Ist es Zeit um Abschied zu nehmen?

  • Er hat den Lebensmut verloren und das muss ich jetzt, nach dem letzten Versuch etwas zu retten leider akzeptieren

    Vielleicht hilft es, daran zu denken, dass Dein Hund nicht so denkt.
    Er muss nicht loslassen, wir müssen das. Er kann und mag vermutlich einfach nicht mehr.


    Schwer- für den Menschen, nicht zwangsläufig für den Hund.


    Ich wünsche Dir viel Kraft.

  • Das ist der richtige Entscheid wenn er dir schon zeigt, er kann nicht mehr und hat den Kampf aufgegeben.
    Es ist schmerzlich aber für den Hund die Erlösung und er braucht dich da. Zeig ihm das du ihn verstehst, geht den Weg mit Würde. Es ist immer schwer loszulassen, aber wie du es richtig erkannt hast, ist es höchste Zeit.
    Wünsche dir viel Kraft und Stärke :streichel: Ich hoffe er muss nicht mehr all zu viel leiden.

  • Ich bin da etwas zwiegespalten. Jetzt mal rein aus der Sichtung des Geschriebenen... (was anderes haben wir alle ja nicht vorliegen)


    Ich fände es traurig, wenn es sagen wir mal jetzt alles nur daran scheitert, dass der Hund keine Infusionstherapie bekommen hat. Es kann Wunder wirken, wenn ein alter Hund 2-3 Tage Infusionen bekommt und die Medikamente intravenös zum Beispiel, statt über den Magendarm-Trakt. Ein Antibiotikum gegen Giardien gibt es auch zur intravenösen Gabe (Metronidazol).


    Habe schon sehr, sehr viele Hunde in meinem Berufsleben gesehen, die sich, sofern etwas Behandelbares die Ursache für den schlechten Zustand war, richtig gut erholt haben.
    Es kommt auch ein bisschen darauf an, wie fit der Hund vor der Erkrankung war.


    Mein Monty ist jetzt 16, letztes Jahr hats ihn einmal arg umgehauen, er lag nur noch apathisch da und wollte nichts mehr.
    Natürlich hatte ich den Gedanken "er ist sehr alt und wenns was Schlimmes ist darf er natürlich gehen" mit einem Kloß im Hals.


    Er hatte eine Pancreatitis (durchaus keine leichte Erkrankung, aber da sein Zustand vorher sehr gut war, wurde er therapiert) und dadurch dass er zB 2 Tage kaum was getrunken hat, stand er nach 24 Stunden Infusion und Medikamenten schon wieder auf seinen vier Beinen und wollte was fressen. Nach weiteren 24 Stunden konnte die Infusion abgenommen werden und er bekam dann noch ein paar Tage von mir Medikamente.


    Das ist Montys Geschichte, nicht die deines Hundes. Aber auch Vestibularhunde und Herzkranke haben eine reelle Chance, wieder fit zu werden.
    Meist klappt das aber nicht direkt von zuhause aus mit ein paar Tabletten... da schließe ich mich Sabines Beitrag an.


    Als Mensch wäre man schon lang im Krankenhaus. (Ja, ich weiß, 1:1 lässt sich das nicht immer vergleichen, da Menschen bis zum Äußersten therapiert werden, aber manchmal stimmt es mich ein wenig traurig, wenn Hunde zu schnell aufgegeben werden von den Ärzten, oder wenn Herztabletten ohne Herzschall von Nicht-Kardiologen verschrieben werden...)


    Du musst das für deinen Hund entscheiden. Eines noch: es gibt oft mehrere richtige Wege. Wenn du deinem Tierarzt vertraust, dann frag ihn um Rat was du tun sollst.
    Dass du hier fragst, und vor allem wie du eingangs gefragt hast, klingt allerdings eher nach Zweifeln.
    Deshalb hoffe ich, ich habe dir bei der Entscheidungsfindung ein Stück weit geholfen.

  • Letzte Woche Donnerstag fing mein Hund 15 plötzlich an dem Kopf schief zu halten. Wir sind dann zum Tierarzt und er diagnostizierte einen Schlaganfall.

    Muss diagnostisch abgeklärt werden. Kann auch ein Vestibular-Syndrom sein.
    Dann ist dem Hund permanent übel; er frisst nicht mehr und kotzt, weil ihm schwindelig ist.


