• Hallo ihr lieben,


    ich möchte meinem zehnjährigen Schäferhund-Labradormix Lee mehr Freiheiten beim Gassi gehen ermöglichen, und das wichtigste ist natürlich dass ich ihn in jeder Situation sicher abrufen kann.
    Kurze Info zu uns: Ich kenne Lee schon sein Leben lang. Er war Wachhund bei einer Autoverwertung (kam schon als Welpe dort hin) und hat keinerlei Erziehung genossen. Nachdem alle weiteren Hunde dort verstorben war und nur noch Lee übrig blieb sagte man sich dass Hunde nun abgeschafft werden und kein neuer geholt wird. Lee war somit der letzte auf dem Platz. Da er stark übergewichtig war und sich niemand mehr so wirklich um ihn kümmerte habe ich ihn zu mir genommen, da er Tagsüber im Zwinger bleiben musste und nur nachts alleine auf dem Platz laufen durfte. Ich bin voll berufstätig und bekomme Unterstützung von meiner Mutter (die im gleichen Haus wohnt aber auch berufstätig ist). Eigentlich haben wir keine Zeit für einen Hund, aber das mit Lee war einfach eine Herzensangelegenheit und wir versuchen ihm trotzdem noch eine schöne Rente zu geben. Er lebt jetzt seit 1,5 Jahren bei uns.


    Lee ist an sich ein verträglicher Hund. Draußen will er jeden Hund begrüßen, aber wenn er mal angebellt wird gefällt ihm das gar nicht, dann wird mit bellen geantwortet. Das Versuche ich immer zu unterbinden, was auch schon sehr gut klappt.
    Dann haben wir versucht ihm das Abrufen beizubringen. Leider muss ich sagen dass ich das Training wieder vernachlässigt habe. Aber nun möchte ich mehr Zeit und Kraft in die Erziehung investieren.


    Wir laufen an der Schleppleine. Ist Lee fast am Ende der Leine angekommen, rufe ich ihn. Er bleibt stehen und schaut mich an, Super dachte ich mir, aber das wars dann auch. Lee wartet aber kommt nicht zu mir gelaufen wenn ich ihn rufe (egal was ich rufe, Hier/komm/ oder sein Name, wir haben alles probiert). Nur ein kurzer Zug an der Leine bringt ihn dazu. Sobald etwas in der Nähe ist das vieeel interessanter ist als das hin und her gelaufe klappt es gar nicht mehr. Wenn ein anderer Hund in der Nähe ist oder es besonders gut an einer stelle riecht werde ich gekonnt ignoriert.
    Training mit Leckerchen habe ich auch probiert. Klappt gut, solange ich noch was essbares da habe. Merkt er dass es nichts mehr gibt (habe ihn manchmal nur zur Belohnung gestreichelt, beim nächsten mal gab es dann mal wieder was zu futtern) blieb er nur noch stehen. Spielzeug ist auch uninteressant geworden als es wieder irgendwo gut gerochen hat.


    Mache ich etwas grundlegend falsch oder habe ich den falschen Trainingsansatz? sollte ich so weitermachen und einfach mehr Geduld haben? oder habt ihr ein paar Tipps wie ich das alles interessanter für ihn machen könnte ?


    Das war jetzt eine Menge Infos, danke dass Ihr euch Zeit genommen habt das alles zu lesen :)
    Ich würde mich sehr über Tipps und Ratschläge freuen!

    • Neu

    Hi


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    • Hallo,
      es ist schön, dass Du Lee ein zu Hause gegeben hast. :bindafür:

      Wir laufen an der Schleppleine. Ist Lee fast am Ende der Leine angekommen, rufe ich ihn. Er bleibt stehen und schaut mich an

      Warum sollte er kommen? Was hast Du ihm zu bieten, wenn er zu Dir kommt? Das ist nicht ironisch gemeint, nur die meisten Hunden tun nichts, wenn es sich nicht lohnt

      Sobald etwas in der Nähe ist das vieeel interessanter ist als das

      Da gibst Du Dir schon selber die Antwort. Alles ist interessanter als Du.
      D.h. für Dich, bewaffne Dich mit ganz tollen Leckerlies (Fleischwurst, Käse oder etwas anderes, wo Lee total drauf steht) und dann beginne mit dem Rückruftraining. Immer wenn er kommt, gibt es das Superduperleckerchen, denn damit verknüpft der Hund, dass es sich lohnt, zu Dir zu kommen

    • Danke für die Antwort :)


