Alles anzeigenWas die Studien betrifft: Vor- und Nachteile scheinen sich da in etwa aufzuwiegen und es wird klar, dass es sich hier stets um Wahrscheinlichkeiten und keine absolute Wahrheiten handelt.
Bei Hündinnen (zumindest gewisser Rassen) scheint die Chance, dass sie nach der Kastration gewisse Tumore entwickeln etwa gleich hoch zu sein, wie diejenige, unkastriert an einer Gebärmuttervereiterung erkranken (nämlich ca. 20 Prozent). Es gibt Hinweise dafür, dass das Tumorrisiko vor allem bei Frühkastrationen (vor dem 6. Lebensmonat) erhöht ist.
Allen Unkenrufen zum Trotz werden kastrierte Hunde (bzw. zumindest die, welche nach dem ersten Lebensjahr kastriert wurden) im Durchschnitt nach wie vor älter - und zwar fast egal welche Studie man dazu heranzieht. Besonders Hündinnen scheinen von einer möglichst späten Kastration (was die Langlebigkeit angeht) zu profitieren - und zwar etwa im Alter von 6 bis 8 Jahren.
Nicht zu vernachlässigen ist bei Hündinnen sicher die Harninkontinenz, welche nach einer Kastration auftreten kann. Je nach Studie sind ca. 1 Prozent der unkastrierten und zwischen 3 - 20 Prozent der kastrierten Hündinnen davon betroffen. Je grösser und schwerer der Hund, desto höher die Chance, dass eine Inkontinenz auftritt.
Ein ebenfalls wichtiger Faktor ist die mögliche Fellveränderung nach einer Kastration, welche bei manchen Hunden mit bestimmten Haarkleid auftauchen. Das ist zwar hauptsächlich ein optisches Problem, kann aber auch durchaus eine Veränderung der Fellpflegebedürfnisse des Hundes mit sich bringen.
Zum Stichwort 'Natürlichkeit' möchte ich zu bedenken geben, dass eine Hündin, wenn man sie denn lässt, ab der ersten Läufigkeit ungefähr zweimal im Jahr Nachwuchs kriegt. Es ist also auch nicht 'natürlich', den Hund intakt, aber unbelegt zu lassen, zumal - auch wenn das eine sehr unangenehme Feststellung ist - Hündinnen, die geboren haben, durchaus weniger zu Pyometren neigen als solche, die nie Welpen hatten... Auch sollte diese Problematik bedacht werden, wenn ethische Gründe für oder gegen eine Kastration vorgebracht werden.
Es bleibt also eine Entscheidung von Fall zu Fall, ob man seinen Hund kastrieren soll oder eben nicht. Ein generelles 'Ja' oder 'Nein' kann es dazu einfach nicht geben, was die Frage wohl auch so schwierig macht. Ich selber kastriere meine Hunde nicht vorbeugend, habe aber keinerlei Bedenken, die Operation durchführen zu lassen, wenn ich sie für angebracht halte.
Was ich aller Möglichkeit nach vermeiden würde sind Kastrationen vor dem 8. Lebensmonat, wenn möglich auch vor dem ersten Lebensjahr. Man darf aber trotzdem nicht vergessen, dass diese Praxis in den USA nach wie vor gang und gäbe ist und die Hunde im Durchschnitt trotzdem nicht kränker sind oder weniger alt werden als diejenigen in Europa.
Prima sachlicher Beitrag!
Wie gesagt, ich weiss es nicht (besser)... ein Vergleich mag enorm hinken, aber ich muss zwangslaeufig zbsp an unsere Kinder und unsdenken...
Die Jungs meines Mannes haetten am liebsten auch alles "bestiegen" in ihren jungen Jahren, wie das eben so ist, wenn man ein jungscher Typ ist. Ich mein, der Mensch hat zu gewissen Zeiten auch zu kaempfen --- zumindest haben mir das etliche Maenner so gesagt.
Kastrieren? Damit sie nicht leiden, weil sie nicht immer koennen oder duerfen?
Aehnlich denk ich dann auch bei Huendinnen... wir Frauen koennen jahrelang Kinder kriegen, tun es aber nicht.
Oder anders, der Mensch ist ja wie das Tier, hier Hund, zur Vermehrung bestimmt oder darauf ausgelegt. Dennoch haelt sich das mit dem Nachwuchs in Grenzen.
Ich sehe keine Notwendigkeit fuer regelmaessigen Nachwuchs bei Huendinnen, auch wenn sie ein-zwei Mal im Jahr laeufig sind.
Vermutlich bin ich eher einfach gestrickt, aber mir ist dieses Studie hier und Studie dort zuviel.
Studien von gestern sind laengst ueberholt und das wird auch in Zukunft so sein.
Aber nochmal, ein schoener Post, AnnetteV!