...keine Ahnung, was das mit Coaching Zeugs zu tun haben soll...

  • da fällt mir noch etwas ein zum Thema verkopfung.
    Ich bin vor knapp einem Jahr in eine Facebook Gruppe eingetreten in der es nette kopfspiele für Hunde gab. Irgendwie wurde ich nicht angenommen und nach einer Weile gucke ich in meine Nachrichten, ist da eine ellenlange Nachricht vom Admin. Man habe sich die Fotos auf meinem Profil (da eingeschränkt sieht man nur ganz wenig) angeschaut und sei sich nicht sicher ob ich ausschliesslich positiv arbeiten würde denn auf den Fotos tragen
    meine Hunde Halsbänder. Ich bin dann dennoch rein gekommen und schüttele manchmal immer noch den Kopf über so viel verbissene Menschen. Die Spiele da sind nett, aber über manche Leute kann man nur den Kopf schütteln. Jemand schreibt stolz der nordische Hund habe Spass am Ziehen (no, na) und man habe ihm schon "Kommandos" beigebracht. Das negativ behaftete Wort Kommando möge man aber nicht. Da kommen 10 Antworten mit Alternativen und am Ende ist die TE glücklich, sie nennt sie jetzt signale. Den Kommando ist böse und impliziert Zwang. Und wenn ich Bratkartoffel dazu sag bleibt es ein Kommando...
    In einer anderen Gruppe wird ein Mitglied systematisch fertig gemacht weil sie eine Retriever Leine am Hund hat. Das geht garnicht, das ist ein Endloswürger, man würde das Foto schon dem Tierschutz melden, usw usw. Alle Erklärungen über den Vorhandenen stopper werden ignoriert.
    Eine andere Bekannte, besitzt einen 4kg Kläffer, Mäkler vor dem Herren und komplett unerzogen meint mir erklären zu müssen dass ein Hund nie ein Halsband tragen darf und dass Haltis tierschutzrelevant sind und alle die nicht rein positiv arbeiten sind schlechte Menschen. Meine Bemerkung dass man erstmal seinen eigenen Hund gscheit erziehen soll bevor man sich über andere echauffiert kam nicht gut an.
    Und nein, ich habe nix gegen positivler, ich habe aber etwas gegen Menschen die vor lauter Ideologie realitätsfremd sind.

  • @Avocado: Oje. Ich denke manchmal kommt es beim Training gar nicht mal so drauf an, den Hund zu erziehen sondern in eine bestimmte Gruppe zu passen. Und man will ja nicht aus der Gruppe fliegen, weil man ein Halsband benutzt oder das Wort nein verwendet. :roll:

  • @Avocado Du verstehst das nicht. Eine Retrieverleine IST böse, auch mit Stop. Immerhin sieht sie so aus wie ein Endloswürger und wenn das Leute auf der Straße sehen, sehen sie nur den Endloswürger und denken, es ist ok, so einen zu verwenden. Du musst dir schon deiner Vorbildwirkung bewusst sein!
    Aber ich denke, da ist bei dir eh Hopfen und Malz verloren, allein schon dein Profilfoto hier - Der arme Staff hat ein Halsband an, und sicherlich ist er dir schon in die Leine gekracht und hat jetzt schwerwiegende Kehlkopfschädigungen. Außerdem sieht man, mit welchem Zwang du deinen Hunden befohlen hast, sich in den Schnee zu setzen (Warst du nachher wenigstens beim Tierarzt, um eine mögliche blasenentzündung abklären zu lassen?). Zivas Körpersprache drückt deutlich aus, dass sie sich nicht wohl fühlt, wahrscheinlich hat sie Angst. Auch Hecci sieht sehr gehemmt aus, ich kann mir das gar nicht anschauen. Hast du dir eigentlich überlegt, ob sich die beiden hinsetzen wollen? Vermutlich hätten sie lieber fröhlich mit einem Wattebausch gespielt! Du bist wirklich kein guter Hundehalter! :lol:


    (Ja, das ist sarkastisch gemeint)



    Ich finde ja schon, dass es wichtig ist, sich theoretisches Wissen über Hunde anzueignen, aber das ersetzt halt trotzdem nie die Praxis. Und es passt halt auch nicht jede Methode zu jedem Menschen, mein Freund stellt sich beim Klickern so dermaßen dämlich an, dass sogar mein Nacktvieh aufgegeben hat, herausfinden zu wollen, was er machen soll :lol:
    Dafür schafft mein Freund es -so im Gegensatz zu allen Lehrbüchern - dem Herrn Nackt Dinge beizubringen, indem er ihn vollquatscht, ihm erklärt, was er machen soll und dazu eine Reihe von Gesten hinzufügt.
    Ich denke, das wichtigste ist, nicht alles zu zerdenken und offen für neues zu sein - Ist ja nicht alles schlecht, was neu ist. Und Hunde sind da ja schon sehr flexibel, die brauchen keine Perfektion und in der Regel wollen sie ja eh verstehen, was man von ihnen will.

  • Wortwahl ist nicht sooo unwichtig, steckt doch auch eine Haltung dahinter.-
    Besonders außerhalb der Hundewelt.
    Ich spreche auch lieber von Wortsignalen, Handsignalen... als von Kommandos.
    Natürlich wird allein dadurch der Hund nicht besser oder schlechter behandelt bzw. mehr oder weniger respektiert.
    Ich spreche auch lieber von Training und Üben als von Exerzieren und Drill.
    Ich habe es auch leicht, denn mein Hovi wiederholt keine Übung mehr als 3x nacheinander.
    "Bist du immer noch nicht zufrieden?", sagt sein Gesichtsausdruck. "Machs doch selber!"


    LG, Friederike

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