Bellen abgewöhnen?

  • Hallo!
    Unsere Maus ist nun 2 Jahre als und war immer eine recht vorsichtige/ schüchterne Hündin. Dadurch hat sie von Anfang an schon immer alles angebellt, was ihr komisch vorkam. Man konnte sie aber schnell ablenken bzw. mit der Zeit wurde es besser. Man sagt ja, dass die Hündinnen mit jeder Läufigkeit einen Entwicklungsschub machen und bei ihr war es tatsächlich so. Sie wurde mutiger und selbstsicherer, hat aber immer mehr angefangen, die Leute an der Hecke im Garten anzubellen. Witzigerweise hat sie imVorgarten alles angewedelt und auch an der Haustür nicht gebellt, nur hinten im Garten schon. Neuerdings bellt sie aber auch vorne und knurrt sogar Leute an, die ins Haus kommen. Meist Unbekannte und Männer. Also eher " Unheimlich" wirkende. Sie Fletscht jetzt nicht sie Zähne, aber sie knurrt, dann bellt sie und zieht sich zurück.
    Was kann ich machen, damit die das lässt? Ist das immer noch ihre Unsicherheit oder territoriales Verhalten. Ich will ja nicht riskieren, dass sie irgendwann mal nach einem Paketboten oder so schnappt, weil ich was in der Erziehung verpasst habe. Ich habe schon Leckerlies an der Tür stehen, damit jeder ihr was gibt und sie sieht, dass es ok ist, wenn er rein kommt.


    Was denkt ihr woran es liegt?
    Unsere Rüden, die wir davor hatten, haben so etwas nicht gezeigt. Die hätten jeden Einbrecher reingelassen....
    Wie kann ich es unterbinden?
    Ins Körbchen schicken klappt, wenn ich ein Leckerlie reinwerfe. Sie bleibt dann auch drinnen, brummelt aber vor sich hin oder bellt weiter. Soll ich das jetzt immer machen, wenn jemand klingelt?
    Man muss dazu sagen, dass viele Leute sie nicht ernst nehmen und sie eher belächeln und dann sagen " Ach, lass sie doch", weil sie halt nur 8 kg hat und recht lieb wirkt.
    Aber das kanns ja nicht sein.


    Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen, was ich so mit ihr üben kann.


    LG

    • Neu

    Hi


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    • Das wird weiterhin Unsicherheit sein. Zeig ihr, daß sie im Garten nix zu melden hat, indem sie jedes Mal, wenn sie kläfft, reingeschickt wird. Besser noch: wenn Du merkst, jemand nähert sich, sag ihr, was sie tun soll. Also ein Alternativverhalten antrainieren, das sie in all den Unsicherheits-Situationen anwenden kann.


      Du könntest z.B. immer, wenn sie bellen möchte (man kennt ja die Situationen irgendwann), ihr befehlen, ins Körbchen zu gehen, und dann vorangehen, um die Situation selbst zu klären: sprich, Du öffnest die Türe, und wenn der Postbote wieder weg ist, darf sie wieder aufstehen. Ganz deutlich Zeichen setzen: "Situation xy" = "Hund im Körbchen, ICH bin an der Reihe".


      Wenn Du unterwegs bist und der Hund da bellen möchte, schick sie vielleicht hinter Dich oder nimm sie ins Fuß. Jedes Mal, wenn sie nach vorn möchte. Zeig ihr ganz deutlich und demonstrativ dadurch, daß Du Dich vor sie stellst/vor ihr gehst, daß Du die Situation unter Kontrolle hast und ihr Schutz geben kannst, daß sie nicht aktiv zu werden braucht. Sie kann sich bei Dir sicher fühlen, braucht keine Angst zu haben. Solche Leute würde ich auch dann anschließend, wenn man zB Smalltalk hält, weils der Nachbar ist, nicht an sie ranlassen. DU beschützt sie, DU bist der Held, DIR kann sie vertrauen. Wenn sie langsam um Dich rumkommt und nur schnuppert, während Du mit dem redest, ist das ok (kannst Du auch loben beim Weitergehen) - aber zum Bellen vorschießen mußt Du unterbinden, schick sie wieder hinter Dich. JEdes ruhgie Verhalten bzw. freiwillige Schutzsuchen bei Dir sofort loben. Auch im Haus, sobald sie ins Körbchen geht, ohne daß Du was gesgt hast nachm Klingeln, loben. Oder Leckeli reinlegen zu ihr ins Körbchen.


