Ist Hundeerziehung heutzutage zu verkopft?

  • Ich weiß leider immer noch nicht, was Shapen ist.

    Shapen - freies Formen - bedeutet, daß der Hund sich seine gewünschte Position selbst erarbeitet. Geht er in die gewünschte Richtung bekommt er seinen Click und Leckerchen. Macht er das nicht, gibts eben keinen Click und natürlich auch kein Leckerchen :D

  • Im Grunde wartet man einfach darauf, dass der Hund was macht, das man gut findet und belohnt das dann. Beim nächsten mal wieder usw. Irgendwann weiss der Hund das dieses Verhalten was tolles ist und bietet es an.

  • Ich finde den Artikel - wie die meisten dieser Machart - nicht sonderlich gelungen, weil er überzeichnet ist und Alternativverhalten genauso wie bedürfnisorientiertes Belohnen in einem absurden Licht darstellt. Das ist genau die Herangehensweise, über die sich "die andere Seite" aufregt, wenn jemand schreibt, Aversivler würden ihrem Hund schaden oder es darstellen, als bestünde das Leben mit einem Hund nur noch aus dem Kellerraum, Schlägen und Schreckreizen; das ist sicher genauso wenig der Fall wie man Hundehalter sieht, die Samba tanzend durch den Wald laufen, dabei fünf Spielzeuge und drei Schnitzel werfen, um das Jagdverhalten des Hundes umzulenken.


    Abgesehen von der Polemik finde ich den Artikel schlicht nicht zu Ende gedacht, auch, wenn ich der Passage, dass man bereits von Anfang an das gewünschte Verhalten trainieren und nicht erst dann ansetzen sollte, wenn sich bereits Probleme manifestieren, zustimmen kann - den Hund anzuleinen, wenn er Wild wittert, klappt bei einem Hund, der sich dann noch anleinen lässt und der generell freilauftauglich ist; das sind nicht alle Hunde. Den Hund mittels einen strafbasierten Abbruches vom Jagen abzuhalten klappt sicherlich bei Hunden, für die die Strafe in diesem Momemt stärker als der auslösende Reiz ist, aber auch - wie ebenso Belohnung - nicht bei jedem Hund.


    Ich verstehe nicht, warum man eine positive Herangehensweise ständig ins Lächerliche ziehen muss und dabei offenbar selten sachliche Kritik möglich ist, ansonsten müsste man sich nicht der Überzeichnung bedienen.

  • Ich verstehe nicht, warum man eine positive Herangehensweise ständig ins Lächerliche ziehen muss und dabei offenbar selten sachliche Kritik möglich ist, ansonsten müsste man sich nicht der Überzeichnung bedienen.

    ich verstehe nicht, daß sofort gemeint wird, alles andere wäre negativ bzw. aversiv. Der Artikel sagt nur aus, daß dir alle Hilfsmittel nichts helfen werden, wenn Du es nicht lebst. Oder soll ich sagen "drauf hast"? Denn wir sind alles auch noch Lebewesen, unsere Gefühle, unser Umgang mit dem Hund im Alltag in Situationen, wo wir mal kein Hilfmittel in der Hand haben, all das fließt mit ein.
    Darüber nachzudenken, zu welch 'Hilfsmittelwahn' es teilweise schon gekommen ist, und der Mensch dahinter überhaupt nicht mehr zählt und eigentlich auch gar nicht mehr erwähnt wird, dafür finde ich solche Artikel durchaus hilfreich.

  • Der Artikel trifft Aussagen auf mehreren Ebenen, nicht nur in Bezug auf Hilfsmittel - er stellt Hilfsmittel als weitestgehend unnötig dar, schließlich gäbe es doch die Möglichkeit, dem Hund einen "klaren Rahmen" zuzuweisen (etwas, das i.d.R. ebenso mit Hilfsmitteln funktioniert, der klare Rahmen fällt ja nicht vom Himmel), punktgenaues Belohnen ist nicht schwieriger als punktgenaues Strafen, abgesehen davon muss man jede Art der Erziehung drauf haben; komme ich schon nicht damit klar, das zu belohnen, was ich sehen will, ist es vielleicht eher eine Idee, mir eine Hilfestellung fürs Timing geben zu lassen statt dann zu strafen.


    Der Mensch dahinter zählt immer, denn letztendlich ist doch er es, der das Training leitet.
    Ob der Mensch nun lobt, Schnitzel wirft, Bällchen schmeißt, mit einem Dummy über die Wiese rennt oder dem Hund eine Wurfkette vor die Füße knallt - all das sind nur funktionelle Verstärker, es ist Technik, um dem Hund beizubringen, was erwünscht ist oder nicht. Wie auch Lob für den Hund angenehm sein kann und damit die Beziehung zum Halter verbessern kann, kann das auch Futter. Die Mär vom "Leckerliautomaten" wird nicht wahrer, wenn man sie andauernd wiederholt.

  • und wer hat jetzt hier von Strafen geredet außer dir?

  • Passt ganz gut hierher, finde ich..auch zum Thema "fehlgeleitetes Bauchgefühl"..

    Der Artikel selbst gefällt mir und hat viele sachliche Argumente.


    Aber ausgerechnet Frau B. E. als eine Person, die nach Bauchgefühl handelt, als Beispiel für Fehlgeleitetes zu nehmen, gefällt mir überhaupt nicht. Frau E. hat alles, bloß kein Bauchgefühl.
    Das spreche ich auch ihren Anhängern ab.


    Zum Bauchgefühl gehört auch immer Empathie und das hat diese sektenähnliche Gruppe nicht.

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