Lucas überhört mich - vom Leben mit dem autarken Hund

  • Ja, da gebe ich Dir Recht, so besonders Lauffreudig ist Lucas nicht wirklich. Kann man machen, muss man aber nicht. Manchmal hat er 5 Minuten, da muss er dann, aber eigentlich - och nö - lass mich mal lieber mäuseln.


    Garafianos gehen ja mit der Herde auf die Weide, behalten sie dann im Auge und gehen Abends mit ihr zurück, viel Laufen ist da, bis auf den Weg - am Ende auch nicht so....


    Ich lass ihn ja schnüffeln und mäuseln, eigentlich rufe ich nur, wenn mit der Abstand zu weit wird und das sind dann durchaus solche Weiten wie eine Feldlänge oder Wiesenbreite. Und, immer sehr übersichtliches Gelände, auch ich kann weit sehen - ob jemand kommt oder nicht.


    Er entscheidet durchaus auch, was ein Ernstfall ist, Autos und Radfahrer fallen darunter, aber wenn er mitten auf der Wiese steht, muss ich ihn auch nicht rufen.... fremde Hunde gehören dagegen nicht dazu. Die können dann herum laufen, ihn stört`s nicht, außer sie kommen zu nahe und nerven - dann geht er weg. Streiten findet er blöd.


    Oder in Schweden, da hört er wie der Blitz, wenn jemand kommt, egal was oder wer. Wenn ich rufe, ist er da. Aber da ist es auch sehr einsam. Übrigens verlässt er dort das Grundstück nicht, obgleich es nicht eingezäunt ist, hier durchaus..... hinterm Zaun ist es viel grüner - oder so. Deshalb ist alles eingezäunt.


    Es ist auch nicht so, das wir irgendwie richtige Probleme haben, mir fiel das halt nur auf - weil es ansonsten zu meiner Zufriedenheit war, sozusagen. Wenn ich mich aber erinnere, war das letztes Frühjar ähnlich, da hab ich ihn dann einfach eine lange Zeit lang angeleint und dann ging`s wieder. Vielleicht sind die Mäuse um diese Zeit draußen auch viel aktiver als sonst?


    Ich könnte durchaus gelassener sein.


    Sundri

  • Vielleicht sind die Mäuse um diese Zeit draußen auch viel aktiver als sonst?

    Jupp, die machen jetzt ganz viele frische Löcher und kleine Mäusleinses ...


    Ich lass ihn ja schnüffeln und mäuseln, eigentlich rufe ich nur, wenn mit der Abstand zu weit wird und das sind dann durchaus solche Weiten wie eine Feldlänge oder Wiesenbreite. Und, immer sehr übersichtliches Gelände, auch ich kann weit sehen - ob jemand kommt oder nicht.

    Bei mir sind die Distanzen auch recht gross, kann locker mal 1 bis 1.5 km werden (selbstverständlich nur im offenen Gelände).


    War allerdings bei allen meinen Hunden so. Deswegen arbeite ich mit Pfeiffe und die zieht ganz gut, weil ich sie selten einsetzen muss (also für den Rückpfiff ... nehme sie auch als Startsignal fürs Oldie-Einsammeln).


    Kommt nicht oft vor, dass ich mal jemanden mit Rückruf "wecken" müsste, den Hunden wird die Entfernung dann schon zu weit bzw. müsste ich längst schon wieder den HSH zum Oldie schicken (wenn er nicht schon von alleine drauf gekommen ist), um ihm den Weg zurück zu zeigen (er würde mich alleine nicht mehr finden ...).


    Wenn andere Spaziergänger etc. auftauchen, dann wissen eigentlich beide (ok, der Oldie kriegt das nicht mehr so mit) was zu tun ist. Die kommen schon fast von alleine, bzw. verkürzen die Distanz, dann ist der Rückruf im Grunde nur noch Makulatur. Macht das keinen Sinn mehr, nehme ich auch mal ein Stoppsignal.


    Die Hunde unterscheiden, ob sie quasi Freizeit haben, oder wir eher in stark frequentierten oder fremden Gebieten sind. Dann lassen sie mich nämlich auch nicht aus dem Auge (wie bei Dir Schweden), so, wie ich sie dann gerne bei mir führe ... das passt schon ...


    Vll. kannst Du mal testen, ab wann (ungerufen) der Abstand für Deinen Hund zu weit wird. Persönlich bin ich da ziemlich gelassen, weil ich mich auf meine Hunde verlassen kann. Pflege eher so die Nichtanweisung :smile: . Nur ein nicht gegebener Befehl ist ein wahrlich guter ;) .


