Kastration/Chip - danach eigentlich das 'bessere' Leben?

  • Vielen Dank für die Antworten :)


    Also von euch hat keiner gewartet bis die Wirkung des Chips wieder komplett nachgelassen hat?


    Mich würde interessieren ob der Hund danach vom Verhalten wieder komplett so war wie vor dem chippen. Positiv sowie negativ.

    Jop, als bei uns der Chip ausgelaufen war, fing das Drama von vorn an (sehr schlechte Ansprechbarkeit, Abmagern usw.)

  • Als der Chip auslief, war es nochmal heftig mit dem Verhalten in sexueller Hinsicht- also Ansprechbarkeit, Mäkelei, gesteigertes Interesse an anderen Hunden. Er war in der Zeit so gar nicht wie vor dem Chip, da war er in sexueller Hinsicht vollkommen unauffällig. Erst nach Setzen des Chips, also in den ersten Wochen, gab es halt den sogenannten Rebound-Effekt.
    Nachdem der Chip die Wirkung verlor wollte er aus Stress sogar meine Hündin rammeln. :fear:
    Das hatte er auch noch nie, nicht mal im Ansatz, versucht.
    Jetzt ist mein Rüde aber wieder ganz der Alte, also so wie vor dem Chippen, es hat aber wirklich fast ein Jahr gedauert bis er sich wieder vollkommen normalisiert hatte.
    Vor dem Chippen war er oft mäkelig, das hat sich nach der Zeit der Chipwirkung aber vollkommen gelegt. Er frisst jetzt wirklich gern. :dafuer:

  • Danke für eure Erfahrungen :)
    Eine Freundin hat ihren Rüden jetzt chippen lassen, ich bin gespannt auf die Entwicklung. Weil er jetzt auch mit über 2 noch absolut abgelenkt von allem ist und stark auf läufige Hündinnen reagiert (Kleinhund, also kein Spätzünder).


    Bei Chili stört mich ja immer, dass er in Anwesenheit anderer Hunde seit der Pubertät so gestresst ist. Er steht sich damit selbst im Weg. Eigentlich mag er andere Hunde und hat immer starkes Interesse (recht lenkbar), bis er merkt es ist ein anderer unkastrierter Rüde. Dann ist er echt ein Stinktier. Ich muss aufpassen und er ist nur noch abgelenkt und am Brummen. Und einfach gestresst. Anfassen hast er dann.
    Eigentlich lässt er sich gerne von Fremden anfassen und kraulen. Auf dem Hundeplatz braucht aber keiner kommen, dann ist er nur am Knurren. Da ist er auch oft im Zwiespalt, läuft zu jemandem hin, krabbelt auf den Schoß oder dreht den Plüschhintern hin, wenn derjenige ihn dann kraulen will wird er knatschig und brummt wieder :lepra: Das unterbinde ich natürlich. Nicht das Knurren, sondern vorher schon dass er sich jemanden an den Hals wirft (irgendwie auch Kontraproduktiv)
    Beim Tierarzt oder woanders wo keine unkastrierten Rüden oder Fremdhunde dabei sind ist das auch kein Thema, da wirft er sich nach Ansprache jedem an den Hals.
    Angefangen hat das mit der Pubertät, vorher war er einfach ein entspannter Junghund.
    Trainingsmäßig oder Gewöhnungsmäßig tut sich nichts. Rüden die er kennt als sie noch Welpen waren sind ok, alle andere findet er kacke, auch wenn er sie seit über einem Jahr regelmäßig sieht. Nicht weiter schlimm, wenn wenigstens der Stress nachlassen würde den er hat wenn sie 3 Meter neben ihm stehen. Da lässt er sich von mir kontrollieren. Sitzt ab und macht keinen Stunk, aber er hat Stress und ist nur am knatschen und fängt nicht selten an am ganzen Körper zu zittern.
    Er hatte nie schlechte Erfahrungen mit anderen Rüden. Er war von Anfang an mit auf dem Hundeplatz, mit auf Tunieren, Rassetreffen und hat das positiv und auch in Maßen kennen gelernt. Ich kann den Stress und die Unsicherheit einfach auf nichts anderes zurückzuführen als auf die Hormone.
    Und ich würde ihm da eigentlich gerne irgendwie helfen. Trainings und Gewöhnungsmäßig fällt mir da aber nichts mehr großartig ein (falls einer von euch ne Taktik hat, her damit!)
    Damit leben wie es ist kann ich eigentlich auch, er muss nicht jeden mögen. Ich konnte es bis jetzt gut händeln. Eigentlich möchte ich ihn deswegen nicht kastrieren lassen. Auf der anderen Seite würde ich es doch gerne irgendwie so in den Griff bekommen, dass er einfach souveräner und gelassener wird. Ich dachte zuerst das wird sich noch geben und einpendeln bei so einem jungen Hund. Er ist jetzt 2 Jahre und 3 Monate alt, und nein, es wurde nicht besser, sondern eher schlechter. Ich weiß nicht ob ich da bei einem Kleinhund noch auf Entwicklung hoffen kann. :ka:

