Zwei kleine Pinschermixe in Pflege - Angstaggression gegen große Hunde & Leinenhandling in Kombi mit meinem Rüden

  • Hallo,


    ich werde wohl in Zukunft zusätzlich zu meinem großen Mixrüden immer mal wieder einen Tag oder ein ganzes Wochenende zwei kleine Pinschermix-Hündinnen betreuen.


    Beide Mädels sind 8 Jahre alt, kommen auf Zuruf, werden an der Flexi Gassi geführt und kennen sonst, glaube ich, nicht so viele Kommandos oder sind sonstwie intensiv im Training, Fußgehen kennen sie z.B. nicht.


    Die eine ist sehr zutraulich und verfressen, die andere ist sehr schreckhaft (ist ihrer Besitzerin auch schon wiederholt weggerannt deswegen) und kläfft große Hunde an. Sie wurde wohl schon zweimal von einem großen Hund gepackt und hat daher großes Misstrauen. Mit dem großen Rüden des Partners der Halterin kommt sie aber gut zurecht, und auch mit meinem (55 cm und seines Zeichens temperamentvoller Raufer) ging es beim Probespaziergang nach einer Zeit besser. Anfangs wurde er angekläfft und sie hat ziemlich grimmig geknurrt, ging ihm auch stark aus dem Weg, später bei mir in der Wohnung ist sie dann aber schon ganz mutig um ihn rumgewuselt und ließ sich nicht mehr so stark beeindrucken von seiner Größe. Das wird also klappen, denke ich. Er ist da auch sehr ruhig und bedrängt sie nicht mutwillig.


    Bei Hundebegegnungen sind sie wohl beide, mindestens aber die Ängstliche, am Kläffen und Randalieren. (Ich denk, die andere pöbelt nur aus Solidarität mit, während die Ängstliche einerseits stark defensiv ist, andererseits aber auch zähnefletschend in die Leine springt.)
    Ich hab überhaupt keine Erfahrung mit stark ängstlichen, kläffenden, kleinen Hunden - meiner ist ja das exakte Gegenteil. Der liebt alle und hat vor nichts und niemandem Angst.


    Wie gehe ich damit um, wenn die Hunde ja nur gelegentlich bei mir sind?


    Ich hab mir jetzt gedacht, dass ich einfach vorwiegend auf großen Wiesen laufe, wo man weiträumige Bögen gehen kann, und generell versuche, ihr unangenehme Erfahrungen zu ersparen. Vorausschauendes Spazierengehen eben.
    Wie reagiere ich aber am besten, wenn sie doch mal kläffend in der Leine hängt? Wie signalisiere ich ihr, dass ich ihr große Hunde vom Leib halte und sie nicht so einen Radau machen muss, wenn wir halt doch mal um ne Hausecke in ein Rottweilerduo reinrasseln? Wie kann ich sie da möglichst problemlos durchlotsen?
    Hab ich bei wenigen Tagen im Monat überhaupt die Möglichkeit, ihr da nachhaltig zu helfen, oder kann ich eh nur Management betreiben?


    Und dann noch eine Frage zum Leinenhandling:
    Meiner ist es gewohnt, links neben mir an lockerer kurzer Leine zu gehen und nicht zu überholen, in Wald und Flur läuft er meist an der Schleppleine (7m oder 20m). Die Schlepp kann ich großteils wirklich schleifen lassen, muss aber doch immer mal wieder danach greifen. Komplett frei ist nur auf überschaubaren Wiesen möglich, wo sich kein Wild tummelt.
    Die beiden Pflegehundis sind wie gesagt überwiegend/nur die Flexi gewohnt und kennen kein Fußgehen oder anderweitige Signale zur Orientierung am Mensch. An den Flexis trippeln sie zügig voraus und wuseln eben durch die Gegend. Mir wären zwei normale kurze Leinen oder eine Leine mit Koppel deutlich lieber, denke ich, weil ich ungern zwei Flexis in einer Hand hab. (Oder funktioniert das? Ich besitze nicht mal eine Flexi. :headbash: )
    Habt ihr da Tipps und Erfahrungswerte dazu? Wäre es überhaupt sinnvoll, die Hunde an eine andere Leine zu gewöhnen? Ist es bei so unregelmäßigem Üben möglich, dass sie lernen, z.B. auf meiner Höhe zu bleiben anstatt voraus zu flitzen?



    Vielen lieben Dank schonmal, ich hoffe sehr, dass ich den beiden Damen hier eine schöne und möglichst stressfreie Zeit bieten kann. :applaus:

  • Ich hab mir jetzt gedacht, dass ich einfach vorwiegend auf großen Wiesen laufe, wo man weiträumige Bögen gehen kann, und generell versuche, ihr unangenehme Erfahrungen zu ersparen. Vorausschauendes Spazierengehen eben.

    So mache ich das auch, ist bis auf ruhige Straßen (auf denen man bei Hundesichtung die Straßenseite wechseln kann) die zweitbeste Möglichkeit meiner Erfahrung nach.

    Wie signalisiere ich ihr, dass ich ihr große Hunde vom Leib halte und sie nicht so einen Radau machen muss, wenn wir halt doch mal um ne Hausecke in ein Rottweilerduo reinrasseln? Wie kann ich sie da möglichst problemlos durchlotsen?

    Wenn es wirklich nur die eine ist, würde ich sie auf den Arm nehmen. Um Hausecken sollte man immer erst mal selbst schauen, damit man in niemanden reinrasselt.