      Leckerlies habe ich ihm gegeben, also müsste er ja eigentlich wissen dass es sich lohnen würde zu kommen. Grundsätzlich steht Lee auf alles was essbar ist. Es gab halt immer Leckerlies die er sonst auch bekommt (zuhause beim Training wenn wir Grundkomandos wie Sitz ect. üben oder er was besonders gut gemacht hat) Also sollte es etwas besonderes zu essen sein?
      Meine Problem ist dann aber auch, habe ich bei einem Erfolg kein Leckerchen gegeben und nur ausgiebig gelobt, hat er das noch zwei drei mal gemacht und dann hatte er da keine Lust mehr. Sollte ich in der Anfangszeit also permanent Leckerchen geben wenn er hört?
      Ich dachte halt, wenn ich das ein wenig abwechselnd mache mit loben und Leckerchen würde es keinen Gewöhnungseffekt geben und er wäre später nicht "enttäuscht" wenn es irgendwann nichts mehr zu futtern gibt.

    • Wenn Du den Rückruf üben willst oder irgendwas - eben mit dem Hund "arbeitest" - dann nimm Leckerli, wenn er sich mit Leckerli dazu bewegen lässt. Du kannst froh sein, dass er so verfressen ist.


      Bei wichtigen Dingen, wie eben dem Rückruf, nimm besondere Leckerlis. Lass ihn verknüpfen, dass wenn Ihr mit der Schleppleine draußen beim Spaziergang seid, es was ganz tolles ist und wenn dann Frauchen auch noch will, dass er zurück kommt, dann gibt es eben Leberwurst, Käse, Fleischwurst, Wienerle oder sonst was.


      Wichtig ist, dass Du dran denkst, diese Futtermenge vom anderen Futter abzuziehen, sonst wird er zu dick, das möchtest Du ja sicher nicht.


      Was ich persönlich mache, ist, dass unser Hund das Futter ausschließlich aus meiner Hand bekommt. Nix in den Napf und nix zu bestimmten festen Zeiten. Wenn wir draußen spazieren gehen, will ich immer interessanter sein als alles andere. Also bin ich vollbepackt wie eine Futtertonne. Sind wir am Sonntag auf dem Hundeplatz, gibt es besondere Leckerli, dann merkt sie, jetzt wird gearbeitet. Und wenn mein Hund ein paar Tage zu viel gefressen hat, weil ich eben zu viel gegeben habe oder den Dreh noch nicht raushatte, dann gibt es am nächsten Tag etwas weniger, so dass sie am Folgetag wieder richtig Bock zu fressen hat und richtig Hunger hat. Dann folgt die super gut und verknüpft - wenn ich folge und das mache, was Frauchen sagt, lohnt es sich immer, denn dann gibt es was.


      Nur nicht aufgeben! Schön, dass Du ihm einen tollen Lebensabend bereitest und viel Zeit für seine Erziehung investieren wirst. Weiter so!

    • Wer schreibt Dir denn vor, dass Du irgendwann die Leckerlis weglassen musst? Ich hab immer eine Hosentasche voller Leckerli. Is ja nun nicht so der Riesenaufwand und zahlt sich aus.

    • Bitte berücksichtige auch das Alter des Hundes: ein 10jähriger Hund ist halt einfach nicht mehr so "spritzig", neugierig und motivierbar wie ein 1 jähriger Jungspund.

    • Also sollte es etwas besonderes zu essen sein?

      Ja, so würde ich es machen, denn Lee hat ja nun wenig gelernt und da sollte man, gerade weil er auch ein älterer Hund ist, ihn schon sehr motivieren und da er "verfressen" ist, würde ich das ausnutzen

      Sollte ich in der Anfangszeit also permanent Leckerchen geben wenn er hört?

      JA! Ich nehme fast immer Leckerchen mit, gerade dann, wenn ich mit den Hunden arbeite. Gut, wenn ich mal nichts in Tasche habe, sterben sie auch nicht. Allerdings sitzt der Rückruf bei beiden

      : ein 10jähriger Hund ist halt einfach nicht mehr so "spritzig", neugierig und motivierbar wie ein 1 jähriger Jungspund.

      Das solltest Du auch berücksichtigen, besonders deshalb, weil er so ein Training gar nicht kennt von den Vorbesitzern

    • Ich werde Lee auf jeden Fall weiterhin belohnen insbesondere beim Training


      Das mit dem füttern aus der Hand finde ich eine gute Idee, das würde Lee bestimmt auch helfen mich noch mehr als "Rudelführerin" zu sehen.


      Natürlich lasse ich die Leckerli nicht komplett weg. Hin und wieder würde es natürlich noch was geben. Aber ich dachte mir dass er mir irgendwann "nur" aus gehorsam folgen sollte und nicht nur weil es Futter gibt.
      Habe mal gehört dass zu viele Leckerli nicht gesund seien (abgesehen von der Gefahr Übergewicht, das kann man ja mit der Futtermenge regulieren) und man solle eben nur ab und zu mal was geben.


