Erziehung - ein Blick zurück! Die Pro und Contras

  • Meine Hunde haben keinen großen Altersunterschied, so dass ich in einem recht kurzen Zeitraum, zwei mal Welpen- und Junghunddrama mitgemacht habe.


    Der Große ist mir ganz gut gelungen. Trotzdem waren da natürlich ein paar kleine Dinge, die ich verbockt habe und beim kleinen dann besser machen wollte.


    Haha. Der kleine kam und es hat NICHTS von dem funktioniert, was ich beim großen ganz problemlos und effektiv gemacht habe. Gibt halt keine Schablone.


    Von daher, würde ich gar nicht sagen: beim nächsten Hund mache ich xy besser. Der nächste Hund wird genau so wenig in die Formen der anderen beiden passen. Allerdings erweitert man natürlich durch so etwas sein Repertoire und kann sich vielleicht leichter umstellen, wenn man merkt, dass etwas nicht funktioniert.

  • Ich habe meine "Grundmethode" zur Alltagserziehung welche bei allen Hunden (außer bei Benny bei dem ich sie ja nicht angewendet hatte) sehr gut funktioniert hat und diese wird dann entsprechend auf den jeweiligen Hundecharakter angepasst, denn jeder Hund ist ein Individuum.

  • Der Clicker ist hier ein absolutes Pro, weil ich ihm damit so viele Dinge zielgenau "erklären" kann, die er ohne Click für die richtige Tendenz gar nicht, oder viel langsamer, lernen würde.


    Contra für das wäre wilde Salvengeklickere, ohne erkennbare Belohnung, das in der ersten Schnupperstunde in einem Verein ( der's dann auch nicht wurde) bei der Verkehrsteilübung stattgefunden hat. Ein Wahnsinnsgeräuschpegel und eine Hektik... Ich war danach völlig egal platt und der Hund fands grauenhaft.

  • Beim nächsten Hund würde ich wieder von Anfang an ein zweites Abbruchsignal aufbauen wollen. Eines um den Hund zu sagen, daß sein Verhalten jetzt gerade nicht erwünscht aber nicht generell verboten ist ( wie zum Beispiel wenn der Hund h e u t e aus irgendeinen Grund nicht ins Wasser soll ) und ein Zweites um ihn zu sagen, daß etwas generell nicht erwünscht ist. ( wie zum Beispiel wenn er sich Essen vom Tisch nehmen möchte. )


    LG


    Franziska mit Till

  • Ich habe bei Frodo schon vieles anders gemacht, als bei Finya anfangs, was ich beim nächsten Hund aber machen möchte, ist noch weniger auf andere Meinungen hören. Auf irgendwelche Hundewiesentipps hab ich bei Frodo sowieso nicht mehr gehört, aber beim nächsten Hund würde ich auch auf die Tipps aus Vereinen und Hundeschulen verzichten, wenn es nicht gerade zu einem bestimmten Problem gehört, wegen dem ich dort bin.
    Und ich würde in den ersten Monaten absolut keinen Fremdhundkontakt mehr zulassen. Es bringt einfach nur Probleme und für mich sehe ich darin einfach keinen einzigen Vorteil.

  • Was wir beim nächsten Hund anders machen werden? Ganz klar, nicht noch einmal warten, bis kein Hund mehr da ist, bevor der Nachwuchs einzieht. Uns fehlt jetzt hier ein Hund wie Chucky, an dem sich Fili orientieren kann. Bevor wir Fili bekamen war uns das gar nicht so bewusst, weil unsere Hunde vorher immer mit Hunden großgeworden sind und zusammengelebt haben, größtenteils in Gruppen.

  • Ich würde in keine Hundeschule mehr gehen. Hundekontakt hätte ein junger Hund bei uns daheim genug, auch unterwegs im Park. Da kenn ich die Hunde, die unterwegs sind, und weiß, wie sie reagieren, das sind erwachsene Hunde, von denen ein Junghund auch was lernen kann, kein bloßes Getobe wie es dies in den Welpenstunden mit Biene bei uns war. Gelernt hat sie, daß sie sich selbst gegen andere Hunde wehren muß, die zu stürmisch sind, und damit viel Vertrauen verloren in mich damals. Sie kann mit andren Hunden umgehen, gut sogar, findet sie aber heute noch mehr oder weniger überflüssig, bis auf wenige Ausnahmen. Deutlich zu sehen beim Gruppengassi - sie schnuppert und dackelt vor sich hin, die andren interessieren einfach nicht.


    Mir wäre der Rückruf am wichtigsten im Training, dazu eine anständige Leinenführigkeit. Biene hat die nicht, weil sie von Anfang an nicht von meinen Füßen wich, und bei uns frei laufen konnte. Daher haben wir das wenig geübt, und heute funktioniert´s immer erst nach nem Anschiß *gg Braucht kein Mensch. Bossi hat dasselbe Problem wie RafiLe es schildert: zu sehr nach außen orientiert, auf spielenspielenspielen mit andren Hunden, fremde Menschen sind toll, etc - aus genau demselben Grund: Hund muß ja "sozialisiert" werden (nur, daß es hier schon der Vorbesitzer versaut hat *gg). Alles Käse. Seine Leinenführigkeit ist deswegen auch schwierig, weil er ja immer überall interessante Leute/Hunde entdeckt und dann unbedingt hin muß. Es hat viiiel Arbeit gekostet, seinen Fokus so auf mich zu lenken, daß er inzwischen auf mich guckt beim Gassi, und net ich dauernd nach ihm gucken muß, ob er auch mitkommt.