      Nimm sie ganz weg von der Eingangstüre, sie hat dort nichts zu suchen, Besucher müssen auch nicht toll sein - DU kümmerst Dich um Besucher, sie hat schlichtweg nicht zu entscheiden, ob die toll sind! Du siehst doch, daß sie das überfordert.


      Meine Biene moppert auch noch nach, wenn sie im Körbchen liegt. Aber das ist zumindest nicht so extrem und lästig, wie vorher. Sie darf auch mal anzeigen, wenn wer vor der Türe vorbeigeht, wichtig ist mir, daß sie nicht ewig bellt und sich damit hochschaukelt, und den ganzen Tag nur am Kläffen ist. Kurz mal melden mit paar Bellern ist durchaus ok für mich. Wer das auch net ab kann, sollte sich nen Steif-Hund kaufen *gg


      Das mit dem nicht-ernst-nehmen kenn ich auch. Sind bei mir nur 5 Kilo (Biene). Aber ich selbst nehm´s auch ernst. Weil mich das Gekläffe nervt, weil es Streß ist, unter dem der Hund steht in der Situation, und weil sowas in Dauerstreß ausraten kann, wenn der Hund meint, dauerhaft und durchgehend für die Bewachung der Wohnung zuständig zu sein. Das gibt nen doofen Kreislauf: Hund überfordert durch das "ich muß aufpassen"=Streß, daher hochgedreht, jemand kommt, Hund kläfft noch mehr, dreht noch mehr hoch, etc. Das wird nicht von alleine besser, mit Abwarten tätest Du Dir keinen Gefallen, da brauchts strikte Grenzen, die immer eingehalten werden. Dann akzeptiert der Hund auch auf Dauer, daß er nix zu melden hat und wird nimmer "nachmoppern", wenner ins Körbchen geschickt wird. Und: "dann klappts auch mit den Nachbarn" *gg (oder Vermietern!)


      Auch mein 9,5-Kilo-Terrier wird nicht ernst genommen, wenn er an Leuten hochspringt: "Hach, bist Du ein süßer, Du freust Dich aber dolle!" "Ja, schön, danke - beim Nächsten springt er noch wilder, und der hat dann grad heut ne weiße Hose an. Und DEN störts halt vielleicht doch....."
      Der ein oder andre siehst´s dann ein und unterläßt es künftig. Aber zu wenige, und man trifft immer neue "Deppen" (ich kanns denen net übel nehmen, finds ja selbst süß *gg). Da hab ich echt aufgegeben, weil: ist ja net meine Hose, die dreckig wird, und wenn die Leute ihn herrufen, sind sie selbst schuld. Hab ich auch mal ner weiße-hosen-Trägerin in der Nachbarschaft gesagt. Meinte sie: "Wo du Recht hast, haste recht". *gg Sie hat die Hose selbst gewaschen.


      Muß man halt abwägen - aber das Hochspringen ist jetzt für Bossi net wirklich streßbehaftet, also soll er halt machen, wenns die Leute einfordern (er macht es nie, wenn er nicht dazu ermutigt wird, auch wenns ihn dann halb zerreißt vor Freude, er läßt die Füße unten!). Aber nen Kläffstreßkreislauf im Haus möchte ich halt nicht etablieren, das ist schon besser, wenn mans gleich abstellt.