    Und wenn halt gar nichts mehr geht ... :streichel:

  • @Grenouille,
    das ist ein ermutigender Beitrag, nur obs dem TE jetzt hilft, kann niemand wissen.
    Wunderbar, dass es Monty wieder gut geht.


    Ich bin da auch gespalten, weil ich mir immer überlege, was mute ich dem Hund noch zu.
    TA, Untersuchungen, dies und das :ka:
    Ich hatte die Entscheidung letztes Jahr zu fällen und habe all das nicht getan, andere Geschichte.


    Liebe/r TE, alles Gute!


    Ich hoffe, Du wirst uns davon erzählen können. :streichel:

  • Ja, definitiv ist das schwierig und nicht bei jedem alten Hund mit jeder Erkrankung ist eine Therapie sinnvoll.


    Mir persönlich ist der Zustand davor sehr wichtig... dass man sich bei einer schweren Erkrankung sehr schlecht fühlt, bleibt nicht aus. Man muss nur gut überlegen, welchen Zustand man durch eine Therapie wieder erreichen kann, und wenn der Hund vorher schon recht schwach war, macht es natürlich keinen Sinn, denn jede (auch erfolgreich überstandene) Krankheit zehrt erstmal am Körper.


    Man darf sich eine Infusionstherapie aber (bei einem guten TA oder Klinik) nicht wie die Hölle auf Erden vorstellen. Aber auch da gilt: wichtig ist, wie es dem Hund vorher ging. War er recht fit für sein Alter? Hat er "nur" Angst beim Tierarzt gehabt oder gehört er zu den Panikern/angstaggressiven dort?
    Auch davon würde ich es abhängig machen, das ist es nämlich was die "Zumutung" wäre, eine Infusion an sich tut nicht weh, wenn der Pieks überstanden ist.

  • Ich denke, du wirst dich richtig entscheiden, denn du allein kennst deinen Hund. Es ist schwer, wenn man loslassen muss, es ist ganz fürchterlich, wenn man nichts tun kann.


    Fühl dich gedrückt und ich wünsche dir viel Kraft für die Entscheidung und deinem Hund einen schönen gemeinsamen letzten Weg. :streichel:

  • Meiner 8,5 Jahre alten Hündin wäre keinerlei weitere Behandlung zuzumuten gewesen.








    Wünschen wir Hund und Halter einfach alles Gute und Liebe.
    Schwer, das alles.
    Jeder hier versteht das und hat ähnliches durchgemacht.

  • Ich wünsche Dir Kraft und Mut für dieses kleine Wort , ja. , rede mit ihm erzähl ihm was Du fühlst und denkst .Erzähl ihm Deine Angst , frag ihn ob er gehen möchte, aber ganz wichtig erlaube ihm zu gehen .Es ist einmal für Dich wichtig. Leider habe ich diese Situation letztes Jahr zwei mal durchlebt.Sie fehlen mir aber sie haben für mich ja gesagt , ich wußte es ist soweit weil ich ,, unsere,, innerliche Ruhe gefunden haben. Aber manchmal gibt es kleine Wunder. Ich denk an Dich

  • Man darf sich eine Infusionstherapie aber (bei einem guten TA oder Klinik) nicht wie die Hölle auf Erden vorstellen.

    Ich verstehe v.a. nicht, dass sich viele TÄ und Kliniken so sträuben, dass man die Infusionen daheim geben kann. Das ist für den Hund viel stressloser.
    Zum Glück haben wir stets Tierärzte gefunden, die es uns ermöglichten, Infusionen daheim zu verarbreichen. Auch Spitzen haben wir für unseren Opi gelernt. (Subcutan) .Dafür bin ich unendlich dankbar. Ich kenne einige Hunde, die dann letztlich in der Tierklinik alleine in der Box verstorben sind, weil man sie dabehalten hat, um es nochmals mit ner Infusion zu versuchen....
    Aber es setzt natürlich eine medizinische Einführung des Tierarztes voraus (das Abstöpselns, was machen, wenn sie verstopft sind etc.) und eine rund-um-die-Uhr Betreuung, wenn man das alles zu Hause leistet.


    Wie ging es denn mit deinem Hund weiter? Ist er über die Regenbogenbrücke gegangen? Vielleicht hast du ihm dadurch auch viel Künftiges Leiden erspart.
    Ich drücke dich unbekannter Weise lieb!!

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