Lotti und das Körbchen

  • Mein Hund Lotti ist nun fast 4, und in vielen Dingen etwas verhaltensoriginell. Nun hat sie etwas "Neues". Und zwar habe ich ihr kürzlich erst beigebracht, auf Kommando in ihren Korb zu gehen, vor dem Essen, oder wenn sie sich aufregt. Dann darf sie eben nur raus, wenn ich es erlaube, auf das normale Auflösekommando. Jetzt hat es sich so eingeschliffen, dass sie abends immer in ihren Korb geht, und mich dann anstarrt, damit ich sie auflöse. Sie kann dann nicht einfach aufstehen, sondern liegt da und hat extrem Stress, klappt die Ohren weg und hechelt. Wohlgemerkt, ohne, dass ich sie dort hinein geschickt habe. Sie nutzt den Korb auch sonst völlig unproblematisch zum Schlafen, dieses Verhalten taucht nur abends nach der letzten Löserunde auf. Ich verstehe nicht, weshalb - Abendbrot hatte sie grundsätzlich vorher schon, also auf ihr Futter kann sie nicht warten - sie bekommt grundsätzlich 2mal am Tag Fressen.
    Ich verstehe leider nicht, was da nun schief gegangen ist beim Training. Irgendwie hat sie das ins-Körbchen-schicken nun so weiter entwickelt.....
    Achso, aussitzen kann man das ewig. Sie steht schlicht nicht auf.
    Vielleicht gibt es hier ja ein bißchen Input dazu, ich würde mich freuen - ich verstehe irgendwie nicht, was ich falsch gemacht habe.

  • Irgendwie hat sie das ins-Körbchen-schicken nun so weiter entwickelt.....
    Achso, aussitzen kann man das ewig. Sie steht schlicht nicht auf.

    Auch auf das Auflösekommando hin nicht?


    Wie das zustande kam, wirst du wahrscheinlich nicht mehr nachvollziehen können. Das sind ja manchmal komplett bizarre Gedankengänge (oder auch ganz ganz einfache, für die man als Mensch zu kompliziert denkt, ich jedenfalls). Aber keine Ahnung, vielleicht ist sie abends halt mal nach der letzten Runde ins Körbchen gegangen und du hast nett geschaut oder sie gekrault oder es gab kurz danach etwas Tolles oder es hat kurz danach toll gerochen der es ist etwas Interessantes ist passiert ... Oder sie ist einmal nach einer spannenden letzten Runde nicht zur Ruhe gekommen, wurde zum Abregen ins Körchen geschickt und hat daraus einen verbindlichen Ablauf gebastelt.


    Bei Elvis habe ich das im-Körbchen-sein anfangs auch belohnt, wenn ich ihn nicht aufgefordert hatte, dort hineinzugehen, sondern wenn er sich von selbst dort ausgeruht hat - weil er verstehen sollte, dass dort ein seeeehr guter Platz ist. Bei ihm würde sich das Ganze schnell geben, wenn er keine Futterbelohnung mehr bekommt, sondern eben nur das Auflösekommando.


    Falls aber schon Aufmerksamkeit für deinen Hund sehr belohnend ist, ist das nicht so einfach. Vielleicht, wenn du sie z. B. nicht ansiehst, wenn du das Auslösekommando gibst?


    Wahrscheinlich machst du das schon, aber ich würde erstmal ein paar Tage zusehen, dass sie keine Gelegenheit bekommt, diesen Automatismus in Gang zu setzen. Du weißt ja, wann es passiert, nach der letzten Löserunde. Lass sie sich bewusst woanders hinlegen, wenn sie darf z. B. zu dir aufs Sofa oder kraule sie kurz oder länger ... was eben dann gerade am besten für dich in deinen Abendablauf passt und sie daran hindert, sich ins Körbchen zu legen und nicht mehr aufstehen dürfen zu glauben.

  • Und zwar habe ich ihr kürzlich erst beigebracht, auf Kommando in ihren Korb zu gehen, vor dem Essen, oder wenn sie sich aufregt.

