Austausch gesucht, ängstlicher Hund aus dem Tierschutz verweigert Gassirunden.

  • Ich fühl mich hier irgendwie unsichtbar. Hast du wirklich noch nicht probiert, zuhause was einzuüben, was du draußen abfragen kannst? Nur weil er in Paniksituationen kein Futter nimmt? Oder hast du das schon probiert und möchtest einfach nicht drüber reden, weil es nicht geholfen hat?

    Sorry, Alina, ich hatte nicht die Zeit, auf jeden Post einzugehen und habe erst die beantwortet, die mich spontan dazu inspiriert haben. Natürlich haben wir auch mit Leckerchen gearbeitet, mussten aber feststellen, dass es außerhalb des gewohnten Terrains wenig bringt. Ich lege ihm öfter Futterbrocken in den Garten, die er gerne und ausgiebig sucht. Und sich einfach mal den Wind um die Nase wehen lässt...
    Außerhalb des Hauses läuft bei ihm nur noch Spannung und Stress ab. Er springt ohne Probleme ins Auto, aber dann...wohin fahren wir, was passiert jetzt; ich kann förmlich sehen, wie sein Hundegehirn auf Hochtouren arbeitet. Ich habe noch keinen Weg gefunden, ihn in dieser Phase abzulenken oder den Stress zu nehmen.

  • Das tut mir Leid zu hören - vor allem wenn du gerne viel in der Natur unterwegs bist, ist es natürlich blöd, wenn der Hund dann nicht dabei ist.


    Da der Hund gut alleine bleiben kann... Ich weiß nicht, ob ich's dann nicht einfach akzeptieren würde, dass er daheim bleibt, wenn du länger Spazieren gehst. Ihr hattet schon zwei Trainer, der Hund ist seit vier Jahren bei euch. Wie es scheint, habt ihr lange und ausdauernd trainiert.


    Vielleicht ist er einfach glücklicher wenn er nur Garten und die ewig-gleiche Morgenrunde hat?


    Deine Enttäuschung kann ich auf jeden Fall nachvollziehen. Und "aufgeben" klingt ja auch echt schlecht. Ich würde aber zumindest drüber nachdenken.

  • Arbeitet, clickert, trickst ihr irgendwas mit ihm zuhause außer Leckerlisuche? Leckerlisuche ist natürlich eine super Beschäftigung, aber so richtiger Zusammenarbeitswille inklusive Superbelohnung könnte noch mal anders helfen.

  • Arbeitet, clickert, trickst ihr irgendwas mit ihm zuhause außer Leckerlisuche? Leckerlisuche ist natürlich eine super Beschäftigung, aber so richtiger Zusammenarbeitswille inklusive Superbelohnung könnte noch mal anders helfen.

    Nein, das tun wir nicht. War auch bisher kein Thema, unser Ersthund wurde durch Laufen und Fährten ausgelastet, aber Zazi macht keinen unterbeschäftigten Eindruck. Er ist gerne da, wo wir sind, beobachtet das Geschehen um ihn herum aufmerksam und liegt extrem gerne auf seinem Kissen in unserer Nähe. Wenn es passt, nehmen wir ihn mit, auch wenn er als Einkaufsbegleitung im Auto auf uns wartet ( natürlich nicht im Sommer...).

  • Huhu,
    mir kam gerade in den Sinn, könntet ihr ihn nicht an einen Hundebuggy gewöhnen?
    So ganz langsam und stressfrei im Haus, dann im Garten...
    Die Idee ist, wird er draußen panisch, habt ihr seine sichere Höhle gleich dabei und er kann sich in "Sicherheit" bringen.


    LG

  • Nein, das tun wir nicht. War auch bisher kein Thema, unser Ersthund wurde durch Laufen und Fährten ausgelastet, aber Zazi macht keinen unterbeschäftigten Eindruck. Er ist gerne da, wo wir sind, beobachtet das Geschehen um ihn herum aufmerksam und liegt extrem gerne auf seinem Kissen in unserer Nähe. Wenn es passt, nehmen wir ihn mit, auch wenn er als Einkaufsbegleitung im Auto auf uns wartet ( natürlich nicht im Sommer...).

    es geht doch gar nicht darum ihn zu Beschäftigen sondern darum ihn auf Glückshormonausschuss zu konditionieren. den Pawloschen Effekt kennst du? Ganz kurz: die Hunde bekommen zum Futter immer eine Glocke zu hören und nach einiger Zeit genügt die Glocke um den Speichelfluss auszulösen. Diese klassische Konditionierung könntest du dir zu Nutze machen. Drinnen irgendeinen Trick wirklich mit tollen Gefühlen belegen. Und das dann nach draussen verlagern. Wie ich das machen würde hab ich dir weiter vorne beschrieben. Man nutzt diesen Effekt auch gerne beim einsatz der Futterpfeiffe für den ultimativen Rückruf- es funktioniert also.

  • Ich würde auch schauen das ich eine schöne Beschäftigung finde. Mein Rüde war anfangs auch zu nichts motivieren, gefressen hat er kaum etwas, Leckerlies draußen niemals, spielen ... nö. Er wirkte jetzt auch nicht unzufrieden, wahrscheinlich brauchte er damals auch die Ruhe. Da ich aber eine Bordermaus dazu habe, die für alles zu haben ist, habe ich Beschäftigung einfach mit angeboten. Es hat lange gedauert, aber irgendwann hat er es zaghaft versucht. Wenn er nicht wollte/konnte , war auch gut. Aber das Angebot gab es immer. Heute macht er begeistert mit und liebt vor allem Nasenarbeit. Das war ein Prozess von Jahren, aber es hat sich ausgezahlt.
    Das muss nichts großes sein, ein Leckerlie suchen oder Hand anstubsen - das ist so leicht und die meisten Hunde lieben es. In Angststituationen nutze ich beides gerne.

  • Huhu,
    mir kam gerade in den Sinn, könntet ihr ihn nicht an einen Hundebuggy gewöhnen?
    So ganz langsam und stressfrei im Haus, dann im Garten...
    Die Idee ist, wird er draußen panisch, habt ihr seine sichere Höhle gleich dabei und er kann sich in "Sicherheit" bringen.


    Genau so würde ich es auch versuchen. Das funktionierte bisher bei meinen zunächst sehr ängstlichen Hunden aus dem Tierschutz sehr gut.


    Nach der Eingewöhnungsphase in vertrauter Umgebung würde ich allerdings zunächst in relativ reizarmer Gegend (z.B. Ufer eines einsamen Sees, man kann in Ruhe ein Buch lesen) dem Hund die Entscheidung überlassen, wann er seine schützende Höhle verlassen möchte.


    Für diese Art der Umweltgewöhnung muss der Buggy einige bestimmte Eigenschaften haben, unter anderem einen tiefen Einstieg.


    LG Mo

  • Mittlerweile hat der Hund in den 4 Jahren die er bei Euch ist, dieses Verhalten bereits sehr verinnerlicht.


    Ich würde mit ihm raus fahren in die Natur, ihm dort sein Futter geben, einfach loslaufen. Geht das nicht, sucht Euch eine schöne freie Waldlichtung, nimm Klappstuhl mit, Hund an die Schleppleine und streue im Umfeld eben besondere Leckerlis, lies ein Buch und las ihn einfach machen.


    Der wird für sich die Natur entdecken. Allerdings braucht das viel Geduld von Dir, denn so ein bereits ritualisiertes Verhalten kann man nicht mehr schnell abstellen.

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