Panik im Auto kurz vor dem Ziel

  • Hallo,


    ich suche nach neuen Ideen und Anregungen wie ich vielleicht ein scheinbar unlösbares Problem lösen könnte.


    Mein 6 jähriger Rüde (Mops-Jackrussel-Chihuahua) hat panische Ausraster bevor wir mit dem Auto ans Ziel kommen (sein 7. Sinn sagt es im immer so 2-5 Minuten vorher, egal wohin), beim einparken und bis er aus dem Auto gelassen wird. Von leisem, herzzerreißenden Jaulen über (frustriertem Protest?)bellen, Schreien wie am Spieß in den höchsten und lautesten Oktaven hat er fast alles drauf. Besonders schlimm wenn mehrere Leute im Auto sind. Wenn ich diese Situation manchmal von außen sehen oder hören würde, käme mir auf jeden Fall der Gedanke ob der Hund auf schwerste Weise misshandelt oder gefoltert würde. Ich habe den Hund seit fast 7 Jahren und habe ihn nie angefasst, schon gar nicht geschlagen oder Sonstiges. Ich kann mir das einfach nicht erklären, bin teilweise den ganzen Tag schlecht drauf weil ich mir das so zu Herzen nehme und einfach nicht weiter weiß. Ich suche und überlege was ich falsch gemacht habe oder mache und hoffe so sehr, dass es irgendwann aufhört.


    Wenn ich aussteige bellt er mich an. Wenn ich ihn manchmal (wirklich selten) allein lasse im Auto, ist kurz nachdem ich weg bin Ruhe, auch wenn ich wieder komme ist er ruhig. Zuhause allein bleiben ist auch schwierig aber nicht so schlimm wie im Auto. Daher denke ich, es hat was mit der Angst allein gelassen zu werden zu tun aber auch dass er protestiert und mir sagt ich soll ihn mitnehmen.


    Wenn ich beruhigend auf ihn einrede wird es meist noch schlimmer. Ein klares Nein hilft für einige Augenblicke, bis es weiter geht. Er ist jetzt in einer Transportbox die 3 Nummern größer ist, als für ihn gedacht (eine kleinere hatte ich auch schon, das war noch schlimmer), da hat er es echt gemütlich. Mit einem dicken Kissen und vielen Decken und blickdicht. Während der Fahrt ist er völlig tiefenentspannt und schläft meistens.


    Habe 5 Hundetrainer im Laufe der Jahre hinter mir, die leider immer wieder anfingen woanders das Problem zu lösen. Zuhause darf er dieses und jenes nicht, dann wird das auch aufhören. War leider nicht so.


    Wenn er mit anderen Leuten fährt, mein Freund, meine Mutter ist es noch schlimmer, da ist er bei mir noch am ruhigsten wenn wir zu zweit sind.


    Es ist auch gefährlich wenn er plötzlich anfängt so laut zu schreien, dass ich mich dermaßen erschrecke. Mehr als einmal war es echt knapp, da bin ich fast in einem rein gefahren.


    Schon jetzt danke fürs Lesen und vielleicht fürs kommentieren


    Jella

  • Von deiner Schilderung her könnte es verschiedene Gründe haben, warum er kurz vorm Ziel so hochdreht.
    Davon unabhängig - weil du den wahren Grund ja nicht kennst- würde ich das folgendermaßen angehen:
    Du bleibst im geparkten Auto so lange einfach sitzen, bis er sich eingekriegt hat.
    Wenn du aussteigst und er legt wieder los, setzt du dich wieder rein ( oder bleibst neben dem Auto stehen) bis er wieder still ist.
    Erst dann folgt der nächste Schritt.
    Usw.
    Das kostet natürlich Nerven und Zeit, sollte man also nicht machen, wenn man es eilig hat, aber so besteht die Chance, dass er irgendwann einfach merkt, schreien bringt mich nicht weiter, wenn ich still bleibe, darf ich aussteigen :ka:

  • Genauso habe ich das bei Jungspund Newton auch gemacht. Hat geklappt. Allerdings habe ich es bei ihm so bereits im Keim "erstickt". In deinem Fall dürfte es wesentlich schwieriger und langwieriger werden...

  • Vielen Dank für eure Zuschriften.