    Hab ich bei wenigen Tagen im Monat überhaupt die Möglichkeit, ihr da nachhaltig zu helfen, oder kann ich eh nur Management betreiben?

    Ich würde noch mal nachfragen, was sie evtl. zuhause schon mal gelernt haben. Ansonsten kann man neben Management noch recht schnell ein Markersignal u./o. ein Umorientierungssignal beibringen.

    Ist es bei so unregelmäßigem Üben möglich, dass sie lernen, z.B. auf meiner Höhe zu bleiben anstatt voraus zu flitzen?

    Welchen Grund haben denn die Gänge mit ihnen (voraussichtlich)? Sollen sie einfach kurz draußen pinkeln oder sollen sie Auslauf bekommen oder noch andere Gründe?

  • Danke für deine Antwort :)


    Ich werd mich auf jeden Fall mit der Besitzerin noch zusammensetzen und genauer rausfinden, was die Hunde können oder zumindest irgendwann mal gelernt hatten. Ich kann sie ja auch schlecht komplett umkrempeln wie es mir passt, sind ja nicht meine.


    Umorientierungssignal hatte ich schon überlegt, ich würde dann aber einfach den Name verwenden. Dass sie lernen, wenn ihr Name da hinten an der Leine gerufen wird, passiert was Tolles und nix anderes ist mehr wichtig. Oder so. :ka: Ich möchte eigentlich ungern viele neue Wörter als Signale einführen, sondern das Ganze möglichst schlicht halten, dass es keine zu starke Einmischung in das ist, was die Besitzerin mit ihnen im Alltag so macht.


    Gründe für die Spaziergänge: Sie sind öfters über das ganze Wochenende bei mir, also soll schon viel Auslauf stattfinden und generell will ich sie auch ein bisschen fordern und nicht nur Kilometer mit ihnen machen. :smile:

  • Vielleicht bietet sich ja wirklich was an, was sie schon mal gelernt haben.
    Ansonsten klingt es aber auch gar nicht so schlecht, wenn sie wirklich das ganze Wochenende bei dir sind, dann kannst du ihnen ja zuhause in Ruhe einzeln jeweils ein Wort (den Namen benutzen die Besitzer halt auch ständig, ein eigenes, neues Wort - eins pro Hund finde ich auch nicht schlecht - könntest du dagegen sauber aufbauen und auch in Zukunft frei von ungewollten Assoziationen halten.)


    Die Leinen: Also man kann zwei Flexileinen z.B. an einen Gürtel hängen. Zwei so Miniflexileinen passen auch zusammen in eine Hand (weiß nicht, um welche Größe es sich bei euch handelt.) Wenn die Hunde wirklich keine Signale und so kennen, wird das mit drei Leinen natürlich so oder so Knoten geben. Da ist es ja fast schon egal, ob nun Flexi am Gürtel oder kurze Leinen. Von Koppelleinen halte ich nichts, weil die Hunde dann gegenseitig an sich rumziehen und so mMn nicht lernen können, wie man Leinenzug erfolgreich nachgibt. Kurze Leinen und nur hinter mir laufen wäre vielleicht was für kurze Strecken bis zum Freilauf, aber dann würde ich möglichst schnell irgendwo hinwollen, wo sie an einer Schleppleine dann "frei" laufen können. Falls drei Schleppleinen zu viel sind, können die Hunde ja auch einzeln laufen und jeweils einer oder zwei bleiben dann solange an der kurzen Leine (wo ich persönlich aber wieder keine Lust hätte, gleichzeitig auf den Schleppleinenhund zu achten UND darauf, dass der zweite alle Regeln der kurzen Leine einhält. :D )


    Edit: Ich würde dir raten, wenn du die Flexis benutzen willst, das Handling vorher ein mal ohne Hund zu üben.


    Edit II: Oder an deinem eigenen Hund, wenn den das nicht stört.

  • Hm, ja, werd mal mit der Besitzerin besprechen, inwieweit ich da mit neuen Kommandos rumbasteln darf.


    Die Flexis sind ziemlich winzig, also sie kriegt das auch mit einer Hand teilweise hin, aber ich stell es mir kompliziert vor. ^^ Ich werd auf jeden Fall vorher üben, mit den Dingern umzugehen.
    Das mit den Nachteilen der Koppel hatte ich gar nicht bedacht! Aber stimmt, wenn ich ihnen beibringen will, an lockerer Leine zu gehen, ist das natürlich kontraproduktiv.
    Beim Kennenlernspaziergang hatten sie Halsbänder um, müsste mal fragen, ob da was bzgl. Geschirren zu machen ist, dass sie an ne Schleppleine können. Ich denk, wenn meiner seine Schlepp frei hinter sich herschleift, dann krieg ich nebenher zwei etwas kürzere Schleppleinen auf die Reihe.


    Ach herrje, das wird sicher erstmal ein ziemliches Leinengewirr in der ersten Zeit. :headbash:

  • Für den Weg aufs Feld am besten 2 normale Leinen (dreifachverstellbare kann man dann bequem umhängen und muss sid nicht tragen) und am Feld dann halt die Flexis dran.
    Wenns eng wird und du drei Hunde und davon zwei von dicke Flexi-Klöpse handeln musst, stelle ich mir sonst schwierig vor.


    Ich hab die große auf einer Seite und die Zwerge auf der andern (meist), manchmal auch alle Leinen in einer Hand.
    Aber meine dürfen auch frei laufen, drei so lange Leinen stell ich mir kompliziert vor - aber ich denke, du wirst dir da schon ein Schema angewöhnen!

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