Ängstlicher kleiner Labrador

  • @RafiLe1985 das kann auch an einem blöden Erlebnis liegen. Mein älteste ist schussfest und hatte auch mit Sylvester kein Problem, bis zu dem Tag als wir aus dem Haus gehen wollten und in dem Moment ein Böller in unsere Richtung flog und hoch ging. Und seitdem hat sie Sylvester Angst vor Böllern. Pauschale Aussagen wie nicht trösten sind wenig hilfreich, denn jeder Hund ist anders. Es gibt auch Hunde, die sich souverän getröstet besser fühlen. Das ist ganz individuell zu betrachten und nicht zu pauschalisieren. Ich glaube kaum, dass alle User, die im Sylvester Thread geschrieben haben keine souveränen Hundehalter sind.

  • Hier geht es nicht darum, ob ein Labbi schussfest ist, sondern wie er wieder angstfrei spazieren gehen kann.


    Ich würde auch den Vorschlag von @Ninma probieren. Sprich mit dem Auto fahren und mich dem 'Gefahtengebiet" von hinten nähern.
    Hat er denn auch Angst, wenn du in unbekannten Gebieten spazieren gehst?

  • Auf dem Arm dort spazieren tragen,wo er besonders ängstlich ist und dort auch ruhig mal stehen bleiben.Auf deinem Arm wird er doch nicht gleich in Panik verfallen :smile:
    Beruhigend mit ihm reden,streicheln und loben.
    Vielleicht gibt sich das mit der Zeit von ganz alleine.
    Calvin schreckt vor keinem Schuß der Welt auf,hoffe es bleibt so,
    die Damen findet man unter dem Bett :xmas_kilroy:

  • Meine 2,5 Jahre alte Dackelhündin hat sich vor wenigen Tagen beim Gassigehen so arg erschreckt, dass sie umgekehrt und geflüchtet ist, GsD konnte ich sie mittels "warte" stoppen, da sie sehr gut im Gehorsam steht.
    Wir gingen eine Strecke, die wir fast täglich gehen. Sie führt am Schlittenberg vorbei. Da fuhren 2 Jungs mit ihren Bobs herunter und das hat so dermaßen laut gescheppert als sie zusammengefahren sind, dass Tamy richtig Panik hatte. Ich hab sie sofort angeleint, damit sie nicht weiter rückwärts Richtung Straße flüchtet. Ich musste sie dann regelrecht hinterherziehen, weil sie ununterbrochen mit eingezogener Rute nach hinten wegwollte.
    Das habe ich nicht zugelassen und habe sie sanft aber konsequent mitgezogen und bin immer wieder stehengeblieben um ihr Zeit zu lassen. Ich habe sie die ganze Zeit nicht beachet.
    Wir haben es dann an diesem Tag doch noch geschafft, dass ich sie an der "Gefahr" vorbeiziehen konnte. Kaum waren wir vorbei hat sie wie eine Irre an der Leine nach vorne gezogen, weil sie weg wollte.
    Ich bin dann am nächsten Tag sofort wieder zum Schlittenberg, sie wollte die Abzweigung zu diesem Weg gar nicht gehen, da musste ich wieder ziehen. Sie wollte weder schnüffeln noch sonstwas, sondern einfach weg von dort. Ich bin ganz ruhig geblieben und habe sie kommentarlos, mit aufrechter Körperhaltung und so sanft wie möglich hinterher gezogen.
    Als wir dann direkt neben dem Schlittenberg waren blieb ich stehen, damit sie sich damit auseinandersetzen musste. Sie hing zitternd und mit eingeklemmter Rute in der Leine.
    Zuerst habe ich versucht, sie durch Spielen abzulenken, darauf hat sie überhaupt nicht reagiert, daher habe ich mich neben sie gekniet, am Halsband gehalten und mit der anderen Hand die Rute zwischen ihren Beinen herausgeholt. Ich weiß - das mit der Rute ist von Cesar Millan (von dem viele nichts halten), aber ich wollte das ausprobieren ob es was hilft. Und m.E. hat es geholfen, denn schon nach wenigen Minuten hat sie sich ein bisschen entspannt. Ich habe mich total ruhig verhalten, sie nicht angeschaut, sie nicht angesprochen, einfach nur am Halsband gehalten und die Rute nach oben gehalten. Als sie sich entspannt hatte, bin ich ein Stück weiter gegangen und dann wieder umgekehrt und habe das Ganze ca. 10x wiederholt, dann bin ich nach Hause gegangen. 2 Stunden später bin ich wieder zum Schlittenberg und siehe da, sie hat nur ganz kurz Anstalten gemacht, dort nicht entlang gehen zu wollen, sie ging dann aber ziemlich problemlos mit. Freudig war sie zwar noch nicht, aber zumindest nicht mehr panisch und wir konnten gut vorbeigehen, wobei sie etwas angespannt war und ständig zum Berg geschaut hat.
    Am nächsten Tag bin ich mittags wieder dorthin und ständig hin und her gegangen, es war dann auch schon ein Spiel mit ihr neben dem Berg möglich. An diesem Tag lief sie 2 Stunden später schon wieder ganz normal als wenn nie was gewesen wäre.