    Wobei ich schon merke ... wir machen das eh gaaar nicht so unterschiedlich ... Nur hab ich das Glück, diese Zeiten, in denen mir das rückwärts Einparken erschwert wurde, nicht mehr haben zu müssen :ops: .


    Hast Du jetzt demnächst generellen Leinenzwang? Oder nur im Wald?


    Lieben Gruss
    Rosi

  • Moin,


    in Niedersachsen ist es ja so, das vom 1. April an, bis zum 15 August, generell Leinenzwang ist, das ist im Niedersächsichen Waldgesetz verankert (was es alles so gibt). Also, nicht nur im Wald, sondern auch auf Feld und Wiese.


    Bei gut im Gehorsam stehenden Hunden schaut man hier gern mal drüber weg, aber so große Abstände sind dann doch nicht so doll.


    Ich hab das noch mal getestet, mit - gar nicht rufen - und sehen, was passiert. Er kam irgendwann mit sehr großem Abstand hinter uns her gelaufen, mäuselte sich dann auf dem nächsten Feld fest und kam erst, als er merkte, das ich mit dem Auto auf und davon fuhr. Seitdem ist`s erst mal aus mit Freiheit. Ich überlege ob ich für ihn jetzt doch die Schlepp nehme.... mal sehen.


    Findus hingegen ist so einer, der dürfte auch ohne Leine, weil er einfach super hört. Wobei auch er nun hin und wieder irgendwo mal schüffelt und erst einen Moment später reagiert - aber das kann ich händeln. Er liebt es, in Wege hinein zu laufen, aber wenn er merkt, wir folgen nicht, dann rast er förmlich zurück....


    Also, der nächste wirklich große Freilauf steht dann erst in Schweden wieder an, und da bin ich sehr gelassen, weil wir im Wald so gut wie nie jemanden treffen.


    Sundri

  • Danke der Nachfrage, es läuft soweit.....


    Offensichtlich tut die Leine meinem Hund gut, die Male, an denen er nun ohne darf - laufen wieder sehr viel besser.


    Wir treffen uns zweimal die Woche mit einer Freundin und ihrem Hund, die Runde darf er, wenn er hört, immer frei laufen und das klappt recht gut.


    Ich wechsele die Leckerchen, übe neue Rückrufe ein - Avanti für Findus und Hier für Lucas - noch in der Phase, das ich es immer nur rufe, wenn sie wirklich zügig auf mich zukommen. Das ist bei Findus aber immer der Fall und bei Lucas, seit er gemerkt hat - da gibt es etwas Besonderes - tatsächlich auch. Trabte er ansonsten auf mich zu, schau an, es geht auch schneller. Ich freu mich darüber und bin mir sicher, auch das wird für ihn bestimmt kein forever fast werden. Das sollte mich schon sehr überraschen.


    Findus ist ein Fall für sich, er kommt egal was ich sage..... sobald ich was sage - und er bekommt es mit, flitzt er auch mich zu, ganz erwartungsvoll.... und neuerdings zeigt er mir, das er auch nicht sofort hört....., erst mal zu Ende schnuppern und dann - aber in einem Affenzahn "Du hattest mich gerufen?" So ein Frechdachs. Das sind aber nur Momente....


    Klappt es nicht so gut, dann gibt`s eben Leine und da dann auch nicht in seinem Tempo gehen, sondern in meinem.... schnuppern ja, festschnuppern nein. Springt er nach der Maus, dann warte ich einen Moment, aber wenn sicher ist, sie ist weg - dann geht`s auch weiter. Buddeln verboten - das tut ihm eh nicht gut, meist bekommt er nach einer ausgiebigen Buddelaktion Probleme mit den Augen, also - muss nicht sein.


    Freilauf soll ja erstrebenswert sein, wir werden sehen.... ansonsten toben die Jungs mittlerweile auch oft im Garten und mein unspieliger Hund lässt sich von Findus doch regelmässig animieren, dann toben und laufen und kämpfen sie, sehr nett - vor allem weil Lucas mit "halber" Kraft spielt, da Findus ja deutlich kleiner und leichter ist. Der ist schon toll.... :herzen1:


    Sundri

  • Hallo, ich habe mich jetzt mal durch alle Beiträge gelesen. Ich habe auch eine Spanierin, bei der ein Garafiano zum großen Teil enthalten ist. Aber auch was windhundartiges muss dabei sein. Emma ist nicht mit kleinen Runden zufrieden. Wir sind jeden Tag mindestens 8 km auf den Beinen, meist 10-11 km.
    Wir haben sie jetzt ein par Monate. Sie verbrachte ihre Welpenzeit komplett im Tierheim in Spanien. War fast verhungert, das arme Ding.


