Worauf achten(wenn Hund aus dem Tierschutz) als ambitionierter Laufpartner gesucht wird?

  • HD (je nach Grad) ist nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium für Laufsport. Gerade ein HD Hund kann von dem Muskelaufbau durch ausdauernde, gleichförmige Bewegung profitieren. Wenn der Hund natürlich schon gar nicht mehr laufen kann, ist es zu spät. Aber ein jüngerer Hund mit HD C kann ein hervorragender Laufbegleiter werden. Es geht ja nicht um Canicross, sondern um Begleitung (frei oder ohne Zug angeleint) beim Laufen, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Verträglichkeit und Gangbild zu überprüfen, sollte in einem Tierheim hier in D kein Problem sein.
    Ein Hund aus kontrollierter Zucht, dagegen, könnte schwierig sein - mit einem Welpen müsste man mind. ein Jahr warten, bis man vernünftig mit ihm laufen kann. Also bräuchte man einen Rückläufer und da hat man, was z.B. Verträglichkeit angeht (aber auch gesundheitlich, es sei denn der Hund ist zufällig schon geröngt), keinen Vorteil ggü. einem Tierschutzhund.

  • Wie soll man diese Frage überhaupt halbwegs vernünftig beantworten?


    Eigentlich alle mittelgroßen Hunde, haben einen verhältnismäßig hohen Bewegungsdrang. Viele Hunde, wenn sie nicht traumatisiert sind und bei denen ein gutes Verhältnis zum Halter besteht, dösen auch einige Stunden ohne weiteres vor sich hin. Und wenn sie ausgeglichen sind, dann auch in z.B. Büroumgebungen.


    Aber das kann ja kaum das Kriterium sein, nachdem ein Hund ausgesucht wird. Kann und will sich die "Freundin" denn überhaupt wirklich mit einem Hund auseinander setzen oder sucht sie nur einen Begleiter für ihr Rumgerenne (vielleicht als Motivator oder damit sie da nicht so allein ist)? Ein Hund ist allein mit Rennen (ein eher rudimentäre und nicht sehr anspruchsvolle Tätigkeit für einen gesunden Hund), noch lange nicht ausgelastet. Hunde müssen neben Rennen auch mit ihrer Umgebung interagieren, dh. Gerüche aufnehmen, Fährten verfolgen, "Zeitung" lesen. Rennen macht müde, aber es lastet nicht aus (Ein Aussie währe für das Genannte, m.M.n. z.B völlig falsch). Wie ist das mit dem sozialen Umfeld? Würde sich die "Freundin" überhaupt einen Hund anschaffen, also losgelöst von ihrer Vorliebe zum Rennen. Nicht falsch verstehen: Ich kenne die Dame nicht und habe keine Ahnung, wie sie bezügliche Hunde tickt. Aber ohne weitere Informationen kann man da wohl kaum gute Ratschläge geben.


    Und was die Gesundheit von Hunden angeht: Selbst die ältesten Hunde-Versicherungen, schließen Hüft-Ops von vornherein aus. Völlig egal ob TS- oder Rassehunde. Einfach weil das DIE Erkrankung bei heutigen Hunden schlechthin ist. Will man sicher sein, dass der Hund gesund ist und sich nicht noch was entwickelt, muss ein ausgewachsener, zumindest aber ein Junghund her, der dann auch noch auf evtuelle "Schäden" untersucht werden muss (wird kaum jemand einfach so mache, weil es alt kostenintensiv ist. Schon gar nicht der TS) Aber selbst wenn man Schäden am Bewegungsapparat ausschließen kann, heißt das noch lange nicht, dass der Hund gesund ist... Und selbst wenn er gesund ist, heißt das nicht, dass er laufen will... zumindest nicht lange...

  • Vielleicht findet sie auf einer Pflegestelle einen geeigneten Hund aus dem Auslandstierschutz. Dort ist es in der Regel möglich den Hund besser einschätzen und kennenlernen zu können.


    Zufälligerweise habe ich erst vor ein paar Tagen auf der TS Seite meiner Hündin eine 4 jährige angeblich sehr umgängliche Dalmatinerdame entdeckt. Bei Interesse schicke ich euch gerne einen Link, sie ist allerdings noch in Spanien.

  • Laufen kann für einen Hund natürlich Auslastung sein. Meine Hündin nimmt ihren Job als Jogging Begleithund sehr ernst und ist danach wunderbar müde und zufrieden!


    Und die würde mit ihren 9,5 Jahren auch noch locker einen Halbmarathon im Menschentempo mitgehen, wenn es unterwegs genügend Badestellen zum Abkühlen gibt...


    Ich denke auch, dass ein mittelgroßer, nicht zu plüschiger Hund mit nicht allzu ausgeprägtem Jagdtrieb gut passen könnte.

  • Naja, ich verstehe die Anforderungen schon. Man kann doch ruhig einen Sportpartner suchen. Heißt ja nicht, dass sie ihn abgibt, wenn er nicht mehr kann.


    Ich würde Richtung Jagdhund gehen, also recht groß, langbeinig und schlank.


    Gesundheitlich kann immer was sein. Wenn das ein absolutes Ausschlusskriterium ist, dann wird sie wohl in den sauren Apfel beißen müssen und vor Übernahme untersuchen müssen. Kann sie ja dann mit dem Kandidaten machen, den sie sich fest ausgesucht hat. Ich würde da echt lieber ein bisschen investieren, bevor beide unglücklich werden, soweit das Tierheim da mitmacht.


    Dass sie das total oft machen muss würde ich mal bezweifeln, wenn der Hund im allgemeinen einen fitten und körperlich guten Eindruck macht. Ist ja nur eine letzte Sicherheit.

