Ängstliche und unsichere Hündin kastrieren?

  • Hallo,


    unsere Hündin war auch eine sehr unsichere Hündin - früher unterwarf sie sich als 4 Monate alter Hund und dann auch noch lange JEDEM Hund. Selbst Welpen.


    Sie fiddlete was das Zeug hielt... und war generell auch so sehr unsicher.


    Heute ist ihr Charakter natürlich noch ähnlich - aaaber - seit ca. der 3. und 4. Läufigkeit ist sie wirklich sehr viel souveräner als früher geworden.


    Ich hatte nie vor, sie ohne gesundh. Grund kastrieren zu lassen - und habe deshalb auch nicht weiter darüber nachgedacht.


    Sie hatte immer ein leicht angeschschwollenes Gesäuge nach der Läufigkeit und einmal kam auch ein leichtes Sekret auf Druck heraus.


    Aber wir streicheln sie in der Zeit einfach nicht in der Region des Gesäuges und bis jetzt hat sich das zum Glück auch immer zurückentwickelt, als die Scheinträchtigkei vorbei war.


    Demnach - ich würde denke ich noch etwas abwarten... 2 Läufigkeiten sind noch nicht wirklich viele - und die Wahrscheinlichkeit für DIESE speziellen Krebsarten - können eh nur stark gesenkt werden, wenn man vor der 1. kastriert angeblich... .


    Wie gesagt - ein paar Symptome in der Scheinschwangerschaft sind völlig normal... . So lange alles in Maßen bleibt... - würde ich einfach nur versuchen zu managen.

  • Ich schließe mich mal der Frage nach der Kastration einer unsicheren Hündin an.


    Ich habe sie 2013 aus dem Tierheim übernommen, unkastriert aber mit der Option über das Tierheim kastrieren zu lassen. Der Hund kommt aus Portugal, hatte große Probleme mit Umweltreizen, war aber sehr sozial und kam mit 8 Welpen in das Tierheim (sie ließ sich zur Kastra in Portugal nicht einfangen).
    Die ersten beiden Läufigkeiten waren im Abstand von ca 6 Monaten, verliefen wie gewünscht, Hund wurde sicherer, Menschen gegenüber zugänglicher und war auch während der Läufigkeit nur 2 Tage unruhig.
    In den letzten beiden Jahren hat sich aber das Verhalten von ihr schon sehr gewandelt. Es fing damit an, dass sie sich bewegende Objekte mit großer Spannung betrachtete, später bellte und seit der Läufigkeit im letzten Sommer wird grundsätzlich fast alles verbellt. Im Oktober war die Krönung mit einem Beißvorfall (WT haben wir mittlerweile hinter uns, war 1 Monat nach der Läufigkeit und sie war ziemlich entspannt und hat ihn auch ohne Probleme bestanden) als wir einen anderen Hund dabei hatten - sie hatte in der Zeit, so wie jetzt - Milch produziert. (Außerdem wird sie nun alle 4-5 Monate läufig)
    Im Moment ist sie wieder am produzieren und so unsicher wie schon lange nicht mehr - meist geht sie schon mit einem gestellten Kamm nach draußen. Heute morgen ist sie mit einem komplett milchverklebten Bauch aufgewacht, sie schwankt zwischen heulen und bellen, wenn sie andere Hunde sieht etc.


    Mit meiner Trainerin arbeiten wir in Richtung "Zeigen und benennen", sie orientiert sich bei schnell bewegenden Sachen mittlerweile um (und auch bei Wild) und ist auch ganz froh über diese Möglichkeit. Im Moment ist sie aber wieder so aufgeregt, dass ich nun einen Termin zu Kastration gemacht habe.


    Ich selber bin damit aber absolut unsicher, weil ich oft höre, dass es nach hinten los gehen kann. Meine Mitbewohnerin (auch TA) riet wie fast alle TA zur Kastration, da sie meinte der gleichmäßige Hormonspiegel könnte für den Hund einfacher zu händeln sein.
    Das ist natürlich alles Glaskugelleserei, aber wie schätzt ihr die Situation ein?

  • Ich denke, ich würde dann kastrieren. Bei uns ist es ja andersrum, also der Hund ist während der Scheinschwanger- und -mutterschaft deutlich ruhiger und sicherer und wenn ich sie irgendwie in diesem Zustand halten könnte, würde ich das wahrscheinlich machen.

  • Hallo!


