Austausch gesucht, ängstlicher Hund aus dem Tierschutz verweigert Gassirunden.

  • Moin,


    ich überlege nun grade, für wen wir hier eine Lösung suchen? Für die Menschen, die es gern anders hätten oder für den Hund, der mir offensichtlich zufrieden zu sein scheint?


    Was immer er erlebt hat, er hat ein wunderbares zu Hause bei tollen Menschen, einen Garten, in dem er sich gern aufhält... er möchte vielleicht gar nicht mehr? Seine Lebensqualität scheint zu stimmen.


    Versteht mich nicht falsch, ich gebe nicht schnell auf und habe eine Menge Ideen, was man tun könnte - aber wenn ich vier Jahre lang hinter mir habe, voller Rückschritte und Einschränkungen, einen Hund der aufgibt, indem er sich auf den Rücken wirft - Kapitulation anbietet bzw. so gestresst ist, das er unerreichbar ist - sollte ich dann nicht darüber nachdenken, ob und welchen Gefallen ich ihm tue, indem ich mehr und mehr Ideen ins Spiel bringe?


    Kann gut sein, das etwas funzt, was aber - wenn nicht? Was, wenn es ihm so gut geht, wie es ist und sollte das nicht das Ziel sein, das es dem Hund gut geht und er sich wohl fühlt?


    Auch wenn es uns als Mensch nicht so gefällt?


    Sundri

  • Ich finde ja die Hündin immer noch DIE Idee für Zazi aber da müssen Herrchen und Frauchen jeweils voll dahinterstehen und beide! Hunde zusammen! mal hier und mal da leben.


    Zazi als "GartenHund" mit einem GassiGang jeden Morgen ist doch in Ordnung ;) er wird geliebt und fühlt sich wohl und "draußen" wird sowieso überbewertet :D meine Hunde gehen zwar immer+überall mit mir mit aber die würden bestimmt auch gerne im Garten in der Sonne liegen!

  • sollte ich dann nicht darüber nachdenken, ob und welchen Gefallen ich ihm tue, indem ich mehr und mehr Ideen ins Spiel bringe?

    Also ich würde den Hund nicht noch auf Spaziergänge schleppen, wenn es meiner wäre. Es scheint ja damit nur schlimmer zu werden, siehe neu dazugekommene Schussangst z.B.
    ABER
    Mir schien die TE mit der Lösung nicht zufrieden zu sein. Wenn man nun mit dem Hund anfängt ZUHAUSE Tricks einzuüben oder etwas anderes schönes (Beispiele wurden ja genannt) schadet das garantiert nicht, sondern hält den Hund körperlich und im Kopf fit.
    Selbstverständlich arbeitet man da ausschließlich so, dass es dem Hund zu jedem Zeitpunkt Spaß macht, das ist ja ganz elementar dafür, dass man ein supergutes Gefühl mit diesen Sachen verknüpft.
    Wenn man das dann hat und nach draußen verlagert, macht man das ja auch ausschließlich in Schritten, die den Hund eben nicht überfordern sondern die ihm Spaß machen. Fände ich für den Hund eine deutliche Verbesserung zum jetzigen Leben:


    Außerhalb des Hauses läuft bei ihm nur noch Spannung und Stress ab. Er springt ohne Probleme ins Auto, aber dann...wohin fahren wir, was passiert jetzt; ich kann förmlich sehen, wie sein Hundegehirn auf Hochtouren arbeitet. Ich habe noch keinen Weg gefunden, ihn in dieser Phase abzulenken oder den Stress zu nehmen.

    Denn entweder man kommt mit der Methode irgendwann so weit nach draußen, dass er stressfrei z.B. mal zum Tierarzt oder überhaupt ins Auto kommt (muss er nicht eh oft ins Auto, wenn er zwischen den zwei Zuhauses pendelt?) oder man hat eben im schlimmsten Fall "nur" eine Beschäftigung zuhause, die dem Hund Spaß macht und ihn fördert.