    Wir haben ähnliche Probleme mit dem Rückruf. Emma läuft somit die meiste Zeit an der Leine. Ein Hund, der auf Abruf nicht kommt, läuft uns nicht durch die Gegend. Wir üben, machen Fortschritte, aber es gibt immer wieder Momente, da schaltet sie komlett ab. Bei ihr ist es alles, was fliegt. Schmetterlinge, Schwalben, selbst größere Fliegen.... Da gibt es ohne Leine kein Halten. An der Leine können wir es meist schon im Anfangsstadium unterbinden. Und zwischenzeitlich lässt sie die meisten Luftwesen auch ihrer Wege ziehen.


    Auch Emma ließ sich für kein Spielzeug begeistern. Wir haben vieles versucht. Nun haben wir eine Hunde-Frisbeescheibe gekauft. Auf diese geht sie voll ab. Da wird im Garten auch gezerrt und gesprungen. Sie gibt auch bereitwillig die Scheibe wieder raus und wartet auf den nächsten Wurf. Das ist schon mal positiv.


    Manche Spaziergänge verlaufen super, es wird nicht an der Leine gezerrt, kurze Strecken kann auch die Leine ab (wenn ich allerdings Enten auf dem Flüsschen sehe oder Vögel auf unserem Weg, dann kommt sie wieder an die Leine.
    Ich bin guter Dinge, dass wir gemeinsam einen Weg finden, den Jagdtrieb umzulenken und die leinenlosen Abschnitte auszubauen. Aber da wir in einem dicht besiedelten Bereich wohnen, wo auch an den Feldern reger Autoverkehr vorbei führt, ist der max. Abstand ohne Leine knapp bemessen. Wenn das nicht klappt, bleibt sie an der Leine! Sicherheit geht vor.

  • Hallo,


    ja, wenn der Garafiano durch kommt, sind sie schon sehr besonders und ich kann Deinen Ansatz "wer nicht hört, gehört an die Leine" auch sehr gut nachvollziehen, das hab ich mit meinen anderen Hunden (Diego war ja auch so ein Typ Hund) ebenso gehalten.


    Lucas interessiert sich zum Glück nicht für Insekten oder ähnliches, bei ihm sind es Mäuse oder aber größeres Wild - moemtan gehen wir beinahe täglich andere Strecken, da klappt das mit dem zurück kommen bzw. in meiner Nähe bleiben, deutlich besser.


    Er spielt, wenn er spielt nur rein mit uns Menschen, seitlich gegen springen, Spielaufforderungen, bisschen jagen oder um einen herum rennen, was das Zeug hält - uns reicht das. Er war schon 4 oder 5 als er zu uns kam und ist jetzt ein gestandener Hund.


    Spielen tut Findus, ausgiebig und mit allem, womit man spielen kann, besonders liebt er kleine violette Eierkartons xD , gab`s von Milka......


    Lucas ist so, wie er ist, uns reicht das mittlerweile, er tut sehr interessiert, wenn wir mit Findus apportieren, aber das er das Ding aufnimmt? Oder trägt? Ne - nie nicht - aber hin und wieder dann ein Leckerchen abgraben, so durch`s daneben stehen und hübsch sein, das schon. :hust: Vielleicht mal anstupsen.... das ist das höchste der Gefühle.


    An der Leine ging er von Anfang an, super.... kein Ziehen, kein Zerren, kein hinter etwas her starten - ich hab immer gesagt, das ist - nach einem sehr komplizierten KlM und einem äußerst schwierigen Diego (gleicher MIx wie Lucas) mein Wellnesshund....im Haus absolut traumhaft, problemlos....


    Ich bin sicher, Ihr findet Euren Weg, da man nie weiß, welche Art drinnen ist und welche durchschlägt - ist das ein Abenteuer für sich.


    Bei uns gibt es zum Glück viele, sehr einsam, Wege, auf denen man nie jemanden trifft, wenn er da mal nicht hört - oder erst kommt, wenn ich am Auto bin - so what, ich weiß ja, das mit nach Hause will.


    Heute haben wir ein hasenabenteuer gehabt, die Hunde im Freilauf, wir auf dem Feldweg, mir gelang es ne ganze Weile, dass die Jungs den Hasen nicht gesheen haben und dann kam der auf uns zu...... bevor ich Lucas halten konnte, war er auf und davon, Findus hinter ihm ehr, der Hase auf und davon, ab ins Feld, die Jungs um die Ecke des Feldes.... ich pfeiffe - und indem ich pfeiffe, kommt der Hase wieder aus dem Feld auf uns zu.


