Kleinkind und Labrador

  • Genau das war ja die Intention meiner Ausgangsfrage.Die, wie du schreibst, "mangelnde Fähigkeit zur Zurückhaltung" beim Labrador macht uns vor allem beim Thema Kleinkind Sorgen.
    Draußen kann man das ja noch halbwegs kontrollieren - aber drinnen?


    Das macht uns doch ein wenig Sorgen...

    Glaub mir, drinnen ist es einfacher als draussen, da es dort einfach noch viel zu viel andere spannende Dinge gibt, die ablenken und hochpuschen können.
    Auch ein Labbi kann lernen, dass drinnen Ruhe ist. Unsere liegt zuhause auch nur rum, da gibt es keine Action. Schwieriger fand ich es den Kindern beizubringen, dass drinnen nicht mit dem Hund getobt wird. Der Hund hat das von Anfang an verstanden. Da ihr einen erwachsenen Hund wollt, müsst ihr eben schauen, dass der Hund es schon kennt, zuhause Ruhe zu halten, dann sehe ich da weniger Probleme.


    Wie Flying-paws schreibt, ist die Distanzlosigkeit eines Labbis nicht zu unterschätzen und es kostet viel Arbeit das einigermaßen in den Griff zu bekommen und gerade mit Kindern erfordert das anfangs etwas Managment. Wenn man da nicht von Anfang an konsequent ist, kann das ein echtes Problem werden.

    • Neu

    Hi


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    • Ein Labrador kann das lernen.
      Aber es ist viel Arbeit.


      Meine sind im Haus übrigens beide ziemlich entspannt. Aber hier passiert auch nix drinnen.


      Ylvie hat draußen noch Probleme mit der Impulskontrolle und der Frustrationstoleranz. Sie ist noch schnell abgelenkt und kann sich, wenn viel los ist, noch nicht sehr lange konzentrieren und zurückhalten.


      Was man wissen muss, Labbis brauchen in vielen Situationen die Führung ihrer Besitzer, weil sie sonst auch schnell mal überfordert sind und je nach Temperament müssen sie lernen Ruhe halten zu können.


      Ich hab hier einen Labbi sitzen, die mit knapp 8 Monaten entdeckt hat, dass jagen ne tolle Beschäftigung ist.
      Das kann auch passieren.
      Es war ziemlich viel Arbeit bis Lina wieder so zuverlässig draußen ist, dass ich sie öfter frei laufen lassen kann.


      Ansonsten ich habe zwei unglaublich freundliche, nette und eigentlich auch einfache Hunde, die gut lernen, mit Freude arbeiten, gerne kuscheln, es gut aushalten auch mal nix zu tun, sich problemlos von Verwandten betreuen lassen, prinzipiell sehr verträglich sind mit Hunden und die Menschen mögen.

    • Erstmal danke für die reichlichen Antworten.
      Ich versuch mal so übersichtlich wie möglich darauf einzugehen:


      1. Ich denke, dass wir als Eltern damit gelassen umgehen können, wenn es mal passiert.
      Aber wir wollen natürlich nicht andauern den Hund vom Kind (und umgekehrt) fernhalten müssen.
      Dass beide die gegenseitige Rücksichtnahme lernen müssen, ist selbstverständlich klar.


      2. Der Tipp mit den Katzen ist interessant.
      Wir hatten eher gedacht, dass die Katzen wenn es ihnen zu viel wird, dann flüchten können.
      Aber der Gedanke die Katzen und den Hund erstmal nur im Haus als Mitbewohner zu gewöhnen macht Sinn.


      3. Mit der Optik hast du natürlich Recht - keine Frage.
      Aber ich muss zugeben, dass ich allein von der Optik viele Hunderassen kategorisch ausschließen kann.
      Auch wenn es objektiv betrachtet eigentlich blöd ist, weil der Hund viel besser vom Charakter passen würde.
      Aber ich denke jeder hat bestimmte Rassen, die er nicht sonderlich hübsch findet.
      Bei uns sind es zugegebener Maßen recht viele *schäm*



      Ein "normaler Familienhund"... was bedeutet das für Euch? Habt Ihr viel Trubel, seit Ihr viel unterwegs? Gerade von den Hunden, die einfach neben Kindern mitlaufen sollen, wird eine Menge Nervenstärke und eine hohe Aggressions/Triebschwelle abverlangt, auch wenn man das selbst wahrscheinlich gar nicht merkt.


