Winseln beim Stehenbleiben, was bedeutet das?

  • Bei uns hat gegen die Unsicherheit sehr gut geholfen, einen Spaziergang immer positiv zu beenden.
    Also, bevor der Hund überreizt ist den Spaziergang "abzubrechen". So wenig reize wie Möglich bei einem Spaziergang, eben so viele wie der Hund noch gut ertragen kann und das ganze irgendwann steigern :)
    Quasi so, das der Hund gar nicht mehr überfordert wird.

  • Das käme ein bisschen drauf an, wie drüber der Hund zu dem Zeitpunkt ist.Habt ihr fürs Leinentraining evtl. ein Unterscheidungssignal? Dann könnte man sie im Notfall guten Gewissens ziehen lassen.
    Ansonsten würde ich schauen, was die Trainerin dazu sagt, wenn sie die Situation live sieht. Ob der Hund in dem Moment überhaupt noch lernen kann oder ob es nur Überforderung wäre, ihn dann noch runterfahren zu wollen. =)


    Parallel könnte man das Hinsetzen/Pausemachen, wie gesagt, in passenderen Situationen einüben, damit man es in Zukunft in solchen Fällen zum Runterfahren einsetzen könnte.

    So ein Signal haben wir noch nicht. Aber davon haben wir schon oft gehört/gelesen. Z. B. Halsbald oder Geschirr oder? Bisher läuft sie nur am Geschirr, da sie anfangs durch die Leinenaggression so stark nach vorn ist. Klappt das auch mit zwei unterschiedlichen Leinen? Die eine fürs ordentlich Laufen und die andere fürs Ziehen.



    Bei uns hat gegen die Unsicherheit sehr gut geholfen, einen Spaziergang immer positiv zu beenden.
    Also, bevor der Hund überreizt ist den Spaziergang "abzubrechen". So wenig reize wie Möglich bei einem Spaziergang, eben so viele wie der Hund noch gut ertragen kann und das ganze irgendwann steigern :)
    Quasi so, das der Hund gar nicht mehr überfordert wird.

    Gerade ist das mit den Reizen super schwer. Es weht seit Tagen stärker der Wind und dann ist sie schon beim Start sehr empfindlich. Alles klappert und rauscht. Am aller schlimmsten findet sie Geräusche, die sie nicht sehen kann. Also auch redende Menschen, die nicht im Sichtfeld sind (weil hinter einer Ecke) oder sowas. Ich weiß noch nicht, wie wir das angehen sollen. Wahrscheinlich irgendwann mit Zeigen und Bennen? Wobei es ja nicht wirklich was zu zeigen gibt...

  • Ja, das sollte auch mit zwei unterschiedlichen Leinen klappen. Ich würde dann am besten beim Umschnallen jeweils noch ein Wort sagen, wie z.B. "Zug" und "ordentlich" oder sowas. |) Damit der Unterschied noch deutlicher wird, sonst könnte sich der Hund ja auch mal vertun, wenn er nicht guckt, welche Leine gerade drangemacht wird... versteht man, was ich meine? :tropf:

    Wahrscheinlich irgendwann mit Zeigen und Bennen? Wobei es ja nicht wirklich was zu zeigen gibt...

    Vielleicht erst mal einfach nur gegenkonditionieren? Entweder im Alltag, oder, noch effektiver, wenn man sich ein Geräusch raussucht, das aufnimmt oder nachspielt, und dann z.B. zehn mal hintereinander "Geräusch -> Keks" übt, unterhalb der Reizschwelle ab der es sie aufregen würde. (Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob meine Erklärung verständlich geschrieben ist, aber die Trainerin kann euch das sicher zeigen.)


    Ihr könnt die paar Sturmtage auch vermehrt auf dem Sofa verbringen, das nimmt euch der Hund bestimmt nicht übel.

