Alles anzeigenEs ging mir hier darum, zu verdeutliche welchen Stellenwert FUTTER im "Verständnis" von Lebewesen, hier insbesondere Hunden hat. Allein die Tatsache (darum das Beispiel), dass wohl niemand negieren kann, dass das Futterbdürfnis wesentlich existenzieller ist (und somit auch im "Übelrebensinstinkt" jedes Lebewesens tiefer verankert), als jedes andere Bedürfnis, sollte klar machen, wie gut sich gerade die Verbindung von existenzieller Bedeutung von Futter, in Verbindung mit Leckerlies (eben Futter), für Erziehungs- und Trainingszwecke eignet. Dieses Primär-Bedürfnis ist bei jedem Hund vorhanden und kann nur durch ein entsprechendes (über)Angebot an Futter so abgemildert werden (Hund ist pappsatt), dass es nicht mehr "wirkt". Streicheleinheiten oder körperliche Nähe dagegen, ist eher ein Sekundärbedürfnis, dass erst dann zum Tragen kommt, wenn die Primärbedürfnisse, ausreichend befriedigt sind. Abgesehen davon, ist Nähe zu Halter, bzw. das Bedürfniss an körperlicher Ansprache auch noch Rasse- und charakterabhängig. Es gibt durchaus Rassen, die sich aus "so was" gar nichts machen. Futter funktioniert, wenn es nicht grundsätzlich und Übermaß zur Verfügung steht, dagegen immer.
Gerade die Reproduzierbarkeit ist bei Erziehung über Futter, eher und zuverlässiger gegeben, als über "Zuwendung". Denn wie gesagt: Futter als Überlebensrssource, ist ein Primärbedüfnis jedes Lebewesens. Es ist z.B. so stark, dass es sogar Kanibalismus hervorrufen kann oder auch Grundinstinkte wie Vorsicht ausser Kraft setzt. Hunde ohne Futter verhungern. Es ist also oberstes Ziel (der Natur) es so einzurichten, dass die Futtersuche oder der Drang Futter zu erhalten, so groß wie möglich ist. Genau das, mach Futter als Erzeihungsmittel also sogar universell. Dazu kommt, dass Du bei Deiner Bewertung davon ausgehen müsstets, dass alle Hundehalter, eine gleich starke (emtionale) Bindung zu ihren Hunden haben (was ich allein aus Sichte eines Trainers, aber auch aus Sicht des TS vehement verneinen kann) und dass Hunde ein zumindest immer ähnlich gelagertes Bedürfniss nach solcher Nähe besitzen. Auch das ist, wie ich es oben schon schrieb, aber definitiv nicht der Fall.
Hund sind (und auch daran gibt es keinen Zweifel), Oportunisten. Allein schon, weil ihre Handlungen nicht durch abstrakte Sichtweisen (wenn ich das tue, dann wird dies passieren, was wiederumg dazu führt das...), sondern durch die direkte Befriedigung, aktuell vorherrschender Bedürfnisse bestimmt sind. Alles was Hunde also tun, tun sie in erster Linie aus dem sehr platten Bedürfniss heraus, genau jetzt und gleich, einen gewissen Befriedigungsfaktor zu erlangen. DAs Kann die "Beseitigung" von Hunger sein, die Einforderung von gearde aktuell herschendem "Pöngel-Mangel", also gewollte Zuwendung, aber auch Schlafen, weil man jetzt gerade Müde ist. Hundehalter reden es sich zwar gern ein, aber in der Regel ist es halt nicht so, dass Hunde etwas tun, weil sie dem Halter etwas gutes tun wollen, sondern wie jeder Oportunist, einfach nur sich selbst. Daher ist es den meisten Hunden auch völlig egal, ob Herrchen oder Frauchen sich wirklich freut, oder ob er/sie nur so tut. Du glaubst nicht, wie viele HH sich dazu zwingen müssen (und wie gekünstelt es oft wirkt), wenn sie Freundlichkeit heucheln. Trotzdem interpretieren Hunde dies dann als etwas positives, da darau i.d.r. auch immer etwas Positives folgt. Das sagt natürlich nicht, dass HUnde keine Unterschiede in der Verhaltensweise des Halters erkennen können. Natürlich können sie das. Sie sind in dieser Hinsicht viel intelligenter als Menschen und machen das seit Jahrtausenden mit großem Erfolg. Hat der Hund gerade Hunger, kann man getrost davon ausehen, dass er IMMER lieber ein Leckerlie hätte, als eine Streicheleinheit. Es sei denn, dieser würde grundsätzlich und unmittelbar auch eine Leckerlie folgen. DAS wäre für IHN natürlich noch besser.
