Leinenführigkeit zum x-ten!!!!!!

  • Ich bin mit meinem Latein am Ende.
    Wir haben einen Setter (1,5 Jahre alt). Seit bald einem Jahr trainieren wir das laufen an lockerer Leine. Zuerst habe ich versucht mit Richtungswechsel. Theoretisch super. Nur mein Hund fand das nach kurzer Zeit langweilig. Heißt, ich gehe meinen Weg, er zieht, Richtungswechsel. Er geht ein paar Schritte mit, sieht was oder riecht was und volle Kanne in seine Richtung. Ich stemme mich dagegen um nicht umzufallen, was bei 38kg nicht einfach ist. Aufmerksamkeit trainiert, soweit ganz gut, bis er was sieht und mit ganzem Gewicht wieder in die Leine. Auch die Methode ausprobiert wie ein Baum stehen zu bleiben. Klappt wegen seinem Gewicht nicht immer. Manchmal werde ich einige Schritte mitgezogen. Er bleibt dann stehen, kommt zurück, läuft um mich herum um dann wieder nach vorne zu preschen.
    Ich weiß nicht mehr was ich noch machen kann. Vielleicht bekomme ich noch ein paar Vorschläge.
    Es ist unser Dritter Setter. Mit seinen Vorgängern hatte ich keine Probleme.Sie gingen super an der Leine.
    Mein Traum wäre, er zieht nicht, geht ruhig an der Leine. Ich verlange Gar nicht das er neben mir läuft. Er kann im Radius seiner Leine schnüffeln und voran gehen. Nur nicht ziehen wie ein Ochse!!

  • Oregano, ist das Video von Jörg Ziemer? Die Stimme hört sich so an....


    Also wir haben auch schon verschiedene Methoden durch. Chuck und Stella laufen auch sehr schön an der Leine, bei Mary habe ich schon fast aufgegeben.
    Am besten hat bei uns die Anita Balser Methode funktioniert. Also sobald sie vorgeht ein "sch" und dann gehts wieder ein paar Meter. Aber Mary muss ich dauernd dran erinnern, das nervt extrem

  • Bei der Indi-Omi habe ich auch ziemlich verzweifelt. Entweder ging sie im Fuß, schnüffelte dann aber auch nirgends, oder sie zog wie ein Husky.
    Bei ihr half auch alles nichts.
    Doch dann habe ich entdeckt, dass sie zwar stärksten Dauerzug ignoriert, es jedoch sehr blöd findet, wenn an der Leine gezuppelt wird. Das habe ich dann genutzt: immer wenn die Leine mir zu straff wurde habe ich leicht! nur aus dem Handgelenk heraus, dran gezupft. Gleichzeitig haben wir uns auf eine gemeinsame "Leinengeschwindigkeit" geeinigt - ich etwas schneller, sie etwas langsamer. Das brachte bei uns den Durchbruch.

  • Am besten hat bei uns die Anita Balser Methode funktioniert. Also sobald sie vorgeht ein "sch" und dann gehts wieder ein paar Meter. Aber Mary muss ich dauernd dran erinnern, das nervt extrem

    Wie wird der Hund denn "erinnert"? Und häufig musst du das machen?

  • Zum richtungswechseltraining: Meiner Meinung braingt es sehr wenig, wenn man immer erst die Richtung wechselt, wenn der Hund schon zieht.
    Da kommen viele Hunde einfach nicht drauf, was sie tun sollen.


    Viel effektiver ist es, eine längere Leine (ruhig am anfang 5 m) zu nehmen und dann (sehr zackig und deutlichen Winkeln) die Richtung zu wechseln BEVOR der Hund am Ende der Leine ankommt. (nur am Geschirr machen bitte). Nur so wird er lernen, aufmerksamer zu sein. Mit kurzer Ansprache oder ohne - ohne dabei immer nach dem Hund zu gucken.


