Hundekontakte und -besuch

  • Hallo miteinander,


    erst einmal zu uns: Wir haben einen Langhaar-Collie, aktuell 4 Monate alt. Der Kleine ist unser erster Hund, macht uns den Einstieg ins Hundehalter-Dasein aber wirklich leicht.


    Ein paar Dinge gibt es aber immer - und mit einer Frage komme ich heute zu euch.


    Leider ist unser Hund im Umgang mit anderen (erwachsenen) Hunden eher unsicher. In der Regel bellt er diese an oder versteckt sich bei mir (egal ob an der Leine oder frei unterwegs). Wie verhalte ich mich da am besten? Weitergehen und ignorieren? Stehen bleiben, hinhocken (damit er sich verstecken kann) und schauen, ob er sich doch mal überwindet? Ich würde ihm gerne den Kontakt ermöglichen - das sind ja alles Hunde, die er in seinem Leben noch öfter sehen wird, weil die hier in der Ecke wohnen.


    Letztens hatten wir Besuch samt Hund (5 Jahre, kastrierter Rüde). Beim gemeinsamen Spaziergang ging es. Er hat den anderen auch zwischendurch zum Spielen aufgefordert (leider spielt der kaum mehr) und jeder hat mal beim anderen herumgeschnuppert. Aber zu Hause hat unser den Besuchshund nur noch angebellt. War das zu viel? Wie kann ich ihm da helfen? Ich fände es halt doof, wenn wir keinen Hundebesuch mehr bekommen könnten...


    Wir gehen mit dem Kleinen übrigens einmal pro Woche in eine Welpengruppe. Dort hatte er beim ersten Mal auch totale Angst (und kam dann in so eine Art Laufstall, damit die anderen nicht zu ihm konnten). Seit dem zweiten Besuch spielt er da aber wirklich sehr schön mit den anderen Welpen.


    Ich warte dann mal gespannt auf eure Ideen :)


    Gruß Anne

  • Meine Kooikerhündin Navaja wird nächsten Monat drei Jahre alt. Ich hatte sie auch als Welpe bekommen und sie war anfangs ebenfalls bei gewissen Hundebegegnungen unsicher. Für mich war und ist es auch heute immer noch wichtig, wenn ich sehe dass sie bei mir den Schutz sucht, sei es aus Angst oder aus Unsicherheit dann stehe ich auch vor ihr, also ich gebe ihr zu Frontseite einen Schutz. Im Gegensatz zu ihrer Welpenzeit ist sie heute mittlerweile von selber viel mutiger geworden und wenn ihr etwas bei einem anderen Hund nicht gefällt dann zeigt sie ihm das auch.


    Also ich denke, du brauchst dir da noch keine Sorgen zu machen dein Hund ist ja erst vier Monate alt gibt ihm den Schutz wenn er ihn braucht und habe Geduld. Ich bin überzeugt dies wird sich ebenfalls noch ändern.
    Zum Thema "zur Frontseite schützen" hätte ich dir auch noch einen Videovorschlag wo du dies konkret anschauen kannst. Ich weiss aber nicht ob ich diesen Link nun hier einstellen darf da es zu einem YouTube Kanal führt.

  • Wir haben hier eher einen nassforschen Welpen/Junghund, der am liebsten mit der ganzen Hundewelt spielen möchte.


    Aber in der Welpengruppe erlebe ich auch andere Hunde und kann dir nur sagen, mach weiter damit. Wenn es eine gute Hundeschule ist, werdet ihr den Umgang mit anderen Hunden, Unsicherheit und allmähliches "Auftauen" einüben können.


    Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass du "klare Kante" zeigst - also deinem Hund vermittelst, dass du für ihn der sichere Hafen bist, wohin er immer zurückkehren kann - zugleich aber nicht seine Unsicherheit noch verstärkst. Das ist sicher eine schwierige Gratwanderung, daher würde ich einfach mal in der Hundeschule fragen, wie ihr im Alltag mit Hundebegegnungen umgehen könnt. Vielleicht kann die Hundetrainerin/der Hundetrainer auch mal im Alltag solche Situationen mit euch gemeinsam bewältigen, damit du einige Rezepte an der Hand hast.


    Das mit dem Laufstall finde ich offen gestanden ein wenig merkwürdig, schließlich solltet ihr als Hundehalter ja lernen, wie ihr mit solchen Situationen umgeht - und in aller Regel hat man unterwegs keinen Laufstall zur Hand. Ich weiß auch nciht, ob das nicht Angst noch negativ verstärkt - frei nach dem Motto, andere Hunde = Laufstall = ganz ungute Geschichte. Aber das ist nur mein laienhaftes Empfinden.


