Zweithund?!

  • Hallo liebes Forum,


    seit nun fast 6 Jahren begleitet mit meine Aussi-Hündin durchs Leben. Ich bin super glücklich mit ihr und sie ist mein absoluter Traum- und Seelenhund. Ich hatte bisher immer nur einen Hund, träume aber schon lange von einem Zweithund. Momentan ist meine Lebenssituation noch zu instabil, sodass ich frühstens in 1,5 Jahren diesen Traum realisieren werde. Aber schon jetzt kommen mir Gedanken, ob ein Zweithund wirklich machbar ist.
    Hier kommen nämlich die (rassetypischen) Eigenschaften meiner Hündin ins Spiel: Sie neigt zu starker Ressourcenverteidigung gegenüber anderen Hunden und ist (aufgrund einiger negativer Erfahrungen im Junghundealter) sehr unsicher mit anderen Hunden und neigt eher dazu nach vorne zu gehen.
    Grundsätzlich denke ich, dass ihr ein anderer Hund gut tun würde, da sie prinzipiell nichts gegen andere Hunde hat. Ihre Aggression gegen andere Hund entsteht aus ihrer Unsicherheit heraus. Sie bekommt leider daher auch viel zu wenige Hunde-Kontakte. Sie hat zwar noch nie einen Hund verletzt, aber nachdem sie in vielen Fremd-Hunde-Situationen (auch aus dem Spiel heraus) andere Hunde angegangen ist, habe ich die Hunde-Kontakte mittlerweile auf sehr wenige reduziert- zum einen um andere Hunde und sie selbst zu schützen und zum anderen auch, um zu verhindern, dass sie ständig negative Erfahrungen sammelt mit anderen Hunden. Das tut mir leid für sie, denn sie spielt eigentlich sehr gerne mit anderen Hunden.


    Hunde, die sie schon lange kennt, beziehungsweise Hunde aus der Familie, akzeptiert sie auch in fremden Wohnräumen (solange sie nicht belästigt wird) und spielt unglaublich gerne mit diesen. Auch beengte Situationen in Wohnräumen stellen mittlerweile keine großen Probleme mehr dar (die Hunde sehen sich nur einige Male im Jahr). Draußen ist eh kein Problem- da spielen die Hunde miteinander oder gehen ihre eigenen Wege, schnuppern gemeinsam an einem Grashalm, also alles ganz stressfrei.


    Die Ressourcenverteidigung spielt allerdings auch hier eine große Rolle: Fressen, Spielzeug und Schlafplätze werden vehement verteidigt (auch in fremden Räumen). Bei Familientreffen, wenn mehrere Hunde anwesend sind, lassen wir einfach kein Spielzeug rumliegen, meine Hündin bekommt keinen festen Schlafplatz zugewiesen (den sie dann verteidigen würde) und beim Leckerli verteilen wird eben ein bisschen aufgepasst. So lässt sich das auch problemlos managen.
    Im eigenen Heim sieht das allerdings anders aus: Hier gehört ja alles meiner kleinen "Prinzessin", auch der Garten wird teilweise verteidigt. Im Falle eines Zweithundes könnte ich ihr ja auch (zumindest nicht dauerhaft) den Schlafplatz wegnehmen. Ihre Aggressionen beim Gassi-Gehen gegen andere Hunde würde ich eher als "harmlos" bezeichnen, sie möchte ihre Grenzen zeigen, agiert aber nicht in verletzungsabsicht. Im Hinblick auf die Ressourcenverteidigung bin ich mir da ehrlich gesagt nicht so sicher, denn so weit habe ich es noch nicht kommen lassen. Ich könnte mir aber sogar vorstellen, dass sie hier wirklich Ernst machen würde.


    Der Zweithund sollte ein Welpe sein, ich denke dieser würde auch schneller die Grenzen meiner Hündin akzeptieren (zumindest solange er noch jung ist). Ich habe auch überlegt, ob es nochmal ein Aussie wird (man sagt ja Aussies gerne Rassismus nach - vielleicht würde meine Hündin einen Zweithund besser akzeptieren, wenn dieser "die gleiche Sprache" spricht).


    Habt ihr Erfahrungen zum Thema Hund mit Ressourcenverteidigung und Zweithund? Geht das? Wie managed man hier am besten? Kann man den Ersthund auf die neue Situation schon vorbereiten bevor der Zweithund einzieht? Oder sollte man in so einer Situation eher Abstand nehmen von der Idee "Zweithund"?


