Le chien avec le sac à dos - Mit Hund zu Fuß durch Korsika

  • Lange, lange schiebe ich es schon vor mir her, aber jetzt fange ich einfach mal an und möchte ein bisschen von meiner Reise letzten September nach Korsika berichten. Bevor die Erinnerungen ganz verblassen und die Fotos auf picr verstauben :D


    Korsika ist seitdem ich 2004 das erste Mal mit meinen Eltern die Insel besucht habe mein Lieblingsreiseziel. Schon bei meinem ersten Besuch hat mich der Weitwanderweg GR20 begeistert und für mich stand fest, dass ich diese mindestens 2-wöchige Tour auf jeden Fall einmal machen möchte.
    Es folgten zwei weitere Urlaube zusammen mit meiner Familie. Wir waren immer mit Auto und Zelt (und Familienhund) unterwegs und haben kleinere Tageswanderungen unternommen.


    Und letztes Jahr wollte ich das Projekt GR20 endlich angehen. Nach einiger Recherche habe ich allerdings festgestellt, dass dieser größtenteils hochalpine Wanderweg mit Hund nicht unbedingt machbar ist. Außerdem hatte ich nur knappe 2 Wochen Zeit.
    Also habe ich die Wanderkarten durchgearbeitet und meine ganz eigene Route für eine 2-wöchige Durchquerung der Insel gefunden. Naja, ehrlich gesagt stand mein Plan vor der Anreise nur sehr grob und den Großteil der Route habe ich unterwegs geplant. Aber insgesamt hat alles fast so geklappt, wie ich es mir vorgestellt habe.


    So, jetzt kommen aber einfach mal ein paar Fotos. Ich werde chronologisch vorgehen und hoffe, ich kann mich noch an genug erinnern, so dass ich auch was zu den Fotos berichten kann.


    Wenn euch irgendwas genauer interessiert, einfach nachfragen :dafuer:


    Also erstmal sind wir einen Tag später in Deutschland gestartet, als ich eigentlich wollte. Mit viel zu viel Gepäck bin ich dann also am 30.August gegen Mittag in Süddeutschland mit meinem 20-jährigen Volvo gestartet! Es ging einmal über die Alpen und die ersten Probleme fingen an, als Coco auf einmal ganz fürchterlichen Durchfall bekam. Ich bin also an zahlreichen Rastplätzen rausgefahren und habe Coco ein paar Durchfalltabletten hineingewürgt :verzweifelt:
    Meine Horrorvorstellung war wirklich, dass ich mit einem Durchfall-Hund die Nacht auf der Fähre verbringen müsste.
    Zum Glück hatten aber scheinbar die Tabletten gewirkt und wir kamen durchfallfrei abends in der italienischen Hafenstadt Savona an.
    Hier musste ich nun entscheiden, was wirklich in meinen Rucksack und mich zwei Wochen auf Korsika begleiten sollte. Mit sehr schwerem Rucksack und einer zusätzlichen Tasche mit Proviant machte ich mich dann gegen 22 Uhr auf zur Fähre.
    Meinen Volvo habe ich mit etwas mulmigen Gefühl auf einem kostenlosen, öffentlichen Parkplatz direkt am Hafen zurückgelassen...


    Wir schleppten uns also kilometerlang durch das dunkle Hafengelände (die Fährenzufahrten sind eigentlich nur für Reisende mit Auto gedacht) und erreichen völlig erschöpft die Fähre. Hier wurde mir erstmal von einem Schiffsmitarbeiter mein Taschenmesser abgenommen (weil ich so blöd war und bei der Frage, ob ich ein Messer dabei habe mit "Ja" geantwortet habe :roll: ) und ich durfte schließlich mit Coco auf die Fähre.
    Die Fähre war so gut wie ausgestorben, die Nachtfahrt hatten nicht besonders viele Passagiere gebucht. Und die wenigen Passagiere hatten größtenteils Kabinen gebucht und waren die ganze Nacht nicht zu sehen.


    Und wir verabschieden uns vom italienischen Festland:

    Coco ist von der ganzen Anreise ziemlich geschafft und war auf der Fähre erstaunlich entspannt:

    Das bordeigene Hundeklo haben wir gemieden

    Nachdem es draußen dann doch etwas frisch wurde und drinnen sowieso nichts los war, bin ich dann mit Coco umgezogenund wir haben eine ziemlich ruhige Nacht auf einem Liegesessel verbracht.

    Übrigens habe ich auf der Fähre kein einziges negatives Wort wegen Coco gehört. Die Corsica-Ferries sind wirklich sehr hundefreundlich!!!So, die nächsten Berichte werden hoffentlich nicht so textlastig und ich hoffe es liest/schaut überhaupt jemand mit :ops:

  • Na, einen Tag schaffe ich heute noch!


