Unsere Hibbelhunde - schneller, höher, weiter!

  • @Bardinofriend mit Zeit meinte ich, dass SIE Zeit braucht. Nicht deine Zeit, sondern Zeit, um sich einzuleben. Das kann bei TS-Hunden schon mal bis zu ein Jahr dauern.
    Ich hatte nie einen, kenne aber einige und lese auch viel hier mit.


    Zu dem Rest: du musst wissen, was du umsetzen kannst. Aber: wenn sie nicht jetzt sozialisiert wird, wird sie später mit ziemlicher Sicherheit große Probleme mit Hunden haben. Es ist jetzt schon ziemlich spät.

  • @Bardinofriend: Ich finde, du machst das schon richtig, an der Leine keinen Kontakt zuzulassen, das gibt ohnehin nur Chaos. Flexi + zerrender, sehr aufgeregter Hund finde ich persönlich auch keine tolle Kombi...wir gehen zB mittlerweile bestimmte Strecken mit Flexi, aber das geht nur, weil schon etwas mehr Ruhe drin ist. Ansonsten: Schleppleine, wo etwas mehr Platz für Bewegung ist. Du kannst mal schauen, es gibt welche mit Handschlaufe und ohne. Ersteres ist besser zum Festhalten, ohne Handschlaufe kann man die Leine auch mal fallenlassen und den Hund mit anderen spielen lassen (ich zumindest hab das so gemacht). Leinen aus Biothane bleiben zB nicht hängen. Ich trage dann Fahrradhandschuhe dazu, damit ich reingreifen kann.


    Ich stimme den anderen aber zu, dass die Sozialisierung sehr wichtig ist, gerade in dem Alter. Aber eben auch nicht wahllos zu jedem Hund lassen. Schau doch mal, ob es bei euch vielleicht Trainer gibt, die "Social Walks" anbieten oder ähnliches. Vielleicht findest du auch hier übers Forum jemanden. Und ganz wichtig: bitte ein Trainer, der gewaltfrei arbeitet (zB vom "Trainieren statt dominieren" Netzwerk).

  • irgendjemand anders hatte aber gefragt, woran das liegen kann.

    ich war das :smile:
    Ich meine gelesen zu haben, dass in Fisch auch viel Tryptophan ist?


    Wir waren gerade in strömendem Regen Gassi und im Auslaufgebiet haben wir genau einen Dogwalker getroffen, mit ca 10 Hunden, sonst keine Fellnase unterwegs, nicht mal die Wildschweine.
    Was uns entgegen kam auf sehr schmalem Waldweg waren fünf Mountainbiker in Affenzahn, die sich auch noch gegenseitig irgendwas zugebrüllt haben. Ich bin ganz an den Rand ausgewichen, dennoch sind die in höchstens 80cm Abstand an uns vorbei. Emil hab ich vorsichtshalber angeleint, dann sitzen lassen wegen der Enge und mit Z&B sind die Fahrradfahrer kommentarlos vorbeigelassen worden :hurra: . Danach habe ich sofort wieder abgeleint und er hüpfte kurz bellend vor mir herum, machte aber keine Anstalten hinter den Rädern her zu rennen. Das wäre vor kurzem ohne hysterisches Gebrüll nicht möglich gewesen. Bei Joggern und Radfahrern leine ich jetzt meist gar nicht mehr an, Z&B reicht.
    Einziges Problem ist da noch, wenn sie uns überholen und dann vor uns weg fahren. Das ist schwierig, wenn evtl noch ein Hund dabei ist, steht er schreiend in der Leine, das können wir noch nicht.

  • Hallo @Bardinofriend !


    Obwohl schon viele gute Ideen aufgeschrieben wurde, wollte ich auch noch schnell meinen Sef dazugebene - von Stadthund zu Stadthund. ;)


    Dakota und wir leben mitten in der Innenstadt, haben ein sehr hohes Menschenaufkommen und eine irre Hundedichte, vorzugsweise unverträgliche Exemplare. Außerdem ist hier keine erreichbare, eingezäunte Freilauffläche, dafür aber viele mehrspurige Straßen. Soviel zur miesen Grundvoraussetzungen. Aber ich kann dir versprechen, auch hier kann sich ein Hund austoben!


    Ich hab hier einen Mann kennengelernt, der ist in einem Hundesportverein in der Gegend und da werd ich in den nächsten Monaten definitiv mal vorbeischaun und zumindest mal mit meiner Alva bissle dort "reinschnuppern".

    Mach das. Besser früher als spät, denn dort hast du nicht nur die Möglichkeit dich auszutauschen, dein Hund erhält auch die Möglichkeit in Anwesenheit anderer Menschen und Hunde zu lernen, vor allem zu lernen sich auf dich zu konzentrieren. Ein weiterer Pluspunk ist der Kontakt zu Haltern anderer, erwachsener und hoffentlich souveräner Hunde (s.u.).