    Ich würde mich über Meinungen und Tipps sehr freuen :-)


    Liebe Grüße

    • Neu

    Hi


    hast du hier Zweithund?!* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich persönlich würde mir in deiner Situation keinen Zweithund holen, mir wäre das zu unsicher, ob das auf Dauer gut geht, egal wie viel man da managed. Mir wäre die Gefahr einer Eskalation zu groß und dass ich mich von einem der beiden Hunde trennen müsste, weil das Zusammenleben nicht funktioniert und zu gefährlich ist.

    • Hier kommen nämlich die (rassetypischen) Eigenschaften meiner Hündin ins Spiel: Sie neigt zu starker Ressourcenverteidigung gegenüber anderen Hunden und ist (aufgrund einiger negativer Erfahrungen im Junghundealter) sehr unsicher mit anderen Hunden und neigt eher dazu nach vorne zu gehen.

      Kein schönes Vorbild für einen heranwachsenden Welpen.

      Grundsätzlich denke ich, dass ihr ein anderer Hund gut tun würde

      Woran machst Du das jetzt fest?
      Für mich liest es sich eher, dass Dein Hund lieber Einzelprinzessin sein möchte und andere Hunde vorübergehend duldet und sie dann gerne schnell verabschiedet.

      Im eigenen Heim sieht das allerdings anders aus: Hier gehört ja alles meiner kleinen "Prinzessin", auch der Garten wird teilweise verteidigt.

      Genau das lässt mich doch stark zweifeln, dass Deine Hündin wirklich teilen möchte.
      Natürlich kann man mit Erziehung dagegen wirken; aber muss man seinem Hund einen Zweithund aufs Auge drücken?
      Du würdest nicht glücklich werden und der Zweithund auch nicht.

      Ihre Aggressionen beim Gassi-Gehen gegen andere Hunde würde ich eher als "harmlos" bezeichnen, sie möchte ihre Grenzen zeigen, agiert aber nicht in verletzungsabsicht. Im Hinblick auf die Ressourcenverteidigung bin ich mir da ehrlich gesagt nicht so sicher, denn so weit habe ich es noch nicht kommen lassen.

      Du bist Dir selbst nicht sicher! Ausbaden müsste das der Zweithund. Was, wenn es schief läuft und Du den liebgewordenen Zweithund abgeben müsstest?
      Ein Leben mit ständig auf der Hut sein, wäre für alle 3 Beteiligten eine nicht sehr prickelnde Vorstellung.

      Der Zweithund sollte ein Welpe sein, ich denke dieser würde auch schneller die Grenzen meiner Hündin akzeptieren (zumindest solange er noch jung ist).

      Auch nicht schön, wenn ein Welpe immer gedeckelt wird. Irgendwann reicht es und sie macht es ihrem Vorbild - dem Ersthund gleich - , und geht nach vorne. Was dann?


      Ich würde eher von einem Zweithund abraten. Dein Wunsch ist nicht wirklich der Wunsch Deiner "Prinzessin" und Du selbst wärest auch nicht glücklich, wenn Du sie ständig einschränken und "belehren" müsstest.

    • Danke schonmal für die Einschätzungen :)


      Dass ihr ein Zweithund gut tun würde, nehme ich an, weil sie sich immer sehr freut, wenn wir beispielsweise zu meinen Eltern mit ihrem Hund gehen. Sie sucht dann sehr viel Kontakt zu dem anderen Hund, geht immer wieder hin und fordert zum Spielen auf. Schon, wenn sie aus dem Auto aussteigt und merkt, wo wir sind, freut sie sich sehr und kann es kaum abwarten, den anderen Hund zu sehen. Auch bei dem Hund meines Bruders ist es das gleiche. Begegnen wir ihm beispielsweise auf der Straße, freut sie sich unglaublich über diesen und ist kaum mehr zum weiterlaufen zu bewegen. In der Wohnung selbst sucht sie auch den Kontakt zu den anderen Hunden, kann sich aber auch gut entspannen und schlafen. Da sich die Hunde wirklich nicht oft sehen, aber die SItuation in der Wohnung mittlerweile dennoch so problemlos verläuft, hatte ich angenommen, dass es noch einfacher sein könnte, wenn sich ein Hund dauerhaft im gleichen Haushalt aufhält.
      Auch wenn wir draußen fremde Hunde sehen, ist sie sehr interessiert und möchte gerne hin (lasse ich nur meist nicht zu, weil ich eben weiß, dass sie aufgrund ihrer Unsicherheit dann die anderen Hunde deckeln könnte). Ich denke also, dass die grundsätzlich die Gesellschaft anderer Hunde nicht nur duldet, sondern diese auch mag (zumindest bei bekannten Hunden).


