Spur verfolgen - welche Richtung

  • Es macht überhaupt keinen Sinn, eine Spur zurückzuverfolgen - wenn der Hund jagt, macht es wenig Sinn, herauszufinden, wo das Reh gestartet ist. Dann geht er nämlich hungrig ins Bett.....


    Könnte höchstens Sinn machen bei Hundebegegnungen wie erwähnt, um dem erwähnten "Erzfeind" nicht begegnen zu müssen, aber zB drübermarkieren zu können. Einfach, um Gefahrsituationen aus dem Weg zu gehen. Aber das machen die dann 100% ig mit Absicht - nicht, weil sie die richtige Bewegungsrichtung nciht feststellen könnten.


    Im Mantrailing geht man deswegen zurück, damit man den Hund an nem Punkt nochmal ansetzen kann, auf dem er sich noch ganz sicher war, richtig zu sein, sprich auf der Spur. Aber auch hier läßt man den Hund nicht auf der Spur zurücksuchen (die er ja mit großer Wahrscheinlichkeit grad verloren hat!), sondern bricht kurz ab, beschließt, an Ecke xy war er noch sicher, und führt den Hund an der kurzen Leine an diesen Punkt, um ihn dort neu anzusetzen, damit er nochmal sorgfältig den Verlauf prüfen und verfolgen kann. Der sucht ja nicht rückwärts.


    Manchmal "reißt´s" den Hund dann beim Zurückgehen an irgendeiner Ecke förmlich - und wenn man hinterher nachprüft, ist das die Stelle, an der er wieder auf die Spur traf und sie wieder eindeutig in der Nase hat. Und damit meist auch der Punkt, ab dem er vorher von der Spur runter gewesen ist.

  • arbeiten sich wenn es nicht weiter geht, auch zurück um den Ausgangspunkt zu finden.
    Im Mantrailing geht man um den Hund zu helfen, falls er sich schwer tut, Spur verloren doch auch dahin zurück, um ihn neu zu starten.

    Hund arbeitet sich beim Trail am Drehpool doch auch wieder zurück um die Spur wieder aufnehmen zu können, so meinte ich das.


    Im Mantrailing geht man deswegen zurück, damit man den Hund an nem Punkt nochmal ansetzen kann, auf dem er sich noch ganz sicher war, richtig zu sein, sprich auf der Spur

    genau das meinte ich auch so.

  • Hunde können sehr genau für unterscheiden in welche Richtung eine Spur führt und aus welcher Richtung sie stammt. Genau so wie sie das Alter einer Spur genau differenzieren und die Frischeste herausfiltern können. Für die Jagd ist das existenziell wichtig.
    Wenn beim Mantrailing die Versteckperson beispielsweise rechts in einen Weg einbiegt, diesen Weg vielleicht 20 Meter hineingeht, dann umdreht, wieder zurück geht und auf seinem ursprünglichen Weg weiter geht biegen die Hunde später bei der Suche an dieser Stelle gar nicht erst rechts ab, sondern checken diese Stelle kurz ab und gehen gerade weiter, weil sie erkennen, daß die Spur von dort auch wieder zurück und dann gerade weiter führt.


    LG


    Franziska mit Till

  • Hi,
    ich habe mich gerade was gefragt: Mein Hund ist bei Hundebegegnungen (ohne Kontakt) immer ganz gut zu belohnen, wenn er die Spur des anderen Hundes auschecken darf - da rennt sie immer Nase runter hinterher. Nur eben in die falsche Richtung weg vom Hund was natürlich diese Belohnung erst möglich macht.


    Sie hat nie Ambitionen gehabt die Spur in "die richtige Richtung" zu verfolgen. Ist das bei euren Hunden auch so, dass sie sich mit einer Spur die tendenziell immer Schwächer wird "begnügen" oder habt ihr Hunde die immer nur "in die richtige Richtung" suchen wollen?
    Oder ist die Richtung der Spur gar für den Hund schlecht heraus zu finden? (Was für mich ein neuer Fakt wäre)

    Ich bin sicher auch deine Hündin kann die Richtungen sehr wohl unterscheiden und weiß genau, daß sie den fremden Hund nicht verfolgt sondern abcheckt woher er kommt.
    Ich kann mir gut vorstellen, daß sie in diesem Zusammenhang zuvor einfach schon gelernt hatte, daß fremde Hunde verfolgen ein unerwünschtes Verhalten ist und deshalb diese Alternative entwickelt.


    LG


    Franziska mit Till

  • Es macht überhaupt keinen Sinn, eine Spur zurückzuverfolgen - wenn der Hund jagt, macht es wenig Sinn, herauszufinden, wo das Reh gestartet ist. Dann geht er nämlich hungrig ins Bett.....