      Ein Labrador KANN das sicher leisten, wenn er von einem guten Züchter stammt und die Besitzer sich viel Mühe bei der Erziehung gegeben haben. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau so ein Hund abgegeben wird?

      1. Als normalen Familienhund haben wir eine Rasse gesucht, die eine hohe Reizschwelle hat.
      Spricht der es im Normalfall wenig ausmacht wenn das Kind sich mal am Hund festhält oder schreiend durchs Haus rennt.
      Dass das Kind daraufhin erzogen werden muss (was darf man, was darf man nicht), ist selbstverständlich.
      Zudem sollte es kein Hund sein, den man 24/7 bespaßen muss (z.B. Border-Collie).
      Wir haben bei uns trotz der Katzen und dem Kind recht wenig Trubel.


      2. Dass es schwierig wird einen erwachsenen Hund mit diesen Eigenschaften zu finden, ist uns klar
      Aber wir sind auch nicht der Meinung, dass an einem bestimmten Tag ein Hund kommen MUSS.
      Wir machen uns auch gerade deshalb bereits jetzt schon schlau und nicht erst kurz davor.



      also ich muss sagen, die 5 Labradore die wir kennen sind alle keine Junghunde mehr (4 Jahre und älter) und sind alles andere als distanzlose, überschwängliche Grobmotoriker wie ich es hier oft lese. 3 davon sind sogar ziemlich träge und durch und durch gemütlich[...]

      Ich kann hier aus eigener Erfahrung berichten. Wir haben auch einen Labbi (5 J.) und ein Kleinkind (2 J.).
      Bei uns ist aber der Unterschied wahrscheinlich der, dass der Hund vor dem Kind da war[..]

      Das ist schön zu hören, neben all den kritischen Kommentaren vorher (die selbstverständlich nur im Sinne des Hundes bzw. uns getätigt worden und die wir uns auch gerne anhören - bitte nicht falsch verstehen).

    • Lass dich nicht verunsichern.
      Labbi und Kleinkind kann wunderbar funktionieren.
      Ich habe unsere selbst geholt, als meine Kinder 1 und 5 Jahre alt waren und bereue es keine Sekunde. Für unsere Bedürfnisse ist es die perfekte Rasse.


      Du solltest eben nur wissen, dass ein Labbi (so toll er in vielen Bereichen auch ist) eben nicht der selbsterziehende Anfängerhund ist, als der er gerne angepriesen wird. Auch einen Labrador muss man erziehen, und beschäftigen und viele haben eben Schwierigkeiten im Bereich der Impulskontrolle. Da muss man dran arbeiten, sonst klappt es nicht.
      Leider ist das vielen nicht bewußt, und sie unterschätzen das.



      Das ist schön zu hören, neben all den kritischen Kommentaren vorher (die selbstverständlich nur im Sinne des Hundes bzw. uns getätigt worden und die wir uns auch gerne anhören - bitte nicht falsch verstehen).

    • Hallo,


      ich bin auch eine "zweifach Labbi-Mama". Unser "großer" kam, als mein Sohn 5Monate jung war, der Hund war 3Monate. Hat alles super harmoniert, weil Max eher einer von der ruhigen Sorte ist. Auch als Welpe und Junghund war er zu Hause eher zurückhaltend, draussen hat er´s krachen lassen, mit anderen Hunden. Auf Menschen ist er nie gesprungen, klar freute er sich, wenn Bekannte kamen/ kommen, aber springen war nie ein Thema. Weil ich es eben schon recht früh im Keim erstickt habe. Als mein zweiter Sohn auf die Welt kam, war Max knapp 2Jahre alt. Er hat sich wieder angepaßt und lag wieder als ausgewachsener Rüde mit auf der Spieldecke meines Sohnes. Umgeworfen hat er meine Kinder aber noch nie....


      Der "kleine" ist jetzt 7Monate jung. Und vom Charakter und Temperament ganz anders als Max. Carlo hat "Hummeln im Hintern". Aber weiß auch, daß er zu Hause, wenn ich im homeoffice arbeite, auf seinen Platz zu gehen hat. Zweimal die Woche ist er mit im Büro und verhält sich auch sehr lieb. Aber wehe wenn er losgelassen......draussen ist er eine Rakete! Rennt für sein Leben gern, fängt Frisbee, Bälle, Stöcke etc. Liebt es Fährten zu suchen und ist ein durchaus lieber/ freundlicher aber stürmischer Zeitgenosse, was andere Hunde betrifft. Ab und zu wird er zurechtgewiesen von unserem Max oder auch von anderen, dann ist er sofort unterwürfig. Also alles gut!


