Hund lernt das Apportieren nicht! Wer hat Tipps?

  • Was meinst du denn mit was Anderes? Das Apportieren ist mir wichtig, um auf den Spaziergängen eine Bindung zu ihr zu haben, die ihr auch Spaß macht und um ein Alternativ-Jagdspiel zu "echten" Beutetieren aufzubauen.

    Du möchtest die Bindung mit etwas stärken, das ihr auch Spaß macht, Apportieren macht ihr aber offensichtlich keinen Spaß. Ich würde an deiner Stelle noch mal gucken, was dem Hund wirklich Spaß macht und dies in die Spaziergänge einbauen.

  • Woher weißt du denn, dass es dem Hund keinen Spaß macht @anfängerinAlina? Ist doch klar, dass das ein Hund erst lernen und begreifen muss, bis es Spaß macht.




    Ich würde das deinen Hund so beibringen:
    du wirfst einen Ball o.Ä., wenn dein Hund den Ball hat (da ist Timing gefragt, möglichst bevor er mit dem Ball wegläuft), rennst du in die entgegengesetzte Richtung. Normalerweise kommt da der Hund hinterher. Wenn nicht, dann wedele mit einem anderen Spielzeug und mach möglichst viel Action. Wenn der Hund dann zu dir kommt, dann kannst du das andere Spielzeug wieder in entgegengesetzte Richtung werfen.
    Viele Hunde lassen ihre Beute dann fallen und du kannst sie ohne Probleme aufheben. Manche versuchen auch beide Spielzeuge zu sichern, aber das ist erstmal nicht so tragisch. Wichtig ist, dass der Hund lernt wenn mir was geworfen wird, sollte ich schnell zurück kommen, weil da gibts was tolles. Je nach Hund, kannst du auch ein tolles Zerrspiel machen.

  • Woher weißt du denn, dass es dem Hund keinen Spaß macht @anfängerinAlina? Ist doch klar, dass das ein Hund erst lernen und begreifen muss, bis es Spaß macht.

    Wissen ist übertrieben, aber dies klang nicht nach Spaß:


    Wenn wir zuhause üben, bringt sie das Spielzeug/den Stock auf den Befehl "Bring hiiierhin!" (wenn auch sehr widerwillig) zurück und bekommt dann ein Leckerli.

  • Normalerweise beginnt man mit Pfiff auf die Futterschüssel, den Dummy halten üben, usw.

    :???: Pfiff auf die Futterschüssel? Normalerweise? Weil du es so gemacht hast, ist es normalerweise, oder auf berufst du das?



    Zum Rekapitulieren: Der Hund ist angefixt, sobald man etwas werfen will, rennt dem hinterher und dann? Läßt er es liegen? Bringt er es und gibt es nicht aus?


    Nächste Frage: Warum rennt der Hund dem Gegenstand nach? Weil sein Jagdtrieb angesprochen wird? Oder weil der Wunsch den Gegenstand zurück zu bringen und eine Belohnung einzukassieren angesprochen wird?


    Letzte Frage: Warum soll der Hund apportieren?


    Wie es sich bei dir beim ersten Lesen rausliest (für mich): Der Hund ist jagdlich schnell zu begeistern und rennt dem fliegenden Gegenstand nach. Das puscht, setzt Endorphine frei, belohnt den Hund ausgiebig. Deshalb die Aufregung, deswegen die Vorfreude. Das Zurück bringen hingegen ist dagegen mit so wenig positiven Gefühlen belegt, dass es für den Hund schlicht und einfach nicht lohnt.


    Nun kannst du dem Hund beibringen, dass das Zurück bringen bedeutet, dass er den Endorphinenrausch noch einmal erleben darf. Da beginnst du deinen Hund zu einem kopflosen Balljunkie zu erziehen. Das ist nicht erstrebenswert. Und ich denke so wie du es schilderst, wird dein Hund zu einem werden, sobald sie den Ablauf begreift. Also lass das Werfen. Ist bei einem jungen Hund eh ungesund.


    Bring ihr lieber bei, einen liegenden Dummy zu finden und zu bringen. Da hat der Hund mehr Auslastung, das Spiel ist ruhiger, geht weniger auf die Knochen und Bänder und dein Hund muss den Kopf benutzen, statt kopflos über die Wiese zu heizen.


    Futterdummy kaufen, supertolle, stark riechende Leckerlies rein und dem Hund vor die Füße und warten was passiert. Kommt der Hund auf die Idee, dir den Dummy hinzuknallen oder gar zu geben. Draus futtern lassen. Und so weiter. Irgendwann wird der Hund die den Dummy aus jeder Ecke zurück bringen. Dann kannst du anfangen es schwieriger zu machen für ihn.

  • Du möchtest die Bindung mit etwas stärken, das ihr auch Spaß macht, Apportieren macht ihr aber offensichtlich keinen Spaß. Ich würde an deiner Stelle noch mal gucken, was dem Hund wirklich Spaß macht und dies in die Spaziergänge einbauen.

