Viel zu jung über die Regenbogenbrücke...

Ich war heute nicht dort. Aber ich vermute, dass er das recht ungerührt hinnehmen wird, dass Leon plötzlich weg ist.
Morgen möchte ich mich in Ruhe um ihn kümmern.

Ich reite seit bald 30 Jahren, hab seit über 20 Jahren immer mindestens ein Pferd und hatte noch NIE einen Koliker. Nicht mal ein bisserl Bauchweh.

Das hat mich völlig umgehauen. Es ist schrecklich. Dieses Leid. Die Schmerzen. Der Wille, zu gehen...

Weil ich heute morgen um 6 wach im Bett rumlag, hab ich mich aufgemacht und bin sofort zum Arabärchen gefahren. Gegen 7 war ich dort. Er mümmelte gerade sein Frühstück.

Weil er mich ja ganz doll lieb hat, hat er mir was gutes getan und sich im Schlamm gewälzt. Ich durfte also ganz in Ruhe über eine halbe Stunde putzen und er hat es soooo genossen. Zeit ganz für ihn - ohne Konkurrenz.
Dann schnell gemistet und raus ging es. Ihn hatte ich mit Kappzaum an der Longe. Er lief super mit - okay, die vielen Schafe hinterm Zaun sind schon aufregend. Aber er ging super vorbei. Nach einer halben Stunde bin ich umgedreht und dann hat er mal angefragt, ob wir nicht mal traben wollen.
So toll ! Locker neben mir, im V/A.

Er hat mich wirklich toll abgelenkt und war ganz lieb.

Ein paar Tränen kamen dennoch, als ich an der riesigen Sommerweide lang lief. Ich hatte mich so darauf gefreut, wenn die Pferde da im Mai drauf dürfen und mal so richtig rennen - ohne Grenzen! Das hätte Leon sicher unheimlich Spaß gemacht. Leider durfte er das nicht mehr erleben. Es gab noch so vieles, was ich ihm zeigen wollte...

Aber ein Gefühl ist fest in mir: Er hat erfahren, wie es ist einen Menschen zu haben, der für ihn da ist. Der ihn liebt und sich um ihn kümmert.
Selbst in der tiefsten Sedierung hat er mich erkannt und begrüßt. Nach dieser kurzen Zeit. Das ist eine tiefe Liebe, die etwas ganz besonderes war.
Irgendwann wird nur noch diese schöne Erinnerung da sein und nicht mehr mein Schmerz. Ganz bestimmt.