Einen Hund abgeben - einzige Lösung?

  • Hallo ihr Lieben,


    Lange waren wir nicht aktiv. Ich habe mittlerweile leider wenig Zeit um regelmäßig zu posten.
    Nun wende ich mich aber mit einem Problem an euch, um eventuell Input zu bekommen, der uns vielleicht doch noch neue Lösungswege finden lässt.


    Das Problem besteht darin, dass Keli - mein Minibulli Rüde - keinen Hund in der Wohnung aktzeptiert, seit einiger Zeit nicht einmal mehr die alte Maja. Draußen ist es bis auf bestimmte Situationen unkompliziert. In der Wohung müssen die Hunde konsequent getrennt sein und ich muss mit beiden getrennt rausgehen, weil ich nicht mit zwei Hunden durch unseren sehr schmalen Flur komme ohne das Keli auf Maja losgeht und sie verletzt.


    Bisher war es unter Beachtung bestimmter Dinge immer zu managen. Also z.B. nicht gleichzeitig in den Flur lassen, weil Keli bei Enge schnell stressig wird, getrennt füttern, immer nur einen streicheln, der andere bleibt auf seinem Platz etc. Das hat gut funktioniert - bis jetzt.
    Die Hunde waren eingige Wochen getrennt, weil beide operiert wurden und sich jeweils von den Strapazen erholen mussten mit ganz unterschiedlichem Programm. Maja war für diese Zeit bei meiner Mutter untergebracht. Nun ist sie wieder bei mir und außer die Hunde so konsequent zu trennen, dass sie keinen Kontakt zueinander haben, weiß ich gerade keinen Weg.


    Tue ich das nämlich nicht, sucht Keli nach Maja um auf sie loszugehen. Das ist einmal passiert, da lag Maja auf ihrem Platz, der schon etwas erhöht ist, damit Keli nicht direkt an ihr vorbei geht. Er ist aufgesprungen durch die Wohung gezielt zu Maja gerast und auf sie gesprungen. Ein zweites Mal ist es passiert da habe ich Keli das Halsband angezogen, Maja stand schon im Flur und hat gewartet, dass wir rausgehen, da ist er mir entglitten, ist zu ihr gerannt und hat sie ins Ohr gebissen.


    Maja traut sich verständlicherweise gar nicht mehr irgendwo hinzugehen in der Wohnung, außer ich begleite sie und selbst dann läuft sie in hab acht Stellung geduckt, mit eingeklemmtem Schwanz, selbst wenn Keli gar nicht zu Hause ist. Das ist einfach kein Zustand. Weder für die Hunde, noch für uns.


    Nun überlege ich ob die einzige Möglichkeit ist, dass ein Hund auszieht. Da Keli noch andere Baustellen hat und ich keinen der Hunde komplett abgeben kann, würde das schweren Herzens Maja treffen. Entweder kann sie bei meiner Mutter einziehen oder ich frage den Bruder meines Freundes, der über uns in der Wohnung wohnt, ob Maja bei ihm leben kann. Da könnte ich weiterhin mit ihr rausgehen, sie mitnehmen und würde sie täglich sehen. Bei meiner Mutter wäre das nicht täglich der Fall, aber mehrmals die Woche.


    Da mir aber besonders Maja am Herzen liegt, sie mein Seelenhund ist, der mich nun seit 10 Jahren begleitet und ich mir nur schwer vorstellen kann sie nicht bei mir zu haben, würde ich mich freuen und unendlich dankbar sein, eventuell hier noch Ideen zu bekommen, die mir selber noch nicht eingefallen sind.


    Vielen Dank und etwas verzweifelte Grüße :( :

  • Ich hab noch ein paar Verständnisfragen:


    Wie lange geht das jetzt schon so?
    War der Auslöser die OP-Erholungszeit, oder war es vorher auch schon?


    Was hast Du bisher ausser reinem Management unternommen?
    Hat sich das mit einem Schlag oder schleichend entwickelt?


    LG, Chris

  • Ich würde einen der beiden Hunde zur Mutter geben und zwar den, mit dem deine Mutter besser klar kommen wird.
    Der Bruder des Freundes käme für mich nicht in Frage denn wenn der einfach wegzieht oder seine Freundin keinen Hund mag oder, oder........

  • Danke für eure schnellen Reaktionen. Ich versuche mal eure Fragen präzise zu beantworten.

    Wie alt ist Keli denn?
    Hast Du ihn von Welpe an?
    Reagiert er auch bei anderen Hunden so extrem?

    Keli ist 3 Jahre alt. Er ist von Welpenalter an bei uns und musste schon immer sehr klare Grenzen bekommen, damit er andere Hunde in der Wohnung nicht kontrolliert. In der Wohnung ist es egal, welcher Hund ob bekannt, beste Freundin oder fremd. Er würde alle verhauen, wenn man ihn ließe. Mit Maja war es, weil von Anfang an klare Regeln herrschten, okay bis jetzt nach den Ops, wo sie über mehrere Wochen getrennt waren.




