Mein Schäferhund macht mich fertig...

  • Schreib mal hier rein, woher du kommst. Dann kann man dir einen seriösen Trainer empfehlen bei dem ihr beide was lernt.


    Je länger der aktuelle Zustand andauert, desto mehr festigt sich Verhalten und Frust und zwar an beiden Enden der Leine.


    Ihr seid gerade beide etwas planlos unterwegs, daher würde ich jetzt auch nicht zig Internet Tipps alleine ausprobieren. Denn ihr müsst ja nicht nur an der Leine laufen lernen, sondern mit diversen Inputs umgehen lernen.
    Rumprobieren ist nur ein Flickwerk, welches jeden Moment wieder auseinander fallen wird.

  • Ich glaube er ist unsicher. Er erschreckt sich bei fast allem....

    Ein Hund, der Angst hat und unter Dauerstress steht, kann nicht lernen. Ich denke, dass Du gut beraten wärst, Dir einen Trainer zu suchen, der viel früher als beim eigentlichen Problem ansetzt und dem Hund hilft, überhaupt erst in einen Zustand zu kommen, in dem er entspannt und damit aufnahmefähig ist.


    Von Trainern, die mit Leinenruck & Co arbeiten, würde ich bei einem solchen Hund die Finger lassen. Auch Leckerchen werden Dir mit großer Wahrscheinlichkeit nichts bringen, wenn der Hund beim Anblick eines Artgenossen ausrastet und innerlich dicht macht. Er kann dann (s.o.) nicht lernen und sich anders verhalten.


    Mein Rat wäre, nicht weiter auszuprobieren, sondern mit einem guten Trainer zu arbeiten. Wenn Du Deine Region nicht veröffentlichen willst, kannst Du ja die Angebote einzelner User annehmen, per PN nach Kontaktadressen eines Trainers zu fragen.

  • Wichtig wäre erst einmal heraus zu finden, warum er dieses Verhalten zeigt. Unsicherheit, schlechte Erfahrung an der Leine, Aggression, Frustration etc. pp.


    Erst dann kann man eigentlich mit dem Training anfangen. Dazu schreibst du, dass er recht ängstlich ist und das du ihn seit 11 Monaten hast. Das ist ein erwachsener Hund, der bereits seine Erfahrungen gemacht hat, ggfs. nicht oder nur schlecht auf die Umwelt geprägt ist usw.


    Ich würde hier ganz von vorne anfangen. Als erstes würde ich den Druck aus den Spaziergängen nehmen und Strecken mit großer Ausweichmöglichkeit wählen. Ein Hund läuft bei Unsicherheit immer einen großen Bogen. Kann er das nicht, bleibt ihm nur übrig nach vorne zu gehen, um die Situation zu kontrollieren. Dein Hund hat im Grunde mehr Stress als du. Gib ihm Raum. Wenn du mit Belohnung in Form von Leckerchen arbeiten willst ist es wichtig, ihn anzusprechen, BEVOR er fixiert und in Pöbelstellung verfällt. Das kann unter Umständen schon sehr früh sein, d.h. wenn der andere Hund bereits am Horizont auftaucht.


    Parallel würde ich an der normalen Grunderziehung weiter üben, ihn auf ein Signal trainieren, mit dem ich seine Aufmerksamkeit erhalte und die Bindung stärke. Und einen guten Trainer oder Hundeschule suchen.

  • Es ist eigentlich völlig egal, warum er das Verhalten zeigt. Man muß ihm einfach zeigen, was er stattdessen tun kann/soll. Denn wewnns auf den Grund anküme hätten Tierheimhunde schlechte Chancen - man kennt ja die Vergangenheit net....


    Bei meiner Frieda weiß ich bis heute nicht, warum sie auf andre Hunde ging. Wahrscheinlich Angst (vielleicht auch erlerntes Verhalten?) - sie hat ja auf der Straße gelebt, und mußte sich blind mit andrern Hunden ums Futter prügeln. Aber das ist nur ne Annahme - an der Körpersprache sah ich nur, daß Hundebegegnungen massiven Streß ausgelöst haben, Hund ging nach vorn, schrie, plärrte, stand in der Leine - man glaubt gar nicht, wie schwer sich lumpige 7,5 Kilo halten lassen, wenn sie toben *gg Die hat auch auf dem Arm noch versucht, den fremden Hund zu tackeren, wand sich zappelnd wie ein Aal, kratzte mir den halben Bauch auf, wenn ich sie falsch (mit den Füßen Richtung meines Bauches hochgenommen) erwischt hatte, kreischte etc.


    Egal, warum - ich habe ihr beigebracht, daß ich zuständig bin, fremde Hunde fernzuhalten, hab sie genau wie beschrieben von andren Hunden weggenommen, andre Hunde geblockt, sie zwischen meine Füße gennommen, damit sie sich sicher fühlte, und gelobt, wenn sie ruhig vorbeilief bzw. nicht gleich draufging. Aber das dauert natürlich, bis der Hundd das Vertrauen entwickelt hat, daß ich mich echt kümmern kann, und die Fremdhunde fernhielt. Und bis sie gelernt hat, ich merke, was ihr net paßt und greife zuverlässig immer ein. Das dauert halt.