  • @Murmelchen: Naja, ich dachte eher an einen Richtwert. Ob 100 oder 500 Euro eher.


    @Chuckychuck2000: Wir gehen eigentlich dahin, wo sie ohne viel Hundekontankt laufen kann. Es kommen zwar welche, aber nicht so oft. Manchmal die Hundewiese - aber die ist groß und auch da gehen wir eigentlich eher da lang, wo die anderen nicht sind.


    Vielleicht wurde Zoey gar nicht umgerannt, sondern ist selbst gestolpert, das weiß ich natürlich nicht.
    Ändert ja trotzdem auch nichts daran, dass sie evtl. gedacht hat, dass sie umgerannt wurde.


    Eine andere Situation war ja, dass sie beim Spielen in eine Hündin gerannt ist, die hat sich beschwert und Zoey ist wild geworden und hatte sogar etwas Fell im Fang.
    Was auch immer sie da wieder gedacht hat.
    Evtl., dachte sie, dass sie grundlos angepflaumt wird... ich weiß es nicht.


    Dann ist sie ja auf nen kleinen Hund los und hat den auf den Rücken gedreht und böse angefletscht - den kennt sie aber schon seit der n Welpe ist - und hatte eigentlich kein Problem mit ihm.
    Seitdem meidet uns die Besitzerin und Zoey fäng an zu Knurren, wenn sie ihn etwas näher sieht.
    Der Hund ist einfach etwas hibbelig, damit kommt sie evtl. auch nicht mehr zurecht - aber trotzdem ist das kein Grund so hochzugehen.


    Die Hunde mit denen sie spielt sind fast alle eher ein wenig kleiner als sie, oder ca. gleichgroß.


    Einmal hat sie mit nem Hovawart gespielt(aber semi optimal), der war schon um einiges größer... - vor wirklich großen Hunden hat sie auch eher Respekt/ist unsicher/hat Angst.


    Testen können es ja alle mit Rüden, mit Hündin ist man auf die Ruhephase angewiesen, wenn sie denn kommt.


    Wir konnten bei Zoey das eben noch nicht so eindeutig feststellen. ...
    Doch einmal - da war sie wieder munterer und fitter, als die Zeit davor. Aber es ist bei ihr ansonsten echt so schleichend...

  • All zu wuselig und klein klappt mit Fili nicht besonders gut, die pushen sie zu sehr hoch. Bei Hunden, die noch unsicherer oder sogar ängstlich sind, passe ich sehr auf, oder lasse sie erst gar nicht hin. Aber das wäre nicht anders, wenn sie kastriert sein würde. Sie testen jetzt auch noch aus, wie weit sie gehen können, das war bei Chucky in dem Alter auch noch so, obwohl sie da schon kastriert war.


    Kontakt mit alten Hunden hat immer prima funktioniert, da ist die Größe auch völlig unwichtig. Fili wird dann total ruhig und spiegelt deren Verhalten, sogar im Welpenalter hat sie das schon gemacht. Schade, dass es hier keine Seniorengruppe gibt.


    Seit gestern ist sie wieder läufig. Die letzte Läufigkeit ist gerade mal 4,5 Monate her, naja, wenigstens ist sie jetzt deutlich ruhiger/ausgeglichener/ansprechbarer. Nur bei Fremdhundsichtung starrt sie sich fest, also wechsel ich lieber vorsorglich die Straßenseite.