    Ich finde das auch ganz schwierig.
    Meine Hündin ist ja auch unkastriert, allerdings hat sie keinerlei Auffälligkeiten durch die Hormone.
    Bei Deiner ist es ja so, dass sie schon einmal Welpen hatte, vielleicht sind deswegen auch die hormonellen Veränderungen mit jeder Läufigkeit extremer. Wenn sie so extrem Milch produziert und auch jault und heult, wäre das für mich schon ein Kriterium zum Überdenken, ob eine Kastration nicht doch besser wäre.


    Schwierig zu sagen, wie sich das im Nachhinein auf ihren Charakter auswirkt. Aber mit dem ständigen hormonellen Auf und Ab scheint sie ja auch nicht glücklich zu sein.


    LG

  • Ich wollte mal schnell Rückmeldung geben, die kastration ist jetzt 3 Wochen her.
    Hund ist glücklicherweise nicht inkontinent geworden, will nur morgens etwas früher raus. Die große Anspannung allem Schnellen draußen gegenüber ergibt sich langsam unserem Training, nur auf fremde Hunde hat sie noch weniger Bock.


    Was mich am Meisten überrascht: der Hund spielt! Mit Spielzeug, mit mir, mit meinem Freund, mit ihrer Sitterin und vor allem mit ihrer liebsten Hundekumpanin. Oft geht die Initiative dabei sogar von ihr aus - das gab es nun 2 Jahre nicht mehr. Ob das nun Zufall ist oder der hormonellen Entspannung zuzuschreiben weiß ich nicht, aber ich freu mich natürlich! Auch dass wir beim Training voran kommen und gestern sogar in nem Café saßen :applaus:

  • Das ist doch nett! :)


    Aber - zum Thema Inkontinenz - ich glaube, bei Kastrationen kommt die oftmals nicht direkt danach, sondern erst im Alter. (Aber ich möchte jetzt nicht damit andeuten, dass es so bei euch sein wird!!)

  • Ich wollte mal schnell Rückmeldung geben, die kastration ist jetzt 3 Wochen her.
    Hund ist glücklicherweise nicht inkontinent geworden, will nur morgens etwas früher raus. Die große Anspannung allem Schnellen draußen gegenüber ergibt sich langsam unserem Training, nur auf fremde Hunde hat sie noch weniger Bock.

    Die wenigsten Hündinnen sind nach der Kastration direkt inkontinent.
    Die Inkontinenz ist ein schleichender Prozess. Der massiv gestörte Hormonhaushalt hat Einfluss auf das Bindegewebe. Das in Zusammenhang mit der geänderten Organlage führt mit der Zeit zu der Inkontinenz.
    Dasselbe gilt auch für die Verwandten Risiken in Sachen Bänder-, insbesondere Kreuzbandrisse und die Bänderüberdehnungen, die zu Magendrehern führen.


    Schön das der Hund spielt. Hoffentlich wird sie das noch lange können...

  • Im Moment ist sie wieder am produzieren und so unsicher wie schon lange nicht mehr - meist geht sie schon mit einem gestellten Kamm nach draußen. Heute morgen ist sie mit einem komplett milchverklebten Bauch aufgewacht, sie schwankt zwischen heulen und bellen, wenn sie andere Hunde sieht etc.

    Ich glaube, Du hast ihr einen großen Gefallen getan und das Richtige gemacht.


    Schön, dass sie wieder zur Ruhe kommen und zu sich selbst finden kann!


  • Schön das der Hund spielt. Hoffentlich wird sie das noch lange können...

    Man kann es auch übertreiben... :muede: Es ist nicht hilfreich, den HH hier, die vor dieser schweren Entscheidung stehen, solche Angst zu machen.


    Blasenentzündungen können öfter auftreten, Inkontinenz im Alter, die Krebsarten verschieben sich wohl von Gebärmutter auf Milz, was schwer zu operieren ist. Allerdings leben kastrierte Hündinnen soweit ich es gelesen habe im Schnitt auch bis zu einem Jahr länger. Außerdem neigen kastrierte Hunde zur Fettleibigkeit, dem lässt sich mit weniger Futter gut vorbeugen. Das Fell kann sich zum Negativen verändern, aber auch das Verhalten.

  • Dasselbe gilt auch für die Verwandten Risiken in Sachen Bänder-, insbesondere Kreuzbandrisse und die Bänderüberdehnungen, die zu Magendrehern führen.

    Jetzt ist die Ursache der Magendrehung , dank Rikah, endlich geklärt :applaus:

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