      Wenn ich nochmal vor die Wahl gestellt würde, welchen Hund wir nehmen: immer wieder Labbi! Es gibt auch für Euch bestimmt einen ausgeglichenen Zeitgenossen, evtl sogar aus der Begleithundlinie, die sind sehr ruhig (meine Nachbarin hat einen im gleichen Jundhundalter und der ist ganz anders als unser Carlo!)


      Ich kenne einige Labbis hier in der Nachbarschaft, aber ein stürmischer, springender und körpereinsetzender Hund wie es hier beschrieben wurde, ist nicht dabei.


      lg casha

    • Labbis kenne ich nur aus dem Bekanntenkreis und der Hundebetreuung. Allesamt eher weniger rüpelhaft, aber ich sehe die Hunde natürlich nicht 24/7.


      Worauf ich noch kurz eingehen wollte: Du hattest in deinem Eingangspost geschrieben, dass ggf. auch ein Goldie in Frage käme, der aber ja so haart bzw. langes Fell hat. Das ist nicht unbedingt gegeben - also das Haaren meine ich, nicht in dem Maße, wie ich das zum Beispiel bei Katzen erlebe. Unser Goldie hinterlässt seine Haare bislang hauptsächlich im direkten Umfeld der schwarzen Sofas, ansonsten hält sich das sehr in Grenzen. Das Haarkleid ist außerdem - bei allem Schlamm und Matsch - fast selbstreinigend, tolle Sache bei einem Goldie, der ja jede Pfütze quasi sucht ;-)


      Und mit einem Goldie habt ihr ebenfalls einen Familienhund, aber natürlich auch einen, ähnlich wie der Labbi, der draußen sein will und der (entgegen anderer Gerüchte) konsequent erzogen werden muss. Aber es ist ein Schatz von einem Hund. (das trifft aber sicher auch für Labbis zu).

    • @braunerWirbelwind & casha: Danke für eure Erfahrungsberichte!



      Worauf ich noch kurz eingehen wollte: Du hattest in deinem Eingangspost geschrieben, dass ggf. auch ein Goldie in Frage käme, der aber ja so haart bzw. langes Fell hat. Das ist nicht unbedingt gegeben - also das Haaren meine ich, nicht in dem Maße, wie ich das zum Beispiel bei Katzen erlebe. Unser Goldie hinterlässt seine Haare bislang hauptsächlich im direkten Umfeld der schwarzen Sofas, ansonsten hält sich das sehr in Grenzen. Das Haarkleid ist außerdem - bei allem Schlamm und Matsch - fast selbstreinigend, tolle Sache bei einem Goldie, der ja jede Pfütze quasi sucht ;-)


      Und mit einem Goldie habt ihr ebenfalls einen Familienhund, aber natürlich auch einen, ähnlich wie der Labbi, der draußen sein will und der (entgegen anderer Gerüchte) konsequent erzogen werden muss. Aber es ist ein Schatz von einem Hund. (das trifft aber sicher auch für Labbis zu).

      Das wir einen Kurzhaarhund bevorzugen liegt nicht daran, dass es pflegeleichter ist.
      Es ist eher wieder eine Frage der Optik. Ich kann nicht mal eklären warum genau.
      _________________________________________________________________________



      Wir beschränken uns auch nicht zu sehr auf die Rasse.
      Aber man braucht ja schon eine gewisse Vorstellung von einem Hund uns seinen rassetypischen Eigenschaften.
      Wir könnten uns auch gut vorstellen einen Mischling zu holen.
      Da könnte ja z.B. Golden Retriever drin sein und trotzdem kurzes Fell haben.