    Du schickst sie ins Körbchen, wenn irgendetwas los ist? Machst Du das nie einfach mal so, ohne dass etwas passiert?

    dieses Verhalten taucht nur abends nach der letzten Löserunde auf. Ich verstehe nicht, weshalb - Abendbrot hatte sie grundsätzlich vorher schon,

    Irgendwas ist da falsch verknüpft und ich würde erst mal das Körbchenkommando gar nicht mehr geben und wenn sie von allein in ihr Körbchen geht, würde ich das aussitzen. Ist doch egal, wenn sie abends in ihrer Ecke liegt.


    Was passiert denn, wenn Du aus dem Zimmer gehst, während sie in ihrem Korb liegt?


    . Lass sie sich bewusst woanders hinlegen, wenn sie darf z. B. zu dir aufs Sofa oder kraule sie kurz oder länger

    Die Idee ist gut

  • Danke für eure Antworten!

    Auch auf das Auflösekommando hin nicht?

    Doch. Aber das ist mein Problem: Ich will keinesfalls (!!), dass wir da jetzt jeden Abend so ein Spielchen draus machen. Erstens will ich, dass sie abends Ruhe hält und sich nicht unnötig hochpusht, und zweitens kenne ich meinen Hund: Wenn ich jetzt damit anfange, kommt das im Zweifelsfall dann an jeder Ecke. Also, was weiß ich, dass sie sich vor mich hin setzt und halt wartet, dass ich es auflöse. So was geht dann immer flott bei ihr.




    Wie das zustande kam, wirst du wahrscheinlich nicht mehr nachvollziehen können.


    Vermutlich nicht, das ist wahr. Auch wenn ich es schon gerne verstehen würde....






    Falls aber schon Aufmerksamkeit für deinen Hund sehr belohnend ist, ist das nicht so einfach. Vielleicht, wenn du sie z. B. nicht ansiehst, wenn du das Auslösekommando gibst?



    Genau, Aufmerksamkeit ist eben schon Belohnung genug. Wenn ich sie zum Auflösen nicht angucke, passier tatsächlich gar nichts. Sie zuckt dann mal mit einer Pfote, aber Bewegung kommt nicht rein. Das wiederum liegt aber an mir, weil ich sonst Kontakt einfordere, bevor Kommandos aufgelöst werden.





    Wahrscheinlich machst du das schon, aber ich würde erstmal ein paar Tage zusehen, dass sie keine Gelegenheit bekommt, diesen Automatismus in Gang zu setzen. Du weißt ja, wann es passiert, nach der letzten Löserunde. Lass sie sich bewusst woanders hinlegen, wenn sie darf z. B. zu dir aufs Sofa oder kraule sie kurz oder länger ... was eben dann gerade am besten für dich in deinen Abendablauf passt und sie daran hindert, sich ins Körbchen zu legen und nicht mehr aufstehen dürfen zu glauben.

    Genau, das versuche ich. Sie liegt zwar nicht auf dem Sofa, und zwangsbekuschelt zu werden ist tatsächlich eher eine Strafe, aber sie liegt schon gerne in der Nähe, und dazu habe ich sie jetzt bewusst eingeladen. Löst aber leider wenig Begeisterung aus, sie möchte gerne ins Körbchen und ist so auch wenig entspannt.... :muede:





    Du schickst sie ins Körbchen, wenn irgendetwas los ist? Machst Du das nie einfach mal so, ohne dass etwas passiert?

    Nein, tatsächlich nicht. Sie schläft da, also das steht eben rum. Aber mir ist es ziemlich egal, wo sie schläft, sie liegt auch eh gerne auf dem Boden. Sie läuft uns daheim nicht hinterher oder so, darum haben wir bis jetzt darauf verzichtet.


    Angefangen habe ich nur damit, weil sie vor einiger Zeit morgens angefangen hatte, zu kreiseln, bevor es Futter gibt und nachdem ich aufgestanden bin. Damit sich das nun nicht festsetzt, bin ich dazu übergegangen, sie in ihr Körbchen zu schicken, das hat sie auch sehr gut angenommen und wir sind die Dreherei an der Stelle los geworden.



