Hund ja oder nein?

  • Lieben Forengemeinde!



    Ich stelle mein Umfeld und mich ein wenig vor.


    Ich komme aus Wien und bin 23 Jahre alt, lebe mit meinem Freund und zwei Heilige Birmas (3 Jahre alt) unter zwei Dächern (ich in meiner Wohnung, mein Freund hat nebenher noch eine zweite Wohnung).


    Mit Hunden kenne ich mich nur begrenzt aus, aber so wenig, dass ich nicht einschätzen kann ob ein Hund überhaupt in Frage käme. Meine erste und hauptsächliche Frage ist, wie schaut es denn mit Katzen aus die keinen Hund kennen, können sich Katzen mit einem Hund anfreunden? Es sind zwei Heilige Birmas, haben ein ruhiges Wesen und „sollten“ sehr sozial sein ^^. Dann die zweite, wenn wir uns einen Hund nehmen, wird er bei hauptsächlich bei meinem Freund in der zweiten Wohnung leben und ich sehe ihn dann immer in meiner Freizeit und kann ihn manchmal mit in die Arbeit nehmen. Weil ich schon weiß, dass mir ein Hund sehr schnell ans Herz wächst, möchte ich ihn mit meinen Katzen auch bald zusammenführen. Uns ist klar, ein Hund würde unseren Lebensstandard auf den Kopf stellen…weniger Zeit zusammen in der Partnerschaft, viele sportliche Aktivitäten und mehr Geldausgaben. Darüber wird aber auch noch fleißig überlegt und diskutiert.



    Zum Hund:


    Wir waren am Samstag im TH, indem ich fast heulend davongelaufen wäre, weil es mir so wehgetan hat, wie die Tiere dort drinnen verkommen. Dort lebt ein 9-jähriger Husky, der 5 Jahre seines Lebens bereits im Tierheim lebt. Er hat gewinselt, geheult und gleichzeitig sich so gefreut als Menschen bei ihm vorbeizogen sind. Indem Moment hat es mir das Herz zerrissen. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Patenschaft für einen Hund zu übernehmen. Ich kann den Hund zwischen 08:00-18:00 abholen und mit ihm spielen und sparzieren gehen in der Umgebung. Weil wir beide Vollzeit arbeiten und das TH weiter weg liegt sind wir eigentlich gleich auf die fixe Adoption gekommen.


    Wenn wir uns einen Hund nehmen, dann ist es einer der schon lange im Tierheim lebt und einfach schwer rauskommt. Uns ist bewusst, dass ältere Hunde hohe TA-Kosten anziehen oder weil sie lange im TH lebten eine Verhaltensstörung haben. Einen zu schwierigen Hund können wir allerdings nicht adoptieren, weil uns einfach die gewisse Erfahrung fehlt. Eine Mitarbeiterin hatte sich für uns Zeit genommen und uns über fast jeden Hund etwas erzählt, also es gibt genug mit denen wir leicht klarkommen aber sie wegen dem Aussehen oder dem Alter nicht genommen werden. Und so einen Pechvogel möchten wir.



    Vielleicht erhalte ich viele Tipps und Erfahrungen die uns bei der Entscheidung helfen. Ich bin selbst in einem Katzenforum, wo ich auch noch nachfragen werde, aber hier bin doch mal am besten aufgehoben :)

    • Neu

    Hi


    hast du hier Hund ja oder nein?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Hallo,


      wenn ihr beide Vollzeit arbeitet, halte ich einen erwachsenen Hund aus dem TS für eine gute Idee. Allerdings sollte man bedenken, dass gerade ein älterer Hund unter Umständen nicht allzu lange alleine bleiben kann. Unsere Seniorin, die wir 2012 im Alter von 14,5 Jahren einschläfern lassen mussten, musste zum Beispiel alle zwei bis drei Stunden mal raus zum Lösen.


      Wegen der Verträglichkeit mit Katzen haben die Pfleger im Tierheim unter Umständen Erfahrungswerte? Grundsätzlich scheint es schon möglich zu sein, dass Hunde und Katzen friedlich zusammenleben können. Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen, da ich selbst keine Katzen habe und auch nie welche hatte.