      PS: im Garten hat so ein Hund unbeaufsichtigt nix zu suchen. Hintergrund: jedes Mal, wenn der Hund käfft, geht der Passant (wie geplant-aber das weiß ja der Hund net!) weiter. Hund verknüpft jedes Mal aufs Neue: "Ich bin ein Held, ich habe ihn vertrieben"! Sprich, er hat jedesmal mit dem Kläffen einen Erfolg! So kriegst das Kläffen und Verbellen nie raus.

    • Oh super, vielen Dank für die ausführliche Antwort!


      Sie macht es übrigens unterwegs eigentlich nicht extrem. Sie läuft viel frei, da bellt sie dann aus der Ferne vielleicht mal kurz, wenn ein fremder Hund kommt. Ich muss dann aus der Ferne mit dem Besitzer schon klären, ob Rüde der Hündin usw., aber das klappt und sie schießt nie nach vorne, dafür ist sie zu ängstlich. An der Leine hab ich es auch recht gut im Griff, da kläfft sie nur selten bei einigen Hunden los, aber das merke ich ihr vorher an und mit ablenken trabt sie artig vorbei ( Leckerlie sei Dank, zum Glück ist sie sehr verfressen).


      Das mit dem Körbchen ist eine gute Idee. Soll ich es immer mit dem Klingeln verknüpfen? Das wäre wahrscheinlich das Einfachste. Erschwerend hinzu kommt allerdings, dass ich drei Kinder habe und zumindest der Jüngste auch schnell mal schneller als ich zur Tür flitzt, da muss ich dann gucken wie ich es hinbekomme.


      Sie war von Anfang an auch mal allein im Garten. Ich gehe ja nicht immer mit, wenn die Terrassentür offen steht. Gerade im Sommer nicht. Aber das muss ich dann wohl erstmal.
      Das mit dem Erfolg des Verjagens ist natürlich total blöd, manchmal fahren auch Fahrradfahrer vorbei, da flitzt sie dann ruckzuck parallel am Zaun entlang und hat den
      "Erfolg" .
      Ich muss ihr also immer einen Schritt voraus sein. Was mache ich denn am besten draussen, wen sie losstarten will? Sie steigert sich schon rein, aber nur wenn man sie nicht unterbricht. Wenn sie anfängt zu kläffen und man pfeift sie rein, dann bricht sie ( fast immer) sofort ab. Weil sie zum Glück so verfressen ist und wir am Anfang so oft diesen Pfiff mit leckersten Leckerlies geübt haben. Wenigstens das klappt.


      Das Körbchen steht übrigens im Hausflur, also schon recht nah an der Haustür. Soll ich das woanders platzieren?


      LG

    • Ich schreibs mal mittenrein....

    • Ich bin sehr froh über diese frisch gestartete Unterhaltung. Hyabe mich gerade erst angemeldet,auch um zum Thema "Bellen am Gartenzaun" eine Frage zu stellen. Meine Situation ist allerdings eine etwas andere.
      Zuerst habe ich mich in Arnie verguckt (meinen mittlerweile zweijährigen Catahoula-Ridgeback-Mix), kurz darauf in die Rettungshundearbeit. Da Arnie nun rassebedingt nicht die optimalsten Voraussetzungen für diese Arbeit mitgebracht hat, habe ich ein halbes Jahr damit verbracht, ihm das Bellen anzutrainieren (viele haben das für ziemlich bescheuert gehalten). Sechs Monate hieß es also auf ein Laut gibt's ein Lecker. Nun macht er seine Sache bei der Staffel schon ziemlich lange sehr gut. Der Plan lautete dann: Bellen bei der Arbeit: ja, zu Hause: nein. Ich könnte sagen, dass dieser Plan super aufgegangen ist, wäre da nicht der Gartenzaun.
      Aus Angst, wenn ich ihn zu sehr bestrafe, stellt er das Bellen bei der Arbeit wieder ein, habe ich mir angewöhnt, ihn zu mir zu rufen. Gerade sind wir auf folgendem Stand: er bellt, ich rufe ihn vom Zaun weg zu mir, er rennt zu mir rüber, schaut mir für eine Sekunde tief in die Augen - so nach dem Motto "siehst du, dass ich gehört habe und dein lieber Junge bin?"- wendet sich -ohne auf eine Reaktion meinerseits zu warten- geschickt von mir ab und rennt zum Gartenzaun, um dort erneut lautstark zu bellen. (Ihm ist alles total egal, wenn wir Ball spielen. Dann interessiert ihn nichts anderes. Aber ich will ihn auch nicht jedes mal, wenn jemand über die Straße geht, mit einem Spiel belohnen.) Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
      LG