    Trotzdem tun's sehr viele Hunde - und wissen dabei, dass sie der Rückfährte folgen...

  • Warum sie das tun weiss ich auch nicht.


    Aber es ist sehr praktisch.
    So verraten sie mir, wo das Wild steht.
    Und jetzt im Schnee kann ich auch sicher sein, weil ich die Spuren SEHEN kann, in die mein Hund die Nase steckt, voran dem Wild geruchlich hinterher oder aus der anderen Richtung.


    Eine Unterscheidung gibts bei meinen. Die Spur, aus der das Wild kam, wird mit hoher Nase abgesucht, dort wo es hingeht, erstmal mit tiefer Nase.


    Kann aber auch sein, weil das ja nur die Stellen sind, wo uns das Wild kreuzt, also ein Weg ist.


    Und ich kann das so genau nur im Winter erkennen, weil ich das Wild ja nur selten sehe, eher ihre Spuren.


    Und Hund natürlich nciht hinterhergeht, also kann ich auch nicht sehen, ob es bei der tiefen Nase bliebe. Ich weiss aber von meinen Hunde , dass sie alle Suchmöglichkeiten, die ihnen zur Verfügung stehen einsetzen. Also auch die Augen.

  • Hallo,


    wie bereits gesagt wurde ist es für einen Hund, der interessiert daran ist, kein Problem die Richtung einer Spur zu verifizieren.
    Interessant finde ich die Frage nach dem warum in Gegenrichtung auch!
    Leider lässt sich über das was ein Hund exakt denkt und empfindet natürlich nur spekulieren.
    Lasst ihr Ihnen denn eine Wahl bezgl. der Richtung - also würdet ihr, wenn er die Spur in Laufrichtung verfolgen würde, ihn gewähren lassen?
    Also, wenn ich mit meinem Hund an euch in entgegengesetzter Richtung vorbeilaufen würde und euer umdrehen und nachgehen wollte - würdet ihr ihn lassen und folgen od. darauf bestehen die ursprüngliche Richtung bezubehalten?
    Es könnte also ein erlerntes Verhalten sein nicht einem entgegengekommenem Hund nachzugehen ...dann besser die Rückfährte als gar keine Spur....
    Es könnte aber auch die Erkenntnis sein, dass auf der Rückfährte ganz sicher Informationen über den anderen liegen an die er kommen kann OHNE eine Begegnung mit der Konkurrenz zu "riskieren" (evtl. ein Überbleibsel aus alten Zeiten? Auf der hinterlassenen Fährte lauert zumindest erstmal keine Gefahr überrascht zu werden)
    Was wir auch nicht ohne weiteres beurteilen können ist der Zustand in welchem welche der hinterlassenen Information für das Hundehirn am aufschlussreichsten ist. Also gibt es z.B. im Urin im übertragenem Sinne sowas wie Kopf-, Herz- und Basisnote und welche Info wird in welchem Zustand herausgefiltert?(hört sich vielleicht etwas irritierend an - aber wer kann es 100%ig ausschließen?).
    Und vielleicht macht es doch manchmal Sinn zu wissen wo einer herkommt...
    Wäre interessant zu erfahren ob die Freilandbeobachter ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Also checken z.B. wildlebende Caniden ihr Territorium IMMER und umgehend in Nachverfolgung ab od. interessiert es sie von WO nach WO jemand ihr Revier durchquert hat bzw. wo er sich aufgehalten hat?
    Pheromone - für die, anderes als bei uns, eine Vielzahl von Rezeptoren vorhanden sind - könnten auch eine gewichtige Rolle spielen. - die existieren allerdings sowohl in der einen wie in der anderen Richtung. Ist also für die Richtung wohl eher zweitrangig.

  • Lasst ihr Ihnen denn eine Wahl bezgl. der Richtung - also würdet ihr, wenn er die Spur in Laufrichtung verfolgen würde, ihn gewähren lassen?
    Also, wenn ich mit meinem Hund an euch in entgegengesetzter Richtung vorbeilaufen würde und euer umdrehen und nachgehen wollte - würdet ihr ihn lassen und folgen od. darauf bestehen die ursprüngliche Richtung bezubehalten?
    Es könnte also ein erlerntes Verhalten sein nicht einem entgegengekommenem Hund nachzugehen ...dann besser die Rückfährte als gar keine Spur....

