Mir erschliesst sich der Sinn einer solchen Dressur nicht.
Wenn ich das richtig verstehe, dann versuchtst Du dadurch, dass der Hund darauf dressiert wird, den Beutel mitzutragen, zu erreichen, dass er bei Begegnungen mit anderen Hunden abgelenkt ist und nicht auf diese reagiert. Mal davon abgesehen dass ich (wie man an meiner Wortwahl "Dressur" wohl sieht) nicht das Geringste von solchen sinnbefreiten, mit konditionierenden Mtteln erzwungenen Handlungen halte (bei solchen Aktionen ist der Grad zwischen: "Der HUnd lernt das, weil es ihm Spaß macht und er gerne Mitarbeitet" und reinem menschlichem Selbstzweck "Ich bringe den Hund unabhängig von seiner Intention zu etwas, weil ich es gerade so will", sehr fließend), glaube ich nicht, dass die eigentliche, erwartete Situtation dadurch eintritt.
Wenn der Hund gerne apportiert und er es sogar von sich aus macht. OK. Da gibt es einen Trieb, einen Reiz, was auch immer, das ihm Spaß macht und ihn dadurch stark ablenkt. Wenn ich den Hund aber dazu bringen muss, etwas zu tun, was er von sich aus nie machen würde oder für ihn "keinen Spaß" macht, dann kann das nicht annähernd den Ablenkungsfaktor haben, wie Ersteres. Dazu kommt, dass das Bringen, bzw. holen eines Stöckchens, eines Balls eines Frisbees oder eben eines Beutels eine zeitlich begrenzte und sozusagen aktive Handlung ist, während das (eigentlich von diesem Hund gar nicht praktizierte) Tragen eines Beutels eine Handlung ist, die sich über einen längeren, unbestimmten Zeitraum erstreckt. Es ist nicht nur fragwürdig, sondern sehr sicher, dass der Hunde diese andauernde und unspannende Tätigkeit in keinster Weise ablenkend findet. Und je mehr sich herausstellt, dass Du ihn immer wieder dazu anhalten musst, das weiterhin zu tun, desto klarer ist WIE langweilig er das findet. Dazu kommt noch, dass es den Hund ja davon abhält, anderen auch rein instinktiv bedingte Handlungen, we z.B: das Schnüffeln auszuüben. Was also wenn eine Fährte so lecker riecht, er aber das blöde Teil im Maul halten muss? Das bedeutet einen Interessenskonflikt zwschen etwas das ihm (genetisch bedingt) "Freude" macht und etwas was er tun muss, weil DU es einfach so willst. Und zu allerletzt: Ob ein Hund etwas über lange Zeit im Maul tragen kann und will, hängt auch von seinen anatomischen Gegebenheiten ab. Labbies z.B. haben ein sog. Softmaul. Die tragen stundenlang ein Brötchen, ohne dass es auch nur angesabbert wird, aber vor allem auch, ohne dass es ihre Atmung behindert. Andere Hunde haben, je nach Größe und Form des zu tragenden Gegenstandes, schlicht Atemprobleme, weil sich ihre Nüstern um so weiter zusammenziehen, je weiter ihr Maul geöffnet ist. Zumindest wird es ihnen auf Dauer schlicht sehr unangenehm.
Und zu guter Letzt: Ich weiss nicht was "unbeliebte" Artgenossen sind. Ich kann mir nur vorstellen, dass er bestimmte Hunde nicht leiden kann und be ihrem Anblick eine gewisse Agressivität (sei es aus Angst oder aus tatsächlicher Agression) entwickelt. In dem FAll würde ich eher daran arbeiten, dieses Verhalten in den Griff zu bekomme, bzw zu wissen auf was genau er denn so reagiert, statt eine Ersatzhandlung zu konstruieren, die mit großer Warhscheinlichkeit gar nicht dazu geeigent ist, ihn von seinem Verhalten "zu befreien".