  • Das ist jetzt etwas unkonventionell, aber aus dem Fernsehen weiß ich, dass im Tierheim Herne-Wanne immer ein Mann mit einigen Hunden läuft (joggt), und zwar weit.
    Je nachdem, wo Deine Freundin wohnt, könnte sie dort vielleicht mal gucken. :ka:
    L. G.

  • Die meisten erwachsenen "nicht deformierten" Hunde, die einen Alltag mitleben und nicht permanent im Garten oder Zwinger gehalten werden, laufen Halbmarathons und Trainings dafür, sowie Wandertouren dieser "Größenordnung", aus dem Stand bzw ohne großes Training.


    Da sollte sie sich lieber überlegen, was ihr noch wichtig ist und was der Hund noch so mitbringen sollte an "Fähigkeiten", bzw welche Ansprüche sie stellt.


    Das kann ich so nicht bestätigen. Natürlich ist das "Interieur" wichtig, und im Zweifelsfall hat man mit einem Hund, der charakterlich nicht passt, sehr viel mehr Ärger als mit gesundheitlichen Einschränkungen. Aber ich finde es durchaus legitim, dass man auch Gesundheit als Entscheidungsktiterium nimmt.


    Ich hatte bisher drei Hunde aus dem Tierschutz. Mit der Gesundheit von Babur und Max hatte ich grosses Glück. Babur (40kg) wurde 14 Jahre alt und hat erst im letzten halben Jahr davon wirklich abgebaut. Ansonsten war er eigentlich nur zum Impfen beim TA. Max ist jetzt 9 und hat bis auf Allergien, die gut zu managen sind, und einmal einem abgebrochenen Zahn, auch keine Probleme.
    Mit Nova war die Erfahrung ein bisschen anders. Die habe ich auch in erster Linie nach "Interieur" ausgesucht - schon erwachsen (war ca. 1,5-2 als ich sie übernommen habe), verträglich mit Mensch, Hunden und Vieh (Pferde, Rinder), nicht zu hibbelig, eher weniger Jagdtrieb, muss auch mal allein bleiben können, etc. Aber sie sollte halt auch mein Reit- und Wanderbegleithund werden. Sie sah und sieht fit aus und ist sicher nicht "deformiert". Tja, und sie ist leider eine gesundheitliche Dauerbaustelle (Knie und Hüften). Wanderungen <10km gehen noch einigermassen, aber Laufen, Radfahren, Reiten kann ich vergessen. Natürlich habe ich meinen Hund gern und würde sie nie abgeben, aber frustrierend ist das schon - nicht nur für mich, sondern auch für sie, z.B. wenn ich Max mitnehme und sie zu Hause bleiben muss. Mal abgesehen davon haben diverse OPs, Physio, etc auch recht hohe Kosten verursacht.
    Beim nächsten Hund wird Gesundheit sicherlich eine grössere Rolle bei der Auswahl spielen.


    Um die Frage der TE zu beantworten: ich würde mich als Erstes drauf einstellen, dass die Suche ein bisschen dauern kann. Das sind ja doch recht spezifische Kriterien. Sie muss ja nicht gleich jeden Kandidaten röntgen lassen, aber kurz vor Übernahme würde ich mir das schon überlegen.


    Es ist aber leider auch so, dass mit Sportpartner das Risiko immer doppelt so hoch ist, dass einer sportlich eingeschränkt ist. Alle Pferdeleute können davon ein Lied singen. Irgendwann kommt immer der Punkt, wo der vierbeinige Partner die erhoffte Leistung nicht mehr bringen kann, manchmal früher, manchmal später. Egal ob Hund oder Pferd, man macht besser von Anfang an einen Plan, wie die Betreuung aussieht, wenn dieser Punkt erreicht ist, ob man selbst dann auch mehr zurücksteckt.

  • Die meisten erwachsenen "nicht deformierten" Hunde, die einen Alltag mitleben und nicht permanent im Garten oder Zwinger gehalten werden, laufen Halbmarathons und Trainings dafür, sowie Wandertouren dieser "Größenordnung", aus dem Stand bzw ohne großes Training.

    Ich finde die Aussage auch ein wenig schwierig. Um Mal von meiner körperlich fitten, nicht deformierten Hündin die nicht in Garten/Zwinger lebt auszugehen: Die würde dir als Langstreckenläufer die Mittelkralle zeigen. :D


    Man muss schon unterscheiden zwischen Sprinter (meine Hündin) und Ausdauerläufer.


    Aber wenn die Bekannte doch eh einen Hund aus dem Tierschutz holen möchte, sollte nicht die Rasse (allein) bestimmten wen sie möchte, sondern das Angebot. Es gibt sicher auch im Tierheim eine Menge Hunde die gerne Stundenlang mit ihrem neuen Besitzer laufen möchten.
    Eine Garantie das es zwischen den Hunden im Büro klappt, gibt es eh nicht. :ka:

  • Großpudel würde passen. Die gibts ab und an auch mal im Tierschutz und gehen kurz geschoren auch als sehr schlanke und hochbeinige Retriever durch :D

  • Man muss schon unterscheiden zwischen Sprinter (meine Hündin) und Ausdauerläufer.

    Und denen, die nicht gelesen haben, das es Lautiere sind... :lol:
    (meine Hündin zum Beispiel)


    Aber ich finde es auch schwer, hier einen Tip zu geben.
    Außer:
    nicht zu groß und nicht zu klein - nicht zu schwer und nicht zu leicht - keine kurzen Nasen - Fell beachten


    Wenn sie eh im TS schaut: dann soll sie doch nach nem erwachsenen Hund schauen und dann zB HD röntgen lassen.

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