  • Aber davon haben wir schon oft gehört/gelesen. Z. B. Halsbald oder Geschirr oder? Bisher läuft sie nur am Geschirr, da sie anfangs durch die Leinenaggression so stark nach vorn ist. Klappt das auch mit zwei unterschiedlichen Leinen? Die eine fürs ordentlich Laufen und die andere fürs Ziehen.

    Nein, der Hund soll ja genialerweise gar nicht ziehen.


    Ich habe eine Angsthündin aus Bulgarien und einen angstaggressiven Hund mit neurologischen Störungen.
    Wichtig war für mich, das sie Sicherheit bei mir finden, also ich der Mittelpunkt der Erde bin und sie neben oder besser noch einen Schritt hinter mir gehen, das gibt ihnen Halt in allen Situationen. Geht der Hund vor, zieht an der Leine und begegnet gruselige Situationen, ist er dort vorne auf sich gestellt. Entweder schlägt er den Weg der Flucht ein oder geht angstaggressiv nach vorne.


    Ziel soll es sein das er mit mir gemeinsam diese Situationen meistert, mir anzeigt wann es unangenehm wird und ich darauf regieren kann, sei es durch einen Bogen laufen, sich bösen Gegenständen nähern oder berühren, bei Hundebegegnungen auszuweichen, umzulenken und mir vertraut das ich das Richtige tue. Zum Glück sind beide Hunde verfressen und Leckerchen, nach einem dicken Lob, das Höchste überhaupt.
    Bei mir gab es je nach Hund nur eine Halsband / Geschirr und eine Leine ( keine Flex).
    Zeigen und Benennen ist auch eine gute Hilfe aber ich finde, die Bindung und Verlässlichkeit beim Halter ist das Wichtigste überhaupt für einen Hund.


    LG Sabine

  • Joa, und wenn das gruselige Geräusch von hinten kommt, ist der Hund von hinten komplett ungeschützt. Eine starre Formation hat in meinen Augen keinen Vorteil.
    Wie können deine Hunde dir denn anzeigen, was sie denken, wenn sie einen Schritt hinter dir laufen müssen?

  • Wie können deine Hunde dir denn anzeigen, was sie denken, wenn sie einen Schritt hinter dir laufen müssen?

    Tamy läuft ja an der kurzen Leine auch neben/hinter mir und wenn sie mir was "anzeigt", weil ihr irgendwas nicht geheuer ist, dann bleibt sie einfach stehen und das merkt man ja anhand der Leine gleich.
    Ich schau dann, in welche Richtung sie schaut, damit ich erkennen kann, was sie für ein Problem hat und dann sag ich ihr z.B. "ist bloß ein neuer Blumenkübel" und dann gehen wir das Ding anschnüffeln wenn es möglich ist, oder wir gehen einfach weiter, das reicht bei Tamy schon.
    Sie merkt, dass ich mitbekommen habe, dass sie ein Problem hat, das ich mich um das Problem kümmere und dann läuft sie wieder mit mir mit.

  • Ja, das sollte auch mit zwei unterschiedlichen Leinen klappen. Ich würde dann am besten beim Umschnallen jeweils noch ein Wort sagen, wie z.B. "Zug" und "ordentlich" oder sowas. |) Damit der Unterschied noch deutlicher wird, sonst könnte sich der Hund ja auch mal vertun, wenn er nicht guckt, welche Leine gerade drangemacht wird... versteht man, was ich meine? :tropf:

    Vielleicht erst mal einfach nur gegenkonditionieren? Entweder im Alltag, oder, noch effektiver, wenn man sich ein Geräusch raussucht, das aufnimmt oder nachspielt, und dann z.B. zehn mal hintereinander "Geräusch -> Keks" übt, unterhalb der Reizschwelle ab der es sie aufregen würde. (Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob meine Erklärung verständlich geschrieben ist, aber die Trainerin kann euch das sicher zeigen.)
    Ihr könnt die paar Sturmtage auch vermehrt auf dem Sofa verbringen, das nimmt euch der Hund bestimmt nicht übel.