      Die Mitnahme ins Büro müsste man natürlich mit dem Chef abklären. Außerdem müsste es dann ein Hund sein, bei dem dies ohne Probleme möglich ist. Nicht alle Hunde eignen sich für die Mitnahme ins Büro.


      Dass ein Hund zusätzlicher zeitlicher und finanzieller Aufwand bedeutet, ist sicher richtig. Ganz so negativ würde ich es aber nicht sehen. Man gewinnt ja auch sehr viel durch das Zusammenleben mit Hund. Und sei es nur eine gesündere Lebensweise zu der ein Hund definitiv beiträgt.


      Liebe Grüße und viel Spaß beim Abenteuer Hund,


      Rafaela

    • *Liebe Forengemeinde
      Mein Handy bessert mit ungewollt die Wörter aus.


      Rafaela, vielen Dank für deine Antwort.
      Dass es auch viel positives bringt, ist richtig. Leider sind aber im Leben die negativen Dinge schwerwiegender als die positiven. Deswegen machen wir uns viele Gedanken weil ich den Hund nicht mehr zurück bringen möchte. Das muss sehr gut überlegt sein. Sollten sich die Katzen mit den Hund nicht verstehen ist es um ein Grad noch schwieriger.

    • Meine erste und hauptsächliche Frage ist, wie schaut es denn mit Katzen aus die keinen Hund kennen, können sich Katzen mit einem Hund anfreunden?

      Ja klar können sie, aber es kommt dabei erheblich auf den Hund an. Wenn er sie jagt und anblafft, gar anknurrt und am liebsten "fressen" möchte, ist der Einstieg für eine Freundschaft schwierig bis unmöglich. Haben Katzen zu wenig Ausweichmöglichkeiten und hundefreie Zonen, werden sie depressiv und ängstlich, eventuell unsauber ... also die räumlichen Gegebenheiten spielen da auch eine nicht unwesentliche Rolle.


      Unsere beiden Katers haben beide Welpen nach einiger Zeit akzeptiert - allerdings haben wir auch entsprechende Erziehungsarbeit geleistet - also Hund immer und immer wieder ermahnt, nicht so wild zu sein, Katze nicht hinterher zu laufen usw. Inwieweit sich ein bereits erwachsener Hund da beeinflussen lässt, kann ich nicht beurteilen. Viele Hunde mögen keine Katzen und zeigen das auch. Dass man sie beispielsweise unbesorgt auch mal alleine miteinander lässt, könnte schwierig werden.


      Ob man einem Hund aus dem Tierschutz eine Chance geben will, hängt wohl von der eigenen Belastbarkeit und zeitlichen Flexibilität ab. Da kanns schon enorme Baustellen geben, die nicht einfach zu händeln sind und sich vielleicht nie geben werden. Von daher ... Ich persönlich würde es nicht tun, dass passt nicht in meine Leben, dass ein Hund mir zu viele Umstände macht, weil er mit der ein oder anderen Sache einfach nicht klar kommt - seien es andere Hunde, Probleme mit dem alleine bleiben, mit Auto fahren, an der Leine, Jagdtrieb usw.


      Ich bin da geprägt insbesondere von einem Nachbarshund aus dem Tierschutz der auch nach zwei Jahren noch einen Maulkorb tragen muss, weil er dazu neigt unberechenbar zuzubeißen - Mensch und Hund. Frei laufen lassen ist gar nicht möglich. Das ist eine enorme Belastung für die Halter - in eine solche Situation möchte ich nie kommen, denn natürlich will man dann trotzdem aus Tierliebe einen solchen Hund auch nicht wieder ins Tierheim stecken - also muss man mit ihm leben und sich arrangieren.