    Dass er unentspannter war als vorher und auch die bereits zuvor existenten Regeln nicht mehr ruhig, sondern unter Anspannung durchführt, ist seit der Trennungzeit so.
    Davor hat er sich, wenn er Stress hatte (z.B. bei Müdigkeit, vor der Fütterung, ungewohnter Tagesablauf) selbstständig auf seinen Platz zurückgezogen (das hat er als Welpe gelernt) und kam dort runter, anstatt seinen Frust, seine Anspannung bei Maja abzuladen.


    Was haben wir gemacht?


    - klare Regeln aufgestellt und durchgesetzt -> Majas Napf, Platz und Maja selbst hat er in Ruhe zu lassen, es sei denn es geht von ihr aus, was aber schon lange nicht mehr passiert ist.


    - Situtationen, die ihn stressen so zu lösen, dass er eine Strategie/ein Muster hat, das ihm Sicherheit gibt -> Wohnung betreten mit engem Flur: Er setzt sich neben die Haustür und wartet bis Maja reingegangen ist und geht danach, wenn ich das Sitz auflöse auf seinen Platz. Dadurch hat er aufgehört beim Reinkommen Maja anzuknurren und auf sie losgehen zu wollen. Er hat entspannt. Nun sitzt er zwar und wartet, aber zittert vor Anspannung, sodass ich ihn nicht alleine reingehen lassen kann, sondern an der Leine auf seinen Platz begleite, damit er nicht zu Maja rennt.


    - viel getrennt mit den Hunden gemacht -> mit Keli an der Frustrationstoleranz gearbeitet, daran gearbeitet ihn gezielt zum Entspannen zu bringen um ihm eine Alternative zum Aufregen zu zeigen. Funktioniert bei allem gut, was nicht die o.g. Problematik betrifft.


    - Auslastung -> Suchen, Apportieren, je nachdem wie seine Motivation ist.



    Also kann man sagen, dass die Grundschwierigkeit immer vorhanden war, aber mit dem oben beschriebenen Weg beide Hunde in einem Haushalt nebeneinander leben konnten. Was jetzt noch anders ist, ist das Keli seit der Op-Genesungsphase nicht mehr warnt. Das war früher als Welpe so, aber er hatte dann gelernt deutlicher zu kommunizieren.
    Aber diese Verschlechterung ist nur in der Wohnung, in allen anderen Bereichen wird er immer besser und macht Riesenfortschritte.

  • Ja, ich würde die alte Hündin an die Mutter abgeben. Dort wird sie optimal versorgt und hat Ruhe. Du besuchst sie regelmässig und kannst Dich um sie kümmern indem Du den Zweithund im Auto oder Zuhause lässt. Maya hätte wirkliche Ruhe.


    Bei Deinem Bruder - Wohnung oben drüber - damit bist Du immer wieder konfrontiert, weil der ja auch mal weg geht und am Ende ist der Hund doch ständig bei Dir. Wäre nichts anderes als nur abgetrennt. Dein altes Mädchen käme da sicherlich nicht gut zur Ruhe.


    Alte Hunde wollen Ruhe, wollen umsorgt werden (bei Muttern optimal) und sich nicht dem ständigen Gerangel ausgesetzt fühlen.


    Gib sie ab - Dein Hund wird es Dir danken!

  • Ich würde einen der beiden Hunde zur Mutter geben und zwar den, mit dem deine Mutter besser klar kommen wird.
    Der Bruder des Freundes käme für mich nicht in Frage denn wenn der einfach wegzieht oder seine Freundin keinen Hund mag oder, oder........

    Ja das wäre auf jeden Fall Maja, weil Keli eben insgesamt nicht unkompliziert ist als Nebenbeihund. Bei dem Bruder könnte sie quasi schlafen und wohnen, wäre aber immer noch mein Hund. Und ich würde mit ihr rausgehen, sie mitnehmen wie vorher auch. Nur der Schlafplatz ändert sich. Sie ist schon jetzt ab und zu bei ihm, aber auch bei meiner Mutter kennt sie es zu sein. Sie ist da sehr unkompliziert und ist bei jedem gerne, den sie kennt.
    Die Überlegung ist halt ob sie erstmal bei dem Bruder wohnt und sollte er das aus irgendeinem Grund nicht mehr machen können (Umzug, Freundin) könnte Maja immer noch zu meiner Mutter ziehen, die nicht um die Ecke wohnt und wo ich nicht jeden Tag was mit ihr mache wie bisher.

  • Ich würde sie gleich dort unterbringen, wo ich sicher weiß, dass sie auch dauerhaft bleiben kann und zwar bei der Mutter. Anders wäre mir das für den Hund zuviel hin und her.


  • Ganz so ist es nicht. Maja wird zwar elf, ist aber super aktiv und fühlt sich dort wohl, wo viel passiert. Sie ist am Liebsten den ganzen Tag mit mir draußen unterwegs. Das könnte ich ihr weiterhin bieten, wenn sie im selben Haus wohnen würde (Berliner Altbau, verschiedene Wohnungen). Bei meiner Mutter, die noch Vollzeit arbeitet, könnte sie zwar mit zur Arbeit, wäre aber natürlich nicht den ganzen Tag (9-18h) mit mir draußen, sondern nur noch ein paar mal in der Woche.

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