Denkanstoß zum Thema Leinenführung

  • Das ist einfach ne Frage der perönlichen Vorliebe. Mein Hund darf den Leinenradius nutzen sofern er nicht zieht und reinknallt. Für enges Laufen gibts dann "Fuß".


    Ich persönlich möchte nicht, daß ein Hund ständig an meinem Bein klebt, oder hinter mir herscheicht, das ist für mich persönlich nicht der Sinn eines Spaziergangs.


    Eben deswegen:


    Es gibt aber Tage, da kommt es einfach nicht zu Gelegenheiten mit der Schlepp oder im Freilauf zu gehen und alles findet an der Führleine statt. Bei einem Hund der Schnüffel/Suchspiele und Apportieren liebt fühlt sich das wie Knast an.

    Ich versuche meinem Hund zu vermitteln, daß Leine nicht Begrenzung und Spaßverderber ist, sondern auch Spaß machen kann. das geht nicht, wenn ich ihn so extrem damit begrenze.

  • Alles klar, danke euch für die verschiedenen Denkanstöße. Anscheinend ist meine grundsätzliche Idee nicht so falsch und wir werden weiter daran arbeiten, wie wir bereits an der Sache mit dem Leinenpöbeln arbeiten.
    Luna zeigt eine steile Lernkurve dafür das sie erst 2 Monate hier ist. Sitz, Platz, Bleib, Hierher, Stop, Lass los, Rückruf ohne Ablenkung, Decke, Raus (aus dem Busch/Matsch) und Hoch (auf etwas springen) klappt alles schon sehr gut. Das stimmt mich positiv auch den Rest hinzubekommen.
    Glaub bei einigen Sachen ist das Problem auch viel eher am hinteren Ende der Leine auf 2 Beinen. Z.B. heute morgen mit Zeigen und Benennen an einem Hund auf kritischer Entfernung vorbei, klappte ganz gut. 5 Minuten später ihren Lieblings-Berna mit weiterem Hund aus der Nachbarschaft getroffen, wieder ZuB und ich Idiot höre vorschnell auf, frage ob Kontakt okay ist, als die Antwort kam stand Luna schon in der Leine und wurde quasi für ihr unerwünschtes Verhalten mit Kontakt belohnt :headbash:
    Ist mir aber erst hinterher klar geworden wie dumm das war.
    Wir brauchen unbedingt mehr kontrollierte Hundebegegnungen bei denen wir erst mit ZuB an dem Hund vorbei können und bei Erfolg der Kontakt zugelassen wird.


  • Ich sehe viele HuHa deren Hund (verschiedenste Rassen und Alter) im Gleichschritt neben ihm/ihr hertrotten, mit Leine, ohne Leine, in der Stadt und auch im Wald. Neben dem HuHa ist quasi die Ausgangssituation, zu einer Veränderung (schnüffeln, rennen, graben etc.) werden diese dann extra aufgefordert(?)
    Ich frage mich ob ich es mir nicht selber schwer mache. Es ist doch für den HuHa bestimmt angenehmer wenn der Hund grundsätzlich neben einem geht und man nur die Freigabe erteilt als andersrum (wie oben beschrieben).

    Die Frage ist halt, was hat der Hund vom Spaziergang, wenn der die ganze Zeit nur neben seinem Besitzer herschleichen darf? Ich gehe raus, damit der Hund schnüffeln, laufen, halt Hundesachen machen kann und fände es sehr schade, wenn der für jeden Schritt von mir weg meine Erlaubnis abwarten muss :ka: Wenn der Hund von sich aus am Bein des Menschen klebt, kann man wahrscheinlich nicht viel machen, aber extra einfordern über den gesamten Spaziergang würde ich es nicht.
    An der Leine kommt es darauf an, wie oft und in welchen Situationen die am Hund hängt. Wenn ich wirklich nur anleine, um 100m zum Feld und wieder zurück zu gehen und der Hund die restliche Zeit frei läuft, dann kann man es durchaus so machen, dass Leine=lockeres Fuß bedeutet. Wenn man aber häufiger und länger mit angeleintem Hund unterwegs ist, dann würde ich ihn innerhalb des Leinenradius sein DIng machen lassen.
    Ich würde daher bei deinem jetzigen "Konzept" bleiben, finde das für beide Seiten sinnvoll und würde jetzt nicht anfangen, den Hund weiter einzuschränken, nur weil andere HH das ev. machen.