Nein. Da Fressen ein primäres (Überlebens)Bedürfniss ist, "nutzt" sich der Erziehungswert dieses "Erzeihungsmittels" weit langsamer ab, als ein allgemein soziales (nicht überlebensnotwendiges) Sekundärbedüfnis. Abgesehen davon, kommt es ja auch noch darauf an, WIE man damit umgeht. Niemand, der Leckerlies gibt und sich über deren Einsatz tatsächlich Gedanken macht, wird diese inflationär nutzen, denn sie können im besten Fall ja nur Zusatzfutter mit Besonderheitsfaktor sein und man macht dieses Werkzeug zumindest temporär unbrauchbar wenn es zur Regel würde. In meinem aktuellen Fall z.B. Mozarellabällchen, kleingeschnittener Nr.8 Tillsitter (der mit der Gasmake) oder ganz frische Hundewurst vom Schlachter. Das sind die, von meinen Hunden am meisten geliebten "Leckerlies" für die sie alles, sogar andere Hunde, stehen lassen. Als Alleinfuttermittel absolut untauglich (Mangelerscheinungen und leeres Bankkonto) als "besonderes" Leckerlie IMMER mehr wert als jeder andere, auch gern genommene z.B: Hundekuchen. Würdest Du Deinen Hund mit Leckerlies ernähren (mal angenommen, das würde ohne gesundheitliche Probleme funktionieren), würdest Du ihn nach einiger Zeit damit kaum noch motivieren können. Es wäre normal, weil Standard und absolut langweilig
ZitatIch finde es immer irgenwie unpassend, wenn sich jemand so abfällig über eine hervorragend funktionierende und bewährte Methode äußert (es regenet Futter, man stopft Leckerlie in den Hund...) wenn man das dahinter stehende (und eigentlich sehr einfache) Prinzip anscheinden überhaupt nicht verstanden hat. NIchts dagegen einzwenden, wenn es jemand anders macht, aber muss man dann so abfällig sein?
Machst Du doch auch, also wo ist der Unterschied?
Nö, mache ich nicht. Ich habe nirgendwo geschrieben, dass eine Erziehung in einem bestimmten Rahmen, nicht auch über reine Zuwendung funktionieren kann. oder mich darüber lächerlich gemacht. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es beim Training von Hunden auf die passgenaue Verabreichung der Zuwendung/Belohnung, des Leckerlies ankommt, da Hund ja (ebenfalls bekannt) einen begrenzenten "Verknüpfungszeitraum" hat. Also ein Zeitfenster von 3 bis 10 Sek, in der er eine Handlung seitens des Halters, mit genau einer gerade ausgeführten Aktion, in Verbindung bringt. Und das es einfacher und zielgenauer ist, dies mit einem Leckerlie oder einem Clicker/Leckerlie, (denn das ist ja gerade der Grund weshalb man clickert), zu tun, als mit einer doch längeren körperlichen Belohnung. Vor allem wenn diese in ihrer Intensität genau so abläuft (und wie anders sollte sie laufen), wie eine übliche und normale Körperlichkeit. Ich habe mich weder abfällig über diese Körperlichkeit, bzw. Zuwendung geäußert (ganz im Gegenteil, sogar erwähnt, dass das bei meinen Hunden dazugehört), noch habe ich ähnlich abfällige Begriffe verwandt, wie "mit Leckerlies zuschmeissen" oder "Leckerlies in den Hund stopfen". Beide Ausagen beinhalten zum einen das Nichtverstehen, über die Funktionsweise positiver Verstärkung und zum Anderen gleichzeitig auch die Herablassung, mit der der Schreibende diese, von ihm nicht verstandende, Erziehungsmethode betrachtet. Für micht kommt es halt darauf an WIE man etwas schreibt. Und für mich gibt es halt einen Unterschied ob ich möglichst neutral oder eben mit Wertung schreibe. Mache ich Letzteres, dann ist das von mir immer bewßt gewollt. Soll heissen ich WILL meine Ansicht über ein Thema (z.B. die schw...innige Rudelteorie) kundtun.
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