    Ein Beispiel aus unserer Welpengruppe: Dort werden anfangs immer nur zwei Hunde aufeinander "losgelassen" um sich kennenzulernen - und es wird darauf geschaut, dass die Kräfteverhältnisse einigermaßen gleich verteilt sind. Erst ganz allmählich lernen dann alle Hunde mehr oder weniger miteinander umzugehen - und wir schauen gemeinsam und unter Anleitung der Trainerin, dass keiner überfordert oder gemobbt wird.

  • Bei fremden unbekannten Hunden würde ich mich hinhocken und dem Hund die Möglichkeit bieten sich hinter dir zu verstecken. Aufdringliche Hunde solltest du mit der Hand blocken damit der Hund lernt, dass er dir vertrauen kann und keine Kontakte „ertragen“ muss die ich er nicht möchte.
    Ich würde bewusst den Kontakt zu ruhigen, souveränen Hunden suchen. Kontakte an der Leine würde ich komplett vermeiden weil Hunde dann körpersprachlich nicht so reagieren können wie sie möchten.


    Mit dem 5 Jahre alten Hund würde ich öfters zusammen Gassi gehen. Und ihn dann erst nach mehreren gemeinsamen Spaziergängen mit nach Hause nehmen. Der Besuchshund bleibt angeleint oder soll sich auf eine Decke legen, euer kann sich frei bewegen.

  • Danke für deine Antwort.


    Erst einmal zur Welpengruppe: Viel Ahnung habe ich ja nicht, aber trotzdem würde ich behaupten, dass das da vernünftig läuft. Ganz ängstliche Hunde kommen beim Freispiel mit dem Hundehalter in diesen "Laufstall" (so ein Gatter, 5x5m?). Wir waren mit einem anderen Hund drin. So konnte keiner der anderen Hunde auf uns zustürmen. Beim zweiten Mal hatte er keine Angst mehr und hat direkt mitgespielt. Aber auch da hatte ich zu Anfang immer einen Trainer neben dem Hund, der mit mir zusammen zu aufdringliche Welpen "abgewehrt" hat. Die Gruppen werden auch aufgeteilt nach groß, mittel, klein - da werden wir immer zu den Kleinen gesteckt, weil unser eben eher ruhig ist und wilde Bollerspiele ihm eher Angst machen würden. Bisher hatte er (vom ersten Mal abgesehen) viel Spaß.



    Ich mache mir auch keine großen Sorgen. Allerdings kenne ich die ganzen Geschichten von überängstlichen Collies - da würde ich gerne entgegen wirken. Aber vermutlich hast du Recht, dass da am ehesten der Trainer weiter helfen kann. Aber wenn das immer nur 1x die Woche ist, vergesse ich die Hälfte meiner Fragen :)

  • Meine Kooikerhündin Navaja wird nächsten Monat drei Jahre alt. Ich hatte sie auch als Welpe bekommen und sie war anfangs ebenfalls bei gewissen Hundebegegnungen unsicher. Für mich war und ist es auch heute immer noch wichtig, wenn ich sehe dass sie bei mir den Schutz sucht, sei es aus Angst oder aus Unsicherheit dann stehe ich auch vor ihr, also ich gebe ihr zu Frontseite einen Schutz. Im Gegensatz zu ihrer Welpenzeit ist sie heute mittlerweile von selber viel mutiger geworden und wenn ihr etwas bei einem anderen Hund nicht gefällt dann zeigt sie ihm das auch.


    Also ich denke, du brauchst dir da noch keine Sorgen zu machen dein Hund ist ja erst vier Monate alt gibt ihm den Schutz wenn er ihn braucht und habe Geduld. Ich bin überzeugt dies wird sich ebenfalls noch ändern.
    Zum Thema "zur Frontseite schützen" hätte ich dir auch noch einen Videovorschlag wo du dies konkret anschauen kannst. Ich weiss aber nicht ob ich diesen Link nun hier einstellen darf da es zu einem YouTube Kanal führt.

    Ich glaube, ich habe das Video auch so gefunden. Ich schau mir das mal an und schaue, wie ich das bei uns einbauen kann. Danke.

  • Ich mache mir auch keine großen Sorgen. Allerdings kenne ich die ganzen Geschichten von überängstlichen Collies - da würde ich gerne entgegen wirken. Aber vermutlich hast du Recht, dass da am ehesten der Trainer weiter helfen kann. Aber wenn das immer nur 1x die Woche ist, vergesse ich die Hälfte meiner Fragen :)

    Wichtig ist, dass du gelassen bleibst und deine Bedenken nicht auf den Hund "überträgst". Bist du sicher und klar in deinem Verhalten, ist es - wahrscheinlich - auch der Hund im Endeffekt. Zumindest weiß er, dass er bei dir im wahrsten Sinne des Wortes "in Sicherheit" ist.


    Mit "Hundetrainer befragen" meinte ich eigentlich auch eher, dass ihr den Trainer in euren Alltag holt. Viele machen das und beobachten dich dann in einer Alltagssituation und geben gute Tipps. Wir haben das auch ganz am Anfang gemacht und für mich war das sehr hilfreich.