    LG Maren


  • Ich hätte aber irgendwie Sorge, dass ich meinem Hund, der am liebsten die ganze Zeit rumschnüffeln & wühlen würde, damit nicht gerecht werde und ihren will to please für leichteres Gassigehen ausnutzen würde.
    Nach 2 Monaten klappt die Kommunikation Hund<>Mensch natürlich noch nicht perfekt aber wir üben fleißig sowohl die Basics als auch an der Schleppleine. Ursprünglich war der Plan Führleine = 100% neben mir und auf dem Weg bleiben, freie Bewegung nur im Freilauf oder an der Schleppleine


    Mach ich mir da zu viele Gedanken oder bin ich zu ungeduldig? :ka:

    Hallo,


    ich kenne kaum einen Hundehalter der sich zu wenig Gedanken macht, von daher : willkommen im Club.


    1. Habe Geduld.
    2. ( vorsichtig sag ich ) so sehr man seinen Hund liebt, er macht es dir recht, nicht du ihm - er ist der Hund, du sein gerechter "Mensch".
    3. Schau dich um : die Meisten laufen ihren Hunden an der Leine nach.


    Die anbei laufenden sind deutlich in der Unterzahl.


    Dieses Ideal lass mal weit außen vor und freue dich nur über deinen
    eigenen kleinen Erfolge !


    Zur Leinenführigkeit: Offenbar reagiert dein Hund auf den Zug der Leine schon. Gut !
    Mach dass : Schnall dir die Leine an die Gürtelschlaufe ( kannst sie natürlich auch in der Hand lassen ;) ) .
    Du läufst mit dem Hund - 2 m Leine ist da ok.
    Die geringste Spannung auf der Leine ( deswegen die Gürtelschlaufe- damit sie für DICH nicht abreisst ) hat deine Reaktion, dass du sofort stoppst und ab da tatsächlich rückwärts läufst - mit der Leine in der Hand ( sonst reisst die Schlaufe ;) ).
    Hund muss zwangsläufig dir nachfolgen - er schaut dich an, du ihn - Blickkontakt ist da- ab da bei rufen, loben das er schaut und wenn er auf deiner Höhe ist wieder vorwärts.
    Und dass immer wieder / wieder / wieder - manchmal 20 m rückwärts.
    Mehrmals für 10 / max. 20 Minuten am Tag.
    Damit erreichst du eine lockere Leine, weil Hund auf dich achtet aber wird nicht gleich einen Beiläufer.
    Dies wäre so ein Baustein .


    LG Ramona

  • Ich würde sehr gern Tipps für die Arbeit mit Leinenpöblern lesen - könnt ihr mir bitte sagen, wo ich die finde?
    Charly hat seit einigen Monaten keinen Hund mehr angepöbelt, aber seit ich eine Woche weg war, beginnt das Theater wieder.

  • Ich reanimiere mal meinen eigenen Thread, evtl. kann ja jemand aus den bisher gemachten Erfahrungen Nutzen ziehen.


    2 Schritte zurück zu gehen um voran zu kommen war genau richtig. Wir haben das im Eröffnungspost geschilderte Prinzip umgesetzt bekommen.
    Ist die Führleine lang (2m) kann Luna sich aussuchen ob sie rechts/links/vorne/hinten, schnüffelnd am Wegesrand oder direkt neben mir läuft. Diese Freiheit endet mit einem Kommando, sei es nun "Bei mir" wenn ich sie an meiner Seite haben möchte, "Raus da" wenn sie auf den Weg zurück soll etc.


    In die Leine läuft sie so nur noch selten und auch nur wenn sie auf Schnupperkurs am Wegesrand unterwegs ist. Aber dann bleibe ich halt stehen, ändere die Richtung oder laufe ne 8... spätestens nach dem 2ten Mal erinnert sie sich wieder was ich von ihr will.
    Aktuell arbeiten wir an rechts/links was mit Handzeichen schon sehr gut klappt.
    Was gar nicht klappt und wo ich auch 0 Ideen habe wie ich das trainieren soll ist "hinter mir (laufen, nicht stehen/sitzen)". Hier wäre ich für Ideen dankbar, vor allem welche die ohne Leckerchen vorhalten sind.


    Gibt es ein "Bei mir" und ich nehme die Leine kurz (~<1m) läuft sie an meiner Seite, allerdings mit ihrem Oberkörper auf meiner Höhe (wg. Geschirr ohne Brustring) was nicht optimal ist, da sie hin und wieder z.B. auf Bewegungsreize reagiert und so nen halben Schritt Vorsprung hat was mich davon abhält vor sie zu treten bzw. durch sie durch zu gehen.
    Hier ist wohl ein entsprechendes Geschirr mit Brustring angesagt.
    Die Methode Halsband = bei mir, Geschirr = geh schnüffeln, steht noch nicht zur Diskussion.


    Bei dem ganzen Üben zur Leinenführigkeit und gegen das Leinenpöbeln habe ich 2 Dinge festgestellt. Ob dies nur an uns liegt oder übertragbar auf andere Hunde ist soll bitte jemand anders entscheiden.


