Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Männliche Kaninchen die nicht in die Zucht gehen "müssen" ja auch kastriert werden, wenn sie kein Leben in Einzelhaltung fristen sollen.
    Auch werden die Rammler i.d.R. frühkastriert, damit sie keine Kastrationsfrist absitzen müssen und sofort mit anderen Kaninchen zusammengesetzt werden können.
    Da ist eine Kastration etwas ganz normales und nicht mehr wegzudenken.

    Auch weibliche Kaninchen werden mittlerweile im Normalfall prophylaktisch kastriert, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Gebärmuttertumoren o.A. erkranken extrem hoch ist. Ich habe selbst eine Kaninchendame wegen einem Tumor an den Eierstöclen verloren und sie zeigte vorher alle Symptome, die es dafür gab. Da sie schon älter war, wurde sie nicht mehr kastriert. Die nächste Häsin wurde dann kastriert, um dem vorzubeugen und wie gesagt, das ist mittlerweile normal im Kaninchenschutz.



    Meine Hündin wurde übrigens vor drei Wochen kastriert. Die Läufigkeiten wurden immer mehr Stress und der Zeitraum dazwischen immer kürzer. Sie wurde normalerweise alle fünf Monate läufig, daher blieben dann acht bis zehn Wochen, in denen sie keinen Stress bedingt durch die Läufigkeit hatte. Außerdem Scheinschwangerschaften und dadurch ( und krankheitsbedingt - Pankreasinsuffizienz, da ging eins ins andere über) rutschte sie gesundheitlich immer wieder ab, wir mussten sie wieder aufpäppeln, usw. Wenn das wieder im Rahmen war, kam die nächste Läufigkeit. Irgendwann habe ich mich dann in Absprache mit mehreren TÄ und einer THP für die Kastration entschieden, um ihr dieses ganze Auf und Ab (auch aus gesundheitlicher Sicht) zu ersparen.

  • Auch weibliche Kaninchen werden mittlerweile im Normalfall prophylaktisch kastriert, da die Wahrscheinlichkeit, dass sie an Gebärmuttertumoren o.A. erkranken extrem hoch ist. Ich habe selbst eine Kaninchendame wegen einem Tumor an den Eierstöclen verloren und sie zeigte vorher alle Symptome, die es dafür gab. Da sie schon älter war, wurde sie nicht mehr kastriert. Die nächste Häsin wurde dann kastriert, um dem vorzubeugen und wie gesagt, das ist mittlerweile normal im Kaninchenschutz.


    Meine Hündin wurde übrigens vor drei Wochen kastriert. Die Läufigkeiten wurden immer mehr Stress und der Zeitraum dazwischen immer kürzer. Sie wurde normalerweise alle fünf Monate läufig, daher blieben dann acht bis zehn Wochen, in denen sie keinen Stress bedingt durch die Läufigkeit hatte. Außerdem Scheinschwangerschaften und dadurch ( und krankheitsbedingt - Pankreasinsuffizienz, da ging eins ins andere über) rutschte sie gesundheitlich immer wieder ab, wir mussten sie wieder aufpäppeln, usw. Wenn das wieder im Rahmen war, kam die nächste Läufigkeit. Irgendwann habe ich mich dann in Absprache mit mehreren TÄ und einer THP für die Kastration entschieden, um ihr dieses ganze Auf und Ab (auch aus gesundheitlicher Sicht) zu ersparen.

    Das ist doch auch ein absolut nachvollziehbarer Grund. Die letzte Hündin, die bei mir kastriert wurde, war schon fünf Jahre alt, die Läufigkeit hat sie jedesmal sehr mitgenommen, sie hat stark an Gewicht verloren, ca die Hälfte ihres Fells abgeworfen. Sie hatte keinen Appetit, schlief mehr als den halben Tag und war lustlos. Fell, Appetit und Lebensfreude hatten sich nach der Kastration wieder eingependelt.

  • Das kommt ganz drauf an, wen man fragt. :ka: Mir haben genug Leute vorher gesagt, das seien keine Gründe für die OP. Nachvollziehbar finde ich es auch - ich hab die Entscheidung ja getroffen und das sicher nicht aus Bequemlichkeit.

  • Wären es nur 8 Tage im Jahr - würde dann wirklich jemand Geld dafür rauswerfen, den Rüden kastrieren oder chippen zu lassen? Es geht doch aber hierbei um mehr Faktoren (wie schon zahlreich in diesem Thread erwähnt), als nur die eigenen Hunde vorrübergehend getrennt halten zu müssen.