  • Schreib mal hier rein, woher du kommst. Dann kann man dir einen seriösen Trainer empfehlen bei dem ihr beide was lernt.


    Je länger der aktuelle Zustand andauert, desto mehr festigt sich Verhalten und Frust und zwar an beiden Enden der Leine.


    Ihr seid gerade beide etwas planlos unterwegs, daher würde ich jetzt auch nicht zig Internet Tipps alleine ausprobieren. Denn ihr müsst ja nicht nur an der Leine laufen lernen, sondern mit diversen Inputs umgehen lernen.
    Rumprobieren ist nur ein Flickwerk, welches jeden Moment wieder auseinander fallen wird.

    Ich komme aus dem PLZ Bereich 35239. Gerne nehme ich Empfehlungen für Trainer an.


    Das ich in der Kurzen Zeit so "viele" Trainer hatte liegt auch oft an Ihnen selber. z.B. Trainer 1 habe ich erklärt wo unser Problem liegt, er Antwortet "klar bekommen wir hin". Die ersten 3h lädt er mich auf den Hundeplatz mit ca. 16 anderen Hunden ein. Ergo, mein Hund hat die kompletten 60 Min. durchgebellt. Das Spiel habe ich mir 3x angeschaut und dann dankend abgesagt. Was soll ich da konsequent durchziehen? Ich bin mir sicher das hat weder mir noch dem Hund was gebracht.


    Ja Planlos ist glaube die Situation gerade...


    Schon mal vielen dank für die vielen Tipps!

  • BieBoss hat das gut beschrieben. :winken:
    Das Training kann aber nur klappen wenn der Hundehalter weiß was er tut.
    Ich erlebe hier oft "aggressive" Hunde. Sie können gar nicht anders weil der Besitzer sie unwissentlich dazu auffordert. Ich denke es ist sehr schwer einem Hund Sicherheit zu vermitteln wenn man selbst im Stress ist.
    Ich mag dann auch nicht gerne Ratschläge geben weil ein unsicherer Hundehalter nicht vergleichbar ist mit einem der entspannt mit seinem Hund umgeht.
    Da wäre für mich der erste Ansatz.
    Ich habe meine Hündin mal für einen Spaziergang mit einer guten Bekannten getauscht und einen sehr unsichereren und pöbeligen Hund dafür bekommen. Er hat bei mir nicht gepöbelt. Er war zwar unsicher, aber recht schnell konnte ich ihn händeln. Es war anstrengend, aber schon nach kurzer Zeit war er mit den Gedanken mehr bei mir als das er die Gegend gescannt hat.
    Meine Bekannte erzählte mir das meine Hündin sehr brav war, aber ein paar Mal andere Hunde angezickt hat. Das kenne ich gar nicht von ihr.
    Das macht sie nicht mal bei meinem Mann und der macht eigentlich nichts mit ihr, außer mal eine Pippirunde wenn ich nicht da bin. Der ist aber dabei tiefenentspannt.


    Mein Vorschlag wären ein paar Spaziergänge mit einem entspannten Hundehalter der Erfahrung hat. Da kann man sehr viel lernen. Mir hat das vor vielen Jahren mehr gebracht als Hundeschule.


    LG Terrortöle

  • Man muß ihm einfach zeigen, was er stattdessen tun kann/soll.

    So einfach ist das manchmal gar nicht. Du kannst ihm erst zeigen, was er tun kann oder soll, wenn du seine Aufmerksamkeit hast. Auf dem Weg dorthin kann es durchaus hilfreich sein, den Grund für sein Verhalten zu kennen.

  • Ja das ist gewiss auch richtig aber dann erwarte ich von dem Trainer das ich in die Einzelstunde komme er mich an die Hand nimmt und Schritt für Schritt erklärt was ich wann, wie, warum und wieso zu tun habe. Und mich nicht einfach in die Hundestunde zu werfen mit 16 anderen Hunden.


    Auch eine "Einzelunterricht" hatte ich schon wo mir u.a. das mit dem Leinenruck erklärt wurde und das ich bei Begegnung am besten umkehren solle weil der Hund zu "sensibel" sei...

  • So einfach ist das manchmal gar nicht. Du kannst ihm erst zeigen, was er tun kann oder soll, wenn du seine Aufmerksamkeit hast. Auf dem Weg dorthin kann es durchaus hilfreich sein, den Grund für sein Verhalten zu kennen.

    ok, hast recht - ich nehm das "einfach" zurück *g Weiß ja selbst, daß es leichter gesagt als getan ist, durch meine Fussel *gg


    Aber wenn mans net weiß, wollte ich nur sagen, ist das kein Beinbruch - gehen muß es trotzdem, ach wenns natürlich einfacher ist, wenn man die Ursache kennt. Aber wenn net, gehts prima über Alternativverhalten. "Einfach" - vom Verständnis her. Die Umsetzung ist net so einfach, wie sichs anhört, klar.... *gg

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