    Irgendwas ist da falsch verknüpft und ich würde erst mal das Körbchenkommando gar nicht mehr geben und wenn sie von allein in ihr Körbchen geht, würde ich das aussitzen. Ist doch egal, wenn sie abends in ihrer Ecke liegt.

    Ja, das stimmt, ich soll sie einfach gar nicht mehr schicken. Eigentlich fände ich es auch nicht so besonders schlimm, wenn sie abends im Körbchen liegt. Aber sie hat dann solchen Stress, dass ich schon Stress bekommen - sie ist dann hochgradig angespannt, hechelt und hat ein irres Stress-Gesicht. Das finde ich irgendwie keinen Zustand....





    Was passiert denn, wenn Du aus dem Zimmer gehst, während sie in ihrem Korb liegt?

    Sie bleibt liegen. Sie bleibt auch liegen, wenn wir dann irgendwann ins Bett gehen. Das höchste der Gefühle ist dann mal ein leises Fiepen, weil wir dann ja im Nebenraum sind, und sie nicht mehr sehen können.....

  • Genau, das versuche ich. Sie liegt zwar nicht auf dem Sofa, und zwangsbekuschelt zu werden ist tatsächlich eher eine Strafe, aber sie liegt schon gerne in der Nähe, und dazu habe ich sie jetzt bewusst eingeladen. Löst aber leider wenig Begeisterung aus, sie möchte gerne ins Körbchen und ist so auch wenig entspannt....

    Dann würde ich das Körbchen vor der abendlichen Löserunde wegräumen (auf einen Schrank oder ins Bad stellen, vielleicht würde sogar hochkant stellen reichen), so dass es nach der Runde nicht da ist. Zu dem Zeitpunkt braucht ihr es ja auch nicht.


    Das, was du schreibst klingt auf jeden Fall nach einem sehr intelligenten, sehr schnell Verhaltensketten bildenden Hund.

  • Nein, tatsächlich nicht. Sie schläft da, also das steht eben rum. Aber mir ist es ziemlich egal, wo sie schläft, sie liegt auch eh gerne auf dem Boden. Sie läuft uns daheim nicht hinterher oder so, darum haben wir bis jetzt darauf verzichtet.


    Angefangen habe ich nur damit, weil sie vor einiger Zeit morgens angefangen hatte, zu kreiseln, bevor es Futter gibt und nachdem ich aufgestanden bin. Damit sich das nun nicht festsetzt, bin ich dazu übergegangen, sie in ihr Körbchen zu schicken, das hat sie auch sehr gut angenommen und wir sind die Dreherei an der Stelle los geworden.

    Ich denke, da ist die Fehlverknüpfung zu suchen. Sie verbindet das Körbchenkommando mit etwas Schönem, in diesem Fall mit dem Fressen.


    Ich finde so ein Deckenkommando schon sinnvoll, denn die Decke oder das Körbchen sollte der Ort sein, wo der Hund zur Ruhe kommt und nicht gestört werden sollte.


    Vielleicht baust Du es einfach mal ganz neu auf, mit einem neuen Kommando; statt Körbchen, Decke oder so etwas und den Korb ev an eine andere Stelle stellen

  • vielleicht einfach mal vor der letzten Runde das Körbchen wegstellen.
    So dass sie sich nicht direkt nach dem wieder kommen hinlegen kann.


    Gucken was passiert.
    Vielleicht reicht ne Woche um sie aus dem Ritual zu holen.
    Dann das Körbchen wieder stehen lassen


    Vielleicht ist der splin dann weg.

