Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Prima sachlicher Beitrag!


    Wie gesagt, ich weiss es nicht (besser)... ein Vergleich mag enorm hinken, aber ich muss zwangslaeufig zbsp an unsere Kinder und unsdenken...


    Die Jungs meines Mannes haetten am liebsten auch alles "bestiegen" in ihren jungen Jahren, wie das eben so ist, wenn man ein jungscher Typ ist. Ich mein, der Mensch hat zu gewissen Zeiten auch zu kaempfen --- zumindest haben mir das etliche Maenner so gesagt.


    Kastrieren? Damit sie nicht leiden, weil sie nicht immer koennen oder duerfen?


    Aehnlich denk ich dann auch bei Huendinnen... wir Frauen koennen jahrelang Kinder kriegen, tun es aber nicht.


    Oder anders, der Mensch ist ja wie das Tier, hier Hund, zur Vermehrung bestimmt oder darauf ausgelegt. Dennoch haelt sich das mit dem Nachwuchs in Grenzen.


    Ich sehe keine Notwendigkeit fuer regelmaessigen Nachwuchs bei Huendinnen, auch wenn sie ein-zwei Mal im Jahr laeufig sind.


    Vermutlich bin ich eher einfach gestrickt, aber mir ist dieses Studie hier und Studie dort zuviel.


    Studien von gestern sind laengst ueberholt und das wird auch in Zukunft so sein.


    Aber nochmal, ein schoener Post, AnnetteV!

  • Hi,
    find ich auch.
    Es sei aber gleichwohl die Frage erlaubt, ob es bei der Hündin tatsächlich immer so ist, dass ihr Körper auf Reproduktion programmiert ist oder ob nicht auch andere Mechanismen greifen können.


    In einem Wolfsrudel beispielsweise vermehren sich nur die Alphatiere, was passiert denn bei den nachgeordneten Tieren?
    Haben die einen normalen Hormonzyklus und kommen mit der Situation klar oder laufen da die Hormone auf Sparflamme.


    Ich weiss auch nicht genau ob dies vergleichbar ist, und ich möchte diesen Beitrag auch auf keinen Fall als negative Kritik verstanden wissen, ich bin jedoch jemand der der Aussagen, wenn sie denn allgemeingültig sein sollen einfach gerne mal hinterfragt.



    LG


    Mikkki

  • In einem Wolfsrudel beispielsweise vermehren sich nur die Alphatiere, was passiert denn bei den nachgeordneten Tieren?
    Haben die einen normalen Hormonzyklus und kommen mit der Situation klar oder laufen da die Hormone auf Sparflamme.

    Den Faktor finde ich interessant. Zum einen leben Hunde meist nicht in Rudeln, zum anderen ist auffällig, dass vermehrt kleine Rassen zur Hypersexualität neigen. Es gibt also sehr viele Komponenten, die da eine Rolle zu spielen scheinen. Deswegen tue ich mich da auch so schwer mit "liegt alles an der Erziehung" und "da muss man eben durch".

  • @Mikkki
    In einem Wolfsrudel vermehren sich die Elterntiere! Alle anderen Mitglieder des Rudels sind ihre Nachkommen.
    Diese bleiben manchmal zwar auch einige Jahre, aber können sich, sofern sie einen Partner finden, jederzeit paaren.

  • Diese bleiben manchmal zwar auch einige Jahre, aber können sich, sofern sie einen Partner finden, jederzeit paaren.

    Erstens dieses und zweitens ist es bei der Lebensweise wie bei der Ernährung: Der Haushund ist schon sehr, sehr lange kein Wolf mehr ;)

  • In einem Wolfsrudel beispielsweise vermehren sich nur die Alphatiere, was passiert denn bei den nachgeordneten Tieren?
    Haben die einen normalen Hormonzyklus und kommen mit der Situation klar oder laufen da die Hormone auf Sparflamme.

    Das fängt schon damit an, dass Wolfsfähen nur einmal im Jahr läufig werden, was den hormonellen Stress deutlich reduziert. Bei Haushunden gibt es schon recht viele, die sogar Läufigkeitsintervalle von weniger als 6 Monaten haben. Die Situation ist überhaupt nicht vergleichbar, da durch die unterschiedlichen Intervalle für den Haushunderüden fast das ganze Jahr Paarungszeit ist.

  • In einem Wolfsrudel beispielsweise vermehren sich nur die Alphatiere, was passiert denn bei den nachgeordneten Tieren?
    Haben die einen normalen Hormonzyklus und kommen mit der Situation klar oder laufen da die Hormone auf Sparflamme.

    Auf die Frage habe ich beim Verfassen des vorherigen Beitrags ja eigentlich gewartet und dazu bereits einen Abschnitt verfasst, den ich dann aber doch wieder entfernte, weil ich fand, das führe nun doch etwas zu weit. :smile:


    Hier ist er also, etwas erweitert, doch noch:


    Wie bereits von anderen Usern erwähnt wurde, gibt es tatsächliche mehrere Faktoren, die Wolf und Hund in dieser Hinsicht nicht vergleichbar macht. Der Hund ist längst kein Wolf mehr.


