Wir wurden wegen eines Kommentars zu Hunde-Wanderfotos kürzlich kritisiert.
Vier der geposteten Fotos sprangen mir ins Auge und ich wollte sofort einen Kommentar dazu schreiben, liess es dann aber bleiben weil die Ersteller des Beitrags vermutlich stolz auf ihre Touren waren und ich ihnen das nicht madig machen wollte mit einem belehrenden Kommentar. Erst als jemand die Bilder sicher gut gemeint, positiv kommentierte, konnte ich nicht mehr auf den Fingern sitzen. Der positive Kommentar und die Likes überdeckte die Problematik die in den Bildern steckte auf schon fast gefährliche Weise!
Sind wir die einzigen, die sahen wie schlecht der Hunde im steilen Gelände mit einer Schleppleine geführt wurde? Nicole und ich sind beide für möglichst viel Freilauf beim Wandern und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht, wir verurteilen aber niemanden der seinen Hund im Gelände nicht frei laufen lässt, vorausgesetzt er führt den Hund korrekt.
Auf vier der geposteten Fotos sieht man exemplarisch, wie man den Hund im Gelände nicht führen sollte, wie man seinen Hund nur unnötig stresst oder durch die lange Schleppleine gefährdet!
- Der Hund wird auf einem steilen Felsenweg von unten mit einer Schleppleine geführt. Die Fotografin ist schon oben und wartet auf den Hund, der so schnell wie möglich nach oben will, aber von der Schleppleine zurückgehalten wird. Ein Hund läuft solch steile Treppen viel ruckartiger und schneller als wir wenn er vorne ist und zieht daher immer wieder an der Leine. Wenn er Pech hat, verliert er dabei das Gleichgewicht und fällt weit runter. Wenn der Hund dann an dir vorbeifällt, wird es ganz schwierig ihn an der einschneidenden Schleppleine zu halten. Entweder steige ich vor dem Hund und führt ihn von vorne oder ich lasse ihn frei. Wo soll der Hund denn auch hin als zur Besitzerin die oben wartet? In dieser Situation hätte der Hund sicher mehr Spass gehabt und wäre ohne Leine sicherer unterwegs gewesen. Ich kann mich des Eindrucks nicht ganz erwehren, dass das Foto inszeniert wurde, dass die Fotografin extra schon alleine hochgestiegen ist um möglichst gute Fotos von Oben machen zu können. Dass dabei der Hund unnötig gefährdet wurde, war sicher keine Absicht, soll aber unserer Meinung nach nicht als gutes Beispiel für Spass mit dem Hund im Dogforum aufgeführt werden.
- Der Hund läuft an einer langen Schleppleine über einen querstehenden Baumstamm über einen Wasserlauf. Die Schleppleine ist auch hier konterproduktiv und gefährdet den Hund. Entweder laufe ich mit den Hund zusammen, er dicht bei mir über den Baumstamm oder ich lasse den Hund frei. Wenn der Hund auf die abgewandte Seite des Baumstamms runterfällt, kann das ganz böse ins Auge gehen mit der Schleppleine. An der langen Schleppleine geführt kann ich den Hund eh nicht halten wenn der vom Baumstamm fällt und die Schleppleine kann sich zudem verfangen und den Hund blockieren. Und wegrennen wird er ohne Leine hier auch nicht! Ich kann mich auch hier des Eindrucks nicht erwehren, dass das Foto inszeniert wurde, dass die Fotografin extra zurückgeblieben ist um ein möglichst gutes Fotos von der Seite machen zu können. Dass dabei der Hund unnötig gefährdet wurde, war auch hier sicher keine böse Absicht.
- Der Hund wird auf einem steilen, mit Ketten gesicherten Weg wieder von unten geführt, zieht an der Leine und will nach oben aufschliessen. Auch hier müsste der Hund von vorne geführt werden.
- Die Schleppleine ist am Halsband befestigt an einem Seeufer mit Steinen (wurde im Nachhinein auch noch von einem andern User kritisiert)
Die verwendete Schleppleine ist zudem schlecht ohne Handschuhe zu halten, ohne dass sie einem unter Zug einschneidet und aus den Händen gleitet und es ist schwierig die Leine schnell zu verlängern oder zu verkürzen um den Hund präzise zu führen. Ein Seilstück wär besser.
Für uns sahen die ersten drei Bilder nicht nach Spass für den Hund aus und ich bin mir sicher, dass diese Passagen für alle Beteiligten stressfreier ohne Leine gewesen wären. Auf andern Teilen der Wanderungen mag die Situation anders gewesen sein und eine Flexi-Leine war angebracht.
Wir unterstützen gerne jeden der Wanderungen mit seinem Hund im anspruchsvollen Gelände unternimmt, geben unsere Erfahrungen speziell zum Führen des Hundes am „kurzen Seil“ gerne weiter.
Die Kritik an unserem Posting erinnert mich an die Kritik zu einem Posting bezüglich GPS-Geräten. Wir vertrat damals als einzige die Ansicht, dass die Zeit der reinen GPS-Geräte vorbei ist und der Outdoor-Navigation via Smartphone die Zukunft gehört. Die gleichen User die uns damals heftig kritisierten, veröffentlichen jetzt gerne ihre Komoot-Daten der letzten Wanderungen. So schnell kann’s gehen und so wenig weitsichtig wird hier oft kritisiert!
Liebe Grüsse von Roger, Nicole und Zorro auf Sylt.