Hund legt sich hin um ihren Dickkopf durchzusetzen...

  • Hallo zusammen,


    meine Kleine ist jetzt gerade 1 Jahre geworden und im großen und ganzen bin ich zufrieden mit ihr. In 75% der Fälle klappt auch alles gut. Ich habe sie - da zur Zeit sehr viele Spaziergänger unterwegs sind - zur Sicherheit an der Schleppleine, habe diese aber nicht in der Hand und sie kann so ziemlich frei herum laufen. Ist nur etwas zur Sicherheit, falls wir Hasen oder andere Hunde treffen, dann kann ich die Leine aufnehmen. ;-) Es klappt soweit auch ganz gut, dass sie immer in meiner Nähe bleibt, mal vor mir, mal hinter mir, mal zum schnuppern stehen bleiben und dann wieder zu mir rennen... und inzwischen sind ihr auch Jogger und Fahrradfahrer so ziemlich egal. Sie schaut, aber rennt nicht unbedingt hin. Bei anderen Hunden ist es aber was anderes... ohne Schleppleine würde sei bei jedem anderen Hund stehen, um ihn zu begrüßen.


    Wenn er weiter weg ist, klappt es auch ganz gut, wenn ich dann sage "Komm, hier lang.", dass sie mit mir kommt, anstatt in Richtung des anderen Hundes zu gehen. Bei mittelgroßen oder kurzen Entfernungen hätte ich ohne Schleppleine allerdings verloren.


    Sie versteht inzwischen auch, dass extremes ziehen nichts bringt. Sie zieht am Anfang und hört dann damit auf... weil sie wohl weiss, dass das keinen Sinn hat. Und dann ist es gefühlt eine 50:50 Chance, was sie macht... entweder sie kommt mit mir mit, was dann auch problemlos funktioniert, also sie läuft, schaut vielleicht ab und an in Richtung des anderen Hundes, aber macht keine Anstalten mehr dahinzugehen... oder eben neuerdings... sie legt sich auf den Boden, komplett flach mit Kopf abgelegt und bewegt sich nicht mehr. Das ist weniger ein Problem wenn die anderen Hunde von uns weg laufen, weil sie dann irgendwann um eine Ecke biegen und aus dem Sichtfeld verschwinden oder zumindest die Entfernung größer wird und ich mit "Die gehen nach Hause" (hab das Gefühl den Satz versteht sie so einigermaßen *lach*) sie dazu bringen kann, mit mir weiter zu gehen. Wenn die anderen Hunde aber in unsere Richtung laufen, bekomme ich sie nicht dazu bewegt aufzustehen bevor sie da sind. Weder mit Leckerlies noch mit Spielzeug... da ist sie einfach stur... und das schlimmste, sie bekommt ja ihren Willen, die Hunde kommen zu ihr und sie hat Erfolg mit der Masche...


    Hat da jemand eine Idee, wie ich damit am besten umgehen kann?
    Ich meine ich könnte sie mit Gewalt wegzerren, sie wiegt 30 kg, das würde ich schaffen, aber sie macht nicht freiwillig mit, wenn ich zu stark ziehe rutscht sie über den Asphalt, was mir beim zusehen fast schon weh tut und auf Dauer sind 30 kg dann doch schwer zu ziehen, wenn sie sich noch dagegen stemmt...


    Ist jetzt nicht ein riesiges Problem, das sofort auf der Stelle gelöst werden muss, da ja niemand gefährdet wird oder sowas... es ist einfach nur... teilweise nervig... :)
    LG

  • Vielleicht findest du hier schon mal Anhaltspunkte:


    Ducken, fixieren, anschleichen....und drauf!
    Hinlegen bei Hundebegegnungen


    Es gibt auch noch mehr Threads zum Thema Hinlegen, finde die aber gerade nicht.


    Danke für die Links... ich will jetzt nicht beratungsresistent erscheinen, aber ich persönlich denke, dass es weniger um fixieren geht.


    Sie schaut, ja. Sie schleicht aber nicht, sie rennt nicht frontal auf einen Hund zu... sie legt sich hin, ja... aber auch bei Hunden, die weglaufen.