    Ist der Trainer denn auch außerhalb der Welpengruppe für dich erreichbar? Dann kannst du ja dann die andere Hälfte der Fragen stellen ;-)

  • Bei fremden unbekannten Hunden würde ich mich hinhocken und dem Hund die Möglichkeit bieten sich hinter dir zu verstecken. Aufdringliche Hunde solltest du mit der Hand blocken damit der Hund lernt, dass er dir vertrauen kann und keine Kontakte „ertragen“ muss die ich er nicht möchte.
    Ich würde bewusst den Kontakt zu ruhigen, souveränen Hunden suchen. Kontakte an der Leine würde ich komplett vermeiden weil Hunde dann körpersprachlich nicht so reagieren können wie sie möchten.


    Mit dem 5 Jahre alten Hund würde ich öfters zusammen Gassi gehen. Und ihn dann erst nach mehreren gemeinsamen Spaziergängen mit nach Hause nehmen. Der Besuchshund bleibt angeleint oder soll sich auf eine Decke legen, euer kann sich frei bewegen.

    Im Grunde machen wir das genau so. Na, dann behalte ich es erst mal bei, frage zur Sicherheit einmal den Trainer und setze dann darauf, dass er mit der Zeit mehr Sicherheit bekommt.


    (Der Besuchshund kam leider von etwas weiter weg - da kann ich Frauchen nicht eben mal nach dem Spaziergang heimschicken. Er gehört meiner Schwester und daher wäre es schön, wenn die zwei es gelegentlich gemeinsam in einem Zimmer aushalten würden. Für das Training könnte ich mir aber einen anderen Hund suchen. Nur haben in unserem Bekannten-/ Freundeskreis die wenigsten einen Hund.)

  • Wichtig ist, dass du gelassen bleibst und deine Bedenken nicht auf den Hund "überträgst". Bist du sicher und klar in deinem Verhalten, ist es - wahrscheinlich - auch der Hund im Endeffekt. Zumindest weiß er, dass er bei dir im wahrsten Sinne des Wortes "in Sicherheit" ist.
    Mit "Hundetrainer befragen" meinte ich eigentlich auch eher, dass ihr den Trainer in euren Alltag holt. Viele machen das und beobachten dich dann in einer Alltagssituation und geben gute Tipps. Wir haben das auch ganz am Anfang gemacht und für mich war das sehr hilfreich.


    Ist der Trainer denn auch außerhalb der Welpengruppe für dich erreichbar? Dann kannst du ja dann die andere Hälfte der Fragen stellen ;-)

    Der Trainer macht auch "Hausbesuche". Meinst du, dass wir das brauchen? Hm, ich überlege mir das mal.


    Im Grunde bin ich eigentlich nicht unsicher. Er sucht sonst immer meinen Schutz, "fragt" immer an, wo er langlaufen soll, ... Er hat am Anfang auch fremden Besuch angekläfft. Da hab ich (Tipp vom Trainer) den Besuch Leckerchen verteilen lassen bzw. welchen zur Ablenkung auf dem Boden verteilt. Das hat geholfen. Fremde mag er immer noch nicht, aber er kläfft nicht mehr so rum und kann das Ganze einigermaßen ertragen. Aber bei Hunden kann ich ja schlecht Leckerchen herumschmeißen...

  • Wie verhalte ich mich da am besten? Weitergehen und ignorieren? Stehen bleiben, hinhocken (damit er sich verstecken kann) und schauen, ob er sich doch mal überwindet? Ich würde ihm gerne den Kontakt ermöglichen - das sind ja alles Hunde, die er in seinem Leben noch öfter sehen wird, weil die hier in der Ecke wohnen.

    Ich würde eher einen kleinen Bogen laufen, darauf achten, dass er nicht direkt am fremden Hund vorbei muss, sondern auf der von diesem Hund abgewandten Seite. Stehen bleiben, hinhocken würde ich persönlich nicht machen.
    Ich würde den hund auf mich aufmerksam machen, mit der Stimme, mit einem vorgehaltenen Leckerli oder Spielzeug und so den Hund am fremden Hund vorbei geleiten.

    Aber zu Hause hat unser den Besuchshund nur noch angebellt. War das zu viel? Wie kann ich ihm da helfen? I

    Er ist einfach unsicher und weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Ich würde Besuchshund und auch den eigenen Hund auf ihre Plätze verweisen. Der Besuchshund bleibt angeleint neben seinem Besitzer (macht man ja in Restaurantbesuchen genau so) und der eigene Hund sollte in sein Körbchen.


    Spielen in der Wohnung würde ich nicht anfangen. In der Wohnung soll Ruhe herrschen. Beide Hunde hatten ja einen gemeinsamen Spaziergang, konnten sich austoben.

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