    In dem Moment rasen die Jungs um die Ecke, zurück auf den Weg. Der Hase jetzt auf uns zu, Lucas in voller Aufregung - Sichtlaut. Na toll.... der Hase schlägt nen Haken, rast an den Hunden vorbei, ab ins Feld - diesmal aber erst um die Ecke und dann ins Feld, endlich war er weg und Lucas kam dann, mitsamt Findus, auf Pfiff zurück und ließ sich anleinen.


    Tja, ich seh`s mal so, kriegen tun sie den Hasen nicht, Findus ließ sich auch abrufen und kam zwischendurch zu uns und ließ sich stoppen - das ist schon mal gut und der Hase, irgendwie wollte er es wohl wissen...... :headbash: umkehren und auf vorher auf die Hunde zulaufen? Leicht verwirrt......


    Aber so etwas passiert hier auch nur ein, zweimal im Jahr - das sind Momente, die kann ich nicht ändern aber ich hab den Eindruck, Lucas kommt immer eher zurück und das ist schon mal gut.


    Euch alles Gute
    Sundri


    P.S. schon mal mit ner Schlepp versucht?

  • Schlepp nutzen wir auch immer mal. Aber Emma mit Geschirr kann einen schon umreißen. Sie rennt mit vollem Tempo in die Leine. Ihr ist es völlig egal, dass nach 10m eigentlich Schluss ist. Ich habe noch eine Expander-Laufleine dazwischen und eine Jogger-Leine um die Hüfte. So kugelt sie mir den Arm nicht aus. Nee, Laufleine macht echt keinen Spaß. Abbremsen per Drauftreten bringt bei 26 kg und weichem Boden absolut nichts, außer verschmorter Sohle.


    Oh Gott, bei der Situation mit dem Hasen wäre ich panisch geworden.
    Wir hatten sie letztens an der Ostsee (eine Seite Wasser, andere Seite Steilküste) abgeleint. Lief recht gut, sie kam aus Abruf um sich Leckerli zu holen. Alles bestens. Dann kam eine Schwalbe über den Strand gesaust und Emma hinterher. Und dahinter wir! Nach ca. 2 km drehte die Schwalbe zu unserem Glück um und flog den Weg zurück. Emma hinter ihr her und wir konnten sie auf unserer Höhe abfangen.

  • Okay, dann ist Schlepp wirklich uncool. Bei uns hat sie nichts genutzt, Lucas benahm sich an der Schlepp immer komplett anders als ohne - kluger Hund, er unterscheidet das sehr gut.


    Wir nutzen Flexigurtleinen mit einer offenen Spule und 8 mtr. Lauflänge. Aber er würde da auch nie reinpreschen und er muss auch an der Leine hören und kommen - klappt besser, als an manchen Tagen im Freilauf :pfeif:


    Oha, mein Diego war seinerzeit so ein Vogeljäger - der wäre über die Kante gegangen, notfalls, ich weiß genau was Du meinst und wie sich das anfühlt. Noch schlimmer war der Hund meiner Tochter (griechischer Jagdhund - komplett drüber) der wäre durchs Fenster (dritter Stock) gegangen, hätte es aufgestanden und die Spatzen hätten in der Dachrinne gezwitschert. Zum Glück hat sie ihn zurück gegeben (aus anderen Gründen). Dies unkontollierte Durchgehen find ich persönlich recht schwierig.


    Wir wohnen ja auf dem flachen Land, Agrarwirtschaft pur - da ist dann weit und beit auch nichts und niemand mehr. Keine Gefahr für die Hunde, sonst wären sie auch angeleint.


    Und, gingen wir komplett zu Fuß, wäre es auch wieder anders, dann dann wissen meine Jungs wo sie wohnen und zumindest Lucas (Diego früher auch) kämen dann nach Hause, wenn ihnen der Sinn danach gestanden hätte. xD


    Aber ich weiß auch, dass sich manche Dinge im Laufe der Zeit ändern. Wenn Lou, an der Leine und ich etwa Rehe vor uns haben, dann bleiben wir beide stehen und beobachten sie, solang er ansprechbar ist, gibt`s auch besondere Leckerchen und wir sehen ihnen gemeinsam nach, wenn sie abgehen.... mittlerweile klappt das ziemlich gut.


    Man muss einfach immer schneller und voraussehender schauen als der Hund.


    Liebe Grüße
    Sundri

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