Hallo zusammen :)
Vor zweieinhalb Wochen ist der kleine Tom bei uns eingezogen.
Tom ist jetzt 13 Wochen alt und ein Labrador-Malinois-Mix.
Soweit läuft alles ganz gut, wir haben jetzt insgesamt 4 Wochen Urlaub, ab übernächster Woche wird er 3 Tage in der Woche für ca. 3 Stunden alleine sein müssen, was wir auch schon fleißig üben.
Die Erkenntnis nach den ersten anderthalb Wochen: wir haben ihn viel zu viel "bespaßt", sodass er einfach nur noch aufgedreht war und den halben Tag um sich schnappte.
Gottseidank gibt es dieses wunderbare Forum, das mir in diesem Punkt die Augen öffnete.
Wir haben jetzt viel mehr Ruhe in unserem Tagesablauf gebracht, klassisches Spielen lassen wir jetzt erstmal ganz weg. Stattdessen wird viel gekuschelt und geschlafen, ab und zu ein paar kleine Übungen zum Thema "Nein", natürlich mehrmals am Tag in den Garten zum Lösen, Spaziergänge lassen wir auch erstmal weg (er ist danach sehr sehr wild - ich nehme an tatsächlich gestresst, weshalb wir alle "Draußen-Aktivitäten" vorerst auf unserem Grundstück lassen). Soweit erstmal zum "Ist"-Zustand :)
Seit wir das so machen, wirkt er auf jeden Fall sehr viel ruhiger, entspannter und er dreht auch nicht mehr so extrem hoch (mit extrem hoch meine ich nicht die obligatorischen 5 Minuten, die jeder Welpe hat, sondern wirklich teilweise stundenlanges Rumgeflippe). Ab nächster Woche möchte ich einmal die Woche eine Welpengruppe mit ihm besuchen.
Allerdings gibt es dann doch 1-2 Problemchen, die mich ratlos da stehen lassen:
1. Tom und Jerry
Tja, die Namen sind wohl Programm...
Jerry ist unser Senior-Kater, der bisher keine nennenswerten Erfahrungen mit Hunden gemacht hat. Klar, das erste Zusammentreffen war jetzt kein Freudenfest, aber immerhin beschränkte sich das Ganze nur auf Gefauche und Flucht seitens Jerry, Tom war natürlich sehr neugierig und wollte direkt schnuppern, was der Kater so gar nicht cool findet.
(Jerry hat mehrere Rückzugsorte, an die er dann verschwinden kann).
Nun sind die beiden natürlich auch schon häufiger aufeinander getroffen und Tom mag einfach nicht verstehen, dass Jerry kein Spielzeug ist. Nur wenn ich wirklich daneben sitze, beide mit Leckerlis ablenke klappt es für 10 Minuten, dass die beiden ohne Stress, Gefauche und Gekläffe nebeneinander sitzen. Aber wehe ich stehe auf - Tom will sofort hin, Jerry faucht, manchmal haut er auch (ich denke ohne Krallen, bisher...), ich trenne die beiden dann sofort und schon sind wir wieder gefühlte 10 Schritte zurück
Gestern Abend habe ich die beiden einfach mal "machen" lassen, es endete dann damit, dass beide unter dem Esszimmertisch saßen und Tom Jerry 5 Minuten am Stück angebellt hat. Großen Respekt an den Kater, der saß nämlich einfach nur da und hat sich das angehört. Also der scheint da inzwischen wesentlich souveräner mit umzugehen. Aber wie kann ich Tom dazu bringen, dass er das Gebelle sein lässt? Durch das Gehaue von Jerry scheint er sich nicht mehr so nah ran zu trauen, aber gekläfft wird eben trotzdem und das nicht zu knapp. Komischerweise klappt es beim Schlafen seit dem ersten Tag ganz wunderbar: Jerry schläft mit uns im Bett und Tom in seiner (offenen) Box vor dem Bett. Da gibt es so gar keine Probleme, was mich halt wundert...
2. Problem: Das "Staubsauger-Verhalten"
Ich übe seit einigen Tagen mit Tom das "Nein", nach der Methode mit dem Leckerli in der Hand. Das klappt inzwischen auch wirklich gut und konnte auch schon auf den Napf übertragen werden, also dass er erst frisst, wenn ich das okay gebe.
Leider funktioniert es ansonsten aber überhaupt nicht. Egal ob drinnen oder draußen, er will einfach alles fressen, was nicht niet- und nagelfest ist. Egal ob Äste, Blätter, Erde, Steine etc., nichts ist vor ihm sicher. Wenn er es nur in den Mund nehmen würde, wäre es ja okay, aber er will diese Dinge tatsächlich fressen. Ob ich nun daneben steh und "Nein" sage oder in Hamburg rauscht die Linde... da stellt er sich taub. Mich stresst das wahnsinnig, weil ich einfach das Gefühl habe, ich kann ihn wirklich keine Sekunde aus den Augen lassen. Ich trau mich deshalb auch nicht, ihn von der Leine zu lassen. Bzw. im Garten lasse ich ihn schon mal frei laufen, weil ich das auch einfach sehr wichtig finde, aber dann renne ich nur hinter ihm her und pule ihm Sachen aus dem Maul. Zum einen habe ich natürlich Angst, dass er wirklich mal was runterschluckt, das ihm gefährlich werden könnte, zum anderen bin ich in diesen Situationen natürlich nervös, was ja dem "Ruhe" beibringen nicht so wirklich zuträglich ist. Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll in diesem Fall. Gibt es vielleicht noch andere Wege ihm möglichst schnell ein Abbruchkommando beizubringen? Oder erwarte ich da einfach zu viel?
Auch wenn das jetzt ein kleiner Roman geworden ist, tat es gut das gedankliche Chaos ein wenig nieder zu schreiben. Also danke schonmal an alle, die versuchen zu helfen und sich das alles durchlesen :)
Einen schönen Abend noch !
Catha