    Alles gut, ich habe verstanden was du meinst. xD


    Also wenn draußen jemand redet (sie stört nur, wenn ein Mann spricht) und sie lauscht ein leckerchen bevor es bellt? Weil sie bellt die Stimme dann an.



    Ehrlichgesagt haben wir das anfangs sogar so gemacht, aber sie wirkte auf Dauer irgendwie unglücklich hinter uns. Eins der größten Probleme ist auch, dass wir nicht ihr Mittelpunkt der Erde sind. Weder draußen noch in der Wohnung. Sie ist sehr eigenbrödlerisch. Man kann sie auch nur mit Leckerchen begeistern, leider nicht mit Trockenfutter (und langsam hab ich Angst, dass sie damit fett wird...). Spielen ist nicht so ihr Ding und auch beim Streicheln zeigen wir ihr gerade erst, dass man da entspannen darf.


    Ich versuch mich draußen so spannend wie möglich zu machen: Ich "finde" Leckerchen unterwegs, wir spielen an Baumstümpfen, buddeln auch mal zusammen, springen auf größere Steine, mal wird gerannt oder gesprintet und dazwischen darf sie schnuppern und es wird auch entspannt, um nicht zu überdrehen. Nix. Nach 3 Monaten bin ich immer noch Luft. :verzweifelt: Wie wird man denn der Mittelpunkt? Wir versuchen so gut es geht ihr Schutz zu sein. Kein Hundekontakt an der Leine, unheimliche Menschen werden umkreist, Leckerchen zur Orientierung und positive Bestärkung. Sie war ja auf der Straße und auf sich gestellt, vielleicht deswegen? Vielleicht braucht sie einfach lange? Manchmal habe ich sogar Angst, dass die Chemie von ihr zu uns nicht passt... aber sowas redet man sich natürlich schnell ein. Da ackert man sich eins ab und sieht nur nen Hundepo der vor einem rumwackelt. :tropf: Immerhin kam sie bei einem Schnee"Unfall" (Leine aus der Hand geglitten durch die schneeglatten Handschuhe) hinterhergerannt, als ich vor ihr weggelaufen bin. Und das bei Schnee! Da ist sie immer kaum zu halten.

  • Alles gut, ich habe verstanden was du meinst.


    Also wenn draußen jemand redet (sie stört nur, wenn ein Mann spricht) und sie lauscht ein leckerchen bevor es bellt? Weil sie bellt die Stimme dann an.

    Genau.
    Bzw. je nach dem, was du mit Lauschen meinst. Also wenn sie da schon einfriert, dann würde ich versuchen, das zusätzlich zu solchen Alltagssituationen, die man nicht umgehen kann, noch mit einer kontrollierbaren Quelle zu üben. Aber ja, kommt drauf an, wie sehr - ob überhaupt - sie sich vor dem Bellen bereits aufregt.

    Man kann sie auch nur mit Leckerchen begeistern, leider nicht mit Trockenfutter (und langsam hab ich Angst, dass sie damit fett wird...)

    Was sind denn das für Leckerchen? Die meisten haben sogar weniger Kalorien als Trockenfutter, man müsste also "bloß" zuhause die Ration kürzen.
    Und zuhause isst sie gerne Trockenfutter? Nur in Ruhe oder nimmt sie es da auch von dir?


    Kann es sein, dass du dich vielleicht zu sehr um sie bemühst und ihr das unheimlich ist? Streicheln gegen ihren Willen? Evtl. ständig Action draußen, obwohl sie eher ruhiges Beobachten bräuchte?
    Sind jetzt nur so Ideen, davon muss gar nichts zutreffen. Wann kommt die Trainerin noch mal? :D

  • Genau. Bzw. je nach dem, was du mit Lauschen meinst. Also wenn sie da schon einfriert, dann würde ich versuchen, das zusätzlich zu solchen Alltagssituationen, die man nicht umgehen kann, noch mit einer kontrollierbaren Quelle zu üben. Aber ja, kommt drauf an, wie sehr - ob überhaupt - sie sich vor dem Bellen bereits aufregt.

