Die Angst den Überblick zu verlieren

  • Ich nehme das jetzt hier mal exemplarisch raus... und, das setzt nun mal einen wirklich sicheren Rückruf voraus. Und warum sollten wir keinen Spaß mit Hund haben, bloß weil wir auf Einhaltung von Regeln (immer vorausgesetzt, Hund hat diese verstanden) bestehen?


    Grüße
    Bea

  • Der Wurm geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

    Das kenne ich. Man sieht irgendeine Ungerechtigkeit, tut nichts, und danach geht's einem nicht mehr aus dem Kopf.


    Und in diesem Falls ist es tatsaechlich schwierig, irgendetwas an der Situation zu aendern. Weil die Unsicherheit der Mutter ja nur verstaerkt werden wuerde.


    Vielleicht erstmal mit der Mutter reden, so in der Form "so einen Hund hatten wir auch mal in der Familie, aber eines Tages hat er dann doch das Kind gebissen"?


    Ach, ich weiss auch nicht, so toll hoert sich das auch nicht an.


    LG, Katrin

  • Ich finde es schrecklich, dass Hunde heutzutage perfekte kleine Maschinen sein sollen, die niemals etwas tun dürfen, das auch nur annähernd der Natur eines Tieres entspricht.

    Finde ich auch. Ich finde auch schrecklich, dass das von Kindern ebenso erwartet wird und auch von Arbeitnehmern und von Nachbarn und von Müttern und Vätern usw.usf :smile:


    Dieser Trend, das niemand mehr einen Fehler machen darf, finde ich schrecklich. Aus Fehlern lernt man, ohne Fehler gehts nicht. Dieser Perfektionismus, dass man nichts mehr sagen darf, dass man eine Meinung haben darf, aber nur, wenn sie mit dem Gegenüber konform geht, dass einem ein gesundes Maß an Egoismus übel genommen wird, nur um sich selbst vor dem völligen Vereinnahmen Dritter zu schützen, dass mancher sich nicht mal traut "nein" zu sagen, ich finde das furchtbar anstrengend.


    Meine Theorie dazu: Menschen, die diesen Perfektionsimus von anderen erwarten (und meist selbst nicht ansatzweise an diese Erwartungshaltung ran kommen) haben einfach zu wenig Aufgaben im Leben und keine Hobbies, sind unzufrieden und unausgeglichen, sprich unglücklich. Sie haben zu viel Zeit, um sich ins Leben anderer einzumischen um mitreden und was erzählen zu können, um sich selbst wichtig zu machen und damit ihr Selbstbewusstsein zumindest ein wenig aufpolieren zu können.


    Mir persönlich ist das total egal. Und trotz meines fortgeschrittenen Alters mache ich in der Tat immer noch Fehler und bin keineswegs perfekt :smile: möchte ich auch gar nicht mehr. Es gab mal eine Zeit in meinem Leben, da habe ich mich diesem Druck gefügt und meine Gesundheit in nicht unerheblichem Ausmaß damit strapaziert. Nö, will ich nicht mehr.


    Mein Deal mit mir und meiner Umwelt: Ich benehme mich respekt- und rücksichtsvoll. Hund und Kinder erziehe ich in genau diese Richtung. Sollte es trotz allem vorkommen, dass sich jemand belästigt fühlt (kann ja passieren, Hunde sind keine Maschinen und ich bin auch nicht unfehlbar und meine Kinder sind erwachsen und somit für ihren Kram eigenverantwortlich) entschuldige ich mich und gut ist. Da krieche ich nicht mehr zu Kreuze. Fühle ich mich belästigt, erwarte ich auch eine Entschuldigung, kommt keine gibts ne Ansage und gut ist.


    Leben und leben lassen :smile:

  • Ich nehme das jetzt hier mal exemplarisch raus... und, das setzt nun mal einen wirklich sicheren Rückruf voraus. Und warum sollten wir keinen Spaß mit Hund haben, bloß weil wir auf Einhaltung von Regeln (immer vorausgesetzt, Hund hat diese verstanden) bestehen?

    Ich verstehe deine Intention nicht in deinem Post. Wer ist "wir"? Meinst du, ich behaupte, dass "ihr" keinen Spaß habt?


