Malinois oder Dobermann oder was würdet Ihr vorschlagen?

  • Richtig wütend heißt, gezielt und mit vollem Plan beißen, wenn es nicht nach Welpis Plan läuft.


    Oh Hilde war auch mit von der Partie. Mit ich glaube 12 Wochen war es, habe ich ihr ihren ersten Fleischknochen zum Benagen gegeben. Der war so wichtig, dass sie mich als ich zufällig in der Nähe an ihr auf ihrem Platz vorbeigelaufen bin, mit offenem Fang attackiert hat. Musste sie auch abpflücken, denn der Kiefer war zu. Sie war blitzezornig.


    Was ich gemacht habe? Ich hab mich zu ihr gesetzt. Nicht angefasst, aber hab mich zum Essen zu ihr gesetzt. Sie war anfangs so unter Strom dass sie nicht fressen konnte und immer wieder in Übersprünge gegangen ist. Bis sie irgendwann gemerkt hat, dass man auch fressen kann, wenn Frauchen daneben sitzt.


    Habe viel mit dem Motto "finde selbst heraus, dass dich das nicht zum Erfolg bringt" gemacht und Dinge ins Leere laufen lassen (nicht immer angenehm, aber für einiges gut, mMn). Habe auch viel mit "lohnt sich mehr" gemacht. Ein paar wenige, aber gezielte Dinge allerdings auch mit handfester Strafe.


    Ist recht individuell was halt gerade passt. Kämpfen ist allerdings immer eine schlechte Option meiner Erfahrung nach.

  • Hallo zum zweiten!


    Ich denke, was man an den bisher geposteten Beiträgen so schön ablesen kann, ist die Neigung dieser Rasse zur Masslosigkeit. In vielerlei Hinsicht ist diese ja das genaue Gegenteil zur Disziplin.


    Typische Malis sind masslos in allem, was sie tun, weshalb sie ganz besondere Aufmerksamkeit und Anleitung benötigen. Genau deshalb wirken sie so spektakulär: sie sind genauso masslos in ihrem Gehorsam, wie in ihrem Zorn. Was immer ein typischer Mali meint tun zu müssen, tut er bedingungslos. Solange ihm ein kundiger Besitzer zeigen konnte, was erwünscht ist und was nicht und sie jederzeit auf dieses zuverlässige Feedback zurück greifen können, fallen Malis (abgesehen von ihrer extremen Art) nicht negativ auf.


    Damit sie so wahnsinnig reaktionsschnell und extrem in ihrem Verhalten sein können, braucht ein Hund sehr feine, sensible Antennen. Mit dem Mali haben wir also einen hochsensiblen Hund, der im Zweifelsfall den Weg nach vorne wählt, gerne und relativ schnell beisst, und zwar deshalb, weil er daraufhin selektiert wurde.


    Solche Hunde muss man führen können und wollen. So paradox es klingt: dafür braucht man ein relativ feines Händchen und ähnlich feine Antennen dafür, welche Art von Intervention in der Erziehung gerade angebracht ist. Aus diesem Grund wurden viele Hundesportler, die von anderen Gebrauchshunderassen zum Mali gewechselt haben - wie ja bereits von anderen Usern schon angesprochen wurde - mit ihrem neuen Hund nicht glücklich.


    (Gut gezogene) Deutsche Schäferhunde sind in Körper und Geist stabiler als (der durchschnittliche, ebenfalls gut gezogene) Mali, verzeihen dem Besitzer mehr (insbesondere eine gewisse Härte, die der Mali gar nicht gut verträgt) und neigen weniger dazu, sofort zu eskalieren. Sie können es durchaus und das nicht weniger heftig als ein Mali, aber sie lassen sich nicht ganz so leicht provozieren und sind in dieser Hinsicht 'selbstdisziplinierter'.