      Aber wenn es okay ist dann einfach das Futter zu reduzieren und dann mehr Leckerli zu füttern .... Dann denke ich wird es auch klappen :)


      Vielen Dank für eure Ratschläge

    • Es kommt immer drauf an wie du belohnst.
      Fressen zieht bei den meisten Hunden - muss aber auch nicht. Du kennbst deinen Hund am besten.
      Hat er ein besonderes 'Spielzeug das er liebt. Mag er Quitschis udn ebkommt die zuhause nicht weil es auch nervt?
      Ist er sehr motiviert ind er Zusammenarbeit mit dir udn wäre es eine Bleohnung für ihn, wenn du mit ihm eine "Übung" machst.


      Überlege was deinem hund Spass macht und das ist dann die Belohnung.


      Ich habe gemekrt dass "Menschenfutter" bei Arke am besten zieht ;) Käse, Salamie, Wiener ...


      Anfangs würde ich IMMER belohnen wenn er hört - dann langsam ausschleichen lassen. Aber nie ganz aufhören.
      Und immer der Situation anpassen. Wenn mein Hund nicht abgelenkt ist und ich ihn zu mir rufe, bekommt er meist nichts. Wenn er gerade auf einen Hund zugehen will und dann auf mich hört, bekommt er was tolles von mir (denn das fällt ihm schwer) - wenn er gerade einen aufgescheuchten Hasen hinterher will, aber auf den Rückruf hört - dann gibt es etwas mega super tolles!!
      Die Belohnung muss immer besser sein als der Reit, von dem du ihn gerade abgerufen hast.


      Das mit dem Grundgehorsam ist ein menschliches Konzept ...
      Der Hund hört nicht weil er meint "Oh, der ist der Boss, auf den muss ich höhren!" - zumindest nicht in Verbindung mit dem Rückruf.
      Natürlich gibt es eine art Hirarchie. Ich biete Sicherheit, struktur, Nahrung, kümmer mich um bedürfnisse. Ich gehe - der Hund folgt.
      Der hund folgt mir weil es eine hündisches Verhalten ist, dem zu vertrauen, der "führen kann".
      Das hat aber nix mit Gehorsam zu tun - und auch nichts mit dem Rückruf.
      Denn den Hund von normalen hündischen Verhaltensweisen wieder zurück zu rufen, ist sehr unnatürliches verhalten für ihn.


      Er vertraut udn folgt uns, ja.
      Aber warum soll er ständig kommen wenn wir rufen?
      Vor allem amcht er ja aus seiner Sicht nix schlimmes oder "Rudelführer-Position-Anzweifelndes".
      Mal weiter weg gehen, mal ein Loch buddeln, mal dem anderen hund dadrüben Hallo sagen.


      Desswegen finde ich es sehr wichtig einen Hund zu belohnen, wenn er etwas macht was für eine art eigentlich untypisch ist.
      Nicht ständig und nicht immer.


      (Irgendwie klingt das alles ein wenig wirr - ich hoffe ich konnte mich verständlich genug ausdrücken -.- sry)


      Mit Gewicht hat man im Normalfall keine Probleme bei "Trainingslekcerlies".
      Man gibt ja auch nicht alle 3 Sekunden was.


      Du kannst Käse oder Würstchen sehr klein schneiden.
      Du kannst auch - wenn er es sehr mag und verfressen ist - normales Trockenfutter von der Tagesration nehmen/abziehen udn anstelle von Leckerlies geben.
      Es gibt auch sowas:
      Schleckerchen - Home


      Hier sind ein paar Iddeen wie man spielerisch einen Rückruf aufbauen kann:
      Rückrufspiele Archive - MarkertrainingMarkertraining


      Wichtig ist auch dass du immer ein und das selbe Wort/Signal benutzt.
      Und dieses Wort nicht "doppelbelegt" ist.
      Wir hatten Anfansg den namen unseres Hunden gleichzeitig als Rückrufwort benutzt. Das war blöd.
      Den Hundenamen haben wir im Alltag ehr oft verwendet udn nicht immer will ich dass er zu mir kommt.
      Das ist für den Hund verwirrend.
      Also haben wir ein komplett neues Wort mit spezieller Betonung aufgebaut, von vorne quasi, und arke hat es sehr schnell sehr gut gelernt.


      Aiuch wenn es noch lange nicht perfekt ist - für den Alltag ohne Leine reichts alle mal.


      Viel Erfolg

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