    Als Beispiel von gestern. Wir liefen einen Feldweg und ca. 50m vor einer Kreuzung haben wir gesehen, wie von rechts nach links über die Kreuzung ein anderer Hund lief. Als wir an der Kreuzung ankamen, hat sie dann natürlich auch nach links geschaut, wo der hin ist. Hat ihn noch kurz gesehen, so in ca. 30-50m Entfernung, aber gerade noch wie er um die Ecke läuft und nicht mehr zu sehen war. Ich wollte nach rechts abbiegen. Sie hat sich dann aber an den linken Weg gelegt. Wollte einfach hinterher. Obwohl er nicht mehr zu sehen war. Aber sie wusste halt, dass er da ist.


    Da gab es nichts mehr zu fixieren oder anzuschleichen oder was auch immer. Trotzdem lag sie, weil sie mit meiner Entscheidung rechts abbiegen nicht einverstanden war sondern lieber zu dem Hund wollte. ;-)

  • Bei mir würde der Hund ein geeignetes Halsband und ein Geschirr mit D-Ring relativ weit hinten tragen, und ich hätte eine verstellbare 2m-Leine zusätzlich dabei, d. h. Karabiner an beiden Seiten, und sobald der Hund liegt, würde ich kommentarlos die Führleine in Halsband und Geschirr einhaken, mit beiden Händen zufassen und zuerst den Hundehintern und dann das Vorderteil hochhieven, evtl. auch den Hund mit dem eigenen Körper seitlich wegdrücken und dabei irgendein Gummiwort oder einen Gummisatz sagen, d. h. dem Hund Leckerli oder irgendwas versprechen, was er gleich haben kann, wenn er aufgestanden ist und einen Schritt in die gewünsche Richtung getan hat.


    Immer vorausgesetzt, es handelt sich um Situationen wie die von Dir beschriebenen, d. h. der Auslöser für das Hinlegen ist schon verschwunden oder tut das gerade zügig.


    Ein bereits etabliertes Kommando wie "weiter", "lauf" oder "komm" würde ich mir verkneifen, weil Du es ja doch nicht sofort durchgesetzt bekommst.


    Das ist doof, wenn sich dieses Hinlegen erst mal gefestigt hat, denn es kann immer sein, dass der Hund dann doch sofort aufstehen muss, wenn z. B. ein Auto in einen Weg einbiegt oder er den Weg für Radler, Jogger, etc. blockiert, oder ... oder... oder... je nachdem, wie stark frequentiert Eure Gassistrecken sind.


    Daher würde ich es schleunigst abstellen, bevor Du wirklich gezwungen bist, 30 kg im Notfall an der Schleppleine über den Asphalt zu schleifen.


    Caterina

  • Danke für die Links... ich will jetzt nicht beratungsresistent erscheinen, aber ich persönlich denke, dass es weniger um fixieren geht.

    Aber es gibt in den Threads eine mMn tolle Ansammlung von Tipps, die man gegen das Hinlegen anwenden kann.

  • In unserer Hundegruppe hat eine Frau mit ihrem Bernhardiner (1-1,5 Jahren) das selbe Problem. Wenn ihre Hündin sich auf den Boden legt, bekommt sie ihren Hund kaum wieder hoch.
    Unsere Trainerin hat ihr geraten eine Bleib- und Entspannungsübung daraus zu "entwickeln".
    Wenn die Hündin sich hinlegt, stellt man ein Fuß auf die Leine (nah am Körper) und das Ende der Leine behält man in der Hand. Dies hat den Vorteil, wenn dein Hund plötzlich aufspringt und zu dem anderen hin möchte, das er nicht von der Stelle kann weil du dies mit dem Draufstellen verhinderst. Und falls es doch dazu kommen sollte hast du die Leine immer noch in der Hand.
    Der andere Hund läuft an deinem vorbei (ich würde dem anderen HH signalisieren, das er doch bitte vorbei gehen möchte, da ihr im Training seit) und du bestätigst das ruhige Liegen und danach nimmst du deinen Hund an der kurzen Leine und ihr geht euren Weg.


    Damit dein Hund sieht, das das erstarren in liegender Position nicht dazu führt das sie zu anderen Hund kann (oder begrüßt).


    Aus persönlicher Sicht habe ich mit solchen Hunden (mitten im Weg liegen bleiben, flach auf den Boden legen, warten und anstarren) sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder sie sind kurz vor uns aufgesprungen und waren nicht sehr nett (gebellt und geknurrt) oder sie sind vor lauter Freude in Khali reingesprungen. Und das ist keine nette Hundebegrüßung.

