Herdenschutzhund aus Tötungsstation - Problemhund Hilfe!

  • Vielleicht kam es teilweise falsch rüber, aber der Hund ist nicht in jeder Hinsicht "böse" - wir haben unsere Differenzen definitiv wenn wir in der Wohnung sind, aber besonders draußen im freien ist er ein total lieber und folgt meist.

    Von daher ist meine Empfehlung noch, den Maulkorb draussen im freien aufsetzen. Nicht in der Wohnung !!!

  • und solange werde ich versuchen das beste aus der Situation zu machen, immerhin kann der Hund auch nichts dafür

    Nein, der Hund kann nichts dafür, aber das ganze "Unternehmen" ist ein Risiko für dich!
    Was gedenkst du zu tun?
    Inwiefern hilft dir die Organisation nicht?
    Hast du sie überhaupt erreichen können und ihnen die Situation geschildert?
    Was haben sie genau geantwortet?


    Hast du vielleicht ein Foto von "deinem" Hund?

  • Solange er nicht vermittelt ist, wird er ja erst mal bei dir sein. Das kann von kurzer Dauer sein oder lange dauern. Stell dich auf jeden Fall drauf ein, dass du eventuell auch länger mit ihm zusammen leben muss.


    Er ist ERST 8 Monate (leider schon kastriert) und kennt bisher ja sicherlich kein Leben in der Wohnung. Somit ist es an dir, die Hausregeln verständlich und konsequent rüber zu bringen. Hier geht es nicht um Grundkommandos wie Sitz oder Platz, da würde ich momentan keine Zeit drauf verschwenden, sondern schau lieber, dass du ihn managen kannst. Also gewisse Tabus auferlegen, einen Liegeplatz zuweisen, ihm ein bisschen "Raum nehmen" im Sinne von freier Bewegung und freier Entscheidung, die er erst mal nicht haben darf, wenn er schnell anfängt, Privilegien für sich alleine zu beanspruchen.


    Such dir vielleicht einen Hundetrainer, der sich die ganze Geschichte zuhause bei dir mal ansieht und stell mit ihm gemeinsam einen Plan auf, Strukturen und Hausstandsregeln. Du bist ja die meiste Zeit zuhause und nicht draußen, von daher ist es gerade unerheblich, wenn er draußen aus deiner Sicht besser funktioniert.

  • Wusstest du, dass du dir einen HSH in's Haus holst?


    1. Regel für Herdenschutzhundhalter. Diskutiere nie mit deinem Hund!
    Soll heißen, ich würde tatsächlich eine 1 Meter lange Leine ohne Schlaufe an den Hund machen und ihn in kritischen Situationen freundlich ansprechen und dann wortlos mittels Hausleine z.b. vom Sofa an einen Platz bringen wo er liegen darf.


    Grundsätzlich ist es kein Problem einen Hund mit auf's Sofa/ Bett zu lassen, aber gerade in der Anfangsphase würde ich das bei einem HSH komplett unterbinden.


    Und auch sonst würde ich erstmal alle Situationen in denen einer der beiden sein "Gesicht verlieren könnte" vermeiden.


    Selbes gilt für die Tischsituation.
    Im besten Falle bringst du ihm ein Abbruchsignal bei, wenn er darauf nicht reagiert, freundlich ansprechen und mit der Hausleine auf seinen Platz bringen.


    Das würde ich dann auch als nächstes üben.
    Hund lässt sich von dir auf seinen Platz schicken.
    Kommentarlos immer wieder an seinen Platz bringen, bis es öde wird und er dort mal durchatmet, dann ne Kleinigkeit zum kauen anbieten.



    Mit Härte kommt man erfahrungsgemäß bei den meisten HSH nicht weiter.
    Liebevoll aber konsequent währt am längsten.



    Wenn du ihn erst eine Woche hast würde ich mich auch nicht darauf verlassen, dass es draußen weiterhin keine Probleme geben wird...


    Ganz sicher würde ich mir aber Hilfe von einem Trainer an deiner Stelle holen.
    Mirjam Cordt wäre denke ich eine gute Ansprechpartnerin.

  • Hmmm.. mal sehen. Ist Türoffnen ein typisches HSH Verhalten? Nö, nicht das ich wüsste. Das können viele Hunde. Und was macht man dagegen oder woran erkennt man, dass man sich in einem Hundehaushalt befindet? Richtig: Man schraubt die Türgriffe ab und setzt sie so an, dass der Hund sie nicht runterdrücken kann. Das ist so ziemlich das Einfachste was viele Hundehalter mit intelligenten Hunden machen. Handelt es sich um einen Raum der nur seltener genutzt wird (zumindest über Tag trifft das wohl auf die meisten Schlafzimmer zu), hat im 14ten Jahrhunder jemand das sog. Schloss erfunden. Heute sind die allerdings wesentlich kleiner und komfortabler und gehören in den meisten Wohnungen zum Standard. Da steckt man einen Schlüssel rein, dreht den rum unddie Tür ist zu. Sollte der Hund tatsächlich sogar in der Lage sein, DEN zu nutzen, zieht man den ab und legt ihn dorthin wo der Hund nicht drankommt. Da es sich aber um den Flur (adäquat zur stillen Treppe gehandelt hat, würde ein versetztes Anbringen der Klinke wohl reichen).


    Wenn jeder, der in der ERSTEN WOCHE, mit einem NEUEN HUND seinen Hund aufgrund von ein paar Schwierigkeiten abgeben würde, dann bräuchten die Tierheime 95% ihrer HUnde erst gar nicht mehr zu vermitteln. Denn weder fallen "Hundemeister" vom Himmel, noch sind Hund automatisch sofort erzogen und lieben den Menschen, den sie gerade mal 5 Tage kennen abgöttisch. Natürlich könnte man das Forum hier auch schließen und eine Standardantword einblenden: Hast Du Probleme mit Deinem Hund, gibt ihn ab.