      Uns war es nur wichtig von erfahrenen Hundehaltern zu erfahren wie es ist, bzw. sein kann, einen zum Teil ungestümen, größeren Hund zu haben wenn ein Kleinkind dabei ist.
      Und dafür danken wir euch! :applaus:

    • Bei einem großen Hund und einem Kleinkind muss man immer mehr managen als bei einem kleinen Hund und Kleinkind. Ich persönlich würde dann nicht noch zusätzlich eine "freudige/ungestüme" Rasse haben wollen.
      Kommt natürlich auch sehr auf die Erziehung an, aber wenn man einen Hund nicht von klein auf hat, dann muss man erst mal sehen, wie gut oder schlecht dieser erwachsene Hund erzogen ist.
      I.d.R. ist es so, dass sich die allermeisten erwachsenen Hunde, wenn sie wo neu eingezogen sind, die ersten Wochen noch "duckmausig" benehmen und erst ihr wahres Wesen zeigen, wenn sie sich richtig eingewöhnt haben.
      Da kann also ganz schnell aus einem anfangs sehr ruhigen erwachsenen Labrador eine (liebgemeinte) "Nervtöle" werden. ;)

    • Ich sehe das alles in diesem Fall weniger problematisch als manch andere User.


      Da ihr euch keinen Welpen, sondern einen bereits erwachsenen Hund ins Haus holen wollt, habt ihr ja die Möglichkeit, vorher auszuprobieren, wie er mit eurem Kind umgeht. Vielleicht entscheidet ihr euch ja auch ganz bewusst für einen Hund in den besten Jahren (5+), viele Labradore sind in dem Alter bereits deutlich ruhiger und gemütlicher.


      Ich denke schon, dass sich da bei den verschiedenen Rassenothilfen ein passender Kandidat finden lässt. Allerdings solltet ihr da dann auch mit entsprechender Vernunft rangehen und wirklich primär nach passendem Wesen und nicht nach der Optik schauen. Glaub mir, man liebt seinen Hund, wenn irgendwann eine feste Bindung da ist, so oder so - ob die Haare dann 2 oder 5 cm lang sind, ist dann eh völlg irrelevant.

    • Der Labrador gilt ja als eher freudig und tollpatschig.
      Sprich, er wirft sich gegen einen und will gekrault werden oder rennt auch mal freudestrahlend und schwanzwedelnd auf einen zu.
      Das stelle ich mir mit einem Kleinkind recht gefährlich vor.
      Es könnte passieren, dass er das Kind umschubst oder mit der Rute ins Gesicht wedelt.


      Sind meine Gedanken grundlos? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

      Du bist gut informiert! Deine "Sorgen" sind also keinesfalls "grundlos".

      Das fällt der Rasse extrem schwer. Muss mich sich gut erarbeiten und dann durch gutes Training erhalten. Oft sind Kinder die Opfer, die dann angesprungen, geknippt und umgenietet werden.

      Das kann ich nicht bestätigen. Die meisten Labbis sind drinnen nahezu unsichtbar, wenn sie draußen sinnvoll beschäftigt und mit Maß und Ziel ausgelastet werden.

      Ein Labrador KANN das sicher leisten, wenn er von einem guten Züchter stammt und die Besitzer sich viel Mühe bei der Erziehung gegeben haben. Aber wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau so ein Hund abgegeben wird?

      Ja, sehr gering. Schau mal beim LCD oder bei DRC, da werden teilweise auch erwachsene Labbis vermittelt.

      also ich muss sagen, die 5 Labradore die wir kennen sind alle keine Junghunde mehr (4 Jahre und älter) und sind alles andere als distanzlose, überschwängliche Grobmotoriker wie ich es hier oft lese. 3 davon sind sogar ziemlich träge und durch und durch gemütlich.Die anderen zwei sind zwar draußen etwas aktiver, aber keinesfalls Kinderumnietende Rambos.

      Es kommt sehr drauf an, wie ein Labrador erzogen wird und wie viel "Verstand" die Besitzer mitbringen. Ich kenne auch Labbis, die springen mit sieben, acht, neun Jahren noch im Viereck... Meiner ist nun fast drei Jahre alt und sehr unkompliziert und gelassen. Action hat er aber auch gerne drauf, wenn gefordert. :)


      Fazit: Ich würde euch entweder einen älteren Labbi (oder vllt sogar einen Labbi-Mix aus dem Tierschutz empfehlen; mindestens drei Jahre alt. Am besten mit Erfahrung mit Kindern. Ansonsten, wenn da wirklich absolut nichts zu finden ist (was ich nicht glaube, Labbi-Mixe gibt es wie Sand am Meer), würde ich ehrlich gesagt einen Welpen nehmen. Den könnt ihr genauso formen, wie ihr möchtet und er wird den Umgang mit den Kindern schnell lernen.

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