    Ich werde das mal versuchen. Auch die Hundetrainerin hat mir zu einer Schleppleine geraten

    Das erste Werkzeug der Wahl, wenn du mich fragst. Wir haben die ersten 2 Lebensjahre an einer 15m Schleppleine zugebracht (diese am Geschirr). 15 Meter sind viel, sehr viel Raum um zu rennen, zu üben, zu spielen - aber auch um eine Menge Wumms! aufzubauen, wenn deine Alva in die Leine knallt. Es empfiehlt sich also nie unachtsam zu werden.


    Wir haben die Schleppleine immer dann genutzt, wenn wir nicht an der Leinenführigkeit gearbeitet haben oder es nicht anders möglich war. An der Straße (2m Gehweg o.ä.) gebrauche ich nie (!) eine Leine, die länger ist, als der Gehweg breit. Dazu kenne ich zu viele Hunde, die mal schnell auf die Straße gesprungen sind, gerne an der Flexileine, und dann unter ein Auto gerieten.


    Üben kannst du mit der Schleppleine toll auf den Distanzbegrünungen zwischen Häusern, auf den Grünstreifen von Parks oder Bolzplätzen. Auf Bolzplätzen bietet es sich auch
    generell immer an, die haben sogar meist einen Zaun. Auch Parkplätze am Sonntag sind hier sehr beliebt (Real, Lidl, Aldi oder größere Firmen). Meistens finden sich auch da Grünflächen.


    An der Schleppleine kannst du vor allem auch den Rückruf trainieren, apportieren üben, Suchspiele einbringen oder ihr einfach etwas Raum zum schnuppern und wuseln geben. Manchmal reicht es einfach in einen Park zu fahren, sich hinzusetzen und den Hund "machen zu lassen". Nimm dir ein Buch mit oder / und dem Hund etwas zu nagen, damit sie runter kommen kann.


    Leinenführigkeit kannst du eplizit am Halsband üben - so wie du Sitz und Platz üben würdest. Mach kein strenges Fuß! daraus, einfach ein lockeres Komm!, bei dem sie in einem 1-2m Radius um dich herum bleiben soll. Du kannst zum Beispiel jeden Kontakt zu dir belohnen, indem du ihr etwas leckeres zusteckst. (Ohren in deie Richtung drehen, dich angucken, stehen bleiben.)


    Und (ganz wichtig): Übe immer nur 10 Minuten am Stück, dann gönne deinem Zwerg eine lange Pause. Zum Beispiel, indem ihr einfach ein bisschen mit einer Beißwurst spielt oder sie Futterstücke aus der Wiese suchen darf (die du dazu ausstreust). Leinenführigkeit übt sich auch immer besser, wenn die Energie raus ist, wenn sie also schon einmal mit dir spielen durfte.


    Auch wenn es nicht Dogforum-konform ist, gerade bei begrenzte Raum, kann man ein bisschen Energie auch über Ball-/Seil-/Beißwurst-Spiele raus lassen. Lässt sich auch super mit Frustrationstraining kombinieren. ;) Reizangel (richtig angewendet), kann auch hilfreich sein (vor allem fürs Teamplay). Allerdings sind die engen Wendungen Gift für die Gelenke, wenn man da nicht aufpasst!


    Andere Hunde an der Leine treffen kann ich mir schlichtweg allgemein kaum vorstellen bei Alva. Ich hab hier eine Frau mit ihrem Hund getroffen an der Leine und das Resultat war, dass Alva wild rumgerannt ist und wir zum Schluss eingewickelt waren...

    Leinenkontakt würde ich, wenn es nicht unveremeidbar ist, auch ganz weglassen. Zumindest dann, wenns plötzlicher und so gestresster Kontakt ist. Stattdessen is es meines Erachtens sinnvoller sich eine oder zwei feste Gassibekanntschaften zu suchen, bei denen Alva lernen kann, dass "Nebeneinander laufen" auch schön ist. Spielen, Raufen, Toben ist schön, aber ich würde das nur mit bekannten Hunden erlauben.


    Übriges kann da der Hundeverein auch hilfreich sein - nicht um auf dem Platz zu spielen (davon halte ich nichts, aber das ist persönlicher Gusto ;) ) - sondern um Kontakte zu Haltern erwachsener, souveräner Hunde zu bekommen, mit denen Alva eben auch guten Kontakt haben kann.