    Ich bin der Meinung, der Hund muss manchmal zu seinem Glück "gezwungen" werden ohne irgendwelches Brimborium wie Locken mit Leckerlies. Am besten vermittelt man m.E. einem Hund Sicherheit wenn man so wenig Aufhebens darum macht wie möglich.

  • P.S.
    Meine Hündin ist normalerweise schussfest und hat auch keine Probleme mit Silvester.

  • Viele Hunde werden getröstet, wenn sie sich erschrecken, etc. und lernen so, dass es erwünscht ist, sich zu erschrecken, wenn es knallt.

    Nur kurz dazu: Hunde, die sich so sehr erschrecken, dass sie in Panik sind, lernen in dem Moment gar nix - die sind da schlicht nicht aufnahmefähig. Man kann also ganz beruhigt trösten/gut zureden ohne befürchten zu müssen, dass man irgendwelche Ängste bestätigt oder verschlimmert.


    Dieses "bloß nicht trösten, der Hund hat dann nur nur mehr Angst" ist doch nun tatsächlich einer von diesen alten Zöpfen der Hundeerziehung, die man endlich mal abschneiden könnte.


    Insofern: biete deinem Welpen Sicherheit, mach an den 'furchteinflößenden Orten' irgendwas, was er gerne mag (füttern, spielen, kraulen, etc.) in dem Maße, wie er mag, und in einer paar Tagen ist der Schreck vergessen. :smile:

  • Großen Dank für die viele Hilfe!
    Ja ich hab ihn bereits versucht aus einer ruhigen Richtung hehrran zuführen , dort geht es über einen ruhigen Waldweg ins Wohngebiet aber sobald er eine Tür sieht zieht er in diese Richtung setzt sich davor und verharrt dort bis Ultimo.


    Er hat halt noch die typische angst vor den Umgebungsgeräuschen(verkehr und alles was außerhalb auf ein klein Welpen so trifft :-) ) aber daran führe ich ihn langsam ran, da will ich ihn nicht zu schnell drängen.


    Gruß

  • Danke @pardalisa!


    Du kannst den Kleinen ruhig trösten. Ansonsten würde ich ihn vielleicht auch erst mal auf den Arm nehmen an den Stellen wo er Angst hat. Er ist noch so jung und grade neu bei euch, das pendelt sich bestimmt wieder ein!


    Vorausgesetzt du ziehst ihn nicht an der Leine gegen seinen Willen da lang oder zwingst seine Rute hoch (dann hat er nachher eventuell auch noch Angst vor dir...).


    Also echt. Würd ich nie machen, schon gar nicht bei so einem kleinen Welpi. :rotekarte: Gib ihm Zeit, dann wird er lernen dass er dir vertrauen kann, ihm bei dir nichts passiert und es da nicht immer so knallt.

  • Er hat halt noch die typische angst vor den Umgebungsgeräuschen(verkehr und alles was außerhalb auf ein klein Welpen so trifft :-) )

    auch wenn es OT ist, darf ich dich mal fragen, wo der Kleine herkommt? Das was du da beschreibst ist auf keinen Fall normal. Normal wäre entweder ohne Angst anschauen was da abgeht , kurz zusammenzucken und dann gucken oder aber volle Grantae drauf zu. Angst sollte da eigentlich nicht sein

  • Unsere Hündin war nun kein Welpe, sondern erwachsen. Die hatte vorher kein Problem mit Böllern, bis zu einer ähnlichen Situation wie bei euch mit einem extrem lauten Böller.


    Bei ihr war es an Uhrzeit (nachts) und Ort (unseren Park) genüpft. Tagsüber war das alles kein Problem, anderer Park auch kein Problem. Sie hatte auch schon Stress in der Wohnung, wenn es zu Abendrunde ging.


    Das hat einige Wochen gedauert, sie musste erst die Lernerfahrung machen, das es dort nicht immer böllert, wenn man da abends lang geht.


    Wir sind auch erst einfach andere Wege gelaufen, um das etwas aufzubrechen, dann sind wir von der anderen Seite in den Park rein. Kamen wir zur betreffenden Stelle, habe ich jede Aufmerksamkeit auf mich gelobt und wir haben Futtersuchspiele auf dem Weg gemacht, wo es passiert ist. Wir standen auch einfach nur mal auf besagtem Wege und sie hat einfach so Kekse bekommen, ich habe mich auf den Weg gesetzt und immer wenn sie sich mir zuwendete gab es einen Keks, vorallem wenn sie auf Ansprache reagiert hat, mit mir mitgekommen ist, statt ihr Heil in der Flucht zu suchen,...


    Würde sie spielen, hätte ich auch das versucht, aber sie reagiert nicht auf Spielzeug.


    Die hat sonst übrigens keine Probleme mit lauten Geräuschen. Er weiß Häuser bedeuten Schutz, deshalb geht er in die Hauseingänge, das selbe Verhalten zeigt unsere auch bei Panik.


    Also gib dem kleinen Ding etwas Zeit, lenke ab, mache in der beänstigenden Umgebung Sachen die Spaß machen, ich habe gelockt und sobald sie ein Stück mit mir mitging gab es eine Belohung, Futtersuche, Spieli,... Aber das dauert ein bisschen, so ein Schrecken überwinden nur die wenigsten in kurzer Zeit.

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