Wutbürger Odin

  • Ich möchte mich @grPups anschließen: da muss nichts weiter hinterstehen, als dass dein Hund Fremdhunde komplett unnötig findet und für sich Verhaltensweisen etabliert hat, um denen das frühzeitig mitzuteilen. So einen habe ich auch... Ich weiß, man macht sich sehr einen Kopf und hinterfragt Gründe, aber letztlich spielt es keine große Rolle, was das Training angeht (für mein Empfinden). Ich würde eher überlegen, was dein persönliches Endziel ist. Über gut geführte Social Walks kann Odin vielleicht lernen, seinen Wunsch nach Distanz anders auszudrücken. Eine andere Möglichkeit ist, über Umorientierung (und ggf. + Abbruch) zu gehen. Also ganz klare Vorgaben, was er bei Hundesichtungen gar nicht darf und was sich alternativ für ihn aber lohnt und das ganz auf dich ausgerichtet. Auch da würde ich wieder sagen, es kommt drauf an, welche Methoden du magst und wie schnell sich Odin gehemmt oder bestätigt fühlt. Und wie du die beiden Punkte gewichten willst. Ich mache extrem viel über Umorientierung und Alternativverhalten bei Reizsichtung, aber auch mal "hey, so nicht!!". Wobei wir ab 12. März dann auch an einem (regelmäßig geplanten) Social Walk teilnehmen, bin gespannt, ob das hilfreich ist (bei Grisu hilft nach meinem Empfinden eher, dass er sich sicher sein kann, dass es zu keinerlei Kontakt kommt, Hundesprache kann er ja eigentlich, aber andere Verhaltensweisen in direktem Fremdhundkontakt zeigen, mag ja auch hilfreich sein. Bin gespannt).

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    Hi


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    • Ist das wirklich so einfach?


      Ich wollte nicht, dass meine Hunde sich zu Park-Bombern entwickeln, deswegen habe ich bei beiden eigentlich immer drauf geachtet, dass wir keine blöden Hundebegegnungen haben. Heißt, wir flanken niemanden um und andersrum habe ich meine Hunde auch nicht in unschöne Situationen gezwungen.
      Odin ist eigentlich nicht übermäßig sexuell motiviert (nicht Rüden-prollig), es ist keine reine Leinenpöbelei, er ist nicht Ressourcenfixiert, seine Kommunikation wurde eigentlich immer respektiert... ich dachte, damit hätte ich die besten Voraussetzungen geschaffen, dass es eben nicht so endet.


      Ich habe den Verdacht, dass es eher eskaliert, wenn mein großer Hund auch anwesend ist. Der pöbelt zwar absolut nicht, nimmt aber gern Kontakt zu anderen Hunden auf. Ich habe den Eindruck, dass Odin das nicht gut aushalten kann. Warum auch immer.


      Wenn es das Wetter morgen hergibt, wollte ich mit dem Zwerg mal an den See fahren. Da trifft man ab und zu doch mal nette Hunde und ich wollte testen, ob sich die Abwesenheit meines Zweithundes auf Odins Reaktion auswirkt.



      Letztendlich halte ich es aktuell es: wenn Odin sich meines Erachtens künstlich aufregt, falte ich ihn zusammen. Umorientierung belohne ich, aber da er von jetzt auf gleich explodiert, ist der Moment, in dem er noch Ansprechbar ist, sehr kurz. Wenn ich dann ebenfalls sauer werde, kann ich ihn zumindest aus dem Pöbeln holen und zb absitzen lassen.


      Unterm Strich möchte ich, dass er die Backen hält. Er muss nicht alle mögen, er muss auch keinen Kontakt haben, aber er kann seine Meinung für sich behalten, wenn der andere Hund gar nichts von ihm will.


      Die Idee mit den Social Walks finde ich sehr gut. "Meine" Hundeschule ist aber leider weggezogen und für mich nicht mehr erreichbar. Die anderen in der Gegend sind so naja. Da muss ich mich mal schlau machen, wohin ich mich mit dem Problem wenden könnte.

    • Ich persönlich denke, dass du mit dem Zusammenfalten nicht viel erreichen wirst. Eher im Gegenteil! Schon gar nicht, wenn es erfolgt, wenn DU meinst, dass er sich künstlich aufregt. Dabei geht es mir nicht um eine Grundsatzdiskussion, ob das generell Sinn machen kann. Aber du wirst auch seinen Leidensdruck da anerkennen müssen.