    Die Selbstdiziplin, also das ruhige Abwägen und den gefassten Entschluss dann durchzuziehen, was Du vielleicht vom Kangal her kennst, wirst Du im Mali allerdings nicht wiederfinden. Selbstständige Hunde, die gerne abwägen und auf eigene Lösungen kommen (wollen), lassen sich ungern so engmaschig führen wie ein Mali, der (vergleichsweise) dauernd Deine Aufmerksamkeit fordert, die Du ihm aber nur in erzieherisch sinnvollen Momenten auch geben solltest. Wenn das Deiner Vorstellung von Hundehaltung entspricht, bist Du mit dem Mali richtig. Wenn nicht, würde auch ich Dir zu einer anderen Rasse raten.



    Jetzt wo ich mich ernsthaft umschaue, höre ich nur schlechtes über die Rasse.

    Naja, es sind zweifellos faszinierende Hunde. Die Frage ist immer, ob man von der eigenen Persönlichkeitsstruktur und dem Lebensstil her auch zu ihnen passt. Darauf kannst nur Du eine Antwort geben.

  • Ich wollte früher auch einen Mali, aber mit den Kindern traue ich mir das nicht zu, glaub mir Kinder machen Sau viel Arbeit, da bist du echt froh wenn du nicht auch noch so einen Spezialisten da sitzen hast ;) Und ich würde mich nicht als Hunde unerfahren bezeichnen. Malis beim arbeiten zu zu sehen macht Freude, aber der Weg dahin ist steinig, der weg zum alltagstauglichen Hund aber auch.
    Hier zieht demnächst auch wieder ein Hund ein, ein "altdeutscher" Schäferhund. Ich habe mich gegen eine Hochzucht entschieden, und auch gegen eine Leistungszucht. Hier wird es eher eine Mischform mit DDR und Westlinien.
    Vom Dobi würde ich auch abraten, häufig krank und sehr sensibel.


    Da ich ungefähr das gleiche suche wie du, kann ich dir ja mal die Rassen nennen die für mich in Frage kamen, da ist aber auch langfelliges dabei.


    Groenendael, ebenfalls ein Belgier, aber hierzulande nicht so auf Leistung gezüchtet wie der Mali.
    Laekenois, der ist wirklich hässlich, aber vom Wesen her ein Traum.
    Weißer Schweizer Schäferhund
    Hollandse Herder) gemäßigte Linie
    Curly Coated Retriever, der könnte bis auf das Aussehen genau das sein was du suchst.

  • Ob ein Lakenois haesslich ist, ist wohl Geschmackssache! Auch bei denen gibt es Vertreter mit Wesensmangeln!
    Groeni...joa.. :hust:



    @Queeny87 Ich habs wie Hummel gemacht. Ich kaempf nicht mit denen (ausser ich muss in einer Situation reagieren und es geht nicht anders, wie damals mit dem Schweineohr). Auf lange Sicht hin wuerd ich verlieren. Oder aber man gewinnt dauerhaft, was mAn aber den Hund stark veraendert. Und man will ja diesen Hundetyp (zumindest wenn man sich gezielt fuer einen Mali entscheidet).
    Das ein oder andere wurde gestraft, aber sehr wenig. Bei den meisten Sachen lief es ueber 'es bringt dir nix' und 'so ein Verhalten lohnt sich viel mehr'.

  • Hunde mit Wesensproblemen gibt es bei jeder Rasse, eben drum ist es wichtig auf Linien zu schauen, egal bei welcher Rasse ;) Die Groenis die ich kennen gelernt habe waren super. Und die Laeken auch.

  • Ich kenne auch einige Malis aber zu deiner beschreibung passt nur einer, der wird aber auch mehr als "Sportgerät" bzw. "Werkzeug" (Rettungshund) eingesetzt.


    Eine Malihündin kenn ich wirklich sehr gut und nahe, und die würde unter diesen Haltungsformen eingehen.
    Sie ist extrem Nähebedürftig. Also ich hab selten einen Hund gesehen der den Körperkontakt und das kuscheln sooo sehr braucht wie sie. Sie wächst in einem Haushalt mit 3 Kindern auf. Die eigenen Kinder sind nicht das Problem allerdings fängt sie aktuell an (sie ist 1 Jahr alt) die Freunde des älteren Sohnes zu stellen.
    Disziplin ist ihr ein Fremdwort. Sie wird zwar total gut erzogen und auch ausreichend ausgelastet. Allerdings zuhaus ist es total schwierig das sie zur Ruhe kommt. Auch ist sie eine ziemlich unsichere Hündin, was wohl die Malis allgemein in den jungen Jahren sind. Und in ihrerer Unsicherheit geht sie nicht zurück sondern eher nach vorne!