    Ja, ich finde schon, dass manche HH vor lauter Korrektheit, Training und Verkopftsein den Spaß mit ihrem Hund vergessen. Geh doch mal in eine Hundeschule mit Junghunden, schau dir an, wie verkrampft die Leute sind. Der Trainer guckt, jetzt muss ich streng sein.
    HH hat keinen Spaß, Hund erst recht nicht. Dann sagt einer noch "Mach deinen Hund auf dich aufmerksam, motivier ihn!" und der HH wird noch verkrampfter. Schon so oft gesehen. Da frag ich mich immer, wieso man das überhaupt übt, wenns keinem Spaß macht.

  • ...Ja, ich finde schon, dass manche HH vor lauter Korrektheit, Training und Verkopftsein den Spaß mit ihrem Hund vergessen. ..

    Ne, alles gut, wollte nur wissen, ob damit diejenigen HH gemeint sind, die, insbesondere draußen, auf korrekte Einhaltung der Regeln bestehen?


    Grüße
    Bea

  • Achso. Nein, ich sehe solche Leute am meisten auf dem Hundeplatz.
    Ich finde es ja auch wichtig, dass ein HH seinen Hund ordentlich führt und so durch die Welt mit ihm geht, dass sich keiner gestört fühlt.
    Allerdings, wie alles im Leben in Maßen. Eine Bekannte von mir pocht beispielsweise wirklich sehr auf die Einhaltung der DF-Höflichkeitsregeln. Allerdings rastet sie auch öfter mal aus, wenn doch ein Hund zu ihrem hinrennt |) Kann halt passieren :ka: Meiner Meinung nach tun sich manche Menschen damit schwerer als nötig. Ärgerlich ja, aber wenn ich mich dauernd über sowas ärgern würde, käme ich aus dem Ärgern nicht mehr raus. Ebensowenig wie ich mich nicht schwarzärgere, wenn der Hund mal nicht so mag. Dann lache ich, knuddel, spiele, lasse ein Kommando machen, das ihr Spaß macht - und dann probieren wir es beim nächsten Mal :ka:

  • @CaGiRa naja, es ratscht vielleicht ein wenig am OT, aber, als wir noch keinen Hund hatten, da hätte ich es auch blöde gefunden. Allerdings niemals in Erwägung gezogen etwas zu sagen, oder mir über Tage Gedanken gemacht um den Hund.


    Das ist halt auch das Resultat aus der eigenen Hundehaltung jetzt und so vielen Eindrücken, weil Wissen möchte ich gar nicht behaupten, welches zu haben.


    Aber auf Grund der Eindrücke heute, wäre ich ja dann auch (und andere, die etwas zu Situation xy sagen) eine derjenigen, die "Meinung sagen" und damit irgendwo reinpressen wollen. In dem Fall: Du machst das und das falsch mit deinem Hund.
    "Früher" war das wahrscheinlich auch noch gar nicht so ausgeprägt, oder? Da war die ganze Erziehungsklamotte Nebensache.
    Der Kinder, der Hunde...


    Für die Frau ist das vielleicht total in Ordnung, oder aber sie ist, wie so viele Mütter, eher damit beschäftigt, keinen Krawall zu provozieren. Also von ihren Kindern.


    Oh je das ist wieder so ein Thema, das mich nicht schlafen lässt :D




    Mir persönlich ist das total egal. Und trotz meines fortgeschrittenen Alters mache ich in der Tat immer noch Fehler und bin keineswegs perfekt möchte ich auch gar nicht mehr. Es gab mal eine Zeit in meinem Leben, da habe ich mich diesem Druck gefügt und meine Gesundheit in nicht unerheblichem Ausmaß damit strapaziert. Nö, will ich nicht mehr.


    Hoffentlich setzt sich diese Einstellung wieder mehr durch bei den Leuten. Dann gäbe es auch wieder mehr Individualisten und weniger Einheitsbrei, die sich lediglich unterscheiden von der Marke der Autos und Rasenmäher, die in den Garagen stehen. Im übertragenem Sinne.
    Ich glaube, dann wäre die Gesellschaft auch wieder gesünder und es gäbe weniger Menschen, die austicken. Naja, das passiert ja eigentlich auch nur aus Frust :/ Oder meistens... Weil alles irgendwie einer Norm entsprechen muss, aber alle spüren, dass es sie gar nicht gibt!


    Auch wenn es nun sehr abgedroschen klingt, aber wer bildet sich denn noch eine eigene Meinung, steht zu dieser, vertritt sie? Macht Fehler und akzeptiert sie bei sich und bei anderen?
    Sieht man hier im Forum ja auch manchmal. Je nachdem wer sich da über die Zeilen schreibt, geht es schon gut ab, weil x der Meinung ist und y jener Meinung. Oft aggressiv und immer mit dem Unterton, der Andere sei nicht ganz dicht, weil er seine Ansichten zum Thema hat.