      Wie nimmt Nero denn Kontakt zu anderen Hunden auf? Über längere Distanz? Wie höflich? Wirklich Spiel? Fände ich sehr interessant zu lesen, was du berichtest morgen und ob Odin sich ohne Nero anders verhält. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich immer auch auf den zu gucken, der nicht das offensichtliche Problem darstellt, das kann manchmal für die Dynamik sehr aufschlussreich sein.

    • Und trotzdem wird es schlimmer. Was könnte sein Problem sein?

      Er hat Angst. Und zwar richtig heftig. Das Problem belastet ihn so sehr, dass er nicht weiß wohin mit der Not und daher auch bereit ist andere Ventile - seine bekannten Sozialpartner zu benutzen. Und ganz ehrlich: So weit muss man einen Golden Retriever erst mal bringen! Die neigen da eher nicht zu ... bei anderen Hunderassen ist man da viel schneller.

      Im Schnitt "treffen" (im Sinne von sehen) wir wohl ein mal im Monat einen fremden Hund.

      Jo. Gruselig. Einmal im Monat trifft man das Grauen. Und dann erlebt man noch, dass man es sich vom Hals halten muss, indem so laut wie möglich brüllt und das Monster mimt. Und so überlebt man. Puh. Gerade so.

      Letztendlich halte ich es aktuell es: wenn Odin sich meines Erachtens künstlich aufregt, falte ich ihn zusammen. Umorientierung belohne ich, aber da er von jetzt auf gleich explodiert, ist der Moment, in dem er noch Ansprechbar ist, sehr kurz. Wenn ich dann ebenfalls sauer werde, kann ich ihn zumindest aus dem Pöbeln holen und zb absitzen lassen.

      Hilft dem Hund halt nicht weiter ... bringt nur Dir was. Die Angst bleibt bestehen.


      Ich würde sagen, Du hast in der Welpenzeit gut angefangen und dann ist es komplett eingebrochen. Gerade in der Junghundezeit sind die frontalen Begegnungen mit anderen Hunden auf Gassiwegen ein großes Thema. Wenn man da nicht dranbleibt, ist für viele Hunde der Weg in die Leinenaggression geebnet. Ich denke, genau in die Falle bist Du getappt, weil Du dachtest, es reicht, wenn man in der Welpenzeit was tut.


    • Wie nimmt Nero denn Kontakt zu anderen Hunden auf? Über längere Distanz? Wie höflich? Wirklich Spiel? Fände ich sehr interessant zu lesen, was du berichtest morgen und ob Odin sich ohne Nero anders verhält. Meiner Erfahrung nach lohnt es sich immer auch auf den zu gucken, der nicht das offensichtliche Problem darstellt, das kann manchmal für die Dynamik sehr aufschlussreich sein.

      Nero ist da eher der "typische" Retriever. Er ist freundlich-interessiert, nimmt gern Kontakt auf. Bei speziellen Exemplaren besteht anfangs etwas Aufregung, aber im Großen und Ganzen läuft das gesittet ab. Er rennt zu niemandem hin.
      Spiel gibt es eigentlich kaum noch mit fremden Hunden. Man läuft und schnüffelt etwas zusammen, guckt was der andere so macht.
      Als Odin noch kein Problem mit anderen Hunden hatte und meine beiden zu zweit auf einen Fremdhund trafen, war der Fremde meistens auch schon nach kurzer Zeit nicht mehr so interessant. Sie haben sich überwiegend gemeinsam beschäftigt und der Fremde war nur noch Beiwerk.


      Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es kann sein, dass Odin bei unserer letzten Fremdhundbegegnung erst angefangen hat zu motzen, als Nero bei dem Fremden (also, "fremd". Der wohnt bei uns in der Straße, sie sehen sich aber nicht oft), angekommen war und Kontakt aufgenommen hat. Odin und ich waren ein ganzes Stück hinter den beiden.


      Ich werde morgen mal schauen, wie es sich verhält, wenn ich mit Odin an den See fahre. Außerhalb seiner Komfortzone und ohne den Großen.



      @flying-paws mal ganz ehrlich: willst du mir helfen oder wolltest du mir nur damit

      Und ganz ehrlich: So weit muss man einen Golden Retriever erst mal bringen!

      einen reindrücken? Das ist anmaßend und übergriffig.
      Ansonsten entnehme ich deinem Beitrag nichts, außer: du hast diverse Dinge falsch gemacht, jetzt hast du den Hund soweit, dass er vor Angst fast stirbt. Vorhang fällt, Abgang.


      Allen anderen danke ich für die Ideen und Meinungen!