    1.) An der Leine ziehen interessiert meinen Hund absolut 0. Wenn Luna jedoch selbst in kurzen Abständen in die Leine läuft und dabei 0 vorankommt lässt sie es schnell sein. "Bei mir" haben wir ausschließlich mit der Leine die hinter dem Körper geführt wird geübt. Also Leine in der rechten Hand, Hund links, Leine hinter mit baumeln lassen und nur leicht mit der linken Hand gehalten.
    Jedes mal wenn Luna zu schnell war spannte sich die Leine direkt und sie wurde durch meinen Körper gebremst. Da gab es kein Vorankommen und es ging ihr schnell auf den Keks.
    Außerdem war es viel schonender für meine Gelenke xD


    2.) Je mehr kontrollierter Hundekontakt, desto weniger Gepöbel an der Leine. Wir gehen seit 2 Wochen regelmäßig auf die Hundewiese (Ich könnte seitdem ganze Romane im "Bemerkenswerte Sätze"-Thread schreiben...). und es tut ihr sichtbar gut. Vorher hatten wir nur 1x die Woche Hundeschule und gelegentliche Gassirunden mit meiner Sister. Zufallsbegegnungen waren zu 95% Pöbeltraining das nicht belohnt wurde durch Kontakt mit anderen Hunden.
    Jetzt ist sie viel ausgeglichener. Sie hat die Gelegenheit bei mir Schutz zu suchen wenn ihr ein anderer Hund unangenehm ist und macht davon Gebrauch. Sie fixiert nicht mehr bereits vom Parkplatz aus die Hunde auf der Wiese, wir können vorher entspannt eine Runde um die Wiese drehen, uns auf eine Bank außerhalb der Wiese setzen und kommen am Ende ganz ohne Hibbeln und Zerren auf die Wiese. Dort tobt, rennt und döst sie wie es ihr passt und je nachdem ob ihre Spielkameraden da sind. Sogar einfaches Kommandotraining in kurzer Entfernung zu den anderen Hunden auf der Wiese ist möglich :shocked:
    Das hätte mir mal wer vor nem Monat sagen sollen.
    Sammel ich sie dann ein und wir gehen an der Leine zurück zum Auto pöbelt sie nicht einmal mehr andere Hunde an die uns auf dem Parkplatz entgegenkommen. Es ist als wäre ihr "Sozialbedürfniss" dann gestillt für den Tag.
    Generell ist sie viel besser ansprechbar geworden in solchen Situationen.


    Wir sind noch lange nicht fertig aber in meinen Augen auf einem guten Weg.

  • Was gar nicht klappt und wo ich auch 0 Ideen habe wie ich das trainieren soll ist "hinter mir (laufen, nicht stehen/sitzen)". Hier wäre ich für Ideen dankbar, vor allem welche die ohne Leckerchen vorhalten sind

    kann man an einer mauer oder einem zaun üben, sodass du den hund blockst bzw eben vor sie trittst wenn sie vorbei will.


    ansonsten glückwunsch zu den fortschritten, das klingt alles richtig toll! :)

  • Wenn ich es zwischen den Zeilen richtig lese, wird ein Zeichen oder Kommando für die Auflösung eines Befehls gesucht. Such Dir was aus, zB "o.k." oder "Ist gut- geh zu" oder....
    So ist es möglich, aus streckenweisem "Fuss" wieder herauszukommen, zB weil Du nur an wem oder was vorbeigehen möchtest und sie anschliessend weiter schnüffeln kann. Hat bei diversen Hunden gut funktioniert.

  • kann man an einer mauer oder einem zaun üben, sodass du den hund blockst bzw eben vor sie trittst wenn sie vorbei will.
    ansonsten glückwunsch zu den fortschritten, das klingt alles richtig toll! :)

    Danke. Das ist so nahe liegend, da wäre ich wahrscheinlich niemals drauf gekommen. :headbash:

    Wenn ich es zwischen den Zeilen richtig lese, wird ein Zeichen oder Kommando für die Auflösung eines Befehls gesucht. Such Dir was aus, zB "o.k." oder "Ist gut- geh zu" oder....
    So ist es möglich, aus streckenweisem "Fuss" wieder herauszukommen, zB weil Du nur an wem oder was vorbeigehen möchtest und sie anschliessend weiter schnüffeln kann. Hat bei diversen Hunden gut funktioniert.

    Ja das ist der nächste Schritt. "Geh schnüffeln" ist das aktuelle Kommando wenn Luna den Weg wieder verlassen darf und hebt "Raus da" auf.

  • Was macht ihr, wenn andere Hunde auf euch zukommen und pöbeln möchten?
    Auch wenn der eigene Hund eigentlich super an der Leine läuft?
    Danke.

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