  • Ich denke, dass es in der Mensch-Hund-Beziehung gut ist, wenn alle zufrieden sind, denn das führt am ehesten zu einem entspannten Miteinander.
    Bei meinen Hunden achte ich immer sehr darauf, dass wir möglichst viel mit Spaß gemeinsam machen können.
    Ich würde einen neuen Versuch starten, wenn es unter den Ideen eine gäbe, die stressfrei für den Hund umsetzbar wäre und die mich überzeugen würde.


    LG Mo

  • Ja ich glaube auch das Hunde zufrieden mit ihrem Leben sind, weil sie nichts anderes kennen.


    Ich hatte schon Angsthunde hier, die niemals aus ihrer Komfortzone rausgekommen wären, wenn ich sie nicht gefördert hätte. Mein Rüde würde zufrieden auf seinem Angstkissen hocken oder eine meiner Pflegeangstmotten unterm Tisch, wo sie wochenlang hockte. Damit meine ich nicht das man den Hund zwingen soll, nicht das man ihn überfordern soll oder mit Reizen überfluten soll.
    Aber zumindest Beschäftigung anbieten kann man, ganz kleinschrittig, Leckerlies anbieten ... wenn nicht ok, aber tun sollte man es trotzdem. Ohne Erwartungsdruck, ohne etwas im Kopf zu haben, einfach schauen was der Hund von sich anbietet und sich darüber freuen. Spaß am Leben haben, Freude und das Zusammensein genießen.


    Ich glaube auf einer einsamen Wiese zu sitzen und das Leben schön zu finden, das wird Euch gelingen . Ich bin mir sicher das Ihr das irgendwann schaffen werdet !

  • Danke noch mal für eure vielen interessanten Inputs! Die Sichtweisen über ein "glückliches" Hundeleben gehen natürlich auseinander, auch ich fühle mich in Bezug auf Zazi hin- und hergerissen zwischen "lassen wir alles so, wie es ist" oder " da muß doch mehr möglich sein".
    Ich denke, ich werde immer wieder versuchen, ihn zum mitlaufen zu motivieren! Gelegentlich funktioniert das ja, ohne das ich im nachhinein hätte sagen können, warum. Insofern bin ich da sehr auf Janas Seite, ich möchte Zazi auch fordern, aber ohne Druck und Stress! Der Gedanke, er liegt für den Rest seines Hundelebens überwiegend im Garten oder im Wohnzimmer auf seinem Kissen macht mich sehr unzufrieden... da geht bestimmt noch etwas! Aber in kleinen Schritten. Auch Alina hat mir einen Anstoß gegenben, mit dem Vorschlag, ihn kopfmäßig zu beschäftigen. Setzt allerdings eine kleine theoretische Fortbildung meiner Person voraus...
    Hat jemand Erfahrung mit DystoLoges? Eine Bekannte hat es mir empfohlen, nachdem sie sehr positive Erfahrung damit bei ihrem ängstlichen Bullterrierrüden gemacht hat.

  • Kleines Update zu Zazi... heute hatte meine Nachbarin die Idee, ihre Hündin mit Zazi wie ein Tandem anzuleinen. Matilda ist eine sehr vorsichtige, aber souveräne Tierschutzhündin, sie ließ sich durch das "Anhängsel"am anderen Ende ihrer Leine auch nicht irritieren. Zazi trottete zunächst mit, duckte sich dann aber wieder auf den Boden und wollte den Rückzug nach Hause antreten. Nach einem kleinen "Anschieber" am Hinterteil konnten wir tatsächlich eine größere Runde laufen, und Zazi später sogar ableinen!!! Ich wage vorsichtigen Optimismus :hurra: , morgen versuchen wir`s noch einmal.

  • Hi :)


    Habe den Thread eben erst entdeckt. Ich habe auch eine ängstliche Hündin aus Ungarn, allerdings ist es bei ihr bei weitem nicht so schlimm. Sie hat aber auch eine andere Hündin als Unterstützung.
    Wie läuft es denn mittlerweile bei euch? Konntet ihr die Spaziergänge mit der Nachbarshünden wiederholen?

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