Aus eigener Erfahrung kann ich dir rückmelden, dass ein alter Hund auf alle Fälle dement werden kann und sie sich mitunter extrem schwer tun, auf Veränderungen einzulassen.
Wir haben einen 16,5 Jahre alten Golden Retriever mit dem wir das letzte Mal im Urlaub im Jahr 2013 waren. Erholsam war dieser Urlaub in einer Ferienwohnung in den Bergen in keinster Weise. Im Gegenteil. Wir mussten feststellen, dass sich Filou in fremden Wohnungen überhaupt nicht mehr entspannen kann. (Das Jahr zuvor genoss er den Urlaub noch sehr) Das Ferienhaus war rel. groß und bereits in der ersten Nacht ging die Unruhe los. Er konnte überhaupt nicht schlafen und robbte irgendwann unter das große Bett, wo er nicht mehr alleine rauskam. Also musste mein Mann mitten in der Nacht ein schweres Holzbett hochstämmen und ich darunter kriechen und ihn aus seiner Lage befreien. Die restlichen Tage des Urlaubes verbrachten wir dann mit ihm im Wohnzimmer auf dem Schlafsofa, sodass wir den Wohnraum dort für uns alle radikal begrenzten. Unruhig war er dennoch und wollte ständig raus.
Nicht mal wenn wir zu meinen Eltern zu Besuch fahren (wo er früher mit mir lebte), kommt er dort zur Ruhe. Und dieses Festhalten an Ritualen und keinerlei Veränderungen ertragen wurde immer noch ausgeprägter mit zunehmendem Alter. Ihn woanders betreuen zu lassen, wäre undenkbar. Nicht mal ein Besuch bei Bekannten mit ihm ist mehr drin, weil er sich in anderen Wohnungen nicht wohl fühlt und sichtlich gestresst ist. Schon sehr einschränkend alles, aber ein Mensch mit 110 Jahren würde wohl ähnlich "ticken".
Von daher finde ich es nicht allzu verwunderlich, dass dein Pflegehund sich so zeigt. Für ihn ist das sicher einfach alles "zu viel". Vermutlich wäre eine Betreuung bei ihm zu Hause am besten. So machen wir es bei unserem Hund auch. Allerdings ist das nur noch durch meine Mutter möglich, da er sie kennt und diese wiederum ihn und auf seine Rituale Rücksicht nimmt.
Gegen die Demenz bekommt Filou Vitophyllin (entspricht dem Karsivan). Das macht die Demenz natürlich nicht rückgängig, aber es verhindert nun immerhin seit einem Jahr, dass Filou das Vestibularsyndrom hat (durchblutungsfördernd im Gehirn).
Alles Gute für deinen Pflegehund! Wie schön, dass du dir solche Gedanken um ihn machst. Hoffentlich tut das seine Besitzerin auch... .
Grüße vom Lausbubenfraule