    Interessanter Ansatz. Nein, ich lasse meine Hunde den anderen Hund nicht verfolgen


    ABER:
    Ich lasse sie auch das Reh nicht verfolgen, dass unseren Weg kreuzt oder dem Kanninchen nachrennen, das vorbei hoppelt.
    Trotzdem sind DIESE Spuren in Richtung der Fluchtrichtung interessant, da wird die Fährte olfaktorisch und optisch dem Wild nach verfolgt (würde es werden, wenn ich es zuließe).
    Bei einem vorbeikommenden Artgenossen ist es für meine Hunde interessanter, wo er herkommt. Warum auch immer.

  • Lasst ihr Ihnen denn eine Wahl bezgl. der Richtung - also würdet ihr, wenn er die Spur in Laufrichtung verfolgen würde, ihn gewähren lassen?

    Ein Verfolgen des "Erzfeindes" in meinem beschriebenen Beispiel war definitiv verboten. Es ist durchaus möglich, dass das erlerntes Verhalten war. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann dieses Verhalten zum ersten Mal auftauchte und ob es da vorher den Versuch einer Verfolgung gegeben hat.

    Es könnte aber auch die Erkenntnis sein, dass auf der Rückfährte ganz sicher Informationen über den anderen liegen an die er kommen kann OHNE eine Begegnung mit der Konkurrenz zu "riskieren"

    Da muß ich gestehen, dass ich bei meinem Maxe weniger glaube, dass er das Risiko gescheut hat. Leider war der einem Kämpfchen nicht abgeneigt.


  • Lasst ihr Ihnen denn eine Wahl bezgl. der Richtung - also würdet ihr, wenn er die Spur in Laufrichtung verfolgen würde, ihn gewähren lassen?
    Also, wenn ich mit meinem Hund an euch in entgegengesetzter Richtung vorbeilaufen würde und euer umdrehen und nachgehen wollte - würdet ihr ihn lassen und folgen od. darauf bestehen die ursprüngliche Richtung bezubehalten?

    Nein - ich gebe die Richtung per Handzeichen vor. Allerdings sind die Handlungen meinerseits vorher auch alles in Richtung "nein gibt jetzt kein Begrüßen".


    Zitat

    Es könnte also ein erlerntes Verhalten sein nicht einem entgegengekommenem Hund nachzugehen ...dann besser die Rückfährte als gar keine Spur....
    Es könnte aber auch die Erkenntnis sein, dass auf der Rückfährte ganz sicher Informationen über den anderen liegen an die er kommen kann OHNE eine Begegnung mit der Konkurrenz zu "riskieren" (evtl. ein Überbleibsel aus alten Zeiten? Auf der hinterlassenen Fährte lauert zumindest erstmal keine Gefahr überrascht zu werden)

    Erlerntes Verhalten oder nicht - das ist die Frage die mich um treibt.
    Ich denke mal "Gefahr" eher nicht weil das bei Feind-Hündin genau so klappt wie Lieblingsrüden meiner Hündin. Aber man muss sich ggf nicht auseinander setzen mit dem anderen Hund - meine hat zwar keine Probleme mit anderen Hunden aber man weiß ja nie.

    Zitat


    Was wir auch nicht ohne weiteres beurteilen können ist der Zustand in welchem welche der hinterlassenen Information für das Hundehirn am aufschlussreichsten ist. Also gibt es z.B. im Urin im übertragenem Sinne sowas wie Kopf-, Herz- und Basisnote und welche Info wird in welchem Zustand herausgefiltert?(hört sich vielleicht etwas irritierend an - aber wer kann es 100%ig ausschließen?).

    Ja ... wenn man sich überlegt das Hunde so gute Nasen haben und dann müssen sie sich gegenseitig trotzdem die Nasen ein paar Zentimeter ans Hinterteil ran führen. :)

    Zitat


    Und vielleicht macht es doch manchmal Sinn zu wissen wo einer herkommt...
    Wäre interessant zu erfahren ob die Freilandbeobachter ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Also checken z.B. wildlebende Caniden ihr Territorium IMMER und umgehend in Nachverfolgung ab od. interessiert es sie von WO nach WO jemand ihr Revier durchquert hat bzw. wo er sich aufgehalten hat?
    Pheromone - für die, anderes als bei uns, eine Vielzahl von Rezeptoren vorhanden sind - könnten auch eine gewichtige Rolle spielen. - die existieren allerdings sowohl in der einen wie in der anderen Richtung. Ist also für die Richtung wohl eher zweitrangig.


    Jap na vielleicht meldet sich noch jemand.


    Was mir noch für eine Idee kommt - die Suche wird fast immer rennend ausgeführt. Vielleicht sammeln sich so in den Schleimhäuten mehr Geruchspartikel auch bei "abnehmenden" Spuren.

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