Olfaktorische "Anwesenheit" von läufigen Hündinnen

  • Er ist halt mittlerweile schon fast drei Jahre alt und ich habe das Gefühl, dass es eher schlimmer wird als besser.

    Je nach Lage wird das auch mit zunehmendem Alter noch schlimmer.
    Ich hatte mal einen Rüden, der völlig problemlos war. Immer abrufbar, nie extrem triebig.
    So im Alter von 10+ fing er an, sehr zu leiden, heulte im Haus, wenn irgendwo eine läufige Hündin war. Und das waren 6 Monate im Jahr. OP kam wegen des Alters und Herzprobs nicht mehr in Frage.


    Diesen fast permanenten Stress (für den Hund schlimmer als für mich) gibt es hier nicht mehr.
    Was sich nicht vermehren soll, wird unfruchtbar gemacht (wenn es nicht vom TS schon so kommt).

  • Hallo, wir gehören auch zu denen, welchen immer wieder geraten wird den Hund zu kastrieren. Unser Tierarzt ist auch ein Kastrationsgegner, hat uns allerdings dazu geraten. Wir haben dann mal ne Spritze ( sei wohl schonender) geben lassen, die nur ca 14 Tage anhält. In der Zeit war es draußen etwas ruhiger und entspannter. Allerdings konnten wir uns trotzdem noch nicht durchringen, ihn kastrieren zu lassen. Ich habe große Angst davor, dass sich unser fröhlicher ( wenn auch hibbeliger) und rundum positiver Hund verändern würde.
    Freilauf ist echt schwierig, wenn er so ne Duftspur gefunden hat, dann ist er unansprechbar und haut ab. Frisst dann für die nächsten Tage meist kaum was und stalkt die Straße, wenn man ihn ließe.
    Wie ich ihn in dem Zustand zum arbeiten kriege, ist mir noch ein Rätsel. Ich würde es aber gern mal ausprobieren. Was wäre denn da geeignet?


    Er ist ein kleiner Mischling, vermutlich Terrier -Dackel aus dem Tierschutz. Da er so klein ist, ist es echt ne Aufgabe ihn am schnüffeln zu hindern. Geht nur wenn ich ihn ununterbrochen im Fuß und Schau laufen lasse, aber das ist ja nicht der Sinn einer Gassirunde. Er ist leider auch sehr aufdringlich anderen Hunden gegenüber und derzeit gibts nur Hundekontakt mit 2 souveränen Hunden, die das mit ihm gut lösen.

  • Er ist ein kleiner Mischling, vermutlich Terrier -Dackel aus dem Tierschutz. Da er so klein ist, ist es echt ne Aufgabe ihn am schnüffeln zu hindern. Geht nur wenn ich ihn ununterbrochen im Fuß und Schau laufen lasse, aber das ist ja nicht der Sinn einer Gassirunde. Er ist leider auch sehr aufdringlich anderen Hunden gegenüber und derzeit gibts nur Hundekontakt mit 2 souveränen Hunden, die das mit ihm gut lösen.


    Wie alt ist der Kleine?
    Mein Schatz ist ja auch so ´ne Fußhupe. Ihm am Schnüffeln und Pipilecken zu hindern, ist fast unmöglich, außer mit sehr aversiven Mitteln. Sind bei ihm auch keine Phasen mehr, sondern er macht es immer. Und bevor ich unser Verhältnis kaputt mache, wird er jetzt sehr wahrscheinlich kastriert, weil es sich bei ihm eben wie gesagt immer mehr steigert mit zunehmendem Alter. Da er auch noch Schilddrüse und Herz hat (ist deshalb auch der letzte Drücker), kann er keinen zusätzlichen Stress gebrauchen. Mir fällt es extrem schwer und ich hoffe auch, dass er sich nicht so sehr verändert. Vor allem, weil er vom Charakter her endlich souverän und echt gelassen ist im Kontakt. Kommt mit fast allen Rüden aus, egal ob kastriert oder nicht.
    Aber von vorn herein zu sagen, jeder Rüde gehört kastriert, also echt so ein Quatsch! Ich kenne genug Rüden, die eben diese Probleme nicht haben. Warum sollte man die denn kastrieren? Und nur weil ein Hund "mal" ein bisschen liebestoll ist, sehe ich da auch noch keine Indikation. Aber irgendwann muss manhalt Kosten-Nutzen abwägen.