    Wenn ich Zeit habe bleibe ich öfters noch im Auto sitzen auch um selber runter zu fahren. Wenn er dann ruhiger ist, gehts los wenn ich den schlüssel abziehe, oder die Tür öffne, das sind immer Momente in denen er sich hochschauckelt. Neulich bin ich sogar noch eine Stunde immer wieder losgefahren mit dem AUto, rückwärts parken simuliert, ums karree gefahren etc. Am Ende war meine Batterie fast alle.. Es wurde ein bisschen besser aber richtig ruhig ist er trotzdem nicht. Am nächsten Tag ist alles vergessen.


    Ich nehme es mir zu Herzen und versuche es weiter. Was würdet ihr raten wie oft minimum? Jedes Mal ist ja leider nicht möglich.


    Wie soll ich reagieren wenn er loslegt im Auto? In letzter Zeit ignoriere ich es einfach, allerdings denke ich manchmal dass er sich dann reinsteigert. Irgendein Signal geben, mit ihm reden (in welcher Betonung ruhig und bestimmt oder)?


    Wenn ich eine Freundin nach Hause fahre schreit er so laut, dass man sich nicht verabschieden kann, das tut richtig weh in den Ohren.. Ich wünschte ich könnte ihn da mental rausholen, irgendwie reagieren (sofern das am Steuer möglich ist)..

  • Ganz unterschiedlich, wir sind fast jeden Tag auf dem Land bei meinem Pferd, da kann er rumrennen, manchmal trifft er dort andere Hunde. Im Sommer auf die Dacia. Freunde treffen, zu meiner Mutter besuchen, selten ins Büro...

  • Das hört sich für mich nach übersteigerter Erwartungshaltung an. Er kann es nicht erwarten, daß gleich etwas spannendes folgt.
    Ich würde mich paarmal am Tag samt Hund ins Auto setzen, ohne den Motor zu starten. Am Besten nimmst du dir ein Buch mit und liest ein bißchen.
    Nach einer halben Stunde wieder samt Hund aussteigen ohne, daß irgendwas erfolgt ist.

  • Falls dir das für deine eigene Stimmung irgendwie weiterhilft: rein von deiner Beschreibung her habe ich nicht den Eindruck, dass dein Hund tatsächlich panisch ist, sondern würde eher vermuten, dass er aus einer völlig übersteigerten Erwartungshaltung heraus so ein Theater macht. Hätte er Panik, würde er wahrscheinlich weder Ruhe geben, wenn du weg gehst (was du ja auch scheinbar gar nicht oft machst, während er im Auto wartet), noch, wenn er aus dem Auto aussteigen darf.


    Ich würde es wohl auch so machen, wie hier schon vorgeschlagen wurde: Hund darf nur raus, wenn er sich ruhig verhält. Und da auch wirklich kleinschrittig: sobald er anfängt, Theater zu machen, hörst du mit dem auf, was du gerade tust, bleibst also sitzen oder steigst wieder ein bzw. wartest vor dem Auto, bis er Ruhe gibt, machst die Kofferraumklappe wieder zu, wenn er anfängt, beim Öffnen zu randalieren etc. Das wird vermutlich eine Weile dauern, da sich das Verhalten ja scheinbar schon eine Weile gefestigt hat. Ich würde es aber ganz konsequent bei jeder Autofahrt so handhaben; wenn ich weiß, dass ich keine Zeit habe, die Situation auszusitzen, würde ich die Autofahrt an dem Tag nach Möglichkeit meiden.


    Wenn du mal separat üben möchtest, könntest du ihn z.B. auch nach einer Gassirunde oder in einer separaten Runde ins Auto setzen, eine Runde um den Block fahren, beim Aussteigen so verfahren wie beschrieben und dann ganz einfach wieder nach Hause gehen.


    Aber vielleicht kannst du uns ja auch mal schildern, warum du glaubst, dass es Panik sei?

  • Das ist ja interessant, ich hatte da auch mal dran gedacht aber ehrlich gesagt diese Option nie für möglich gehalten. Für mich war irgendwie immer klar, dass es Panik und Angst ist aufgrund der Geräusche, Jaulen und dann die ganze Palette... Ich seh ihn immer so leiden und verknüpfe das dann so... Vielleicht etwas festgefahren von mir.
    Vom Charakter ist er eigentlich nicht ängstlich, eher etwas zu wagemutig, wie er provokant auf große Hunde z.B losgeht...


    AUs dem Auto hole ich ihn beim Pferd z.B. erst wenn er ruhig ist. Dann geh ich kurz weg. Wie lang soll er eurer Meinung nach ruhig sein? Ich warte so 2-5 Minuten.
    Oder würdet ihr auch warten mit dem aussteigen meinerseits jedesmal?

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