    Wölfe leben, so sie denn können, in einer Art Familienstruktur in der es aus verschiedenenen Gründen wenig Sinn macht, wenn der Vater nebst seiner meist blutsunverwandten Fähe einmal im Jahr auch noch die eigene Tochter deckt. Jungwölfe, die übrigens sehr viel später geschlechtsreif und überhaupt erwachsen werden als Hunde, wandern also häufig nach einiger Zeit früher oder später ab und gründen eigene Rudel. Ab und an gibt es (besonders in Gefangenschaft) aber schon auch einzelne Wölfinnen (oder müssten wir sagen, Matriarchinnen), die andere weibliche Mitglieder des Rudels derart drangsalieren und unterdrücken, dass kein Rüde es wagt, in die Nähe einer anderen läufigen Wölfin zu kommen und sie zu decken. Auch hier findet also eine Art Selbstregulierung statt, welche unsere Hunde gar nicht leisten können, weil sie in anderen Sozialformen leben und auf andere Kriterien hin selektiert wurden (siehe unten).


    Hunde leben, wenn sie die Wahl haben, lieber in der Nähe des Menschen und können eher keine stabilen Rudel untereinander ausbilden. Hunde sind, ob wir das mögen oder nicht, von Menschen für Menschen gemacht und zumindest in der Theorie vom Menschen abhängig. Selbst ausgesetzte oder verwilderte Haushunde suchen oft die Nähe des Menschen - sie leben in Dörfern und Städten oder zumindest in ihrer Nähe und ziehen sich nicht wie 'ein wildes Tier' in die Natur zurück und fliehen vor dem Mensch wo immer sie können.


    Wölfe sind durchschnittlich nur einmal im Jahr paarungsbereit. Hündinnen hingegen werden ungefähr zweimal im Jahr läufig, sind also fruchtbarer. Sowohl Hunderüden wie auch Hündinnen werden sehr viel eher geschlechtsreif als Wölfe. Das ist für den Menschen wichtig, weil er das Tier ja nutzen und relativ schnell relativ viele Generationen nach seinem Gutdünken züchten möchte. Wenn die Tiere dabei aber zu wählerisch sind und sich nicht mit jedem x-beliebigen Tier anpaaren lassen, ist das mühsam und man kommt seinem Zuchtziel unter Umständen sehr viel weniger schnell näher, als wenn sich jeder mit jedem verpaaren lässt. Erhöhte Fruchtbarkeit sowie ein gesteigerter Sexualtrieb sind also Domestikationsmerkmale (die sich im Übrigen nicht nur bei Hunden nachweisen lassen).

  • Pixel ist ja jetzt 'unfreiwillig' kastriert. Ich bin gespannt. Sorgen mache ich mir um Inkontinenz und das sie noch träger wird als sie so schon ist.


    Kastrierte Hündinnen sind hier so gut wie keine oder? Wie lange dauert es denn ungefähr nach der kastra bis sich der hormonhaushalt einpendelt?

  • Pixel ist ja jetzt 'unfreiwillig' kastriert. Ich bin gespannt. Sorgen mache ich mir um Inkontinenz und das sie noch träger wird als sie so schon ist.


    Kastrierte Hündinnen sind hier so gut wie keine oder? Wie lange dauert es denn ungefähr nach der kastra bis sich der hormonhaushalt einpendelt?

    Eine meiner Hündinnen ist kastriert. Sie wurde zu einem ungünstigen Zeitpunkt kastriert (2 Monate nach Beginn der Läufigkeit). Sie war anfangs irgendwie komisch.
    Unsicher und zurückhaltend. Nach ca. 6 Monaten war alles wie immer.


    Sie hat kein Kastratenfell bekommen, isst jetzt etwas besser. Sie ist weder dick noch faul geworden.

  • Pixel ist ja jetzt 'unfreiwillig' kastriert. Ich bin gespannt. Sorgen mache ich mir um Inkontinenz und das sie noch träger wird als sie so schon ist.


    Kastrierte Hündinnen sind hier so gut wie keine oder? Wie lange dauert es denn ungefähr nach der kastra bis sich der hormonhaushalt einpendelt?

    Wir hatten zwei kastrierte Hündinnen:


    Die Herderhündin wurde nach der ersten Läufigkeit kastriert. Sie war aufgrund dessen weder faul (wurde erfolgreich im Sport geführt) noch extrem verfressen. Sie wurde allerdings mit 10 oder 11 inkontinent.


    Die Tibihündin wurde mit ca. 4 Jahren kastriert. Grund dafür war extreme Scheinschwangerschaft mit starkem Stimmungstief. Das wurde mit jeder Läufigkeit schlimmer. Sie war und blieb sehr agil und lebhaft.

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