  • und sobald der Hund liegt, würde ich kommentarlos die Führleine in Halsband und Geschirr einhaken, mit beiden Händen zufassen und zuerst den Hundehintern und dann das Vorderteil hochhieven, evtl. auch den Hund mit dem eigenen Körper seitlich wegdrücken

    Mit solchen "körperlichen" Herangehensweisen erreichst du bei einem Hund mit 30kg+ in der Regel gar nichts. Wenn 30kg liegen, dann liegen sie. Punkt.


    Was man in der Tat probieren könnte, ist, auf Halsband und kurze Führleine zu wechseln und sie dann einfach mitzunehmen.


    Wenn das nicht klappt, würde ich versuchen, Sie anders zum Aufstehen zu motivieren. Man kann sich ja durchaus mal die interessante Blume am Wegrand genauer anschauen und entsprechend Trubel darum machen. "Boah, guck mal! Mensch, ist das ne tolle Blume! So eine tolle Blume hab ich ja noch nie gesehen. Schau mal! Schnupper mal!" Wäre schon etwas komisch, wenn den Hund das nicht interessiert, wenn sein Mensch so eine tolle Entdeckung macht!


    Falls das auch nicht klappen sollte, würde ich mal Leckerli und Spielzeug mitnehmen und ihr entsprechend Action anbieten, wenn sie sich hinlegen will. Leckerlis kann man wefen, verstecken, damit über die Wiese rennen. Ihr einfach ein gemeinsames Spiel anbieten.


    Weiterhin könnte man sie auch einfach mal liegen lassen und weiter gehen. Wenn sie nicht hinterher kommt, einfach mal kurz außer Sicht gehen. Ich glaube nicht, dass sie da so "cool" liegen bleiben würde, wenn du plötzlich außer Sicht gehst.


    Des Weiteren wäre es vllt auch generell hilfreich, mal zu überlegen, woher das kommt, dass sie so "diskutiert". Bei einem Hund dieser Größe würde ich das nicht dulden. Es wird gemacht, was ich sage. Basta. Ich lasse da keinen Zweifel dran, dass mein Hund von der Couch/vom Bett/etc. runtergehen WIRD, wenn ich sage "Ab!".


    Man stelle sich vor, 36kg Labbi-Rüde liegen auf dem Sofa, ich bekomme Besuch, der gerne Platz nehmen möchte und Newton liegt da und sagt "Ätsch. Nö, ich bleibe hier liegen." Geht für mich gar nicht.

  • Aber es gibt in den Threads eine mMn tolle Ansammlung von Tipps, die man gegen das Hinlegen anwenden kann.

    Oh, dann hatte ich das falsch verstanden, dann werde ich das mal durchlesen. Danke dir. :-)



    Aus persönlicher Sicht habe ich mit solchen Hunden (mitten im Weg liegen bleiben, flach auf den Boden legen, warten und anstarren) sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Entweder sie sind kurz vor uns aufgesprungen und waren nicht sehr nett (gebellt und geknurrt) oder sie sind vor lauter Freude in Khali reingesprungen. Und das ist keine nette Hundebegrüßung.

    Deine Erfahrungen tun mir leid... aber genau das macht sie absolut nicht. Sie hat mit keinem Hund bisher (außer einmal bei einem zu aufdringlichen Rüden, der sie besteigen wollte und das obwohl sie eindeutige Zeichen gemacht hat, dass sie das nicht will) absolut keine Probleme mit irgendeinem Hund gehabt. Sie bellt oder knurrt die Hunde nicht an. Sie springt auch nicht wie ein bekloppter in sie rein.


    Die Annäherung ist eher vorsichtig, bei kleinen Hunden sogar noch vorsichtiger. Erst wenn der andere auf die Spielaufforderung eingeht, kann sie auch sehr sehr grobmotorisch spielen... ;-)


    Und wie oben beschrieben geht es bei dem hinlegen weniger um das fixieren des Hundes der da kommt... es wirkt mehr wie ein Protest gegen das Weitergehen in eine andere Richtung. Anders wäre es auch nicht zu erklären, dass sie sich hinlegt bzw. liegen bleibt, auch wenn der andere Hund gar nicht mehr zu sehen ist. Sie will damit mir zeigen "Ich will in diese Richtung, hinter dem Hund her.".