  • Ich hatte das bei meinem früheren in sehr jungen Jahren (1,5-2) auch.
    Ihm fehlte da einfach die Verknüpfung "es riecht so lecker, weil..." Wir haben uns gezielt mit Hündinnen verabredet. Sie sind eine Strecke gelaufen, wir hinterher. Vernünftig laufen (schnüffeln gestattet) wurde belohnt, kaspern gab Ärger.
    Am Ende wartete die Hündin, mit der wir dann noch spazieren war (da war benehmen ja wieder kein Problem).
    Das haben wir ein paar Mal mit unterschiedlichen Hündinnen gemacht und das Thema war durch.

  • Er ist fast 2Jahre alt. Unser Tierarzt meinte auch, dass es mit dem Alter nicht besser werden wird. Er muss wegen Patella Luxation vermutlich eh operiert werden.Wir überlegen deshalb ob wir das dann in einem Aufwasch machen.


    Hündinnen kennt er ja schon, weil wir in der Verwandtschaft die einzigsten mit Rüde sind. Er macht das ja nicht nur bei Hündinnen. Wir arbeiten da ja nicht alleine dran, sondern schon mit Trainer. Er macht überall Fortschritte und mittlerweile ist er so, wie wir ihn haben wollen. Außer Hundebegegnungen und in hoch frequentierten Gassi gebieten, da ist er fast nur managebar und arbeiten nicht möglich. Er lebt dann irgendwie in einer anderen, für mich nicht zugänglichen Welt.

  • Es macht sich wohl keiner so richtig leicht eine Entscheidung pro Kastration zu treffen.
    Die Frage ist eben auch was man von einen/seinem Rüden erwartet, was man bereit ist mitzutragen.
    Ein von Hormonen überschwemmter Rüde kann nicht besonders gut konzentiert arbeiten, wird auch beim Flanieren in der Stadt eventuell leicht auffällig, usw.
    Als Halter muss ich viel aufmerksamer sein, die Zeichen rechtzeitig erkennen.
    Kann ich, will ich das?
    Ich wollte bisher immer.
    Mit Ulixes war das gar nicht einfach.
    Der hörte zwar immer, konnte auch immer frei laufen, war abrufbar, jodelte aber, hatte den irren Blick und frass und trank nicht in Zeiten der hochgradigen Überflutung. Und die war oft.
    Wir haben standgehalten.
    Ob das richtig war auch im Interesse des Hundes?
    Ich weiß es nicht.
    Erstmal entscheide ich mich immer wieder für einen intakten Rüden.


    LG, Friederike

  • Es ist immer vom jeweiligen Hund und Halter abhängig.
    Wenn der Stresspegel nur noch im roten Bereich dreht, ist es Zeit sich mit Lösungen zu befassen.


    Ein Hund, der allgemein sehr gut im Gehorsam steht, ist definitiv einfacher zu handeln wenn die Hormone das Hirn benebeln als einer, bei dem noch Baustellen bestehen.
    Kommt noch dazu, dass manche Hunde leichtführiger sind als andere.


    Daher kann man Hunde so nicht vergleichen.

  • So, ich hab jetzt mal ein Video von seiner Schnüffelei gemacht:


    Guckst du hier!


    Es ist 3:30 lang. Ich will es einfach mal unkommentiert lassen und schauen, was ihr dazu meint, wenn ihr euch die Mühe machen wollt.

    Ich sehe da einen ganz normalen Spaziergang und nichts Auffälliges.


    So gehe ich mit meiner Dackelhündin das ganze Jahr über spazieren, die hat die Nase ununterbrochen am Boden um irgendeine Witterung aufzunehmen und wenn sie sich mal festgeschnüffelt hat, dann gibt es ein Kommando "pfui, da her", dann läuft sie weiter.


    Ich sehe da nichts, was mich stören würde. Lass ihn doch schnüffeln, er läuft ja trotzdem gut mit dir mit und bleibt in deiner Nähe. Dann ist er wenigstens etwas "ausgepowert" durch die ganze Schnüffelei.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!