    31. August 2016


    Um 6 Uhr früh gab es dann den allgemeinen Weckruf und für mich gab es ein kleines Frühstück aus dem Bordrestaurant. Dann ging es wieder raus ans Deck und wir haben die Einfahrt in den Hafen von Bastia beobachtet.



    Hier sieht man mal meinen riesigen Rucksack, der leider während den 2 Wochen auch nicht wirklich leichter geworden ist.



    Beim anlegen gab es dann auch noch ein paar Problemchen, da es die letzte Nacht ziemlich geregnet hatte und so der kleine Gabelstapler immer weggerutscht ist. Aber mit Hilfe von mindestens 10 Hafenarbeitern konnten dann doch die ersten Autos an Land fahren. Als Fußgänger musste ich dann warten, bis alle Autos unten waren. Außer mir gab es noch eine Gruppe deutscher Pfadfinder, die auch ohne Auto auf der Fähre waren ;)


    Naja, so gegen 7 Uhr sind wir dann also in Bastia an der korsischen Ostküste an Land gegangen. Bastia ist die zweitgrößte Stadt Korsikas und wie alle Städte ziemlich touristisch. Hier legen auch mal Kreuzfahrtschiffe für ein paar Stunden an.
    Der Fährhafen liegt zum Glück direkt im Zentrum und wir haben uns gleich auf den Weg zum "Busbahnhof" gemacht. Ähmja, mittwochs ist leider nicht der von mir geplante Bus gefahren und ich hatte schon befürchtet, dass ich jetzt 4 Stunden in der Stadt totschlagen muss.
    Aber plötzlich kam dann doch ein Bus und mit noch einer weiteren Mitfahrerin ging es dann einmal quer über die Insel an die Westküste. (Die eine weitere Mitfahrerin sollte sich als das Maximum an Fahrgästen bei meinen folgenden Busfahrten herausstellen).
    Busfahren mit Hund ist auf Korsika überhaupt kein Problem. Coco durfte einfach kostenlos mitfahren und musste nicht mal einen Maulkorb anziehen.
    Nach nur 45 Minuten Fahrzeit waren wir dann schon um 9.15 Uhr in der kleinen Hafenstadt St. Florent an der nördlichen Westküste.
    Da es noch so früh war habe ich sogar kurz überlegt gleich am ersten Tag loszuwandern, aber irgendwie war ich von der ganzen Anreise doch noch etwas geschlaucht und so wurde ein Tag Pause geplant.
    Nachdem ich in St.Florent dann vergeblich ein öffentliches Klo oder einen Brunnen zum auffüllen meines Wasservorrats gesucht habe, gab es dann doch erstmal einen Eiskaffee in einem Strandcafé (mit Toilette!).


    Dann musste Coco zum ersten Mal vor einem kleinen Supermarkt warten, weil ich etwas kühles Wasser kaufen wollte.
    Und schließlich haben wir ein paar Stunden über die heiße Mittagszeit unter schattigen Bäumen direkt am Meer entspannt.


    Da es aber so schnell auch nicht kühler wurde, machten wir uns doch wieder auf den Weg und sind die letzten Kilometer entlang der Straße zu unserem ersten Campingplatz gelaufen.Dieser erste Campingplatz war fast einer der schönsten von diesem Urlaub. Wir haben eine sehr schöne abgelegene Ecke gefunden und ich habe erstmal das Zelt aufgebaut.


    Nachmittags ging es dann nochmal an den Strand und Coco durfte das erste Mal in ihrem Leben ins Meer! Aber schlafen im Sand war auch nicht schlecht...


    Blick auf St. Florent


    Nachdem ich dann am Zelt ein bisschen was zu Abend gekocht hatte, zog es mich nochmal ans Meer. Am Campingplatz habe ich mir dann mein erstes total überteuertes korsisches Bier gegönnt und dann habe ich mit Coco noch eine sehr schöne Nachtwanderung am Strand entlang gemacht. Ab hier lief Coco dann eigentlich die nächsten zwei Wochen auch immer ohne Leine und das war eine der schönsten Erfahrungen für mich. Wäre wirklich schön, wenn das immer so sein könnte :p


    Und mit diesem sehr stimmungsvollen, aber leider qualitativ nicht so tollen Bild verabschiede ich mich für heute erstmal :smile:

  • Lese hier auch mal mit, war vor einigen Jahren noch ohne Hund und Wanderambitionen mal auf Korsika, wunderschöne Insel. bin sehr gespannt auf deinen Bericht und die Bilder.

  • Sehr sehr interessant. ich freu mich schon riesig wie es weiter geht. Hat eure Reise euch denn noch enger zusammengeschweißt, so wie du es dir erhofft hast? (Das enttarnt mich wohl als stille Mitleserin |) )

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