  • Bei Chili stört mich ja immer, dass er in Anwesenheit anderer Hunde seit der Pubertät so gestresst ist. Er steht sich damit selbst im Weg. Eigentlich mag er andere Hunde und hat immer starkes Interesse (recht lenkbar)...



    ...Anfassen hast er dann.
    Eigentlich lässt er sich gerne von Fremden anfassen und kraulen.

    Ersteres Problem haben wir auch. Emil stresst sich bei Hundebegegnungen. Er ist immer aufgeregt, egal welches Geschlecht. Inzwischen lenke ich auch mehr, lasse es nicht laufen, seitdem wird es besser. Er bekommt oft einfach ein "Vorbei" und manchmal ist er ganz zufrieden, dass er keinen Kontakt haben soll. Ich habe auch das Kommando "Kein Kontakt", das wende ich aber im Auslaufgebiet nur bei angeleinten Hunden an. Denn es ist auch quasi ein Versprechen an Emil, dass kein Kontakt stattfinden wird. und wenn dann ein unangeleinter Hund in uns rein läuft wäre das natürlich blöd. Für unausweichliche Begegnungen gibt es ein "laaaangsam", das bremst ihn aus, er brettert nicht los, und insgesamt fährt es ihn runter. Klappt sehr gut.
    Begegnungen mit läufigen Hündinnen sind selten und klappen...eher nicht :hust: . Riecht er sie, ist er weg. Aber nicht über weite Strecken, sondern nur wenn Madame in Sichtweite ist. Da muss ich den Hund dann einsammeln. Auch mein tolles "Kehrt", was beim Spiel und auch in der Jagd funktioniert, versagt bei läufigen Hündinnen. Da schaltet das Hirn ab. Aber eben nur, wenn sie recht nah ist. Für mich kein Kastrationsgrund. Aber der allgemeine Stress bei Hundebegegnungen ist denke ich auch zumindest teilweise hormonell.


    Emil lässt sich gar nicht von Fremden anfassen. Und wenn wir arbeiten, möchte er auch von mir nicht angefasst werden. Berührung von mir empfindet er oft als Lob, kann ich auch im Alltag als Belohnung nach dem Marker einsetzen, aber bitteschön nicht, wenn der Herr am Arbeiten ist. Ich kenne sowas von meiner ADS-Tochter. Auch in vergleichbaren Situationen. Emil kann dann nicht mehrere Sachen gleichzeitig verarbeiten und daher muss er es auch nicht. Ist ok für mich.

  • Huhu :) Das Thema find ich sehr interessant, denn ich hab ja auch ein unkastriertes Pärchen hier leben, wobei Flynn ja mit seinen 6,5 Monaten noch am Anfang seiner Rüdenkarriere steht :D
    Seit die Entscheidung für einen Rüden als Zweithund zu meiner intakten Hündin gefallen ist, stand für mich fest, dass ich nicht kastrieren möchte (es sei denn, es wäre gesundheitlich notwendig natürlich).


    Ich versuche das jetzt schon in die richtigen Bahnen lenken (Rosi ist grade läufig und Flynn reagiert schon sehr darauf, ist aber ansprechbar und noch sehr entspannt, trotz Standhitze) und den Grundstein für zukünftige hoffentlich entspannte Läufigkeiten legen und fänd es spannend zu erfahren, wie andere das hinbekommen haben und ob ich auf dem richtigen Weg bin :smile:
    Hier haben ja schon einige geschrieben, die intakte Pärchen haben, dass ihre Rüden gelernt haben, damit umzugehen. Ich fänd es total interessant zu erfahren, wie ihr das erreicht habt?
    Habt ihr unerwünschtes Verhalten korrigiert? Wenn ja, ab wann begann für euch unerwünschtes Verhalten? An der Hündin riechen, erlaubt oder nicht? Oder Pipilecken? Und habt ihr nur Verhaltensregeln für den Rüden oder gibt es auch welche für die Hündin? Und vor allem, gilt das auch für die Standhitze oder betreibt ihr da nur Management?


    Allgemein find ich es interessant zu erfahren, wie eure Erfahrungen sind, inwieweit man durch Erziehung zu einem entspannteren Umgang beitragen kann, um so letztendlich vielleicht gar nicht erst in die Situation zu kommen, über eine Kastration nachdenken zu müssen :ka: :winken:

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