@Helfstyna
Danke für die ausführliche Antwort.
Ich hab mal nach Videos (Schutzdienst halt) von Endy von Karthago und Sid vom Haus Pixner geschaut und sehe da als IPO-Laie zwei Hunde, die mehr als genug Vorwärtsgang haben, aber allein durch diesen Eindruck ohne nennenswerte Kenntnisse könnte ich die Hunde trotzdem nur schwer einschätzen, bzw. überhaupt nicht einschätzen, was die Alltagstauglichkeit angeht.
Aber ist mal notiert unter "Besser die Finger davon lassen".
Kannst du mir in drei Sätzen schildern, was es mit dem RSV auf sich hat?
Hab grad auf die Seite von denen geguckt, aber auch hier seh ich als Laie erstmal nicht, wer da mit welcher Intention dahintersteckt und was für Hunde dabei rauskommen.
Dissidenzzuchten:
Selbst wenn es so ist, dass weniger Wert auf Gebrauchseigenschaften gelegt wird - hab ich da als Nicht-IPO-Freak dann nicht u.U. genau den Hund, den ich suche? Komplett normaler Hund, gesund (ja, gibt solche und solche, aber sicher ja auch welche, die sehr darauf achten), mittleres Temperament, für Breitensport gut zu haben, und trotzdem Schäferhund?
Ich sehe bei vielen HZ-Schäferhunden nicht mehr viel von den Gebrauchshundeigenschaften, einige sind ausgesprochene Schlaftabletten und haben außer riesigen Kragen und Porscheheck keine nennenswerten Merkmale, die ich jetzt mit DSH verbinden würde.
Sind dann die "Dissidenz-Familienhunde" nicht charakterlich genauso gut oder schlecht wie solche aus VDH HZ, nur dass sie dabei nicht so beschädigt aussehen?
Ich denke halt, dass Züchter, die sich von der Hochzucht abwenden, deswegen nicht unbedingt Sportkracher züchten wollen, sollen normale, gut händelbare Schäferhunde, und dann eben deswegen nicht auf LZ ausweichen wollen?
Mit händelbar meine ich nicht, dass man Malteser in Schäferoptik anstrebt. Ich spreche von Hunden, die von einem engagierten Hundehalter, der konsequent erzieht und sich mit der Rasse auseinandersetzt, gut zu führen sind, und zwar ohne drölfzig Trainerbesuche.
Hunde, die nicht 3x in der Woche auf hohem Niveau auf dem Platz gearbeitet werden müssen, sondern mit viel Bewegung und allen möglichen Aufgaben im Alltag, vielleicht noch sowas wie Obedience, halbwegs problemlos zu halten sind. Wo man nicht sein ganzes Leben komplett nach dem Hundesport ausrichten muss, sondern einen zuverlässigen Hund hat, der annähernd überall dabei sein kann, der auch mal ne faule Phase nicht übel nimmt, und den man auch noch einem erfahrenen Hundehalter-aber-nicht-Hundesportler mal einen Tag zum Sitten geben kann.
Was meinst du denn, wie viel ein etwas gemäßigterer LZ-Hund an Auslastung braucht? Kann man einen DSH aus LZ vernünftig halten, wenn man kein IPO machen will?
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@Rikah
Das klingt für mich mal ganz gut, was du schreibst.
Ebay-Hunde vom Hof um die Ecke kommen sowieso nicht in Frage!
Ich denke, was das DDR-Blut angeht, werde ich in Zukunft wesentlich kritischer sein, soweit bin ich jetzt mal.
Bei den Dissidenzzuchten bin ich trotzdem sehr zwiegespalten, ob es da nicht auch tolle Züchter zwischen sicher vielen schwarzen Schafen gibt. VDH-Papiere sind für mich irgendwie nicht zwingend, solange gesundheitlich strikt ausgewählt wird und man, wie Helfstyna sicherlich auch berechtigterweise schrieb, nicht anfängt Schoßhunde im Schäfipelz zu züchten.
"Ich würde übrigens schon in die Leistung schauen.
Da gibt es ein ziemliches Spektrum und auch viele nette, sozialkompetente normale Hunde bei. Ist auch immer die Erziehung und Förderung die einen Weg vorgibt."
Also meinst du, man kann auch ohne ein ultra gigantisches Pensum an Hundesport einem aus LZ gerecht werden, wenn man sich informiert und einen guten Züchter hat und eben weiß, was man an der Leine hat? Denkst du, dass ein gemäßigter LZ Schäferhund mit meinem Wochenprogramm aus dem Eingangspost zufrieden sein könnte, wenn es mit der Rettungshundearbeit nicht klappen würde?
Ich will mir ungern was ins Haus holen, womit keiner glücklich wird, Hauptsache hübscher grauer Schäfer mit gradem Rücken.
Bin da schon sehr vorsichtig.