    • Äh - warum macht Ihr so nen Quatsch? Warum muß der arme Kerl verbellen, wenns ihm überhaupt nicht liegt? Gibt doch genügend andre Anzeigeformen??


      Du gehst mit Deiner Kombination (Hund, der eh net gern bellt, und dann daheim auch noch dafür "bestraft" wird) das Risiko ein, daß Hund, sobad er im Einsatz auf ne komische Situation trifft, überhaupt nicht mehr anzeigt..... Weil: "Bellen is eh doof, und dann ist die Situation auch noch komisch - ne, das laß ich mal besser...."


      Mit dem "ich renn zu dir und zurück zum Zaun" zeigt er ja sogar schon Ansätze zum Freiverweisen, die man nutzen könnte!


      Warum bringt der Hund nicht ideale Voraussetzungen mit für die Rettungshundearbeit? Könnte mir nix Cooleres vorstellen, um mit nem Catahoula (-Mix) richtig zu arbeiten... Das sind keine Agility- odere Spielchen-Hunde oder so...

    • Ahh das war so ein Pubertätsding mit dem verbellen. Er ist super als Verbeller gestartet, dann wurde er ruhig, jetzt haut er wieder rein. Beim Training ist alles so, wie es sein soll. Nur eben am Gartenzaun noch nicht.


      • Es freut mich, dass du das so siehst. Als ich das erste mal mit zu einer Prüfung gefahren bin, standen wie kurz vor dem Eignunstest. Aus allen anwesenden Staffeln konnte ich einen gemeinsamen Singsang hören: "mit einem Ridgeback Flächensuche? Das wird eh nichts, die Mühe kannst du dir sparen." Ich bin meiner Staffelleitung sehr dankbar, andere hätten mich wohl gar nicht erst aufgenommen.
    • Mein Problem geht sehr in Richtung der Themenstellerin.
      Hündin ist allgemein unsicher, aber sehr territorial. Drinnen kriegen wir es ganz gut hin, sie bellt, wird ins Körbchen geschickt, bekommt Leckerchen, kommt runter, kann dann mit Auflösen den Besuch freundlich begrüßen.


      Im Garten macht sie das aber auch, da wird alles gemeldet was sich bewegt. Sie ist dann richtig aufgebracht, stellt den Kamm auf und braucht lange um wieder runter zu kommen.
      Heute ist mir aufgefallen, dass sie dann nach einer Weile so im Stress war, dass sie geduckt rein gegangen ist. Das hat mich sehr erschreckt. :verzweifelt:
      Meine Frage wäre jetzt, wie schaff ich es denn ihr da Sicherheit zu geben? Der Garten ist relativ groß, auf Rufen reagiert sie oft sehr spät, sie stürmt auch direkt los. Wenn ich zu ihr geh, kann ich sie weglotsen, aber da ist der Stress schon groß bis ich da bin. Und ich hab keine Chance vorher zu reagieren, weil man einfach nur einen Bruchteil mitkriegt auf den sie reagiert. Sie fängt schon an, wenn jemand nur aus dem Fenster schaut. Wird sich wohl nur an der Schlepp üben lassen. Aber wie würde dann richtig das Training aussehen? Lenk ich sie ab, wird sie es nicht mit dem Reiz verknüpfen. Zieh ich sie nur weg, wird sie zwar unterbrochen, aber bekommt dadurch ja keine Sicherheit.
      Mein Traum wäre irgendwann ganz entspannt im Garten in der Sonne sitzen zu können ohne dass sie ständig den Druck hat die Welt zu beschützen :hilfe:

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