    Aber halt auch deutlich, klar und zackig die Richtung wechseln. Wichtig ist, dass dazu der komplette Körper gehört, die Lauf- wie auch die Blickrichtung.


    Achte außerdem drauf, dass du die Arme nah am Körper hast. Das macht es einfacher, als wenn die Arme auch noch meterweise "Spiel" haben.


    Und WENN Stehenbleiben oder richtungswechseln, DANN auch richtig. Mit "klappt nicht immer" machst du es schlicht und ergreifend nur schlimmer, weil du das Ziehen auch noch variabel belohnst. Daher hat sich das Verhalten auch so verfestigt. Quasi ein ungewollter Trainingserfolg.


    Wenn man das Stehenbleiben nicht hinkriegt, dann besser gar nicht machen. Einfacher und effektiver ist es, ein paar Schritte rückwärts zu gehen. Dann muss der Hund sich dir zuwenden.


    Und natürlich - immer wieder mal Ansprechen, Hund guckt zu dir, belohnen.

  • Ich bin gerade sehr glücklich mit der Methode von Turid Rugaas.


    Bei uns hat die Baummethode nicht funktioniert. Jetzt habe ich das Gefühl, dass Elvis langsam versteht, wie man das an der Leine auch machen kann - lose, im Radius, Tempo anpassen. Wir üben mit der Leine im Brustring des Geschirrs, aber er läuft jetzt auch sonst schon viel besser. Allerdings üben wir erst seit ein paar Tagen, so richtig mag ich den Tag nicht vor dem Abend loben, nicht dass das jetzt nur eine Phase ist oder so.


    Einen Einblick in die Methode gibt das PDF hier: Leinenfuehrigkeit.pdf
    Ich habe mit dem Aufbau danach angefangen, dann nach dem Buch von Frau Rugaas weitertrainiert.
    Das Prinzip ist aber das gleiche und relativ einfach: Man konditioniert den Hund, einem auf ein Signal hin zu folgen. Mit dem Signal trainiert man dann Richtungswechsel, gibt es, bevor der Hund in die Leine läuft oder zwischendurch als Erinnerung. Je besser der Hund an der Leine läuft, desto seltener braucht man das Signal und natürlich belohnt man es bei fortgeschrittenem Training immer seltener. Auch nach Abschluss des Leinenführigkeitstrainings kann man das Signal für Richtungswechsel nutzen oder wenn man den Hund z. B. aus dem Weg eines Radfahrers lotsen möchte etc. (egal, ob an der Leine oder im Freilauf).

  • Mit dem Signal trainiert man dann Richtungswechsel, gibt es, bevor der Hund in die Leine läuft oder zwischendurch als Erinnerung. J

    Genau. BEVOR.


    Das ist der Knackpunkt.


    Ob man ein Signal benutzt oder nicht, ist dann sogar zweitrangig. (Allerdings finde ich es mit Signal auch besser)

  • Bei der Indi-Omi habe ich auch ziemlich verzweifelt. Entweder ging sie im Fuß, schnüffelte dann aber auch nirgends, oder sie zog wie ein Husky.

    Das Zwischending haben wir auch noch nicht wirklich gefunden.
    Beim Rüden geht's, bei der Hündin eher nicht.
    Entweder sie klebt an mir, latscht mir vor die Füße und himmelt mich dabei an oder sie blendet mich aus und macht ihr Ding. Sieht witzig aus, weil sie dann platt wie eine Flunder über den Boden zieht, ist aber eher weniger witzig.
    Mach ich mich bemerkbar (da reicht normalerweise ein Hüsteln), hört sie sofort auf zu ziehen, klebt mir aber wieder an den Hacken.
    Das nervt ziemlich.
    An der ganz langen Leine klappt's gut. Sie prescht dann auch nicht rein. (Zumindest, solange keine Wildspur auftaucht - daher auch die Leine :muede: )
    Aber an der kurzen Leine (zwischen ein und zwei Metern) klappt es gar nicht, dass sie einfach mal nur mitläuft.

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