    Was sind denn das für Leckerchen? Die meisten haben sogar weniger Kalorien als Trockenfutter, man müsste also "bloß" zuhause die Ration kürzen.Und zuhause isst sie gerne Trockenfutter? Nur in Ruhe oder nimmt sie es da auch von dir?


    Kann es sein, dass du dich vielleicht zu sehr um sie bemühst und ihr das unheimlich ist? Streicheln gegen ihren Willen? Evtl. ständig Action draußen, obwohl sie eher ruhiges Beobachten bräuchte?
    Sind jetzt nur so Ideen, davon muss gar nichts zutreffen. Wann kommt die Trainerin noch mal? :D

    Sie dreht sich zum Sprechenden, spitzt die Ohren, läuft langsam in die Richtung des Geräuschs, bleibt stehen (so 3 Sekunden) und dann bellt sie. Manchmal bekommt man sie dazu, wieder mit uns mitzulaufen, also bevor sie einfriert (+ Leckerchen und Lob). Manchmal leider nicht. Dann schaffen wir es manchmal, dass sie während des Bellens abbricht und zu unserem "Hier"+Fingerzeig läuft. Aber manchmal bellt sie sich ein und mann kann sie nur noch mitschleifen oder wegheben.


    Ich bin auf gesündere Leckerchen umgestiegen, die ziehen aber leider nicht so super wie die zerhackten Frolicringe (abgesetzt). Kennst du diese Cosma Snackies (eher bei Katzenbesitzern bekannt)? Die findet sie auch super und die haben wenige Kalorien. Leider mega teuer, weswegen ich noch andere gute Leckerchen dazugebe. Und das wird vom Futter abgezogen, aber da schauen wir noch und wiegen jeden Monat. Momentan nimmt sie 100g pro Monat zu :ugly: . Aber unser Start (und die Spaziergänge) waren ja auch seicht, um sie nicht zu überfordern.


    Nene, das machen wir ja nicht alles in einer Runde. Waren nur so die Ideen, die ich bisher umgesetzt habe. Der Großteil des Spaziergangs ist: Sie schnüffelt. Sieht immer so süß aus, wenn sie kleine Astspitzen analysiert. Sie wird draußen nicht gestreichelt und drinnen tasten wir uns ran. Im Bett schläft sie beim Bauch streicheln sogar ein (und beginnt durch Träumerei zu zucken :rollsmile: ). Ohrenansatz mag sie glaube ich auch. Und trotzdem sind wir kein Mittelpunkt. :motzen: |)

  • Ach, das ist ja fast schon zu perfekt zum Zeigen&Benennen. Hattest du dich da mal eingelesen? Da gäbe es in der ersten Phase einen Click dafür, dass sie dir so super die Richtung anzeigt, aus der das Geräusch kommt und man würde versuchen, ihr das auf den Click folgende Leckerli dann vor die Nase zu halten und ihre Nase damit ein Stück zu sich zu ziehen (ob erst mal 1 mm oder schon viel weiter kommt auf den Hund an.)

    Kennst du diese Cosma Snackies (eher bei Katzenbesitzern bekannt)?

    Ja, ich hab ja quasi eine Katze (von der Größe her) und die in der Ausschlussdiät gerne verfüttert.* Und dass ihr die Ration zuhause noch etwas mehr kürzt geht nicht?


    Ich freue mich immer, wenn ich mal ausnahmsweise nicht der Mittelpunkt der Welt bin bei meinem Hund, wenn ich den Po vor mir herwackeln sehe und sie auch mal einen Ast inspiziert. Da könnt ihr euch glücklich schätzen. :klugscheisser:


    Ich möchte eigentlich nur in wichtigen Fällen die Aufmerksamkeit von meinem Hund. Also z.B. wenn sie jetzt was sehen würde, was sie verunsichert. Das könnte man auch mit einem Umorientierungssignal hinbekommen.


    *Edit: Die Cosmas. Nicht Katzen.

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