  • Ach ja, wahnsinn, wie toll Du erklären kannst und sooo hilfreich....


    Es ist übrigens nicht ihr Hund, sondern ein Hund, den sie zur Pflege übernommen hat, bis er eine Endstelle findet.
    Wenn man mit so einem Pflegehund aber nicht klar kommt, ist die Organisation verpflichtet diesen wieder zurück zu nehmen. Denn Eigentümer sind die Orgas.


    Wie heißt es doch so schön: "Lesen hilft!".

  • @Herdifreund
    Dem TS hilft es null wenn du hier jeden der nicht deiner Meinung ist, in aller Ausführlichkeit anpampst und abbügelst. Und dabei teilweise die Antworten gar nicht richtig liest sondern nur überfliegst.



    Das Pflegefrauchen (!!!) hat die Aufgabe diesen Hund auf sein weiteres Leben in seiner zukünftigen Familie vorzubereiten und ist offensichtlich überfordert.
    Jetzt kann man darüber diskutieren ob das nicht jmd machen sollte der sich mit "solchen Hunden" auskennt und der Hund abgegeben wird. Oder ob sie sich zutraut sich mit der Materie intensiv zu beschäftigen (evtl. Trainer mit einzubeziehen) und an den Problemen zu arbeiten.


    Es ist nun überhaupt nicht verwerflich wenn sie das Handtuch wirft weil sie sich das nicht zutraut und den Hund zurückbringt.
    Die Angst den Hund schlussendlich zu verkorksen hätte ich wahrscheinlich auch.

  • Wenn die Orga sich aber nicht bemüht nach einer Lösung zu suchen bleibt nur an dem Problem selber zu arbeiten oder den Hund in ein Tierheim abzugeben ( was oftmals wegen der Pflegeschutzvertäge unmöglich ist).
    Und gerade deutsche Tierheime sind einfach oft überfordert mit der Aufnahme eines HSH.


    Als Pflegestelle bin ich auch dafür zuständig, dass der Hund erstmal in Ruhe ankommen darf. Ich bin mir bewusst, dass innerhalb der Eingewöhnungszeit Probleme auftreten können und bereit an diesen zu arbeiten und den Hund somit auf ein neues Zuhause "vorzubereiten".
    Idealerweise steht die Orga diesbezüglich mit Rat und Tat zur Seite.


    Ich finde es allerdings höchst bedenklich, dass der Hund aus einer Tötungsstation, an jemanden ohne Erfahrung was diesen Typ Hund betrifft, gegeben wurde.
    Das hört sich für mich nach diesem typischen " Samson der liebevolle Kuschelbär mit seinen traurigen Augen wartet auf seine Menschen" an.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Seitens der Orga jetzt erstmal keiner mehr meldet.
    Versuche trotzdem das Gespräch zu suchen um eine Lösung zu finden.
    Traust du dir mit Hilfe eines Trainers zu, an den Baustellen zu arbeiten, bespreche mit der Orga inwiefern sie die Kosten des Trainings übernimmt...
    Einige Orgas haben selber Kontakte zu Hundetrainern oder zahlen auch mal etwas dazu.
    Wenn du das Gefühl hast, dass du mit der Situatuon komplett überforfert bist, ist das keine Schande.
    Dann berichte dies der Orga und suche eine geeignetere Pflegestelle die du der Orga dann vorschlägst.


    In Zukunft würde ich aber die Finger von der Orga lassen, wenn die Kommunikation sich so schwierig gestaltet.


    @Julia127 ups, unsere Beiträge haben sich überschnitten. Hast ja schon eigentlich alles gesagt was ich sagen wollt ;)

  • Eine Hausleine und - je nachdem, wie unsicher sich die TE inzwischen mit dem Hund fühlt - auch einen Maulkorb würde ich schon auch empfehlen. Wenn der Hund spitz kriegt, dass sie Angst vor ihm hat, wenn er auf dem Sofa liegt und nicht runterwill oder den Küchentisch besetzt, dann wird es sehr schwer, eine vernünftige Beziehung aufzubauen.
    Ansonsten muss ich (hatte selber zwei HSH, aus Rumänien) aber @Herdifreund schon zustimmen. Nicht alles, was hier beschrieben wird, trifft nur auf HSH zu, der Hund ist viel zu kurz da, um irgendwelche grundsätzlichen Aussagen tätigen zu können. Sollte es ein HSH oder -mischling sein,dann kann man mit Härte alles zerstören und der Hund hat nie mehr die Chance, ein einigermaßen normales Leben zu führen, weil er als gefährlich eingestuft wird.
    Leider würde auch ich aus meinen Erahrungen heraus sagen, dass die allermeisten Trainer bei HSH den falschen Ansatz haben, das verschlimmert die Probleme meistens deutlich.
    Ich würde versuchen, in den nächsten Tagen absolute Ruhe in den Alltag zu bekommen. Keine größeren Spaziergänge, um die Reize so gering wie möglich zu halten. Sich auf das Zusammenleben mit dem Hund konzentrieren, ihm freundlich, aber bestimmt, immer wieder die geltenden Regeln aufzeigen (dafür auch Hausleine und eben eventuell Maulkorb).
    Alles Gute, ich hoffe, Du findest eine Lösung!
    Und ja: die Orga ist ja wohl das Hinterletzte.


    Was ich nicht verstehe, @RedPaula, warum meinst Du, den Maulkorb bräuchte der Hund ausgerechnet draußen, wo er "Lieb" und folgsam ist, aber nicht drinnen, wo er Grenzen überschreitet und auch mal zuschnappt? Die Logik erschließt sich mir nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!