    Der andere Hund läuft an deinem vorbei (ich würde dem anderen HH signalisieren, das er doch bitte vorbei gehen möchte, da ihr im Training seit) und du bestätigst das ruhige Liegen und danach nimmst du deinen Hund an der kurzen Leine und ihr geht euren Weg.

    Das ist etwas, das man mal probieren könnte.


    Falls das auch nicht klappen sollte, würde ich mal Leckerli und Spielzeug mitnehmen und ihr entsprechend Action anbieten

    Sie ist ein Labbi-Mischling und ja die sind verfressen. Aber du sollest ihren Sturkopf nicht unterschätzen. Leckerlies und Spielzeug habe ich versucht, aber selbst wenn der Blick zeigt, dass sie es gerne hätte, setzt sich dann doch ihr Dickkopf durch und sie bleibt liegen. *lach*



    Weiterhin könnte man sie auch einfach mal liegen lassen und weiter gehen. Wenn sie nicht hinterher kommt, einfach mal kurz außer Sicht gehen.

    Das Problem ist, dass macht sie ja nur wenn andere Hunde in Sicht sind bzw. in Sicht waren. Wenn ich sie da liegen lasse und einfach gehe, dann geht sie zu dem anderen Hund.


    Ohne anderen Hund macht sie das nicht und kommt sie immer hinter mir her und bleibt in meiner Nähe. Da gibt es das Problem nicht.



    Des Weiteren wäre es vllt auch generell hilfreich, mal zu überlegen, woher das kommt, dass sie so "diskutiert".


    Ja das ist ja die Frage... andere Hunde + mit ihnen Spielen ist etwas, das sie wohl über Leckerlies usw. einordnet und für sie das Größte. Deshalb frage ich ja wo ansetzen... :-)

  • Und wie oben beschrieben geht es bei dem hinlegen weniger um das fixieren des Hundes der da kommt... es wirkt mehr wie ein Protest gegen das Weitergehen in eine andere Richtung.

    Nun ja dein Hund wird ja nicht die ganze Zeit auf den Boden schauen bis sich der Hund genähert hat, irgendwo blickt er ja hin. Versuch das nächste mal, wenn er das Verhalten zeigt, in sein Gesicht zu schauen. Vielleicht bekommst du gar nicht mit wie dein Hund den anderen anstarrt. Selbst das andauernde anschauen kann bei dem anderen Hund zu Provokationen führen.


    Was mir gerade einfällt: mache ein Video und fotografiere deinen Hund in der Situation, wenn es geht, von allen Seiten (Video macht sich da besser) und filme auch mal den anderen Hund. Zu Hause kannst du es dir in Ruhe anschauen und auf die Körperhaltung von deinen Hund und den anderen Hund achten. Vielleicht kannst du deinen Hund besser einschätzen.


    Analysiere in dem Moment (wenn es geht) was dein Hund in der Situation will. will er zu dem anderen Hund hin und spielen, ist er unsicher und versucht die Situation einzuschätzen...


    Ich würde bevor die Situation entsteht (irgendwann hat man das im Gefühl, so war es bei mir) die Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Danach kannst du ja sagen "Sitz" "Bleib" etc. und ihr wartet bis der Hund vorbei ist.


    Du kannst, während er liegt, ein tolles Leckerli (Wurst etc.) vor seine Nase auf dem Boden legen, wenn er frisst ist die Aufmerksamkeit kurz weg vom Hund und die Situation wird ein bisschen entspannter.

  • Ich würde daran arbeiten, dass sich die Hündin erst gar nicht hinlegt, also wenn euch andere Hunde entgegenkommen mit flottem Schritt daran vorbeigehen, eventuell im Fuß wenn sie das kann. Vorab in Situationen mit weniger Ablenkung (interessante Schnüffelstellen u.ä.) ein "weiter" einführen bei dem du auch konsequent weiter gehst und die Hündin mitnimmst. Ich habe allerdings auch gut reden und maximal 8 Kilo an der Leine. ;)


    Ich habe einen Hund der nicht mit jedem Hund Kontakt möchte und gehe um Hunde die sich hinlegen gern einen Bogen weil sie auf unsere Höhe dann doch plötzlich aufspringen.


    Einer meiner Hunde trägt ein Sicherheitsgeschirr aus dem ich ihn nicht rausziehen kann weil er sich auch gern hinlegt oder bremst wenn er irgendwo schnüffeln möchte.

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