    Ich denke hier handelt es sich um einen Hund, der einfach noch nicht weiß, um was es geht. Wenn es der Hund vom Profilbild ist, sieht es nach Mali(mix) aus - ist schon relativ selten, einen Mali zu finden der Beutespiele doof findet...


    Desöfteren findet man aber welche, die Beute richtig super finden, aber diese gern behalten wollen. :D Ich denke hier kommen verschiedene Faktoren zusammen:
    - der Hund hat keinen richtigen Anreiz mit der Beute zum Frauchen zu kommen (was ist ein schnödes Leckerlie gegen Beute?)
    - er weiß noch nicht so recht, was von ihm verlangt wird


    Machst du mit deinem Hund Zerrspiele, körpernahe Beutespiele @Bischuk? Ich würde es aus dem Spiel aufbauen, über kurze Distanzen...

  • Das Wiederbringen zu Hause scheint ja noch nicht wirklich gut zu klappen, oder? Solange dein Hund das Spiel noch nicht wirklich verstanden hat und das Zurückbringen von Gegenständen noch nicht als toll betrachtet, würde ich das draußen gar nicht erst versuchen, weil für die meisten (und gerade für junge) Hunde draußen alles wahnsinnig spannend ist. Mein bald Zweijähriger apportiert zu Hause gern und sauber, aber draußen findet er einfach andere Sachen spannender. Kann dir genau so gehen, aber das ist von Hund zu Hund verschieden und hat natürlich auch damit zu tun, wie intensiv man dran bleibt.
    Wir haben es übrigens mit dem Futterdummy aufgebaut, das klappte sehr gut. Dann den Dummy in der Wohnung versteckt und suchen lassen, da hat der Kopf deutlich mehr von als nur vom Nachjagen. Andere Variante wäre, den Hund beim Werfen zuschauen zu lassen, aber er darf erst hinterher, wenn das Spielzeug schon gelandet ist. Damit übst du gleich Impulskontrolle. Wir variieren das hier je nach Lust und Laune.
    Beim Lesen habe ich übrigens auch den Eindruck, eure Belohnung ist für ihn einfach nicht lohnend genug. Beute behalten scheint da für ihn reizvoller zu sein. Dazu wurden ja schon verschiedene Vorschläge gemacht: identisches Spielzeug nochmal holen und damit dann weiterspielen, wenn er das andere zurückbringt, ein hochwertigeres Leckerlie verwenden oder, je nach Spielzeug, ein schönes Zerrspiel veranstalten (das haben wir übrigens nie mit dem Futterdummy gemacht, zum Einen, weil ich nicht riskieren wollte, dass er meint, etwas Fressbares verteidigen zu müssen - wobei wir heute auch mit Knabberkram zergeln könnten - zum Anderen, weil ich mir offen halten wollte, mit ihm mal richtig ins Dummytraining einzusteigen, und da dürfte er dann mit dem Dummy auch nicht zergeln). Der Hund definiert, was für ihn eine Belohnung ist ;)
    Wie lang trainiert ihr das eigentlich immer? Gerade am Anfang würde ich die Einheiten eher kurz halten, damit der Hund nicht den Spaß dran verliert. Und ab und an mal einige Tage oder Wochen Pause können sich enorm positiv auf die Lust und auch auf das Verständnis des Hundes auswirken ;)


    Ein kleines PS übrigens noch: bitte wirf keine Stöcke mehr für ihn! Wenn er damit rumrennt oder der Stock blöd in der Wiese stecken bleibt, während er hinrennt, kann das ganz, ganz böse Verletzungen geben!

  • Norma Zvolsky - Die Kosmos Retriever-Schule

    Ah danke. Also laut einem Buch in dem diese Methodik angewandt wird. Ich verstehe den "Pfiff auf die Futterschüssel" irgendwie nicht. Ich muss zugeben, das ich das Buch nicht gelesen habe. :ka: Magst du mir das als kurzen Abriss erklären, wie man von Futterschüssel auf den Apport kommt?

  • Nun kannst du dem Hund beibringen, dass das Zurück bringen bedeutet, dass er den Endorphinenrausch noch einmal erleben darf. Da beginnst du deinen Hund zu einem kopflosen Balljunkie zu erziehen. Das ist nicht erstrebenswert. Und ich denke so wie du es schilderst, wird dein Hund zu einem werden, sobald sie den Ablauf begreift. Also lass das Werfen. Ist bei einem jungen Hund eh ungesund.

    Warum sollte man damit einen Hund zum kopflosen Balljunkie erziehen? :???: Dann wären deiner Meinung nach ja alle Hunde die Dummyarbeit machen solche Junkies? Das ist doch nur die erste Stufe und wird dann reduziert.
    Stumpf die ganze Zeit hinterher jagen lassen ist natürlich nix, aber das hat hier auch keiner empfohlen.


    Vom Futterdummy halte ich nicht viel. Aber das muss jeder selber wissen.

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