      Aber natürlich möchte ich weder meiner Hündin noch dem eventuellen Zweithund schaden, daher bin ich über jede Einschätzung dankbar :)

    • Dass ihr ein Zweithund gut tun würde, nehme ich an, weil sie sich immer sehr freut, wenn wir beispielsweise zu meinen Eltern mit ihrem Hund gehen.

      Das heißt aber nicht, dass das bei einem Hund, der ihr da dauerhaft vor die Nase gesetzt wird, genau so ist.


      Es reicht m.E. vollkommen aus, wenn ein Hund ein paar wenige gute Hundefreunde hat zu denen er regelmäßig Kontakt hat.

    • Ich würde das lassen.
      Habe/hatte selber immer zwei Aussies, aber der Zweithund kam dazu, als unsere Ersthündin erst 2 Jahre alt war-und der Zweithund war kein Welpe.


      Das ging dann gut, wenn auch nicht konfliktfrei.


      Eine 6-jährige Prinzessin (war meine erste auch!) hat sehr gefestigte Ansichten über ihr Leben, ihre Ressourcen etc- das ist mit einem Kurzbesuch bei bekannten Hunden nicht zu vergleichen.


      Zu schade, wenn das dann nicht klappt- für alle Beteiligten.


      Ich mag die Rasse sehr, aber sie ist bzw. kann schwierig sein im Umgang mit anderen Hunden, besonders, wenn die dann im eigenen Heim Platz, Aufmerksamkeit und sonstige Ressourcen fordern.
      Kann, nicht muß- ich würds nicht drauf ankommen lassen.

    • @pardalisa hat auch zwei Aussies, den zweiten hat sie auch spät geholt, als ihr älterer 8 oder 9 (?) war, vielleicht mag sie ja beratend zur Seite stehen.


      Ich selbst halte nichts davon einen weiteren Hund zu einem bereits recht arbeitsintensiven Hund dazu zu holen, dann würde Hundehaltung für mich nicht mehr so entspannend sein. Aber das muss ja jeder selbst für sich einschätzen.

    • Ich wurde gerufen? ;)


      Ja, wie @Czarek schon sagt, ich habe zwei Aussies (beides Rüden), mit einem relativ großen Altersabstand von neun Jahren. Bei uns klappt das gut, aber dazu muss man auch sagen, dass mein Ersthund ein absolut tiefenentspanntes, friedfertiges und nicht direkt typisches Aussie-Exemplar ist und der Zweithund zwar deutlich kompromissloser und mehr "erst draufhauen, dann Fragen stellen" ist, allerdings ausschließlich mit völlig fremden Hunden und mit bekannten Hunden ziemlich sozial und "weich" im Umgang. Wäre der erste nicht so gewesen, hätte es hier deshalb auch keinen zweiten Hund gegeben.


      Ich schließe mich deshalb den Vorschreibern an – ein Zweithund zu einem möglicherweise unsicheren Hund mit Ressourcen-Problemen ist eine riesige Aufgabe. Du müsstest dein Zusammenleben mit den Hunden bis ins kleinste Detail durchstrukturieren, ständig aufpassen und bei der kleinsten Unaufmerksamkeit deinerseits könnte es ganz schön übel krachen. Ich würde mir und den Hunden so einen täglichen Druck nicht zumuten wollen.


      Und nimm's mir nicht übel, aber das hier:

      Dass ihr ein Zweithund gut tun würde, nehme ich an, weil sie sich immer sehr freut, wenn wir beispielsweise zu meinen Eltern mit ihrem Hund gehen. Sie sucht dann sehr viel Kontakt zu dem anderen Hund, geht immer wieder hin und fordert zum Spielen auf.

      ... klingt für mich wie 1a-Kontroll-/Abwehrverhalten, das ich bei ganz vielen Aussies beobachte. Der Hund will eigentlich keinen Kontakt, weiß aber auch nicht, wie er sich dem so richtig entziehen soll, also verfällt er in eine "Spiel"aufforderung. Für den Mensch sieht das nach Freude aus, der Hund ist dabei einfach nur gestresst und sucht ein Ventil. Irgendwann kippt die Situation dann und der Hund versucht, sich die anderen Hunde per Schnappen, etc. vom Hals zu halten. (Dazu würde auch passen, dass du schreibst, dass sie aus dem "Spiel" heraus andere Hunde angegangen ist.)