    • Wenn Tagespatenschaften erlaubt sind, dann ist es bestimmt auch kein Problem dass ihr den auserwählten Hund mit nach Hause nehmt. Und dann holt euch jemanden dazu, der Ahnung von Hunden UND Katzen hat und führt die 3 zusammen. Das muss nicht gleich die große Liebe sein, wenn der Hund nicht versucht die Katzen zu jagen und zu fressen und die Katzen nicht direkt Amok laufen/ auf nimmer wiedersehen verschwinden - dann sind das beste Voraussetzungen. Als Nicht-Hunde-Mensch ist es vermutlich schwer, die Signale richtig zu deuten, deshalb jemand Erfahrenen dabei haben.
      Auch solltet ihr schauen, wie gut sich der Hund entspannt - das ist fürs Büro wichtig.


      Wir haben in den letzten Jahren ein halbes Dutzend Katzen an 5 Jagdhunde gewöhnt - bzw. umgekehrt, die waren ja nicht alle zur gleichen Zeit da und bis auf einen Hund ging es immer gut. Lustigerweise ist dieser Pflegehund dann in einer Familie mit 4 Katzen gelandet und als Einzelhund hat er sich den Katzen problemlos untergeordnet...
      Also es kommt eben immer schon auf die exakte Konstellation an ;)

    • Bitte überlegt sehr kritisch und ganz nüchtern, was für Eigenschaften ein Hund mitbringen muß, um in euer Leben zu passen, bzw was für Eigenschaften er auf keinen Fall haben darf:
      muß länger stressfrei alleinbleiben können, (wie lange?) muss sich mit Katzen gut vertragen, muß im Büro sehr brav sein (darf er stark haaren?) muß anpassungsfähig bei Ortswechsel sein (2 Wohnungen) und sich auf zwei manchmal getrennt lebende Bezugspersonen einstellen, muß allgemein problemlos sein, da ihr beide Anfänger in der Hundehaltung seid, dazu gehört Artgenossenverträglichkeit mit beiden Geschlechtern, wenig Wach- und Jagdtrieb - das ist schon ein Anforderungskatalog, bei dem es mich wundert, daß es da so viele Kandidaten im Tierheim geben soll.


      Huskys zB haaren wie irre und haben gemeinhin ordentlich Jagdtrieb, man sagt ihnen auch nach, daß sie oft nicht gut alleinbleiben können - ich will damit nicht sagen, daß das alles auf euren Kandidaten zutrifft (das Haaren aber mit Sicherheit xD ), aber erkundigt euch wirklich nüchtern nach allen Punkten und laßt euch in der Auswahl nicht vom Mitleid leiten. Wenn es nämlich dann doch nicht paßt, ist das Leid für Tier und Mensch umso größer. Betrachtet euch nicht so sehr als Retter, sondern als Kunden auf der Suche nach dem wirklich passenden Hund.


      Dagmar & Cara

    • Hallo,


      wart ihr zufällig im Tierheim Vösendorf? Da habe ich meinen Hund nämlich auch her ;)


      Ich finde, eure Überlegungen klingen eigentlich schon ganz gut. Manchmal können die Tierheimmitarbeiter auch Auskunft darüber geben, ob ein Hund mit Katzen klarkommt oder nicht. Gibt ja z.B. auch Abgabehunde, die schon früher mit Katzen zusammengelebt haben. Aber auch das allgemeine Wesen des Hundes (Eher ruhig, kein starker Jagdtrieb etc.) kann zumindest ein bisschen zeigen, ob eine Zusammenführung mit den beiden Birmas möglich wäre und vermutlich funktionieren würde.


      Wie lange wäre der Hund denn alleine an den Tagen, wenn du ihn nicht zur Arbeit mitnehmen kannst? Da würde ich auch noch mal nachfragen, welche TH-Hunde das Alleinebleiben bereits von den Vorbesitzern kennen und mich nach einem Sitter umsehen, für den Fall, dass der Hund länger braucht, bis er bei euch stressfrei alleine bleiben kann. Dass ihr euch anfangs Urlaub nehmen solltet für die Eingewöhnung und diese Zeit schon nutzen, um das Alleinebleiben in dieser neuen Umgebung zu üben, ist euch wahrscheinlich eh klar, oder?