    • Muss es denn Angst sein, so unbesehen geurteilt? Als "ängstlich" habe ich z.B. Grisus Verhalten nie gesehen... Der hatte ja auch lange (so bis 1,5 / 2 Jahre) viel Kontakt zu anderen Hunden und hat da für mein Verständnis keinerlei Angst gezeigt (und gerade bei regelmäßigen Spaziergängen mit neuen Hunden oder Welpeneinzug bei uns, zeigt sich jetzt deutlich, dass er schlicht den direkten Kontakt nicht will, über Wochen bis Monate hinweg). Also, ich meine, warum muss es bei Odin Angst sein?

    • Ist nicht böse gemeint und ich kann verstehen das man sauer wird wenn ein Hund sich so benimmt. Ich hätte meine Maus auch gerne mal "zusammengefaltet" , ABER wenn ich sauer werde wird sie noch saurer auf den anderen Hund. Das ist also völlig kontraproduktiv. Ruhig bleiben und den Hund führen bringt viel mehr.


      Wie ist das denn für Odin ? Er sieht einen Hund - er hat ein Problem mit dem Hund - jetzt wird er zusammengefaltet. Ändert es etwas an seinem Problem mit dem anderen Hund ? Ändert es etwas an seinen Gefühlen anderen Hunden gegenüber ? Das nächste Mal sieht Odin wieder einen Hund - er denkt, oh schon wieder so ein Monster und jetzt wird Frauchen gleich sauer - er weiß nicht was er tun soll und wird zum Wutbürger. Das tackert sich hoch und deswegen werden seine negativen Emotionen immer schlimmer - andere Hunde sind doof .


      Es kann natürlich sein das es schwierig für ihn ist wenn Nero Kontakt aufnimmt und er nicht darf. Für meine Hunde ist das kein Problem, es ist sogar einfacher für sie wenn ich meinen Rüden zum Guten Tag sagen vorschicke und meine Hündin dadurch abschirme. Oft ist es dann auch so, wenn der Herr den anderen Hund für gut befindet wird Madam auch neugierig und sagt Guten Tag. Wenn nicht auch gut.


      Wichtig ist das ihr an den Ursachen arbeitet und nicht nur das Symptom bellen, knurren bekämpft. Lernen kann er nur in einem Abstand wo er sich noch nicht aufregt. Ob es nun Angst ist oder etwas anderes kann man ohne den Hund zu sehen schwer sagen. Klar gibt es Hunde die keinen Bock auf andere Hunde haben, aber die ignorieren sie doch meistens, solange sie nicht bedrängt werden oder ?

    • Hä? Was hätte ich davon?
      Gut, meine Meinung ist nicht erwünscht. Hab ich verstanden.

      Ich glaube nicht, dass deine Meinung unerwünscht ist. Nur manchmal kommen deine Beiträge etwas provokant rüber (und ich glaube dir, wenn du es nicht so meinst). Inhaltlich sind sie natürlich immer top, fände ich schade, wenn durch so etwas das verloren geht. Ich denke wiejetztich könnte davon profitieren.
      Sorry für OT.

    • Mir war klar, dass "zusammenfalten" hier keinen Anklang findet.
      In der Theorie würde ich auch lieber (wenn das sein Wohlfühlabstand ist...) tausend Meter Abstand halten, umorientieren, bestätigen, meinetwegen Clickern, Schönfüttern, ihn langsam heranführen... bis ihn die Anwesenheit eines anderen Hundes auch auf nähere Distanz nicht mehr aufregt.
      Das verstehe ich auch.


      Aber.
      Ich bin nun mal im echten Leben. Ich kenne den Fahrplan meiner Mitmenschen nicht und weiß nicht, ob zu Zeitpunkt X nicht vielleicht doch ein Radfahrer mit Hund um die Ecke kommt oder auf seiner Einfahrt steht, an der ich gerade vorbei gehe oder oder oder... Es treten eben Situationen auf, die ich nicht beeinflussen kann und so nehmen muss, wie sie sind. Und wenn dann doch plötzlich ein Hund vor uns steht, kann ich mich und Odin nicht wegzaubern. Und meine Lösung ist dann nicht, dass andere Menschen und Hunde meinen ausrastenden Hund ertragen müssen. Die Omma mit dem Dackel wäre fast ins Gebüsch gefallen, weil sie Angst vor uns hatte. Ich kann Odin aktuell nicht nett ansprechen und ihn bitten, das sein zu lassen. Deswegen gibts dann Mecker von mir, er nimmt mich (zumindest kurz) wieder wahr und ich kann ihn hinsetzen, mit ihm weggehen... was sich halt so anbietet. Dafür belohne ich ihn auch. Aber um diesen Rahmen zu schaffen, muss er mir ja erst mal wieder zuhören können.


      Praktikable Alternativvorschläge nehme ich aber gern entgegen.

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