    Auch einen unkastrierten Kaninchenbock kann man in einer männlichen Gruppe halten. Setz ich ihm der Versuchung nicht aus, passe die Haltung entsprechend an, was Platz und Rückzugsmöglichkeiten angeht - Problem gelöst. Ohne Kastration oder Einzelhaltung. (Und bevor gefragt wird, woher ich das weiß: Zwei Jahrzehnte Kaninchenhaltung)


    Mir geht es schlicht und einfach - wie einigen anderen hier auch - um das Messen mit zweierlei, dreierlei, vielerlei Maß (rein aus menschlicher Sicht).

  • das mit den Pensionen bzw. Betreuungen kommt denke ich auf die Ansprüche an die man stellt.


    ich habe mittlerweile auch paar Pensionen für Hecci raus gesucht und auch bei uns war bei keiner eine Kastra Voraussetzung. ich suche aber auch keine Betreuung mit Gruppenhaltung und Spielwiese. solche Betreuungen gibt es alleine in meinem Dorf schon 2. und ich glaube genau da liegt der Knackpunkt.
    bei Zwingerhaltung oder ähnlichem ist es egal ob der Hund kastriert ist oder nicht, denn er muss nicht fröhlich in der Gruppe mitlaufen. bei den meisten Gruppenhaltungen aber schon - der Hund soll so unkompliziert sein wie nur möglich.

  • Django hat den Chip jetzt knapp 3 Monate und er hilft definitiv nicht.


    Meine Trainerin hatte mir zu dem Chip geraten, da Django draussen grossen Stress hat. Die Hoffnung war, dass dieser etwas abgeschwaecht wird, wenn das Testosteron wegfaellt.
    Das ist aber nur in sehr kleinem Ausmass der Fall und die unerwuenschten Wirkungen ueberwiegen (gesteigerte Unsicherheit, verstaerktes Jagdverhalten).
    Und dann gibt es noch Wirkungen, die ich mir positiver vergestellt hatte, als sie nun sind. Zb gesteigerter Hunger vereinfacht Training mit Futterbelohnung, aber draussen nimmt er trotzdem manchmal nichts und drinnen kommt er teils nicht zur Ruhe, da er auf Futter hofft.
    Vermehrtes Spielverhalten ist ja eigentlich nett, aber manchmal auch anstregend und bei manchen Leuten steigert er sich sehr rein. Allgemeine ist er schneller erregbar finde ich.


    Also warten wir nun darauf, dass der Chip (hoffentlich schnell) abklingt.

  • Du kritisierst die Wortwahl und Diskussionskultur, vergleichst aber allen ernstes die dauerhaft nötige Einzelhaltung von unkastrierten Kaninchenböcken mit einer stundenweisen Trennung von Rüde und Hündin an zweimal vier Tagen im Jahr?


    Naja, lassen wir das mal so stehen.

    Also bei meinen war es wesentlich mehr als 4 Tage.... 10 Tage, eher mehr, wenn man sicher gehen will.
    Und auch nicht nur ein paar Stunden... Nachts, während der Arbeit, wenn man mal auf Klo musste, immer, wenn man nicht zu 100 % beim Hund sein konnte, also beim Kochen, Duschen, etc.


    Und ich finde auch, das dieses "gleichgeschlechtliche Pärchen halten ist so einfach" nicht wahr ist, bzw eben nicht pauschal gesagt werden kann.
    Mein Rüde hat gelitten, und zwar richtig. Das ging soweit das er so empfindlich/verzweifelt war, das er in den Stehtagen der Mädels schon geschrieen hat, wenn man ihn ein wenig ernster angesprochen hat. Er war vollkommen zerrissen zwischen Gehorsam (er ist im Normalfall absolut verlässlich, schon immer) und Hormonen.
    Dann kenne ich mehr als genug Fälle, wo der Rüde eben doch aufspringen konnte, weil die Aufmerksamkeit mal für ein paar Sekunden abgelenkt war... Bei einer Kundin lagen alle entspannt auf dem Sofa, es hat geklingelt, die Hunde rennen bellend zur Tür, Rüde sprang auf und hing. Das ging in Sekunden.
    Anderer Fall, Paar kam vom Gassi heim, hatten beide Hunde extra an der Leine gelassen, während sie sich Jacke und Schuhe auszogen, Hündin schob ihren Hintern vor die Nase des Rüden, der Riss sich los, drauf, zack, hing.
    Von den Geschichten, bei denen es nachts durch das Kennel-/Türgitter passiert ist, braucht man gar nicht anfangen, auch die zerbissenen/geöffneten Türen sind nicht selten. Und nicht zu vergessen... wie oft wurde sich schon bei den Stehtagen verschätzt und der Hunde nicht früh genug getrennt oder zu früh wieder zueinander gelassen.
    Bei mir kamen dann noch die zahlreichen freilaufenden Hofhunde dazu, wo es einige Male wirklich brenzlig wurde, einmal bei einem großen GoldieRüden und einmal bei einem Kangalrüden.
    Ich weiß von einigen Fällen hier im DF, bei denen schon abgespritzt wurde... ein paar Tage nachdem ganz stolz ein Video gepostet wurde, wie toll man doch seinen Rüden mit der Hündin in den Stehtagen zusammen laufen lassen kann, der wäre ja SO gut erzogen, da reiche ein NEIN um ihn vom aufspringen abzuhalten.
    Und etliche Züchter spritzen ab oder haben inoffizielle Würfe... und ich rede da nicht von Vermehrern, die von tuten und blasen keine Ahnung haben. Aber, wie sagte mir mal jemand... das kann den Besten passieren.
    Im übrigen ist mir das auch schon passiert. Weil ich nicht wusste, das ein KastraChip keine Verhütung ist und der Hund weiterhin fruchtbar ist. Ich hatte Glück und Rhea blieb leer. Hätte aber auch anders ausgehen können.