      Und wenn geplant ist, dass der Hund zur Arbeit mitkommen soll und dies mit dem Vorgesetzten abgesprochen ist, würde ich auch darauf achten, einen "bürotauglichen" Hund zu adoptieren. Also einen eher unkomplizierten, gelassenen Vertreter.


      Die "Langzeitinsassen" sind halt oft nicht ganz unproblematisch - also wirklich gut überlegen, welcher Hund da zu euch passen könnte.

    • Wenn wir uns einen Hund nehmen, dann ist es einer der schon lange im Tierheim lebt und einfach schwer rauskommt.

      die sitzen meist nicht im Tierheim weil sie anfängertaugliche Hunde ohne Probleme sind sondern eher weil komplett das Gegenteil der Fall ist. Ihr habt keinerlei Hundeerfahrung, da solltest ihr von solchen Hunden wirklich Abstand nehmen. Mitleid ist da fehl am Platz. Es geht bei der Auswahl des Hundes auch um euer Wohl und um das Wohl des Hundes und einem Problem Hund gerecht zu werden geht noch mal deutlich mehr an die Substanz als die Integration eines netten kleinen Hundes.


      Wie stellt ihr euch denn das Leben mit einem Hund vor? Wie soll der Alltag aussehen, wie die Beschäftigung? Wie viel Zeit könnt ihr investieren. Welche Charaktereigenschaften wünscht ihr euch, welche gehen nicht?

    • Uns ist bewusst, dass ältere Hunde hohe TA-Kosten anziehen oder weil sie lange im TH lebten eine Verhaltensstörung haben.

      Das muss nicht so sein. (Nicht nur) mein erster Hund war aus dem Tierheim und völlig unkompliziert.
      Allerdings würde ich von der Kombination Husky - Katze abraten.

      Leider sind aber im Leben die negativen Dinge schwerwiegender als die positiven.

      Das ist Ansichtssache und eine Frage der Einstellung.


      Wie lange wäre denn der Hund alleine?


      Das mit den zwei Wohnungen ist eher unwichtig, wenn der Hund weiß, zu wem er gehört - in dem Fall wohl eher Deinem Freund?
      Das heißt aber nicht, dass er nicht mit Dir ins Büro könnte, wenn das passt.
      L. G.

    • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.



      Gestern hatte ich noch ein längeres Gespräch mit einer Mitarbeiterin aus dem Tierheim Vösendorf :)


      Wir kamen zum Entschluss, dass wir dieses WE nochmal kommen und einen Rundgang mit der Betreuerin machen bei diesem sie uns alle Hunde vorstellt. Wir können einen Hund mitnehmen oder ich beginne eine Patenschaft. Gestern habe ich auch nochmal mit meinem Freund gesprochen und beschlossen, dass es sinnvoller wäre einen Patenhund zu nehmen der nicht aggressiv ist und eine Übernahme durchaus in Frage käme. Wir möchten einen liebevollen Hund, der nicht aggressiv Menschen/Tieren gegenüber ist. Ich kenne die Hunde aus dem TH nicht und kann gerade nicht einschätzen wie gefährlich/verstört die alteingesessen sind und ich stimme zu, ein schwieriger Hund ist für Anfänger falsch. Ins Büro von meinem Freund könnte der Hund immer, auch wenn er sich als Lauser entpuppt, er sitzt alleine im Büro und stört niemanden. Ich hingegen kann ihn nur mitnehmen, wenn er wirklich brav ist und ihn meine Kollegen akzeptieren. Auch auf meine Kollegen könnte ich mich nicht ganz verlassen, wenn mal jemand neues kommt der Angst vor Hunden hat oder plötzlich eine Allergie entwickelt. Also bei meinem Freund geht ohne Probleme täglich. Gehen wir mal vom schlimmsten aus: Sollte er mal den Job verlieren und einen neuen finden und ihn nicht mitnehmen können wäre er 9 Stunden alleine. Für den Anfang wäre eine Patenschaft mal für zwei Monate völlig ausreichend und dann können wir noch immer entscheiden.

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