  • @RuDako


    Vielen Dank für deine Tipps, gerade das was du über die Schleppleine und Leinenführigkeit schreibst, klingt sehr praktikabel für mich. Das mit der Aufmerksamkeit belohne ich nun schon so eine Wochen lang und das bringt wirklich einiges mit der Zeit, weil ich für bestimmte Kommandos auch Handzeichen gebe, die wirken bei ihr viel besser als das Wort und wenn sie nun nicht schaut, dann bringt natürlich ein Handzeichen nach einem Zuruf nichts. Im Grunde ist das eigentlich gut gewesen, dass sie in den letzten beiden Wochen so extrem war, da musste ich mir richtig Gedanken machen wo man überall ansetzen kann um was zu verbessern.


    Was kann man mir denn raten für die Problematik mit dem in die Leine beißen. Sie ist da manchmal derartig aggressiv, als wenn es gerade um Leben und Tod geht und die Leine in den nächsten Sekunden auf jeden Fall durch sein muss. Das birgt ein ordentliches Verletzungsrisiko. Bisher ist meine allerletzte Lösung sie mir einfach zu schnappen und hoch zu nehmen, dann darf sie praktisch nicht mehr weiter auf den eigenen Pfoten stehen und dann kommt der Puls runter und es geht auf dem Boden weiter. Ich hab auch schon versucht sie einfach mal machen zu lassen, aber sie kennt da kein Ende. Auf Zuruf reagiert sie garnicht, wenn ich in die Leine greife hört sie nur so lang auf, bis ich meine Hände wegnehme (sie will mich ja nicht verletzen), wenn sie erst mal auf 180 ist. Gestern und heute gab es jeweils nur einmal die Situation, aber heute war es schon wieder richtig extrem und ich musste sie hochnehmen, Puls auf 180, von den Augen nur noch das Weiße gesehn und dann beruhigte sie sich wieder und es ging nach 2 Minuten normal weiter.


    Sie beißt zur Zeit auch die Hundesicherheitsgurte durch und wenn man da jede Woche 2 neue braucht, geht das mit der Zeit ordentlich ins Geld... da hab ich auch noch keine Lösung gefunden. Am liebsten würde ich ja was bitteres draufschmieren, aber solche Experimente können das Problem auch verschlimmern, sie macht das ja nur um sich frei bewegen zu können.

  • sie macht das ja nur um sich frei bewegen zu können.

    so sehe ich das auch. Gib ihr die Möglichkeit zu rennen und zu toben, eben gerne auch an der SL und dann erledigt sich sowas evtl auch von alleine.
    In die Leine und in den Anschnaller zu beißen ist halt auch jugendlicher Irrsinn. und aufgrund ihres Bewegungsmangels eskaliert das möglicherweise einfach.

  • Wir hatten heute ein durchwachsenes Gassi. Emil hat zu lange keinen mehr zum Toben gefunden, denn bei Regen ist im Auslaufgebiet echt kaum was los. Das äußert sich in Rumgeblödel, sprich hüpfbellen, auch mal ins hüten fallen...war noch nicht extrem heute, aber mal wieder ausgeprägter, als mir lieb ist.
    Am Ende des Gassi war er dann doch recht zufrieden, sodass ich es gewagt habe auf den Wochenmarkt zu gehen, um Brötchen zu holen. Das klappte so hervorragend, man glaubt es kaum. Beide brav im Fuß neben mir her, ohne dass ich groß was machen musste.
    Vor dem Bäckerstand gesellte sich eine Frau zu uns, Emil war die ganze Zeit entspannt, mit Z&B sehr einverstanden und machte sogar Anstalten sich der Frau vorsichtig zu nähern, die einen guten Meter weg stand. Das will ich dann nicht, denn wenn sie ihn dann ansprechen würde, würde er vermutlich doch bellen. Gab viel Lob und Kekse, dann im perfekten Fuß vom Markt wieder runter zu meinem Fahrrad.
    Nunja....er fing das Bellen an, den Marktstress wegbellen. Ich hab ihn dann ignoriert, hatte gerade Chica auf dem Arm, um sie in ihren Korb zu setzen, da bog ein Mann um die Ecke, leider sehr dicht bei uns, Emil schoss bellend vor in die Leine, der Mann wich erschrocken zurück, was Emil natürlich in seiner Pöbelei bestätigt hat . Blöd gelaufen, nicht zu ändern. Da sieht man mal wieder, man kann seine Umgebung scannen wie ein Radar, aber immer alles im Griff haben geht halt nicht. Das Pöbeln war der Aufregung "Markt" geschuldet, wo er es geschafft hat wie ein Streber unterwegs zu sein, aber danach war halt nervlich gesehen Schluss mit lustig.

