Moin!
Ich schlage mich derzeit mit der obigen Frage rum und bin mir tierisch unsicher. Ich bin eher ein Kastrationsgegner und habe 15 Jahre einen unkastrierten, sehr souvernen Rüden gehabt. Er kam mit nahezu allen Hunden klar und war auch in Gegenwart von läufigen Hündinnen unauffällig.
Jetzt wohnt seit fast einem Jahr ein Jungrüde bei uns, auch Labbi, fast zwei Jahre alt und für meine Begriffe ziemlich oversexed. Bekommen haben wir ihn mit 11 Monaten, das hat seitdem natürlich zugenommen. Er hat auch erst mit 13/14 Monaten angefangen zu markieren usw. Eigentlich kam eine Kastration nie in Frage, aber ich komme mittlerweile etwas ins Schwanken. Ich würde zudem auch erst Chippen lassen um es zu testen.
Er ist verträglich mit allen Hunden, reitet aber auf und bedrängt manche Hündinnen massiv, wenn sie nicht Bescheid geben (dann ist es kein Problem). Er ist eben auch labbitypisch distanzlos, das geht durch eine Kastration natürlich nicht weg, klar. Da arbeiten wir aber auch dran. Mit Rüden haben wir nur jugendlich pöbelige Reibereien gehabt, nie Gekloppe. Bei manchen Jungrüden (kann auch mal kastriert sein) setzt er sie körperlich fest und grollt ziemlich laut, macht aber sonst nichts. Ich unterbinde sowas natürlich immer, und nach drei Minuten an der Leine kann er mit demselben Rüden auch wieder völlig problemlos im Rudel laufen und/oder spielen. Mit souveränen oder älteren Rüden haben wir gar keine Probleme, egal ob intakt oder nicht. Da ist er sehr höflich bis babyhaft beschwichtigend.Sein bester Raufkumpel ist 15 Monate alt und intakt, die rocken richtig zusammen. Gegenseitiges Aufreiten spielen sie weg, der Kumpel hat aber letztes Mal kurz gesagt, dass er das NICHT immer gut findet und mal gegengehalten, ich hatte meinen gerade eh runtergepflückt und meine Hand schon im Geschirr, daher war das nur dreisekündiges lautes Gegrummel. Sonst hätten sie sich wahrscheinlich gekloppt. Aber ein paar Meter Leine und alles war wieder gut.
Bei läufigen Hündinnen bzw kurz davor oder danach ist er extrem gestresst, fiept durchgehend, nimmt kein Futter, hechelt, tigert, leckt alles auf. Leider hatten wir das in den letzten drei Wochen zwei Mal, ohne, dass ich davon wusste. Sonst hätte ich die Situationen auf jeden Fall vermieden Seitdem ist sein übersexuelles Verhalten aber leider noch verschärft.
Draußen leckt er (wenn ich ihn lassen würde) Pipistellen auf, klappert mit den Zähnen, schäumt, riecht sich eeeeewig fest und hört dann auch nichts mehr. Markieren tut er nicht übermäßig viel, dafür scharrt er wie ein Besenkter...er scharrt auch auf fremde Stellen ohne selbst zu markieren
Wäre das im Allgemeinen für euch ein Stresslevel, was eine Kastration verlangt? Ich weiß nicht, warum ich so hadere. Ich vermeide Rüdenkontakte, die für uns negativ kippen könnten um sowas gar nicht erst entstehen zu lassen. In der Hundeschule schauen wir immer, dass die Spielpaare in den Pausen zueinander passen oder lassen es ggf ganz. An der Leine hatten wir noch niemals nie Probleme. Da läuft er neben jedem Hund. Freizeitkontakte wähle ich aus, wir haben feste Sozialpartner, in Hundeausläufe gehe ich nicht (mehr).
Liebe Grüße erstmal :-)