Wie viel "kämpft" ihr mit euren Terriern?

  • Hallo Foris,


    heute war das erste Mal, dass ich mir dachte "nein, hier zieht kein Terrier mehr ein! Ich bleib bei den Retrievern!". Kurz danach fand ich den Gedanken sehr schade, weil ich diese Quatschköpfe liebe, aber irgendwie ist das Leben mit Janosch ein einziger Kampf.
    Na gut, etwas übertrieben, aber der Hund ist jetzt 8 Jahre und trotzdem geht es nicht, dass ich mal kein Auge auf ihn habe. Ein Beispiel: Heute beim Spaziergang durch den Wald und am Waldrand entlang musste ich ihn ständig ermahnen und wieder aus dem Acker oder aus dem Wald holen und das obwohl die Regel "wir bleiben auf dem Weg" selbstverständlich ist. Seit 6 Jahren sage ich ihm das und bestehe darauf. Trotzdem immer wieder der Versuch.
    Als ich mich dann kurz mit Leo beschäftigt habe, ist er ganz abgehauen. Er hat nicht gejagt, sondern eine beliebte Fressstelle aufgesucht und war natürlich nicht mehr abrufbar. Das hat mich echt genervt.


    Deswegen würde mich vor allem von den Leuten mit Terriern die gut sozialisiert wurden und gut aufgewachsen sind, interessieren, ob ihre Terrier auch so sind, oder ob es nicht doch Fälle gibt, bei denen irgendwann mal gut war und nicht mehr diskutiert wurde? Zumindest bei so grundlegenden Dingen, die man auch konsequent geübt hat.

  • Deswegen würde mich vor allem von den Leuten mit Terriern die gut sozialisiert wurden und gut aufgewachsen sind, interessieren, ob ihre Terrier auch so sind, oder ob es nicht doch Fälle gibt, bei denen irgendwann mal gut war und nicht mehr diskutiert wurde? Zumindest bei so grundlegenden Dingen, die man auch konsequent geübt hat.

    Ja, meine Terrier waren und sind so. Heute Musterschüler, der bravste gehorsamste Hund der Welt und morgen, ich mach was ich will und zieh das durch :D


    Idefix wurde jenseits seines 16 Geburtstages dann ruhiger, Finn wird im Juni 4 Jahre alt, somit ist ein Ende seines Tatendrangs noch nicht abzusehen.

  • Gut zu wissen, dass Janosch da doch eher die Regel als die Ausnahme ist.
    Das werde ich mir gut überlegen, wenns mal wieder soweit ist.


    Gibts noch mehr Erfahrungswerte?

  • Hier habe ich ein 12 jähriges Exemplar sitzen.. Und wir diskutieren und "kämpfen" jeden Tag aufs Neue :ugly:
    Könnte ja sein dass die Regel die bisher galt, heute nicht mehr gilt :headbash:
    Aber es macht Spaß :)

  • Meine Schwester hatte einen deutschen Jagdterrier und eine Westfalenterrierhündin. Bis zum Ableben der beiden wurde jeden Tag aufs neue diskutiert....und zwar so ziemlich alles. Die beiden haben das aber immer so charmant gemacht, das man immer lachen musste und die beiden fast immer hat machen lassen. Ich finde, bei Terriern braucht man, oftmals eine große Portion Humor, ansonsten wird man sie wahrscheinlich aussetzen ;)

  • Ich weiß gar net, was Du hast :ugly: - das ist doch genau das Liebenswerte an den Terroristen: dieser schelmische "lalalalala"-Blick beim Wegtraben, wenn Fraule grad net hinschaut, dieses immer wieder Hinterfragen, dieses "Fraule, ich bin doch soooo liiieb, heut muß ich doch net xy machen, oder?" Ja klar - manchmal ärgere ich mich drüber, wenns im falschen Moment kommt, oder ich gerade keinen Nerv hab für das Rumgespinne. Aber im Allgemeinen find ichs einfach süß.... *gg


