Hundetagesstätte, oder Gassigänger?

  • Hallo,


    leider ist unsere Gassigängerin abgesprungen. Nachdem wir uns bei unserer Suche zunächst wenig Hoffnungen gemacht haben, stehen wir nun vor einem Luxusproblem und ich würde mich über eure Meinungen und Erfahrungen freuen!


    Zur Ausgangslage:
    Da wir berufstätig sind muss Emil von montags bis donnerstags fremd betreut werden. Emil ist sehr sensibel. Unser Problem sind Hundebegegnungen aufgrund seiner Unsicherheit, wir sind im Training.


    Nun haben wir eine Gassigängerin gefunden, die Hundetrainerin ist und Emil täglich mindestens eine Stunde zum Spaziergang abholt. Wenn wir möchten, nimmt sie ihren für schwierige Hunde ausgebildeten eigenen Hund mit.
    Außerdem haben wir eine Hundetagesstätte gefunden. Die Betreuerin ist Tierarzthelferin und arbeitet neben der Pension im Tierschutz. Sie hat drei eigene Hunde und einen Pflegehund und zwei Tageshunde, die abwechselnd kommen. In der Urlaubszeit können ein bis zwei andere dazukommen, mehr nimmt sie aber keinesfalls auf.


    Beide Frauen wirken sehr erfahren und vertrauenswürdig.
    Preislich gibt es keinen Unterschied.


    Ich verzweifel an der Entscheidung! Beides hat große Vor- und Nachteile.


    Ich habe mir bisher folgende Gedanken gemacht:


    In der Hundetagesstätte kann Emil besseres Sozialverhalten lernen. Sollte er schlechte Erfahrungen machen, sind Trainingsrückschritte zu erwarten. Beim Probetag gab es außer Zurechtweisungen der Hunde, im normalen Rahmen, keine Zwischenfälle. Emil zeigte sich unsicher, aber interessiert.
    Bei der Gassigängerin hingegen, können Hundebegegnungen individuell trainiert werden. Wenn sie ihren Hund mitbringt, hat Emil trotzdem Artgenossenkontakt. Ihr Hund ist sehr souverän, im HuTa-Rudel leben unter anderem Angsthasen, die teilweise auch Probleme mit Hundebegegnungen habe.


    Ein großer Vorteil der Hundetagesstätte ist die Zuverlässigkeit. In den Schulferien müsste Emil, wenn wir uns für die GG entscheiden zu meiner Schwiegermutter und bei einer Privatperson ist das Risiko einfach größer, dass man wieder ohne Betreunng da steht. Dann wäre der Platz in der HuTa sicher auch vergeben.
    Aber: Emil hat sich im Tierheim dominant verhalten und er maßregelt sehr deutlich, wenn ihm etwas nich passt. Was ist, wenn er sich auf Dauer so verhält, dass die Hundetagesstätte ihn nicht mehr betreuuen möchte...


    Einen großen Vorteil in der privaten Betreuung zuhause, sehe ich aber in der Sicherheit für den Hund und damit in der Beruhigung für mich. Krankheiten, Verletzungen beim Raufen, Spaziergänge mit ca. sechs Hunden, die Autobahn in der Nähe... :fear: Ich befürchte ich habe permanent Sorge um Emil. Im Magen liegt mir auch, dass die Betreuerin die Hunde hin und wieder stundenweise alleine lassen muss.


    Nach der HuTa finden wir Emil wahrscheinlich nur noch im Sofa. Für Kopfarbeit und Spaziergänge wird er sich nicht mehr begeistern können. Andersherum bin ich auch froh, wenn ich groggy von der Arbeit komme und mein Freund auf Dienstreise ist, einfach aufs Sofa fallen zu können.
    Zu viel Stress in der HuTa? Langeweile zuhause?


    Morgens müssten wir Emil um 7 Uhr zur HuTa bringen, sind also nicht so flexibel wie bisher. Dafür könnten wir aber nach der Arbeit noch was unternehmen, weil Emil dann ausgelastet ist und nicht alleine war.


    Ist es sinnvoll, dass Emil sich Verhaltensweisen abguckt, oder hat er dann Blödsinn im Kopf? Möchte ich es darauf ankommen lassen?


    Mit dem Gassigang in der Mittagszeit und dem Alleinebleiben haben wir gute Erfahrungen gemacht. Emil schläft einfach, wenn niemand hier ist. Nach dem Probetag kann ich nicht einschätzen, wie er sich in der Hundetagesstätte entwickelt und, ob er gerne hingehen wird.


    Ich würde mich über ein Brainstorming aufgrund eurer Erfahrungen freuen :bindafür:


    Vielen Dank und liebe Grüße
    Emma

  • Könntest du nicht erstmal beides ausprobieren und dann gucken, wie euer Hund zufriedener wirkt? Also z.B. montags und donnerstags kommt er in die HuTa und an den anderen Tagen zur Gassigeherin? Und dann schaut ihr, wie er sich an den Abenden jeweils so verhält und was für ihn besser zu sein scheint und entscheidet euch dann für eine der beiden Optionen. Oder wär' das zu viel Stress für ihn?


    Ich hab eine Sitterin gefunden, die sowohl Tagesbetreuung anbietet als auch Mittagsspaziergänge im Wald und ich wähle immer mal das eine, mal das andere. Aber das kann man mit eurer Situation natürlich nicht genau vergleichen, da es trotzdem dieselbe Sitterin ist...

