Die Angst den Überblick zu verlieren

  • Schön wärs...Davon auszugehen das alle Leute den "DF-Knigge" kennen ist nicht nur unlogisch, sondern auch stressig. Aber anstatt mal durchzuatmen und sich zu erinnern das die meisten Menschen halt nicht hier lesen wird ein Fass aufgemacht in besagtem Thread.


    Bei einigen in besagtem Thread ist das vllt so, aber zumindest ich hab das gar nicht so gemeint.


    Ich bin mir sicher, dass 90% der nerv-HH in diesem Thread absolut kein Grund zum Nerven gewesen wären wenn ihre unerzogenen Hunde angeleint gewesen wären und den betroffenen DF-HH nicht zu Nähe gekommen wären. Ein Hund muss nicht erzogen sein, aber er soll niemanden gefährden oder gegen seinen ausdrücklichen Willen belästigen.


    Für mich hat das absolut nix mit DF-Knigge sondern mit gegenseitigem Respekt zu tun. Das hab ich schon bei meinem allerersten Hund als 13 jähriges Kind und ohne Forenkenntnis hinbekommen. Ich hab bei unbekannten Hunden immer gefagt, ob der Hund freundlich ist und ob Kontakt okay ist.
    Gar nicht mal weil ich ach so nett und rücksichtsvoll war. Sondern einfach weil ich wusste, dass es auch unverträgliche Hunde gibt und ich nicht wollte, dass mein Hund gebissen wird.
    Ich finde es ausgesprochen traurig, dass sehr viele Erwachsene das nicht hinbekommen was für mich schon als "kleines Kind" selbstverständlich war.


    Klar, meinetwegen muss man nicht erwarten, dass andere sofort anleinen wenn mein Hund angeleint ist. Aber ich persönlich erwarte, dass der Hund nicht schon auf hundert Meter zu uns flitzt und so lange unter Kontrolle bleibt, dass ich die zumindst Gelegenheit habe in Hörweite zu kommen und zu Kommunzieren.


    Du plädierst ja (durchaus berechtigterweise!) immer dafür, den Mund aufzumachen und nix zu erwarten wenn man zu doof/schüchtern/was-auch-immer ist, um zu reden. Nur wenn der Hund schon bei mir ist, bevor ich den 1. Satz beenden konnte, bringt es ja auch nix zu reden. Ich möchte zumindest die Gelegenheit bekommen, ums anleinen/fernhalten des Hundes zu bitten.

  • Ich finde es schrecklich, dass Hunde heutzutage perfekte kleine Maschinen sein sollen, die niemals etwas tun dürfen, das auch nur annähernd der Natur eines Tieres entspricht.

  • Ich habe in meinem Post ein paar Beispiele genannt.
    Klar ist natürlich auch, dass Hundehaufen entfernt werden.
    Das mache ich und mit aller Konsequenz.
    Andererseits erwarte ich auch, dass andere Menschen ihren persönlichen Müll wieder mitnehmen oder den vorgesehenen Stellen entsorgen.
    So gesehen verändert das Jahrzehnte lange Aufsammeln und Vertüten von Kot schon.


    Niemand lebt im Vakuum, alle sind wir irgendwann und irgendwie sozialisiert worden.
    Diese Grundlagen haben wir nicht alleine geschaffen.
    Es sind die Normen und Werte der gesamten Gesellschaft, inklusive unserer eigenen.


    In der Einengung, die ich meine, passiert nicht viel.
    Der Hund kann nicht erzogen werden aus Druck vor den tatsächlichen und vermeintlichen Anforderungen.
    Der Halter fühlt sich schlecht.
    Das ist es was ich so schade finde.


    LG, Friederike

  • Bin ich die einzige, die Hundehaufen nicht stört? :???:
    Wegmachen, ja, mache ich auch, aber so wahnsinnig stören mich die Haufen gar nicht.
    Lästig wenn man reintritt, aber gelber Rotz von irgendeinem Menschen stört mich mehr.


    Glasscherben (letzten Sommer hatte ich eine 10l Tüte voll, Scherben gesammelt, die NUR an EINER Länge der Parkmauer lagen, an der Chili ihr Geschäft verrichtet, wenn wir nur mal eben dort hingehen.
    Das waren vielleicht 20m und dann die Tüte voll :dagegen:


    Spritzen und Glas in Sandkästen. Tütchen vom Kiffen, ach soviel!


    Da stören mich die Spuren, die Hunde (und Katzen) hinterlassen echt am wenigsten.
    Übrigens ist mir vom Ekelfaktor die Hinterlassenschaften der 4 Beiner auch deutlich lieber, als die der 2 Beiner.


    Auch bellen klingt in meinen Ohren wie Musik, im Gegensatz zum Geseier mancher Leute, die was zu meckern haben.


    Angemacht wurde ich noch nie wegen Chili.
    Doch einmal von einem joggendem Opa, aber der war eh durch.