    Wie sagt man so schön: Humor ist alles, was man braucht.... Ohne eine gehörige Portion Humor verzweifelt man wahrscheinlich am Terrier. Wobei es natürlich bei Dir schon gemein ist: eine eher gefallenwollende Rasse wie der Retriever als kompletter Gegenpol zum Terriertier: kann gut verstehen, daß man da manchmal am Terrier zu zweifeln beginnt...... Aber ich hab auch die Erfahrung gemacht, es wird net besser. OK, der Hund wird schon "erwachsener", verläßlicher und so. Allgemein halt. Aber net so, daß man einfach grundsätzlich schlafend durch ne Horde Rehe bummeln kann, ohne auf den Terrier zu achten, und der dabei fröhlich an Deinem Bein klebt und sich die Augen zuhält. Das is einfach net drin beim Terrier....


    Hier wird auch niemals diskutiert oder gekämpft: entweder ich lache mit den Terris zusammen, wenn sie rumspinnen und net gleich gehorchen, oder ich setze mich (weils grad wichtig ist) schlichtweg durch. Diskutieren tu ich net. Weil dann hast scho verloren..... Hab mir auch inzwischen abgewöhnt, irgendwelche Kommandos zu geben, die mir grad net wirklich eine Durchsetzung beim Hund wert sind. Weil er sonst nur lernt, daß gewisse Kommandos nur bedingt zu befolgen sind. Blöde Sache beim Terrier.


    Terrier sind unheimlich klug: sie nutzen jede Sekunde in ihrem Sinne, in der Du unaufmerksam bist. Und wenn sie sich dann nur verbotenerweise unter Deiner Bettdecke zusammenrollen....


    Ich glaub, @kawaii kann dazu auch ein Wörtchen mitreden - sie wurde schon manches Mal von ihren Terris zur Verzweiflung gebracht. Ich glaub, ohne ihren Humor hätten wir ihre zwei Monsters längst (zeitweise) hier im Forum unterbringen müssen *gg (aber ich bin mir sicher, auch @kawaii würde ihre Krawallschachteln innerhalb kürzester Zeit vermissen und zurückholen!).


    Wenn man dafür keinen Sinn hat, oder einem das zu anstrengend wird auf Dauer - keine Schande. Dann weiß man ja beim nächsten Mal Bescheid und holt sich was, das besser zu einem selbst paßt.... ;-)


    In diesem Sinne: viel Spaß noch mit dem Getier! (wenn er Dich mal wieder nervt, atme tiief durch und stell Dir vor, wie es Dir ginge, wenn ihn jetzt in dem Moment einer klauen würde - ich bin mir sicher, im tiefsten Herzen würdest Du ihn nie hergeben wollen!).


    Das Schönste ist: die Terris machen nicht nur Spaß, sondern verstehen ihn auch...... Wie oft sag ich zu Bossi "Du eeelender Quatschkopp!" - und er galoppelt, ganz Lachgesicht, zu mir her und freut sich über seinen neuesten Schabernack, und daß ich drüber lachen konnte....

  • Jap, das sind die Terrier... :D


    Ich habe mittlerweile auch die Vorzüge eines Retrievers kennen und lieben gelernt. Ein Retriever dürfte hier immer wieder einziehen... Terrier? Ne, eher nicht. ;)

  • Hier wird täglich mit dem Terrier gekämpft.
    Ich denke mir auch regelmäßig "nie wieder ein Terrier" (natürlich habe ich aber schon genaue Vorstellungen, welches der nächste Terrier wird, der bei mir einzieht... ;) ).
    Findus ist jetzt 11 Jahre alt und es gibt es bessere und schlechtere Tage.
    Seitdem ich Hunde halte, wurde mir eingebläut was für ein Mist Flexi-Lenen sind. Nach 10 Jahren mit dem Terrier habe ich mir jetzt zugestanden so eine "Leine des Teufels" regelmäßig zu benutzen. Was soll ich sagen... Sie ist einfach wunderbar! Auf solchen Runden kämpfen wir fast gar nicht.