  • Ich bilde mir jetzt mal ein unser Sch...gassi hat mit läufigen Hündinnen zu tun, sonst verzweifel ich langsam. Letzte Woche war ich ja schon einmal an einem fremden Auslaufgebiet, das klappte relativ gut, Nach kurzer Zeit Zwangspause auf einer Bank kam der junge Mann zu sich.
    heute ging nix. Trotz Regen waren Massen an Menschen und Hunden da und Emil brüllte durch die Gegend, wunderbar. ich also mich auf eine pitschnasse Bank gesetzt und wollte das aussitzen, war heute nicht zu machen, würde da wohl noch immer sitzen. Es kamen halt ständig Hunde, die dann zu uns kamen und zweimal fing Chica das Zicken an, weil sie sich genervt fühlte und all das bringt Emil ja zum Auskeksen. Mit der reinen Aufregung könnte ich wohl einigermaßen umgehen, aber diese Bellerei macht mich irgendwann noch fertig.
    Ich habe meinen Sitzstreik dann aufgegeben, brachte einfach nichts bei der Hundedichte. Also musste er bei Aufregung (also quasi immer) zu mir, was sonst ganz gut funktioniert, heute brüllte er da eben weiter. Nach etwa 2/3 des Weges wurde er ruhiger und durfte dann die Schleppe ziehen und dann klappte es ganz gut. Dann hat er noch einen Windhund gefunden, der mit ihm gerannt ist und das hat ihm geholfen sich zu beruhigen.
    Auf dem Weg zum Auto wollte er dann mal wieder Autos jagen, die wegen des Regens ja auf der Straße ziemlich laut sind, da wäre ich soweit gewesen ihn an den nächsten Baum zu tackern.


    Werde ich mit diesem Hund jemals halbwegs vernünftig Gassi gehen können? So wie hier in unserem Auslauf würde mir ja reichen. Das klappt gut, die Löffelchen sind geordnet und die Aufregung hält sich in Grenzen. Warum muss er denn regelmäßig dermaßen ausflippen? :dagegen:

  • Nachdem wir zwei Tage Zwangspause wetterbedingt hatten, war heute endlich wieder Feld angesagt!
    Eine wahre Freude, wie die Jungs über die Wiesen geflitzt sind :applaus:
    Max war dann zwar ein wenig kontrollierend Dexter gegenüber (der ist halt deutlich schneller, und wenn er nicht absichtlich langsamer macht, weil er nett ist, dann kommt Max nicht nach, was ihn frustet), ließ sich aber super abrufen und es war richtig schön.
    Am Ende haben beide ordentlich gepumpt, weil sie fast den ganzen Spaziergang gerannt sind :roll:


    Hab nun auch mal angefangen, öfter Kohlenhydrate bei Max zu geben. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber es scheint mir doch ein wenig zu helfen. Wirkt, als hätte er mental mehr Reserven.
    Werde das erstmal so fortführen, und dann irgendwann einmal 2 Wochen wieder ganz drauf verzichten, um zu schauen, obs da einen Effekt gibt.

  • Kohlenhydrate und Fett helfen meinem mageren Junghund beim Wachsen und für die Verdauung. Mental hab ich noch nicht wirklich einen Unterschied gemerkt, aber es hilft, dass er was auf die Rippen bekommt ohne dass seine Verdauung leidet. Und doch, insgesamt ist er auch entspannter, wenn die Mengen nicht zu gross sind, er es gut verdauen kann und Energie hat.


    Physioclaudi, ich kann es mir so gut vorstellen, dass du gefrustet bist. Aber mir fallen keine guten Tipps ein. :fear: . Wie geht es Dir selber wenn er so drauf ist? Schaffst du es, innerlich ruhig zu bleiben?


    Ist jetzt ganz sicher keine Lösung .. aber ich weiss zumindest, dass es manchmal hilft, wenn ich es schaffe, mir innerlich vorzubeten, dass es NICHT mein Problem ist. Das ICH weder wegen Kaninchenspuren durchdrehe noch Panik vor lauten Autos und fremden Männern habe. Und ab und zu mal, wenn ich das so richtig gut hinbekomme, ganz bei mir bin und mir vorstelle wie nett jetzt ein schöner Spaziergang mit zwei netten ruhigen Hunden wäre, dann wird es besser. :roll: . Mehr fällt mir grad nicht ein.


    Und noch mal allgemein: Ich finde den Thread toll und mag den netten Umgangston. .
    Aber wir hatten ja eigentlich mal ein Grund thema, oder? Helfen ist toll, aber es gibt Threads für Ersthundebesitzer, für Junghunde, für Schleppleinentraining etc.... ich würd mich gerne ehrlich gesagt hier wieder lieber auf unsere Hibbels konzentrieren, als seitenlang Starthilfe zu geben.


    Lg, Elzbeth

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