    Es können super tolle Hunde werden, aber der Weg dorthin ist ein Kraftakt finde ich.

  • Ich "kenne" nur einen Mali persönlich, der wurde ursprünglich als Familienhund für den behinderten Sohn angeschafft :xface: Joa mit dem hat man dann lustig im Garten Bällchen gespielt, bis er nach ein paar Monaten anstatt das Bällchen ins Gesicht des Jungen gepackt hat, als er das Bällchen in der Hand neben dem Gesicht hoch hielt (und auch sonst kamen sie mit dem temperamentvollen Hund nicht klar). Dann wurde der Hund wieder zurück zum Züchter gebracht und die Vorsitzende unseres Hundevereins hat den Hund aufgenommen. Spielzeug oder gar Bällchen hat dieser Hund nie wieder zur Bespaßung bekommen, weil die Hündin so dermaßen dabei ausrastet, dass sie nur noch rot sieht. Die war nervlich völlig durch und ist über Tische und Stühle im Haus im Kreis gerannt. Sie ist super reizempfänglich, wirkt immer sehr nervös und angespannt, hat auf dem Hundeplatz während der Unterordnung eine im Tiefflug vorbeifliegende Taube aus der Luft geschnappt und getötet, die kriegt einfach alles um sich herum in Sekundenbruchteilen mit. Sie arbeitet toll auf dem Platz ist mit Herzblut dabei, ich schaue immer neidisch zu, wie sie sich für ein Stück Käse in der Unterordnung ein Bein ausreißt, dafür ist dieser Hund einfach gemacht, aber im Alltag möchte ich sie nicht geschenkt haben. Wenn sie irgendwo angeleint und festgebunden wird, geht das nur mit einer Kette, jede andere Leine würde sie durchbeißen. Als Box gehen nur Metallboxen, jede Stoffbox würde sie zerstören. Sie hatte natürlich keinen "Mali-gerechten" Start ins Leben und es konnten nie alle Dinge ausgebügelt werden, die in den ersten Lebensmonaten versemmelt wurden, aber ich denke, daran ist schon gut erkennbar, dass ein Mali einfach die richtigen Menschen braucht.

  • Danke ihr zwei mich interessiert sowas natürlich immer brennend :) beschreibt übrigens den kleinen Zornbolzen den wir hier in der Praxis letztens hatten ganz gut :lol:


    Was genau habt ihr bestraft weil ihr das beide schreibt also wo habt ihr relativ kompromisslos reagiert?


    Wenn ich hier nerve gerne auch per PN

  • Danke ihr zwei mich interessiert sowas natürlich immer brennend :) beschreibt übrigens den kleinen Zornbolzen den wir hier in der Praxis letztens hatten ganz gut :lol:


    Was genau habt ihr bestraft weil ihr das beide schreibt also wo habt ihr relativ kompromisslos reagiert?


    Wenn ich hier nerve gerne auch per PN

    Hast PN! :-)

  • PN kommt spaeter.


    Also nur um das mal zu sagen: Meine sind nicht in einem Hochsicherheitstrakt untergebracht. Bei denen gehen auch Stoffboxen.
    Koerperkontakt wollen sie alle und fordern das auch recht massiv ein!
    Fou musste muehsam lernen, bei Beute und Futter ihr Hirn nicht auszustellen, ebenso bei Bewegungsreizen. Wobei ich bei ihr wirklich lange viel hab schleifen lassen (es gab wichtigeres).
    Kalle musste nie Ruhe lernen. Der war von Anfang an echt cool. Alle haben gespielt, er hat mittendrin gepennt wenn er muede war. Er hat sich neben ne laufende Kreissaege und die Ponys (kannte er bis zu diesem Tag nicht) gelegt und gepennt. Weil er muede war.
    Die Maedels sind da n bissel anders drauf :p

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