    Vor 2 Jahren hat mal ein Hund auf meine Tasche gepisst. Der Halter hat sich weder entschuldigt, noch sonst wie geäußert.
    Dem Hund habe ich das nicht übel genommen, aber seinem idiotischem Herrchen.


    Und vor 3 Jahren etwa hatte uns ein Hund an den Buggy gepinkelt, die Leute waren allerdings sehr nett und es war ihnen sehr unangenehm.
    Was für mich dann wiederum kein Thema war oder Grund die Welle zu machen, wenn man wenigstens mal zeigt: "oh, hab ich gesehen, sorry"


    Ansonsten stört mich kaum etwas, es sei denn, Chili ist die Leidtragende. So ein Rüpelrüde, der nicht aufhört sie zu belästigen z.B und das Frauchen, die doof grinsend "jaaaaaaaaa zeig dem ruhig mal, dass du das nicht magst, lassen se mal, die wehrt sich gleich schon" säuselt.



    "Äh nein? AB JETZT! TSCH AB" :motzen:


    Und dann gucken die Leute pikiert, als hätte ich sie nicht mehr alle :roll:

  • Mir macht diese "verkrampfte" Art der Hundehaltung Spaß. Einen Hund einfach nur halten ohne sich um seine Gesundheit oder seine Erziehung zu kümmern, ohne zu gucken, ob er andere Menschen/Tiere belästigt, das hatte ich alles in meiner Kindheit und meinem Arbeitsleben zur Genüge. Diese unverkrampfte Lockerheit fehlt mir kein bisschen.

  • Was mir manchmal auffaellt, ist, dass unbekannte Hundebesitzer mich sehr oft nicht angucken, wenn ich ihnen ohne Hund begegne. So dieser kurze "Kennen wir uns?"-Blick. Als wuerden sie sich schaemen. Ganz anders, wenn ich Hundebesitzern mit Hund begegne, da werden mehr oder weniger freundliche Blicke getauscht. Und ich frage mich, was die schon alles anhoeren mussten, damit sie so reagieren. Das einzig unerfreuliche, was ich mit Cara erlebt habe, waren bitterboese Blicke von typischerweise Maennern im Alter so um die 50. Die Blicke sprachen Baende, von wegen "was laeuft die kleine Frau mit so einer gefaehrlichen Bestie durch die Gegend, die hat's wohl noetig!" :roll: Was mich ja schon wieder provoziert. Ich muss ja dann immer extra freundlich zurueckblicken.


    Habe aber schon von anderen Hundebesitzern gehoert, was die um die Ohren gepfeffert bekommen haben, das finde ich wirklich nicht schoen. Und wo ich mich dann aber auch frage, ob zuviel Ruecksicht nicht irgendwann nach hinten los geht. Ich denke, man sollte nicht alles schlucken.


    Jedes Fruehjahr geht hier das Hundebesitzerbashing los, wenn der Schnee endgueltig wegtaut. Da tauchen naemlich die Hundehaufen auf, die ueber den Winter unter dem Schnee konserviert wurden. Und ein paar Tage lang stinkt es hier gewaltig, speziell die ersten 100m in den Wald rein. Ja, aergerlich. Und dann tauchen Aushaenge auf mit Aufforderungen, doch die Hundehinterlassenschaften wegzumachen. Was mich dann tierisch aufregt: Man sieht keine Hundehaufen! Weil die vor lauter Plastikmuell kaum zu finden sind! Ich meine - die Hundehaufen verschwinden wenigstens wieder, aber der Plastikmuell? Aargh!


    Wie Usambare stoeren mich die Hundehaufen nicht wirklich. Aber Plastikmuell? Oder am allerschlimmsten - weggeworfenen Babywindel? Was ist schon so schlimm daran, in einen Hundehaufen zu treten? Nichts geht ueber Babykackwindel aus zugekniffener Hundeschnauze zu fummeln! :kotz:
    Ansonsten glaube ich aber, dass die Einstellung zu Hunden hier wesentlich entspannter ist als in Deutschland. Wenn ich an den erlaubten Radius von Hunden hier denke, kann der wesentlich groesser sein als 30m. Es gibt halt sehr viele Jagdhunde. Man schnallt ihnen notfalls GPS-Sender um oder geht schon mal nach Hause. Der Hund kommt schon nach...


    LG, Katrin

  • Mein einziges "Ziel" dass "sofort" und "perfekt" erreicht sein muss, ist dass sich niemand durch meinen Hund belästigt fühlt und dass mein Hund keine Gefahr für andere darstellt.

    Das finde ich klasse formuliert.

    Das Problem ist, das heutzutage jeder eine Meinung hat und sie auch veröffentlich bzw sie Dir ungefragt auf Hundewiese oder im Kindergarten um die Ohren haut.