    Findus ist der einzige meiner drei Hunde, mit dem ich drei Jahre lang in der Hundeschule war. Neee... nicht weil er es nicht kapiert hat, sondern, weil wir Spaß daran hatten.
    Neben verschiedenen Beschäftigungsmöglichkeiten wie Agility, longieren, Fährte, Mentrailing (neeein, nicht alles zur gleichen Zeit) stand auch regelmäßig Unterordnung und Grungerziehung auf dem Programm.
    Auch jetzt gehören Unterordnung und Beschäftigung vom Terriergrips noch immer zur Tagesordnung (wenn auch nicht so regelmäßig und ausgiebig wie früher).
    Wenn ein Außenstehender mich mit meinen drei Hunden beobachten würde, würde er wohl nicht im Traum auf die Idee kommen, das gerade der grenzüberschreitende, hecktisch-aufgekratzte, oft schlecht hörende, manchmal cholerische Chaot, der Hund sein soll, der eine "gute Erziehung genossen" hat.
    Dazu kommt noch, dass er, wie du es auch beschreibst, immer wieder Dinge in Frage stellt. Alltägliche Dinge, die von Anfang an so und nicht anders waren.


    Das Hauptproblem ist aber wohl, dass mein Terrier mit einem absolut klaren Verstand gesegnet ist. Dieser kommt leider oft in den falschen Momenten zum Vorschein, nämlich dann, wenn ich nicht damit rechne...
    Auch hat er ein unglaubliches Gedächtnis, was Dinge angeht, die er sich nicht merken soll und die aus meiner Sicht noch nicht einmal relevant sind. Aus Hundesicht natürlich schon. So weiß er auch noch Tage später, wo mal ein Dönerrest lag, und so weiter.


    Wenn man ihn lässt, erledigt er sein ganzes Leben mit 15 km/h, um bloß nichts zu verpassen und überall der erste zu sein.


    Ach so... Findus ist kein gut sozialisierter Terrier, der wohlbehütet aufgewachsen ist.
    Er kam mit 11 Monaten zu mir, ich bin sein sechstes Zuhause.
    Und so oft ich ihn verfluche, ich möchte auf keinen Fall auf ihn verzichten!

  • Ich hab die Erbse unter den terrier oder mir fallen die macken nicht auf...
    Ok Erbse weiß dass wir nix jagen was puls hat außer den spitz. Unsere einzige wirklich nervige Diskussion ist das gekläffe. Jeden Tag. Sie weiß es und Sie tut immer wieder. Ganz ehrlich ich lass sie machen. Ich motze, sie motzt sie bellt kurz und Ende. Ich hab mich damit abgefunden :ka: eigentlich weiß die Erbse auch das rüden nicht angepöbelt werden. :muede:
    Dafür hört Erbse wenn ich was sage. Sie bleibt auf dem Weg bzw stöbert max 1m in Sichtweite im Unterholz und hört wenn ich rufe. Ach ja Erbse heißt sie wegen des Erbsen Hirn dass nach 5 sek vergessen hat wo sie den Ball liegen gelassen hat und für neue Sachen definitiv 50 Anläufe braucht bis sies kapiert |)

  • Ich hatte über 12 Jahre einen Jack Russell Rüden. Die ersten Jahre haben wir öfter diskutiert, besonders als er so zwischen 2 und 4 Jahre alt war. Das war ich aber auch zum guten Teil selber schuld, denn es war der erste kleine Hund, den ich hatte (im Elternhaus gab es immer DSH oder Bernhardiner, also richtige Hunde) und ich hatte den Fehler gemacht nicht so konsequent, wie bei den großen gewesen zu sein. Ich hatte damals neben ihm 2 weisse Schäferhunde, die ich von Anfang an konsequent erzogen hatte mit dem Wissen, wie groß die werden und bei ihm war es am Anfang egal ob er beim Kommando Platz neben den Großen nur Sitz machte. Er war doch so süss .... Böser Fehler, wie ich in der Pubertät dann bemerkt hatte und bis wir den ausgebügelt hatten dauerte es bis er so 4 Jahre alt war. Danach hatten wir uns zusammengerauft und es gab nur alle paar Monate mal einen Tag, wo er alles gelernte vergessen hatte und wir schon mal diskutieren mussten.


    Ich denke bei Terriern gibt es nur: man liebt sie oder man hasst sie. Ich liebe sie :cuinlove:

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