    Generell wäre ich mit nem neuen Hund vorsichtiger mit Fremdhundkontakt und würde ihn mehr auf uns fokussieren wollen. In ner Hundegruppe isses ja auch net anders - da wird die Mutter auch net zum Welpen sagen: "Guck mal, da ist ein Hund, geh mal hallo sagen" oder so *gg sondern der hat schön bei der Mama zu bleiben. Würde also erstmal eher außerhalb Gassi gehen. Dann gezielt zum Kennenlernen mir bekannter Hunde hier in den Park, wo man sich dann die Ansprechpartner raussuchen kann (Ausweichen jederzeit möglich). Ein-zwei Begegnungen, dann wieder heim. Aber kein "da ist Fremdhund - und weg ist der Welpe" mehr....


    Der zweite Punkt wäre dann Alltagstauglichkeit - was Bossi hier überhaupt nicht hat, ist nämlich, daß er in der Stadt laufen kann. Alles viel zu aufregend, überall schnuppern, Hunde, die man "begrüßen" möchte oder anpöbelt, je nach Laune und Situation, da ist einfach doch der Fokus zu weit nach "außen", als daß er sich auf mich konzentrieren und einfach gelassen da durchmarschieren würde. Ist jetzt bei uns keine Notwendigkeit, bleibt der Hund halt daheim beim Einkaufsbummel - aber wenn man den Hund halt mal mitnehmen möchte, dann ist es immer ein Punkt, an den man denken muß, denn unentspannt ist es dann nicht nur für den Hund...


    Achja - Leinenführigkeit mit 3 Hunden an einer Koppel... *hust.... Drei Hunde zusammen geht bei mir nur, wenn ich den Bauchgurt nehme und jeden einzeln anleine. :-) Zwei zusammen geht, einer rechts, einer links an derselben Leine, die laufen anständig. Aber dann hab ich keine Hand mehr für Fusselchen *gg


    Betteln bei Tisch würd ich gar net erst entstehen lassen. Das hab ich selbst provoziert, weil ichs anfangs lustig fand - inzwischen nervt´s mich gnadenlos.... Von sich aus hätten es beide gar nicht erst angefangen. Aber dann fiel mal hier was ab, da was ab.... Naja - Dummheit halt *gg


    Und Maulkorbgewöhnung wär mir wichtig bei nem weiteren Hund. Einfach, damit´s bekannt ist, wenn mans mal braucht (Tierarzt, Öffentliche etc.)


    Das wars dann aber auch schon wieder eigentlich sind meine Wuffels alle drei toll so, wie sie sind. :-) Aber wenn man sucht, findet man ja immer was *gg

  • Ich würde es wieder genauso machen wie bei Gigi :ops: Mir wirklich genau überlegen, was für den Hund und unseren Alltag am wichtigsten ist und womit der Hund oder die Menschen mackentechnisch gut leben könnten und womit nicht (zum Beispiel Dauerstress in regelmäßig zu bewältigenden Situationen). Klar, so ein erwachsener Hund bringt auch immer einiges mit und beim zweiten Hund wusste ich jetzt schon eher, was wirklich wichtig ist im Alltag und konnte ihn viel besser einschätzen als Winky damals, aber das hat sich für uns bewährt.


    Auf der Liste dessen, womit ich hätte leben können, stand zum Beispiel:


    - Leinenpöbeln
    - Unverträglichkeit mit Fremdhunden
    - nur mäßig leinenführig
    - ...


    Wichtig war uns:


    - stressfreies Zusammenleben mit der Ersthündin
    - entspanntes Autofahren
    - Alleinbleiben
    - ...



    Fremdhundekontakt ist mir zum Beispiel nicht so wichtig und solange die Hunde an der Leine ruhig sind und mit befreundeten/bekannten Hunden nach einem ruhigen Kennenlernen problemlos auskommen, ist das für mich okay.


    Mich hat das irgendwie total entstresst :ka: Und ich hab von Anfang an im Kopf gehabt "Mitläuferhund"/ "keinen großen Kopf machen" und das hat für ihn und mich funktioniert und er ist rundum wunderbar geworden.



    Bei Winky wollte ich viel zu viel auf einmal. Hab es uns anfangs unnötig schwer gemacht durch viel Perfektionismus und spannenderweise ist sie letztendlich der (minimal...) weniger zuverlässige Hund geworden. Ich habe sie anfangs viel zu oft in Situationen allein gelassen, die sie überfordert haben, wollte aber trotzdem, dass sie sich "brav" verhält und habe sie mit ihren eigenen Problemen und Bedürfnissen gar nicht richtig gesehen.



    Ja, also die Unterscheidung zwischen: diese Sachen müssen für einen stressfreien Alltag funktionieren und diese Sachen wären Bonus- hat mir sehr geholfen und würde ich wieder so machen.



    Und was ich generell parallel beibehalten würde: dem Hund nicht nebenbei zu viel Mist beibringen. Hunde nicht hochdrehen, sondern ruhig managen, hat sich hier auch bewährt.


    Ja, sind beide fein und lieb :herzen1:

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