    Ja, so empfinde ich das auch. Wenn uch nicht gerade im Forum bin, wo Diskussion nunmal die Daseinsberechtigung einer solchen Plattform ist, achte ich sehr darauf, meine Meinung nur aufzudrücken, wo ausdrücklich danach gefragt wird.
    Dein Hund, dein Leben. Mein Hund, mein Leben.
    Nur, weil jemand fremdes mich ausquatscht und belehren will, ändere ich sicherlich nicht sofort mein Konzept.


    Ich gehöre wohl zu den entspannten Hundehaltern. Es gibt hier Regeln, und die sollten auch eingehalten werden, und zwar ohne Diskussion. Aber vieles ist mir nicht wichtig, dann lasse ich es halt.
    Und wenn doch mal Hundi abhaut und nicht sofort auf den Super-, den Superduper- und den Ultraduper-Rückpfiff hört...ja mei. Dann sind sicherlich nicht die letzten 5 Jahre Erziehung umsonst gewesen


    Ich kann das schon verstehen, bei einigen HHn frage ich mich schon, wann und wo sie bitte auch mal Spaß mit ihren Hunden haben.
    Andererseits gibts meiner Meinung noch mehr Menschen, denen alles am A**** vorbei geht. Der Hund macht, was er will, die interessieren sich nicht mal dafür.


    Irgendwie kenn ich aktuell nicht mehr allzu viele HH zwischen den Extremen. So Normalos, wie mich :ka:

  • Gut,das das Beschriebene hier nicht zutrifft und die Hunde aus Freude hier sind und aus Freude an ihrer Anwesenheit gehalten werden.
    Solche langweiligen Hunde,die einfach mitlaufen und einfach nur da sind sind natürlich nicht jedermanns Sache,meine schon :p

  • Andererseits: da hadere ich wieder mit mir :verzweifelt: denn:


    Dienstag holte ich meine Tochter vom Training ab, eine Mutter (Typ unterwürfig, leise, lässt sich von ihrem 6 jährigen Sohn kommandieren in einem Ton...) war dort mit einem Zwergpinscher irgendwas Mix.


    Der Hund war völlig nervös und das sagte ich dann auch. Nett.


    Er käme aus schlechter Haltung bla bla.


    Aber er sei ja sooooo lieb, die Kinder könnten alles mit ihm machen.
    Er würde immer im Puppenwagen gefahren und selbst beim 3. mal wieder reinsetzen, bleibt er ruhig.


    Dann kam ihr (sorry) prolliger Sprössling. Laut, motzend, er würde die Jacke nicht anziehen. Hob den Hund hoch, von hinten, für den Hund völlig überraschend und zeigte ihn im Arm haltend 2 weiteren Jungen.


    Ich musste mir echt auf die Lippen beißen und mir das Sprüchlein vorsagen "du kannst die Welt nicht retten".


    Aber wäre es nicht eigentlich die Pflicht was zu sagen?
    Aber dann ist man wieder der Klugscheißer und ja, da laufe ich (oder würde) tatsächlich Gefahr laufen die Kontrolle zu verlieren.


    Der Hund tut mir wahnsinnig leid und kann mir vorstellen, wie sein Tag abläuft.
    Wenn ich meine Tochter in den Kindergarten fahre, denke ich seit dem, jetzt hat der kleine Mann mal ein paar Stunden Ruhe. Zumindest hoffe ich es für ihn.


    Das gehört wohl auch dazu, oder? Wie weit man gehen darf, soll und kann, wenn man sowas sieht wie gerade beschrieben. :/


    Aber damit würde ich als fremde ja auch alles in Frage stellen, was die fremde Frau angeht. Sie und ihre Erziehung, ihre Kinder und ihre Unfähigkeit den Hund zu verstehen bzw. ihn zu schützen.


    Der Wurm geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

  • Mir macht diese "verkrampfte" Art der Hundehaltung Spaß. Einen Hund einfach nur halten ohne sich um seine Gesundheit oder seine Erziehung zu kümmern, ohne zu gucken, ob er andere Menschen/Tiere belästigt, das hatte ich alles in meiner Kindheit und meinem Arbeitsleben zur Genüge. Diese unverkrampfte Lockerheit fehlt mir kein bisschen.

    Das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Ich kann meinen Hund erziehen und trotzdem vieles einfach gelassener sehen. Leinwnführig heisst für mich z.b nicht, das mein Hund an meinem Knie klebt und mal Hallo sagen ist auch nicht der 9. Kreis der Hölle. Ein Hund kann kann durchaus gut erzogen sein ohne die Art Ausbildung die heutzutage überall angestrebt wird. Was Ernährung angeht: Man kann es einfach auch übertreiben. Ein Hund der kein Problem damit hat ohne Not und ganz freiwillig für unsereins total Ekliges Zeug zu futtern, wird nicht sterben, weil ich sein Futter nicht tabellarisch und formal ins Detail berrechne.
    Hunde sollen heutzutage super sozial agieren, aber bitte nur im menschlichen Rahmen. Finde ich persönlich echt befremdlich.

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