  • Honda hatte ähnlichen Streß mit ihrem Bett im Schlafzimmer. Eigentlich liebt sie es abends ins Schlafzimmer zu gehen und dann fest schlafen zu können, ohne ständig bei Allem die Ohren spitzen zu müssen. Sie schläft dort auch knüppeltief und wandert nie. Wegen irgendwas hatte sie von einem auf den anderen Tag richtig Streß dort, hat gehechelt, war unruhig und hat ständig ganz untypisch den Liegeplatz im ganzen Raum gewechselt. Zwischendurch kam sie immer mal zu mir und mußte hören daß alles Ok ist, dann lag sie wieder kurz in ihrem Bett. Keiner konnte richtig schlagen und sie hat uns ganz nervös gemacht. Nichts half. Also haben wir die Zähne zusammengebissen genervt im Bett ruhig gelegen und gewartet bis es wieder vorbei ist. Es hat bestimmt fast vier Wochen gedauert, dann war der Spuk vorbei.


    Was passiert wenn Du sie komplett ignorierst, zur Not sogar das Zimmer verläßt?

  • Dann würde ich das Körbchen vor der abendlichen Löserunde wegräumen (auf einen Schrank oder ins Bad stellen, vielleicht würde sogar hochkant stellen reichen), so dass es nach der Runde nicht da ist. Zu dem Zeitpunkt braucht ihr es ja auch nicht.


    ielleicht einfach mal vor der letzten Runde das Körbchen wegstellen.
    So dass sie sich nicht direkt nach dem wieder kommen hinlegen kann.


    Die Idee ist sehr gut, das habe ich gestern schon getan, sie war erst irritiert, aber hat sich dann gefügt und sich woanders hingelegt.


    Das, was du schreibst klingt auf jeden Fall nach einem sehr intelligenten, sehr schnell Verhaltensketten bildenden Hund.

    Ja, und das ist Fluch und Segen zugleich. Aber so eine nervige Fehlverknüpfung hat sie noch nie gehabt....



    Ich finde so ein Deckenkommando schon sinnvoll, denn die Decke oder das Körbchen sollte der Ort sein, wo der Hund zur Ruhe kommt und nicht gestört werden sollte.

    Ja, das sehe ich auch so. Das gilt allerdings bei uns eh auch ohne Kommando: Auf ihrem Platz hat sie ihre Ruhe, es sei denn, ich muss aus dem Haus, dann muss sie halt aufstehen. Aber ehrlich gesagt hat sie auch ansonsten im Rest der Wohnung ihre Ruhe, wir arbeiten von daheim und sind auch sonst viel unterwegs, sodass wir gar nicht den Bedarf haben, drinnen viel mit ihr zu machen. Zumal sie keine Schmuserin ist und eigentlich meistens irgendwo liegt und schläft. Unser Standard-Satz ist "Wo ist eigentlich der Hund?", der trifft es ganz gut.


    Vielleicht baust Du es einfach mal ganz neu auf, mit einem neuen Kommando; statt Körbchen, Decke oder so etwas und den Korb ev an eine andere Stelle stellen

    Ja, das sollte ich tun, auf jeden Fall. Am Besten baue ich das dann ohne Futter auf.... :ugly:



    Was macht sie denn wenn du ihr nicht das Auflösekommando gibst sondern sie aus dem Körbchen zu dir rufst?

    Zucken, denken, zucken, fragen, aufstehen, kurz bei mir vorbei schauen, und dann legt sie sich wieder hin. Also im Prinzip dasselbe wie beim Auflösen, nur langsamer....



    Also haben wir die Zähne zusammengebissen genervt im Bett ruhig gelegen und gewartet bis es wieder vorbei ist. Es hat bestimmt fast vier Wochen gedauert, dann war der Spuk vorbei.

    Du machst mir ja Mut.... Ich finde aussitzen einfach so schwierig, weil mir der Hund mit dem Stress wirklich Leid tut, und ich es ihr theoretisch ja so einfach machen könnte, indem ich sie da raus rufe. Aber wie gesagt, ich bin mir sicher, mir damit dann die nächste Nervigkeit ranzuzüchten...



    Was passiert wenn Du sie komplett ignorierst, zur Not sogar das Zimmer verläßt?

    Sie starrt einfach weiter. Wenn ich ins Schlafzimmer gehe (wir haben nur 2 Zimmer), dann fiept sie irgendwann leise, aber ausgesprochen penetrant. Und wenn ich dann wieder rein komme, starrt sie halt weiter....

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