    Ich bewundere jeden, der ein unkastriertes Pärchen problemlos halten kann, wirklich! Aber die Regel oder gar einfach ist es nun mal nicht.

  • bei meinem Hecci muss ich sagen dass der Chip mir trainingstechnisch geholfen hat. der Hund war draußen nicht mehr auf 180. gesetzt hatten wir ihn Anfang Januar. nichts desto Trotz hat er ohne Training nur eine geringe Verbesserung gebracht. ab Ende Mai befinden wir uns in Training und ich kann sagen dass ich zufrieden bin.
    dennoch werde ich ihn auslaufen lassen und schauen wie er sich weiter entwickelt aber das einzig negative was mir aufgefallen ist, ist dass ihn manche neue Situationen verunsichern, was vor dem Chip nicht so war. zum Beispiel wenn da ein Traktor mitten am Weg steht. früher ist er selbstbewusst dran vorbei gelaufen, heute umrundet er ihn murrend und springt bei jeder schnelleren Bewegung in der Umgebung des gruseligen Gegenstandes einen Meter zur Seite. so unsicher kenne ich meinen Hund nicht. dauert nur kurz, dann hat er die Gefahr abgecheckt und er stolziert dran vorbei - aber dieses Verhalten zeigte sich zuletzt als er mal als Junghund eine Spooky Phase hatte.


    positiv hat verändert dass dieses manische Berammeln von allem aufgehört hat. dass er nicht mehr austickt bei Hundesichtung sondern ansprechbarer wurde - auch wenn er sich trotz Chip gerne anderen Rüden ggü. behaupten will, sich aufplustert, "sein" Mädchen verteidigt, usw. das gehört aber in meinen Augen zum "Mann-Sein" dazu. machen Menschenmänner auch ähnlich. meine Trainerin meint dass er trotz Chip von anderen Rüden nicht wie ein Kastrat wahrgenommen wird sondern schon als "gleich". man muss sagen dass er noch ziemliche Klöten hat, die sind nicht ganz gschrumpft sondern echt nur ein bisschen.


    das Rüden-Geklecker ist endlich weg. mich hat das sehr gestört - der hygienische Aspekt, ÜBERALL in der Wohnung waren die gelblichen Flecken, echt widerlich. vielleicht bin ich haglich, aber ich wollt nicht auf einer angekleckerten Couch sitzen und 10x am Tag wischen. ich bin gespannt wie das wird wenn der Chip ausläuft.


    verfressen war er davor auch.
    markieren war früher auch kein Problem.


    meine Hündin wurde nach der 3. Läufigkeit kastriert und ich habe es keinen Tag bereut.

  • @Rübennase


    Hier klappt es seit zwanzig Jahren. Ist natürlich individuell. Wer die Hunde nur nebenbei hält, die einfach so mitlaufen sollen usw. da wird wohl eher was passieren...


    Hier klappt es ohne Probleme. Im Freundeskreis auch.


    Aber wer das nicht leisten will/kann, warum muss es dann ein Paar sein?


  • Aber wer das nicht leisten will/kann, warum muss es dann ein Paar sein?

    Gleichgeschlechtliche Haltung ist nicht gleich unproblematischer.
    Es gibt genug Rüde, die mit einem zweiten nicht klarkommen. Und bei Hündinnen kann es unter Umständen noch übler krachen...


    Die Lösung ist dann Pech gehabt, geht halt nur ein Hund?


    Oder das Szenario: Menschenpärchen zieht zusammen, der eine bringt eine Hündin mit, der andere hat einen Rüden...


    Ist nicht immer alles plan- und vorhersehbar. Und dann braucht man eine Lösung.

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