      Muss bei deiner Hündin nicht so sein, ich hab' sie ja nicht 'live' gesehen, klingt für mich aber verdächtig danach. Sollte das zutreffen, glaube ich nicht, dass deiner Hündin ein Zweithund wirklich guttun würde.

    • Erstmal danke für die (kritischen) Meinungen, das hilft, die Situation gut zu durchdenken :)


      @israel War dein Ersthund zu dem Zeitpunkt verträglich mit anderen Hunden oder gab es auch die einen oder anderen Problemchen? Und wenn ja, wie hast du das dann gemanaged am Anfang?


      @Czarek Mein erster Hund ist eigentlich alles andere als arbeitsintensiv. Sie hört (für meine Bedürfnisse) einwandfrei, liebt Menschen, lernt schnell und arbeitet gerne, verträgt aber auch ruhige Phasen sehr gut (wenn ich mal weniger Zeit habe/krank bin), ich kann sie überall mitnehmen und sie verhält sich dabei sehr unauffällig, sie kann aber auch stressfrei alleine bleiben. Also alles in allem fordert sie mich nicht besonders, Kapazitäten für neue Herausforderungen wären also schon da ;) Zudem könnte sich der neue Hund auch viele positive Dinge abschauen (aber natürlich auch die weniger schönen..).


      @pardalisa: Danke für deine Beschreibung. Meine Hündin verhält sich ähnlich wie dein Zweithund: mit bekannten Hunden verhält sie sich anders als mit fremden Hunden. Gerade daher denke ich, dass sie mit einem neuen Familienmitglied anders umgehen würde als bei Fremdhundebegegnungen. Sie sieht die anderen Hunde der Familie wirklich selten und das Zusammenleben (auch über mehrere Tage) klappt so gut, dass ich mir denken könnte, wenn ein anderer Hund wirklich fest zur Familie gehört, könnte es schon gut klappen. Aber 100% sicher kann man sich da natürlich nie sein.
      Zum Stress: Ich kann meinen Hund eigentlich sehr gut lesen - und ja, als der Hund meiner Eltern neu in der Familie war, hatte sie definitiv Stress, weil sie erst lernen musste, diesen einzuschätzen. Aber mittlerweile sehe ich keinen gestressten Hund mehr, ihre Körpersprache ist entpannt. Sie hat auch immer die Möglichkeit, in den Garten oder ein anderes Zimmer auszuweichen, aber meistens liegen die Hunde irgendwo in der Nähe und dösen vor sich hin. Die Spielaufforderungen sind daher schon "echt" und nicht aus Stress heraus. Die anderen Hunde kommen auch nie direkt auf sie zu in der Wohnung, das haben sie gut gelernt, sodass sie sich auch nicht bedrängt fühlen muss von diesen.
      Das Spiel mit den Familienhunden kippt auch nicht - die Beschriebung war auf Fremdhunde bezogen: Und hier hat sie defninitiv oft Stress. Hängt auch sehr vom anderen Hund ab (Köpersprache, Größe), aber auch wenn sie einen Hund erstmal gut findet und erstmal entspannt ist, kann das Spiel kippen, wenn sie sich zu sehr bedrängt fühlt. Deswegen versuche ich Fremdhundekontakte auch zu unterbinden. Sie hat noch nie einen anderen Hund verletzt, aber sie zeigt sehr deutlich, wenn es ihr zu viel wird.


      Vielleicht sind ja auch noch andere Hundebesitzer mal das Wagnis "Zweithund zu nicht völlig verträglichem Ersthund" eingegangen. Erfahrungsberichte würden mich sehr interessieren.

    • Wir haben zu einer bezüglich fremden Hündinnen nicht besonders verträglichen Terriermixhündin (kastriert und auch schon älter) einen jungen Terriermixrüden (als Welpen) dazugenomemn. Das ging problemlos.
      Dann haben wir auch mal zu einem sehr dominanten Terrierrüden (da ca. 3Jahre alt) , einen jungen nicht dominante Welpen dazu geholt. Das ging auch gut, allerdings mussten die beiden getrennt gefüttert werden und es durften keine Kauknochen rumliegen o.ä., die beide beanspruchten, das gab es dann schon mal Beißereien. Es wurde sich danach aber wieder vertragen.
      2 Hündinnen ist generell die ungünstigste Konstellation.

      • Neu

      schau mal hier: Zweithund?!* .


      Jetzt mitmachen!

      Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!