  • Meine spontane Idee wäre, ob du nicht beide Betreuungsmöglichkeiten mischen könntest. Also Montags und Mittwoch wäre er dann beispielsweise in der Tagesstätte und Dienstags und Donnerstags zu Hause und würde von der Gassigängerin abgeholt werden.
    So hätte dein Hund nach jedem anstrengenden Tag in der Tagesstätte einen Tag zum regenerieren zu Hause. Du hättest alle zwei Tage die Gelegenheit etwas ohne Hund zu unternehmen, Dinge zu erledigen oder auch einfach mal auszuruhen. Trotzdem wäre jeder zweite Tag da um gemeinsam etwas zu erleben.


    Sollte das nicht möglich sein, weil du ihn für die ganze Woche anmelden mußt, solltest du danach gehen was du für deinen Hund für am wichtigsten erachtest. Denkst du er braucht mehr Aktion, ist ihm langweilig? Oder denkst du das Gassi gehen und die Aktivitäten mit euch am Abend reichen ihm vollkommen aus?
    Das kannst nur du einschätzen.
    Klar kann es passieren, daß er sich mal eine Unart abschaut. Andererseits ist die Tagesstätte ein gutes Übungsfeld....


    LG


    Franziska mit Till

  • Danke! Es wäre optimal, wenn wir beide Betreuungsmöglichkeiten mischen könnten. Das wollen wirdiese Woche klären. Wäre natürlich recht viel verlangt...
    Heute ist Emil auf jeden Fall schon problemlos in die Hundetagesstätte gegangen. Ich bin trotzdem aufgeregt ;)


    LG
    Emma

  • Ich würde ganz klar die HuTa wählen. Feste Routine im kleinen Rudel. Beschäftigung und Ansprache.
    Viel mehr Sicherheit für den Hund und die Betreuung an sich erscheint mir doch auch sehr viel zuverlässiger.


    Ich gäbe nur sehr ungerne meinen Hund in fremde Hände für Gassigänge. Erst recht, wenn er ein bissle kritisch ist.


    Spricht ja nix dagegen, bei der Trainerin Stunden zu buchen, um das Sozialverhalten bei Hundebegegnungen zu üben und zu korrigieren. Aber da hast DU Deinen Hund an der Leine und nicht jemand anderes.


    Mischen würde ich das ganze auf jeden Fall nicht. Warum sollte ich einem Hund zumuten ohne misch JEDEN Tag woanders zu sein - anderer Führer, anderere Regeln ... neee. Das muss nicht.

  • ich würde die Gassigeherin nehmen.
    Sie kann individuell auf Deinen Hund eingehen.
    Bei einem unsicheren Hund mit 6 andren Hunden Gassi gehen? Das wäre ein no-go für mich.


    Auch das, teilweise, alleine lassen einer Hundegruppe, die sich im Zweifel nicht gut oder gar nicht kennt käme für mich absolut nicht in Frage.
    Der Punkt hier:



    Zitat

    Einen großen Vorteil in der privaten Betreuung zuhause, sehe ich aber in der Sicherheit für den Hund und damit in der Beruhigung für mich. Krankheiten, Verletzungen beim Raufen, Spaziergänge mit ca. sechs Hunden, die Autobahn in der Nähe... Ich befürchte ich habe permanent Sorge um Emil. Im Magen liegt mir auch, dass die Betreuerin die Hunde hin und wieder stundenweise alleine lassen muss.

    wäre auch meiner ;)
    ich würde mir in der Tagesstätte permanent sorgen machen - und entsprechend die andere Option wählen.

  • Vielleicht hab ich was falsch verstanden.


    In der HuTa geht die Betreuung mit sechs Hunden im Freilauf raus in der Nähe der Autobahn? Ich bezog das auf die GG ... *grübel*


    Die Hunde mal alleine zu lassen, sehe ich jetzt nicht als Problem, wenn alles klar ist im Rudel. Wenn nicht, gibt ja auch Türen.

  • Vielleicht hab ich was falsch verstanden.


    In der HuTa geht die Betreuung mit sechs Hunden im Freilauf raus in der Nähe der Autobahn? Ich bezog das auf die GG ... *grübel*


    Die Hunde mal alleine zu lassen, sehe ich jetzt nicht als Problem, wenn alles klar ist im Rudel. Wenn nicht, gibt ja auch Türen.

    Fremde Hunde sind kein Rudel..


    und das hier:



    Zitat von Emma89

    Außerdem haben wir eine Hundetagesstätte gefunden. Die Betreuerin ist Tierarzthelferin und arbeitet neben der Pension im Tierschutz. Sie hat drei eigene Hunde und einen Pflegehund und zwei Tageshunde, die abwechselnd kommen. In der Urlaubszeit können ein bis zwei andere dazukommen, mehr nimmt sie aber keinesfalls auf.

    klingt für mich nach durchaus des öfteren mal wechselnden Konstellationen - nein - ich wollte nicht, dass mein Hund da allein gelassen wird - schon gar nicht, wenn er zu Unsicherheiten neigt und sich in der Gruppe "Angsthasen" befinden (je nachdem, wie die so reagieren, in ihrer Angst).


    Im übrigen - wenn ich das durchzähle komme ich auf 8 Hunde, nicht auf 6 :)

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