    Auf den Gassiwegen (um beim Thema zu bleiben) wird doch auch nur noch müde zu allem genickt, und zustimmend "Ähähähä gelacht, ja genau" gesagt, damit man sich nicht mehr unterhalten muss über den (manchmal) Müll, den die Leute in den eignen Augen verzapfen.


    Alles "Wissen" von Otto, welches sie einem unbedingt unter die Nase reiben müssen, kommt von Facebook (sorry) irgendwelchen Online-Plattformen und Kommentarzeilen der Online Zeitungen. Von Trainern / Hundeschulen...Es gibt echt nur noch wenige Denker, oder Macher, die einfach sie selbst sind.
    Zumindest kenne ich nur einen persönlich und das ist mein Mann :smile:


    :klugscheisser:

  • Mir geht es nicht so.


    Ich glaube nicht, dass es jemals soviele Hunde in rein "privater" Hand - also ohne Job, ohne "Grund" - gab, wie heute. Und ich finde, dass es vielen von ihnen nicht gut geht. Ich sehe, wenn ich mich tagtäglich umsehe, vieles, aber nur selten das Bemühen, alles "richtig" zu machen.
    Und ich wünsche mir von den Haltern wesentlich mehr "Perfektionismus" - mehr Gedanken machen, mehr Wissen, mehr Empathie mit dem Hund.


    Mein Hund ist auch ein "sinnloser Hobby-Hund", und ich möchte ihn in dieser ziemlich überfüllten Welt so führen können, dass es dem Hund gut geht, dass es mir gut geht und dass andere nicht von uns belästigt werden. Das ist für mich nicht Perfektionismus, sondern Minimal-Anspruch.


    Dem Hund, mir und allen anderen kanns aber nur gut gehen, wenn er wirklich im Alltag klar kommt und einigermassen hört. Die Anforderungen an Hunde heute - zumindest, wenn man in einer dicht besiedelten Gegend wohnt - sind halt leider sehr hoch. Man trifft eben ständig auf Grenzen. Das wusste ich allerdings vorher, es überrascht mich nicht, dass es nicht immer einfach ist.


    Was alles andere angeht - Ernährung, Ausrüstung, Versorgung - auch da habe ich meine Ansprüche. Das Tier ist mir anvertraut, ich habe es in mein Leben geholt und ich sehe mich in der Pflicht, gut dafür zu sorgen. So wie für alle Wesen, die von mir abhängig sind, ob Hund, Pferd oder Kind. Wie weit man damit gehen will, muss jeder für sich wissen. Aber ich belächle sicher niemanden, der sich Gedanken macht und Mühe gibt.


    Meine Ansprüche kommen allerdings aus mir selbst heraus, nicht von aussen. Was von aussen kommt, ist einfach Input, neue Informationen und Anregungen, und das finde ich gut. Was Leute von mir denken, ist nicht so relevant für mich.


    Vielleicht ist das das problem - wenn man ein Mensch ist, dem es sehr auf die Meinung anderer ankommt, tut man sich heutzutage wohl wirklich schwer, weil es einfach so viele Meinungen gibt, die man ständig um die Ohren bekommt.

  • "Früher" war das wahrscheinlich auch noch gar nicht so ausgeprägt, oder? Da war die ganze Erziehungsklamotte Nebensache.

    "Früher" gabs halt eine druff. Klar, das war einfacher, da wurde sich nicht viel dabei gedacht.
    Egal ob Kinder oder Hunde.

  • Mir fällt dieses Einengen wie im Ausgangstext beschrieben, nur hier im Forum auf ;) ... und womöglich fällt es mir auch nur so massiv auf, da ich z.Z. wieder vermehrt mitlese :D


    Dieses Hellikopter Dasein würde mich in meiner Freude zum Hund wahnsinnig machen! Würde die gemeinsame Freizeit zwischen mir und den Vierfüsslern trüben und sicher 0 Motivation bringen!


    Überehrgeiz, alles bierernst & verbissen sehen/nehmen ist im Freizeitbereich so gar nicht meins - meine Hunde & ich sind verdammt gute Kumpels, kommen super miteinander aus, können uns aufeinander verlassen, ergo alles schick - ich mag meine Vierfüssler :bindafür:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!